Wenn wir offene, abgelaufene oder nicht anderweitig verwertbare Ware haben, die aber zu schade für den Müll ist, legen wir sie oft genug auf den Tisch im Aufenthaltsraum. Wenn die Sachen nicht verdorben oder ungenießbar sind, erfreuen sie sich meistens großer Beliebtheit. Das hat auch nichts damit zu tun, dass "Müll" für die Mitarbeiter gerade gut genug ist, sondern dass die Sachen für den Müll zu schade sind. (Wer das jetzt nicht verstehen will, dem helfen auch keine weiteren Erklärungen über unsere Beweggründe dazu …)
Ich weiß nicht, wer von den Kollegen das gemacht hat, aber dort auf den Tisch neben Chips und Kekse auch eine aufgerissene Packung Tampons hinzulegen, ordne ich irgendwo zwischen verstörend und belustigend ein.
Kurioses Fundstück bei uns in der Getränkeabteilung: Jemand hat (vermutlich am "Vorvorabend") eine halbvolle Packung Milch vom Discounter an der Ecke bei uns abgestellt und (vermutlich) vergessen.
Wäre die Packung geschlossen gewesen, hätte man damit ja noch etwas anfangen können – aber so ging sie natürlich direkt in die Tonne. Möchte man wissen, wer eventuell daraus getrunken hat und was da für Keime dran sitzen? Brr …
… und dann war da noch die wenig überhaupt nicht technikaffine Kollegin, die vor dem geöffneten (!) Backofen stand und Panik schob, dass die Brötchen verbrennen würden.
Das Licht war noch an und die Tür des Ofens schwingt nicht auf, sondern wird im Gehäuse versenkt – aber das nicht zu merken und zu denken, dass das Ding noch läuft, finde ich schon beachtlich.
Als wäre es nie anders gewesen, strömen hier die Kunden herein. Fein.
Reaktionen, Fotos etc. kommen später. Ich habe bis jetzt locker 70 anstrengende Stunden in dieser Woche durch und gehe am Stock. Wir räumen jetzt erst mal die Reste auf, das klappt auch parallel zum Kundenbetrieb und unterscheidet sich kaum von anderen Packtagen, dann ist Feierabend und dann mal sehen …
Ein Typ fiel Ines im Laden als VP (verdächtige Person) auf. Sie hatte den Gedanken aber zunächst wieder verworfen, da er doch eher harmlos und unscheinbar wirkte und seine Jacke dazu noch offen stand.
Der Mann versuchte aber vehement, aus unserem Automaten Zigaretten zu ziehen. Das klappte auch, aber als er bezahlen sollte, scheiterte es am Geld. So ging er schließlich ohne Ware und etwas etwas zu bezahlen durch die Kasse und verließ den Laden. Misstrauisch wurden wir nur, weil er sich bei bestem Wetter mit mehreren Minuten Verweildauer doch etwas zu lange im Laden aufgehalten hat.
Also schnell nach hinten ins Büro und auf dem Video nachgesehen. Bingo: Er hatte eine Flasche Corona-Bier geöffnet, zur Hälfte ausgetrunken und die Flasche einfach ins Regal mit den Körperpflegeprodukten gestellt. Wir und unsere Gefühle…
Etwa 150 Meter vom Laden entfernt stellten wir ihn schließlich und forderten ihn auf, uns zurück zum Geschäft zu folgen. Er war insgesamt ganz friedlich dabei und gab uns auch diskussionsfrei seinen Ausweis. Der Rest verlief so wie immer mit Anzeige und Hausverbot.