Bei spätsommerlichen Temperaturen und einem Laden voller herbstlicher und (teilweise auch schon) weihnachtlicher Süßwaren schlug mal wieder das Unvermeidliche durch: Komplett ohne jeden Anflug von reeller Frühlings- oder Osterstimmung mussten wir uns um die Bestellung der Produkte für Ostern 2025 kümmern. Schokoladeneier, Osterhasen und all die anderen Kalorienbomben müssten bei uns in diesem Jahr bis Ende September bestellt worden sein. Ist hiermit offiziell erledigt.
Wir waren übrigens mutig und haben sogar einen Aufsteller mehr als im vergangenen Jahr geordert. Die Frühlings-Dominosteine gibt es bei uns jedoch nicht wieder, wenngleich sie weiterhin bestellbar sind.
Auch wenn Ostern aus religiöser Sicht das wichtigste Fest hier in Deutschland ist, so ist Weihnachten zumindest aus kommerzieller Sicht deutlich intensiver. Zu Weihnachten haben wir bestimmt immer insgesamt mindestens die fünffache Menge an Saisonartikeln im Laden stehen, wie zu Ostern.
Was mir in diesem Jahr zum ersten Mal unangenehm auffällt ist der Weg der Industrie, erfolgreiche Weihnachtsprodukte zu osterisieren.
Wir können inzwischen Frühlingsstollen (Christstollen), "Frühlingskonfekt" (Lebkuchenkonfekt), Osterhasen-Bastelsets (Lebkuchenhaus) und "Frühlings-Dominosteine" (Dominosteine mit sommerlicherer Fruchtfüllung) bestellen. Die Marzipan-Eier anstelle von Marzipankartoffeln sind nicht mehr ganz neu, sind aber definitiv jünger als die Erdäppel.
Seit zwei Jahren müssen wir die Bestellung für die Ostersüßwaren zwar nicht mehr schon parallel mit der Weihnachtsbestellung im Juni senden, aber bis spätestens Mitte Oktober muss auch das nun erledigt sein. Etwas Vorlauf zum Einschmelzen der Weihnachtsmänner brauchen die Schokoladenhersteller schließlich.
Während wir beim dicken Weihnachtskatalog immer rund 3,5 Stunden brauchen, aus Tradition gemütlich zu Hause mit Tee und Zitronenrolle, haben wir die Osterbestellung diesmal "mal eben" zwischendurch im Büro hier in der Firma erledigt. Alleine schon, weil wir deutlich weniger Ware als zu Weihnachten benötigen und uns wegen dieser geringeren Menge auch keine Gedanken um mehrere Liefertage und die halbwegs gescheite Unterbringung der Ware hier im Laden zu machen brauchen. 80% der Ware sind Aufsteller, die auf zwei Liefertage verteilt hier eintrudeln. Hinstellen, Deckel auf, Preise ran, fertig.
In anderen Läden sollen die Osterartikel bereits seit geraumer Zeit stehen, wir wurden heute von unserer Großhandlung mit den bestellten Aufstellern beglückt:
Nach 17 Jahren gibt es eine Neuerung: Die Bestellung für die Ostersüßwaren im kommenden Jahr muss diesmal nicht parallel mit der Weihnachtsbestellung bis Mitte Juni gesendet sein, sondern ist erst im Herbst fällig.
Ändert letztendlich gar nichts an den Überlegungen zu den benötigten Mengen, entspannt aber insofern, als dass wir nicht beide große Bestellungen, die ja nun insgesamt durchaus mehrere Stunden dauern, auf einmal machen müssen…