An unserer Haustür saß auf einer kleinen Metallkante ein Weberknecht. Kurios sah es schon aus, wie das Kerlchen auf dem schmalen Blech die Beine jeder Seite gerade in eine Richtung gestreckt hielt. Sonst zeigen die ja immer in alle Richtungen rund um den Körper.
Dinge, die man aus dem Auto heraus nicht wahrnimmt … Dieses Spinnennetz befand sich genau in einem sonnigen Bereich zwischen den Büschen am Straßenrand und strahlte Ines und mich so hell an, dass wir einfach zurückfahren, absteigen und ein paar Fotos schießen mussten.
Oh, eine Hauswinkelspinne. Dachte ich. Den Abmessungen nach war es eher eine große Winkelspinne, die die Kollegin bei uns im Laden entdeckt hatte. Das Tierchen ist natürlich kein Schädling, im Gegenteil sogar, aber ein Supermarkt ist nun auch nicht das ideale Zuhause für sie. Also haben wir sie draußen auf den Hof gesetzt, von dort aus darf sie sich ein neues Heim suchen.
Aber was für ein Kaventsmann die Winkelspinne war. So große Spinnen sieht man in freier Wildbahn hierzulande doch eher selten:
Unbegreiflich, dass so viele Leute Spinnen nicht nur nicht mögen, sondern sie geradezu verabscheuen und sie töten. Wenn man nicht gerade in Australien wohnt, hat man meistens wenig zu befürchten. Aber da kann einen ja ohnehin alles umbringen.
Zugegeben: Viele Leute haben eine (irrationale!) Angst vor Spinnen, obwohl diese weder Hygieneschädlinge (wie z. B. Motten, Schaben und Fliegen) sind, noch in der Regel, schon gar nicht unsere einheimischen Spinnen, dem Menschen gefährlich werden können. Wenn man sie nicht im Haus haben möchte, nimmt man ein Glas und ein Stück Papier und setzt den achtbeinigen Kollegen nach draußen. Da kann die Spinne dann Jagd auf all die Viecher machen, die uns Menschen ernsthafte Probleme bereiten können.
Spinnen sind unsere Freunde. Wer lieber Mücken und Schmeißfliegen in der Wohnung hat, mag das natürlich anders sehen …
(Kreuzspinnen gehören nun allerdings tatsächlich zu den Spinnen, die einem in Innenräumen eher selten begegnen. Ich hatte noch nie eine im Haus, kann mich daran zumindest nicht erinnern. Hauswinkelspinnen und die wesentlich unscheinbareren Zitterspinnen hat man dagegen deutlich häufiger auch mal in der Wohnung …)
Mitte Juli wurde hier auf dem höchsten Berg der Stadt, der "Blocklanddeponie" genannte und in fünf Jahrzehnten gewachsene Müllberg, der Aussichtspunkt Metalhenge eröffnet.
In rund 40 Metern Höhe (Nicht-Flachländer lachen über einen solchen "Berg") steht man inmitten eines Kreises aus ausgedienten Hafenspundwänden und kann je nach Wetterlage über 20 km weit in alle Himmelsrichtungen gucken.
Blick ins Blockland:
Durch ein Loch in den Spundwänden in Richtung Walle / Neustadt geguckt:
Da steht man auf einem Berg aus Müll, hat aber eine Artenvielfalt sondergleichen vor sich. Überall fliegt und krabbelt es, Bienen, Libellen, Spinnen, wirklich faszinierend. Hier ein dicker Weberknecht:
Manchmal offenbart einem erst der Blick durch die Videokamera, was das bloße Auge einem verheimlicht: Klauende Stammkunden oder auch eben in irgendwelchen Ecken angebrachte Spinnweben von achtbeinigen Mitbewohnern.
Nach dieser Erkenntnis mussten die Netze dann "leider" verschwinden.
Fundstück von meinem Azubi: Offenbar über Nacht ist bei uns in der Getränkeabteilung eine Kreuzspinne eingezogen und hofft wohl auf reichlich Beute. Da sie dort allerdings eher nur schlechte Überlebenschancen hat, musste "Peter" nach draußen auf den Hof umziehen.
Der erste von mehreren "Nach-Halloween-Beiträgen", in denen ich euch die gesammelten rund um Scary Shopping entstandenen Bilder präsentieren möchte. Hier hatten Viktor und ich einen schönen Platz für die "Bungee-Spinne" gesucht: