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Taschendiebstahl an der Kasse

Dem Arschloch mit dem grauen Pullover, das einer über 90-jährigen Stammkundin das Portemonnaie gestohlen hat, wünsche ich alles erdenklich Schlechte. Solche Leute haben es einfach nicht verdient, auf diesem schönen Planeten zu leben.


Frisch gekühlte Geldbörse

Eine Kundin vermisste ihr Portemonnaie. Vollkommen aufgelöst stand sie an der Kasse, durchwühlte panisch sämtliche ihrer Taschen und sah von Sekunde zu Sekunde verzweifelter aus. "Eben hatte ich es doch noch..!", erklärte sie und wollte schon herumtelefonieren und sämtliche Karten sperren lassen.

"Moooooooment!", vertrösteten wir sie. Wir können ja mal eben auf dem Video nachsehen, ob es da irgendeinen Erkenntnisgewinn gibt.

Den gab es im Laufe der folgenden Minuten durchaus. :-)

Die Frau kam hier in den Markt, setzte ihren Rucksack ab, nahm die Geldbörse heraus, stellte den Rucksack in den Einkaufswagen und behielt ihr Geld während des gesamten Einkaufs in der Hand. Es war auch keine verdächtige Person zu erkennen, die um die Kundin herumschlawenzelte und lange Augen machte. Einen Trick- oder Taschendiebstahl hätte ich spontan ausgeschlossen.

Im schnellen Vorlauf der Aufzeichnung verschwand das Portemonnaie jedoch plötzlich aus der Hand. Stopp, rückwärts, langsam vorwärts, da! Schnell rannten Ines und ich los und sahen nach. Positiv, da lag das Etui noch hinter den beiden Wurstpackungen im Kühlregal. Die beiden Packungen, die die Kundin Minuten zuvor betrachtet und dann jedoch ins Kühlregal zurück gestellt hatte – mitsamt ihrem Portemonnaie .

Der Stein, der ihr vom Herzen fiel, hat fast eine unserer Fliesen zertrümmert.

Geld gerettet, Situation geklärt

Mein Mitarbeiter rief intern von der Kasse aus an. Es gäbe wohl eine Problem mit dem Wechselgeld einer Kundin. Sie musste vor einer Viertelstunde knapp 30 Euro bezahlen, hatte einen 50er gegeben und nun würde sie die 20 Euro Wechselgeld vermissen. Offenbar wurden sie ihr nicht gegeben, sagte sie. Mein Kassierer war sich sicher, dass er das Geld rausgegeben hatte, aber das ließ sich ja in der Videoaufzeichnung schnell überprüfen.

"Hundertprozentig hast du ihr das Geld gegeben", sagte ich am Telefon und ergänzte, "falls die Kundin immer noch zweifelt kannst du sie gerne nach hinten schicken, dann kann sie sich das selber angucken. Das ist absolut eindeutig zu erkennen."

Wir legten auf, ich guckte mir das Video noch weiter an. Die Kundin steckte das Wechselgeld in ihr Portemonnaie und behielt dieses in der Hand, während sie zum Packtisch ging. Dort legte sie ihre Geldbörse auf den Tisch, verstaute ihren Einkauf in den Taschen und verließ unser Geschäft schließlich, ohne das schwarze Etui mitzunehmen. Im Schnelldurchlauf verschwand es plötzlich vom Packtisch, beim langsameren nochmaligen Ansehen stellte sich heraus, dass mein Mitarbeiter dieses entdeckt und zunächst im Kassentisch in Sicherheit gebracht hat.

Zum Glück ließ sich dann alles ganz schnell aufklären. Die Kundin war überglücklich, dass sie bei uns nicht nur nicht um ihr Wechselgeld gebracht wurde, sondern dass wir (also speziell mein Mitarbeiter) auch so aufmerksam war und ihr Portemonnaie gerettet hat.

Wir sind eben doch die Guten. ;-)

Wegräum-Info

Ein Stammkunde hatte einen aus nur einer Handvoll Teilen bestehenden Einkauf, musste jedoch an der Kasse feststellen, dass er sein Portemonnaie vergessen hatte. Die Artikel wurden an der Kasse deponiert, er lief nach Hause.

Nach einer Weile klingelte das Telefon. Der Anrufer war der Kunde, der sein Geld vergessen hatte. Er wollte uns nur darüber informieren, dass er so lange sein Portemonnaie gesucht hatte, dass er jetzt nicht mehr wiederkommen könne – und wir sollen die Sachen doch bitte wieder verräumen. Kein Problem für uns.

Das ist doch mal sehr aufmerksam von dem Kunden gewesen. :-)

Spurlos verschwundenes Portemonnaie

Eine Stammkundin kam ganz aufgelöst in den Laden. Sie hätte vor ein paar Minuten hier bezahlt und nun ist ihr Portemonnaie weg. Ob es hier liegengeblieben sei, wollte sie wissen.

Hellsehen können wir nicht, aber in der Videoaufzeichnung nachsehen. Wäre nicht das erste Mal, dass jemand seine Geldbörse hier liegen lässt und jemand anders sie dann einsteckt.

Aber dem war nicht so. Sie hatte ihre Sachen in die Umhängetasche gelegt, bezahlt und das Portemonnaie ebenfalls in die Tasche getan. Diese hing sie sich dann über die Schulter und verließ unverzüglich den Laden. Mehr konnten wir natürlich nicht sehen. Ich konnte ihr nur mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass sie ihre Geldbörse mitgenommen hatte, zumal das Ding nicht klein war, fast schon eine Art Kellnerbörse.

Wo das abgeblieben ist? Weiß keiner so genau. Sie sagt, sie ist direkt nach Hause gelaufen, hat nicht irgendwo Pause gemacht, ist nicht mit den Öffis gefahren. Die Möglichkeit, dass ein Bösewicht ihr das Geld aus der Tasche geangelt habe, schloss sie definitiv aus.

Bleibt nur eine Möglichkeit: In einer anderen Dimension unseres Multiversums freuen sich ein paar uns unbekannte Lebensformen über die tollen Euros.

Anrufer nach Feierabend

Mein Handy klingelte um kurz nach 20 Uhr. Ein Mann stellte sich vor und sagte mir, dass er vor dem Markt in der Münchener Straße stehen würde. Er habe am Morgen bei uns eingekauft und vermisst seit dem sein Portemonnaie und wollte nur wissen, ob es möglicherweise bei uns liegengeblieben und eventuell auch gefunden worden war.

Ich rief kurz im Laden an. Die Mitarbeiter waren noch da und der Marktleiter ging mit mir am Ohr zum Eingang, wo der Kunde noch brav wartete. So konnten die beiden direkt miteinander reden und das Problem auf dem kurzen Dienstweg lösen, ohne dass ich da auch noch irgendwie als Dritter vermitteln musste.

Hat aber dann doch leider alles nicht geholfen, denn das Portemonnaie des Mannes war nicht bei uns im Laden aufgetaucht.

Portemnooooooops…

Ein junger Mann hatte am Abend beim Einkauf sein Portemonnaie an der Kasse vergessen. Nun haben wir mal reingeguckt, um Hinweise auf einen möglichen Eigentümer zu finden. Es waren sämtliche Dokumente darin, unter anderem auch ein Ausweis. Dummerweise ist die angegebene Adresse alles andere als hier in der Nähe, sondern etwa 20km weit entfernt. Aber zum Glück habe ich einen passenden Telefonbucheintrag gefunden.

Kurz angerufen, die Mutter des Kunden ging ran und nachdem ich die Situation erklärt hatte, meinte sie nur: "Och, nöööööööööö… Nicht schooooooooon wieder. Der verliert das ständig."

Aber immerhin ist es diesmal gut ausgegangen. :-D