Wenn die Polizei die Videoaufzeichnung von einem Ladendieb haben möchte, bereite ich die Daten normalerweise so vor, dass man den Weg durch den Laden verfolgen kann. Das geht immer relativ schnell, ich brauche ja nur die Videodateien der einzelnen Kameras in der richtigen Reihenfolge im Schnittprogramm einzufügen und dann die Spuren entsprechend zu kürzen, wenn der Täter den Sichtbereich verlässt.
Nun hatten wir einen Ladendieb, der sich eine dreiviertel Stunde hier im Markt aufgehalten hat. Eine dreiviertel Stunde, in der er ständig in Bewegung war und hier von Gang zu Gang hin und her ging. Wenn ich das so aufbereiten möchte, dass man den Weg vollständig verfolgen kann, verbringe ich mehrere Stunden damit.
Da bekommt die Polizei von mir also mal nicht eine besonders ausführliche, sondern eine sehr abgespeckte Version aus der Videoaufzeichnung. Die beiden Stellen, an denen sich der Täter die Ware in die Jacke, bzw. Hose stopft, und wie er am Schluss die Kasse passiert, ohne die Sachen zu bezahlen und dann von uns gestellt wird.
Ein Mann kam von alleine darauf, dass der Leergutautomat eine volle Flasche nicht nehmen würde. So kippt er den gesamten Inhalt der großen Wasserflasche direkt in den Müllsack, der hier vor dem Leergutautomaten steht. Die Sache mit dem gesunden Menschenverstand läuft eben nicht bei jedem so ganz rund …
Wie ihr auf dem kleinen Video sehen könnt, hatte die Flasche kein Etikett. Deshalb hat der Automat sie dann auch in leerem Zustand nicht angenommen.
(Ich kann verstehen, dass man in der heutigen Zeit kleinere Hunde nicht unbeobachtet vorm Laden anbinden möchte. Wir haben ihr dann aber erlaubt, ihn auf dem Arm zu tragen.)
Auch wenn es in dem Video möglicherweise so aussieht – ich habe den Bohrer ausdrücklich nicht mit aller Gewalt gegen das Material gedrückt. Er bog sich schon bei dem relativ leichten Druck durch, der benötigt wurde, um überhaupt bohren zu können. Au weia.
Die kleine Tuxedo-Katze hat uns heute mal wieder besucht. Inzwischen kennt sie mich und wenn ich sie locke, springt sie auf die Rampe und lässt sich von mir streicheln und kraulen. (Zitat mehrerer Kinder, die zu meinen Nachbarn gehörten: "Aufpassen, die beißt und kratzt". Nöö, mich nicht, mich mag sie.)
Eben ist sie kurzerhand an mir vorbeigeschlichen und hat sich kurz im Lager umgesehen. An der Tür neben dem Leergutautomaten blieb sie stehen und hat in den Laden gesehen. Ob da gerade ein Kunde kam oder ob ihr die Sache allgemein nicht ganz geheuer war, weiß ich nicht, aber sie ist dann auch gleich wieder zu mir auf die Rampe gelaufen und hat sich vor mir gleich wieder auf den Rücken geworfen. Ich glaube, wir werden uns hier noch öfter begegnen.
Wenn bei uns irgendetwas keine Mangelware ist, dann Toilettenpapier. Mehl, Öl und Nudeln (jeweils die günstigen Variationen) sind in letzter Zeit bekanntermaßen dauernd ausverkauft, aber Scheißhauspapier wird es zumindest bei uns noch eine Weile geben.
Das Rotkehlchen, das sich vorhin zu uns in den Laden verirrt hat, erkundet augenscheinlich völlig entspannt den Bereich auf und unter unserem Kühlregal.
Ja, unter unserem Kühlregal. Ich habe keine Ahnung, was das Tier da vor hat, aber das kleine Vögelchen fliegt ständig auf den Fußboden hinter dem Regal. Das ist kein panikartiges Abstürzen, sondern sieht tatsächlich so aus, als wenn das alles ganz gemütlich zuginge.
Wir werden das mit der Alarmanlage heute riskieren und morgen früh um 5 Uhr werde ich hier in den Laden kommen und das komplette Licht, inkl. Nachtbeleuchtung, ausschalten und das Vögelchen dann in einem Karton einfangen und dann in die Morgendämmerung entlassen. So der Plan, hoffentlich finde ich das Rotkehlchen morgen früh hier im Markt.
Vom Fernseher kannte man es früher: Nach Sendeschluss gab es den berühmten "Kampf zwischen schwarzen und weißen Ameisen" auf der Mattscheibe zu sehen.
Wie das bei einem PC passieren kann, ist mir ein Rätsel. Ich hatte den Rechner in meinem Arbeitszimmer über Nacht unbeaufsichtigt stehengelassen und am nächsten Morgen zeigte einer der drei Monitore dieses Rauschen an. Die anderen beiden funktionieren wir immer und man konnte daran völlig normal arbeiten.
Nach einem Neustart (Kaltstart) des Systems war alles wieder in Ordnung. Ziemlich sonderbar … Wenn ihr sowas schon einmal erlebt habt oder eine Ahnung habt, wie so etwas passieren kann, ich bin für jede Info dankbar.
(Eigentlich war das Rauschen etwas weniger langsam. Ich hatte neben einem Video in Echtzeit auch noch dieses mit der Zeitlupenfunktion erstellt. Wo die andere Datei abgeblieben ist, kann ich beim besten Willen nicht erklären …)
Ein Kompostwurm, der aber zu den Regenwürmern gehört, klettert bei Regen an unserer Hauswand lang. Erstaunlich, wie das kleine Kerlchen sich da überhaupt festhalten kann. Ich vermute, da spielen vor allem die Adhäsionskräfte des Wassers eine Rolle. Arme und Beine, mit denen sich der Wurm an der Wand festhalten könnte, hat er ja nicht.
Das scheinen diese Würmer offenbar öfter mal zu tun, wie man mit kurzer Recherche im Web leicht herausfinden kann. Kurios ist es aber irgendwie dennoch …
An große (1,5-2 Liter) Plastik-Bierflaschen hat man sich inzwischen ja schon relativ gewöhnt, selbst über die EDEKA können wir diese Artikel immer wieder bestellen. Wenn nicht regelmäßig, dann doch zumindest als Aktionsartikel.
Nicht schlecht staunte ich, als ich bei einem Kunden, der vor dem Leergutautomaten stand, diese Flasche entdeckte: Eine PET-Weinflasche mit zwei Litern Inhalt und DPG-Logo. Sowas hatte ich noch nie gesehen und bin mir bis heute nicht sicher, ob ich Wein in PET-Flaschen noch oberhalb oder sogar schon unter dem Niveau von Tetrapak-Wein verorten soll. Ich find's gruselig.
Der Automat hat sie übrigens akzeptiert und brav 25 Cent gutgeschrieben:
Am Morgen standen in einem Gang unserer Drogerieabteilung mehrere Rollen, acht Stück insgesamt, ordentlich aufgestapelt auf einem Haufen. Die Folie der Verpackung lag daneben.
Spontan hatte ich einen Kollegen aus der Spätschicht in Verdacht. Es hätte ihm ähnlich gesehen, zwar noch Chaos zu machen, aber das dann nur rudimentär wieder wegzuräumen. Da haben wir morgens schon ganz andere Merkwürdigkeiten im Laden vorgefunden.
Aber diesmal war er unschuldig. Eine Kundin hatte sich eine Packung Toilettenpapier aus dem Regal gegriffen und nur Augenblicke später war die Packung aus unbekannten Gründen komplett aufgerissen. Statt die Rollen auf dem Boden liegen zu lassen, hatte sie die dann zumindest noch aufgestapelt. Sehr schön. Andere Leute hätten den Papierrollen noch einen wütenden Fußtritt verpasst. Heutzutage muss man ja mit allem rechnen …
Ich gebe zu, dass ich absolut keine Ahnung mehr habe, warum ich diese Bilder irgendwann mal aufgenommen hatte. Ich glaube, dass das einfach mal der Versuch eines Image-Films war. Komme ich sowieso nicht zu und derzeit habe ich auch viele andere Baustellen offen, so bleibt es vorerst bei diesen beiden Schnipseln: