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Was Schönes für Mama

Ein Junge im frühen Teeniealter kaufte ein. Irgendwann sprach er eine meiner Mitarbeiterinnen hier im Markt an: "Können Sie mir helfen? Ich hab' hier eine Einkaufsliste. Da steht noch "was schönes für Mama" und ich habe keine Ahnung, was das sein soll."

So eine Frage ist natürlich wirklich schwer zu beantworten, vor allem bei Dritten.

"Mag sie Schokolade?"

"Nein, eher nicht so."

"Dann bring ihr Blumen mit, die mögen fast alle Frauen."

Und so wechselte dann auch ein Strauß Tulpen den Eigentümer. ;-)

Einkaufen im E-Center

Der Großmeister am Bestellgerät (so ein Typ, der so tut als hätte er einen Supermarkt und sich dazu Geschichten ausdenkt) hat es vor Weihnachten vergessen, ja vergessen, das gesamte Regal mit Mineralwasser und Erfrischungsgetränken unserer Eigenmarke zu bestellen. Die Ware hätte gestern kommen sollen und aufgrund der Feiertage kommt die nächste Lieferung erst wieder am Freitag nach Silvester. Silvester ohne billige Cola, Orangenlimo, Tonic Water und stilles Wasser, das wäre was geworden. Nicht, dass wir an den Sachen viel oder überhaupt Geld verdienen, aber viele Kunden wären wohl herbe enttäuscht gewesen.

Also ist Ines gestern Abend noch durch die Gegend gefahren und hat bei einem großen E-Center einen Teil des Bestands aufgekauft. Treibstoff und Arbeitszeit eingerechnet, wäre das zwar ein Verlustgeschäft, aber was tut man nicht alles für glückliche Kunden:



Und weil's so schön ist, hat sie den verbliebenen Freiraum im Auto noch mit Toilettenpapierpackungen aufgefüllt. Die hatte ich zwar bestellt, aber da war entweder etwas nicht lieferbar oder ich habe die Abverkäufe über Weihnachten gewaltig unterschätzt. Auch da herrschte bei uns gähnende Leere.


Ein Kunde mit Einkaufswagen

Ein nicht ungepflegt wirkender Mann mittleren Alters betrat den Laden. Zuerst nahm er sich einen Einkaufswagen, dann holte er aus der Tasche einen Notizzettel, auf dem er wohl eine Einkaufsliste notiert hatte. Er ging mehrmals im Laden hin und her, um alles zusammenzusuchen. Offenbar arbeitete er die Liste systematisch von oben nach unten ab.

Nach einer Weile, im Wagen lagen etwa zwei Dutzend Teile, ging er zur Kasse, stellte sich an die kürzere Schlange an und begann schließlich, alle Waren auf das Förderband zu legen. Als er an der Reihe war, wurden die Sachen nacheinander von meiner Mitarbeiterin an der Kasse erfasst, die er unmittelbar danach jeweils in einer seiner beiden mitgebrachten Leinen-Einkaufstaschen verstaute. Er zahlte bargeldlos mit Karte, wünschte noch einen schönen Tag und ging, nachdem er den leeren Wagen wieder zu den anderen Einkaufswagen gestellt hatte.


Dieser Beitrag ist einfach mal für alle, die sich daran stören, dass ich immer nur über merkwürdige Kunden berichte und mich deswegen mitunter schon derbe beschimpft und beleidigt haben. Die meisten Kunden sind natürlich vollkommen normal und lieb und nett – aber wer will sowas schon lesen? :-)

Gebührenfreie Bargeldauszahlung

Vor einer Weile hatte Ines in einem Edeka-Markt hier in der Region dieses Schild gesehen und war überrascht, denn die an unsere Regionalgesellschaft angebundenen Märkte sind doch vermutlich ebenfalls von dieser 10-Euro-Mindesteinkaufsgrenze abhängig?!

Aber, Überraschung: Dort im Markt ist noch ein altes Warenwirtschaftssystem im Einsatz (vermutlich gewesen), so dass wie bei uns vor der Umstellung auf das neue Kassensystem über externe ec-Geräte vollkommen unabhängig vom Umsatz ein Wert eingegeben werden kann.

Anfangs war ich gar nicht erfreut darüber, denn dass man bei uns "einfach so" Bargeld bekommen konnte, war zum einen eine schöne Serviceleistung, hat andererseits den vorhandenen Bargeldbestand teilweise erheblich verkleinert. Inzwischen jammert aber keiner mehr und der eine oder andere generiert vielleicht sogar extra für den für die Auszahlung notwendigen Mindesteinkauf noch etwas (mehr) Umsatz. :-)


Einkaufende Vertreter

Zwei Vertreter kamen in den Markt und wollten sich und ihre die durch sie repräsentierte Firma einfach mal unverbindlich vorstellen. Falls ich mal Interesse an bestimmten Beleuchtungskonzepten hätte, sollte ich mich doch einfach mal bei ihnen melden. Gelobte ich und die beiden gingen davon, ohne dass ihr Arbeitgeber in diesem Moment an mir Geld verdient hatte.

… aber nicht ohne noch dafür zu sorgen, dass ich Geld an ihnen verdiene.

Finde ich gut. :-)

Warten in der Gemüseabteilung

Eine junge Frau stand mit einer Flasche Wein und zwei gefüllten Leinenbeuteln in der Gemüseabteilung herum und sah dabei im ersten Moment aus wie bestellt und nicht abgeholt. Immer wieder guckte sie zum Eingang, ab und zu in die Kamera, oder zumindest in die Richtung der Kamera und ich überlegte, was das wohl werden sollte.

Teilweise sah es so aus, als wenn sie versuchen wollte, in einem geeigneten Moment mit der Ware aus dem Laden zu huschen. Augenscheinlich geeignete Momente gab es aber mehrere und die lies sie allesamt verstreichen.
Nach einer Weile ging sie tatsächlich durch die Schranke, verließ aber nicht den Laden, sondern stand dann wieder ein paar Minuten im Bereich vor der Ausgangstür herum.

Es stellte sich heraus, dass sie mit diesen Waren den Laden bereits betreten hatte. Ebenfalls dabei war eine andere junge Frau, die einige Dinge bei uns kaufte, während die mit den Tüten vorne stehengeblieben ist. Dabei war es taktisch natürlich nicht besonders klug, mit zwei Tüten voller Lebensmittel eine Lebensmittelgeschäft zu betreten und dann nach einer Weile einfach wieder rückwärts rauszugehen – aber es ist ja alles gut ausgegangen, ohne dass es jemandem unangenehm sein musste.

Jau!

Ein Kunde kaufte in einem kleinen Einkaufskorb ein, der schon gut gefüllt war. Damit ging er plötzlich nach vorne zu den Einkaufswagen, kippte den Korb in einen solchen aus, stellte den leeren Korb zurück zu den anderen und setzte seinen Einkauf mit dem Wagen fort.

Finde ich gut, da geht noch was. :-D

Finanzamtliche Selbstverarschung

Ein Kindergarten hier aus dem Stadtteil besorgt sich bei uns Lebensmittel, seit mein Geschäft besteht – also seit rund 19 Jahren. Der Einfachheit halber, und damit die Mitarbeiter/innen vom Kindergarten nicht mit Bargeld losziehen müssen, haben wir damals Kauf auf Rechnung vereinbart und so bekommen sie einmal im Monat (oder auch mal mehrere Monate zusammengefasst) eine Rechnung von mir über die jeweils aufgelaufene Summe.

Die Ware für den Kindergarten ziehen wir ganz normal über die Kasse. Auf diese Weise lässt sich einerseits einfach und schnell die Gesamtsumme ermitteln, andererseits können wir über Bonkopien einen Beleg für uns und einen für die KiTa erzeugen. Diese Umsätze sind so logischerweise jeweils im gesamten Tagesumsatz des Ladens mit drin.

Für die Erstellung der Rechnung nehme ich mir die gesammelten Bons eines Abrechnungszeitraums, ermittle die Gesamtsumme und erstelle darüber manuell über eine neue Rechnung mit neuer Rechnungsnummer, die ich dem Kindergarten dann zukommen lasse.

Das habe ich so seit inzwischen fast 19 Jahren gemacht.

So lange brauchte es, um zu merken, dass das irgendwie eine nicht so schlaue Taktik war. Denn sowohl der Tagesumsatz einerseits, aber eben auch diese oben erwähnten Rechnungen andererseits, zählten zu den zu versteuernden Einnahmen.

Wie viel Geld ich da im Laufe der Jahre dem Finanzamt geschenkt habe, möchte ich gar nicht wissen. Wichtig ist, dass wir das ab sofort richtig machen. Meinen Steuerberater erreiche ich leider erst nächste Woche wieder, aber dann müssen wir mal gucken, was für die Abwicklung der Kindergarteneinkäufe zukünftig der sinnvollste Modus Operandi ist.

Nachtrag: Alles geklärt, ich habe natürlich nicht zu viel (nicht vorhandenen) Umsatz versteuert. Mein Steuerberater hat immer brav aufgepasst und die Bons vom Kindergarten auf ein separates Konto gebucht und dann mit meiner zusätzlichen Rechnung wieder ausgeglichen. (Wäre auch tatsächlich sonderbar gewesen, da sonst ja auch irgendwie eine Differenz im Bargeld von inzwischen vielen tausend Euro vorliegen müsste …)

Salzstangenkrümel erwünscht?

Eine Kundin kaufte in ihrem "Hackenporsche" ein, den sie bis deutlich über den Rand füllte. Ganz oben deponierte sie noch eine Packung Salzstangen, die jedoch auf dem Weg zur Kasse plötzlich von dem Haufen herunter rutschten und so lange mit 9,81 m/s² beschleunigt wurden, bis unsere Betonwerksteine sie aufhielten.

Da es ohnehin nur noch etwa zehn Meter bis zur Kasse waren und die Frau wohl keine Lust hatte, sich zu bücken, kickte sie die Packung mit dem Fuß bis zum Kassentisch vor sich her.

Kann man so machen. :-D

Tischträger

… und dann war da noch der junge Mann, der zusammen mit einem Freund oder Bekannten seinen Einkauf erledigte, während er die ganze Zeit einen einbeinigen Garten- oder Bistrotisch auf der Schulter trug.

Ist ja nicht so, dass man mit sowas nicht auffällt. :-D

Mit ZWIEBELN?!

Mehrere junge Männer, offenbar allesamt Bewohner einer WG, kauften zusammen ein. Einer von ihnen war plötzlich die Aussage in den Raum, dass sie unbedingt auch noch Zwiebeln kaufen müssten.

Ein anderer sah ihn fragend an: "Warum Zwiebeln? Wir haben noch total viele."

Der erste entgegnete: "Gehabt. Denkt dran, ich habe letzte Woche gekocht."

Mit diesen Worten zauberte er Gesichtsausdrücke bei allen anderen Wohngemeinschaftlern herbei, die zwischen Erstaunen und Entsetzen so ziemlich alles bedeuten konnten.

Warum auch immer. :-)