Auf einem alten Güterbahnhofsgelände wird hier in der Neustadt gegen 13 Uhr eine Bombe gesprengt. In einem Umkreis von einem Kilometer ist "luftschutzmäßiges Verhalten" angeordnet. Das bedeutet, dass man sich während der Sprengung zwar in Gebäuden aufhalten darf, aber nur in Räumen, die vom Fundort abgewandt liegen und vor allem nicht in der Nähe von Fenstern. Außerhalb der Gebäude dürfen sich während der Sprengung keine Menschen aufhalten. Läden werden geschlossen.
Wir haben diesbezüglich etwas Glück gehabt und sind hier mit dem Laden gerade etwa 120 Meter aus dem Radius raus. Phew. Vielleicht haben wir aber auch "Pech" und werden nun von den Kunden überrannt, die in der Zeit nicht zu Rewe und Penny können.
Aufgeblähte Konservendosen gibt es, sind aber doch eher selten. Vor über elf Jahren hatten wir mal eine Würstchen-Bombage (die es sogar schon zwei malin ein Fachbuch geschafft hat) und seit dem ist mir auch keine pummelige Konserve mehr in die Hände gefallen.
Nun haben wir mit unserer Hauptlieferung eine aufgeblähte (aber bereits schon vor der Lieferung geplatzte) Dose mit einem Spaghetti-Fertiggericht geliefert bekommen. Brrr, sehr delikater Inhalt. Darum ist man froh, wenn einem die Dinger nicht im Gebäude hochgehen.
Was auch immer der Auslöser dafür war, dass diese Packung Meica "Kartoffelglück" sich so aufgebläht hat – "Kartoffelunglück" trifft es in diesem Fall passender. Glück im Unglück: Die Packung ist nicht nur nicht im Laden, sondern gar nicht explodiert.
Diese Konservendose hat einer meiner Mitarbeiter im Lager abgestellt. An den beiden ausgewölbten Deckeln kann man deutlich erkennen, dass es sich dabei um eine sogenannte Bombage handelt. Diese entsteht dadurch, dass der Inhalt verdirbt und sich Faulgase gebildet haben. Was für ein Druck dahintersteckt, kann man sich wohl gut vorstellen.
Vorsichtig habe ich die Dose zum Müllcontainer gebracht. Die Sauerei, wenn z.B. einer der Deckel abgeplatzt wäre, kann man sich wohl gut vorstellen...