Ein Kollege protestierte: Er verwendet zwar Mundwasser, aber dieses wird er bei einem Preis von 8 Euro pro Flasche bestimmt nicht mitnehmen. Außerdem sind da 18 Prozent Alkohol drin, was er schon recht befremdlich finden würde. Verschluckt man das am Morgen versehentlich, kommt man ja möglicherweise bereits schon leicht angetüdelt zur Arbeit.
Wir standen schließlich allesamt laut lachend mitten im Laden. Es war aber irgendwie auch taktisch ungeschickt von der Spätschicht, diesen Aufsteller mit Nordbrand Pfefferminzlikör in stilechten Mundspülung-Flaschen ausgerechnet in unmittelbarer Nähe zum Regal mit Körper- und vor allem auch Zahnpflegeprodukten zu positionieren.
Nach dem Essen einen leckeren Ouzo. (Ja, ich weiß, dass Ouzo eigentlich ein Aperitif ist!) Schön gekühlt mit Eiskristallen ein Genuss. Ich muss ja zugeben, dass wir den Ouzo-Likör von der bekannten Marke mit dem Dutzend im Namen für uns entdeckt haben – deutlich süßer als ein klassischer Ouzo, aber auch wesentlich aromatischer. Prost.
Kleines Update meiner Zeitrafferpackerei. Den Gedanken mit der Benny-Hill-Musik hatte ich auch erst schon und nach dem nun gestern in den Kommentaren auch der entsprechende Einwurf kam, musste ich das Video einfach noch einmal anpassen.
Kleine Blödelei: Ich filme mich dabei, wie ich hier Bio-Wein ins Regal wuppe. Damit es nicht ganz so langweilig wird, läuft der Vorgang nicht in Echtzeit ab.
(Der Weißabgleich meiner Handykamera kam arg ins Schwitzen und hat nun Burn Out.)
Eine ältere Kundin suchte einen Ouzo. Im Smalltalk mit meiner Kollegin äußerte sie dann folgende Begründung für den Kauf: "Wir gucken so gerne Fußball und trinken bei jedem Tor einen."
Kollegin: "Aber wohl nur bei der Mannschaft, von der Sie Fan sind?!"
Kundin: "Wir sind immer Fan von der Mannschaft, die ein Tor schießt."
Nach dem wir gestern zwei volle Rollcontainer mit Ware in unser Bio-Wein-Regal gepackt hatten, sollte auch dieser Bestand für den Rest des Jahres reichen. Wenn irgendein Getränk an den Feiertagen läuft, dann ist das ein anständiger Rotwein. Nachschub bekommen wir planmäßig erst wieder in einem im nächsten Jahr, bin mal gespannt, wie das Regal dann aussieht. Ich tippe jedenfalls auf eine große Leere.
Anzumerken ist, dass auf dem Bild nur Bio-Wein eines bestimmten Lieferanten ist. Links daneben kommt noch ein Regalmeter und rechts am Bildrand erahnt man noch das Ende unseres 6 Meter langen Regals mit den konventionellen Weinen. In zwei Wochen gibt es das Update-Bild dazu.
In einem abgeschlossenen Bereich hier im Lager stand dieser Karton mit den unterschiedlichsten Spirituosenflaschen auf dem Fußboden. Wer das warum gemacht hat, ließ sich nicht herausfinden. Als Lagerplatz für Reste wäre das reichlich unsinnig, zumal dieser Karton quer auf dem Boden mitten im Weg stand. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da jemand Ware zusammengestellt hat, um damit das Regal vorne im Laden aufzufüllen. Abgesehen davon, dass das Gewicht schon für eine Person nur mühsam zu tragen wäre – der wabbelige Karton hätte die Last nicht annähernd ausgehalten.
Ein nur knapp Deutsch sprechender Kunde sprach einen Kollegen und mich mitten im Laden an und erkundigte sich nach "Dschi…nuschel".
Ich war mir ziemlich sicher, dass mein Parser diese Wortfragmente richtig interpretiert hatte und so führte ich ihn zum Spirituosenregal und zeigte ihm unsere Auswahl an Gin.
Der Mann schüttelte vehement den Kopf. Er wollte keinen Alkohol, sondern dieses Zeugs, das man sich buchstäblich in die Haare schmieren kann: Gel. Er hatte es nur ungefähr Englisch ausgesprochen, wobei das eher lange "e" bei ihm zu einem kurzen "i" wurde und der Rest danach kaum noch zu interpretieren war.
Wenn die Packtasche voll ist, kommt die Flasche "Lillet" eben in einen meiner beiden Getränkehalter. Lass die Leute doch gucken und denken, was sie wollen. Hey, ich habe auch schon Leute auf dem Rennrad in voller Montur gesehen, die während der Fahrt bei immerhin nur mittlerer Geschwindigkeit eine Zigarette geraucht haben. Also …
Seit ein paar Tagen haben wir den Fruchtlikör FJU im Sortiment. Kennt ihr nicht? Verständlich, denn es steckt kein national umfangreich beworbenes Produkt eines großen Unternehmens dahinter, sondern zwei junge Männer aus dem Oldenburger Land, "die gerne feiern und dabei etwas Leckeres trinken."
Mit gerade mal 35 Kilometern Entfernung von uns hier ist das Getränk auch noch durchaus als regional zu bezeichnen und so wollte ich den beiden auch eine Chance geben. Ob dieser Likör laufen wird? Werden wir sehen.
Als wir die neue Kamera über dem Weinregal installiert hatten, war auch dieser Schnappschuss entstanden. Der Blick wandert hier vom Gang zwischen Spirituosen- und Weinregal über die Fertiggerichte bis hinten zum großen Kühlregal:
Es kommt natürlich, wie es kommen musste. Da mahnt man noch, die Flaschen mit den Spirituosen nicht einfach irgendwo im Lager ungesichert auf den dort herumstehenden Kisten abzustellen – und dann passiert sowas.
Von Kühne gibt es seit einer Weile Gin- und Whiskey-Cornichons. Ob wir die über die Edeka bekommen können, weiß ich noch nicht, bestellt habe ich sie nun einfach mal.
Eine Kundin, die ich für ein Kind und maximal 12 Jahre alt hielt, hatte unter anderem eine Flasche Sekt im Einkaufskorb lieben, die sie auch ziemlich souverän aus dem Regal genommen hatte. Neugierig positionierte ich mich in der Nähe der Kasse, denn ich wollte mal gucken, wie die Sache ausgeht. Wird sie die Flasche kaufen können? Eigentlich achten meine Mitarbeiter sehr penibel auf die Einhaltung des Jugendschutzes und der Altersgrenzen. Aber wie wird die Kleine reagieren, wenn sie eine Abfuhr bekommt? Oder ist sie gar kein kleines Mädchen mehr, sondern schon über 16 und wirkt nur noch so kindlich?
Nun: Dass das Mädchen nicht sehr groß war und tatsächlich maximal 12 Lenze zählte, ist von allen genannten Spekulationen die einzig richtige. Bei dem Sekt handelte es sich um eine alkoholfreie Variante, die wir ihr ganz legal verkaufen durften.
Vor einer Weile kontaktierte mich eine mir unbekannte Firma aus dem Schwarzwald, die Gin in unterschiedlichen Variationen produziert. "Fünf Sinne" (V Sinne) heißt das Produkt und ich bot an, es zu versuchen – aber nur in kleinsten Mengen. Bei einem Verkaufspreis von immerhin 35, bzw. 37 Euro pro Halbliterflasche, wollte ich mir nicht gleich die Ware kartonweise hier hinstellen.
So stehen jetzt jeweils eine Flasche Gin und Gin mit Himbeere hier in der Vitrine und warten auf Kunden, die die preisgekrönten Spirituosen zu schätzen wissen.