Ein alter Stammkunde fragt schon seit wir mit dem Umbauprojekt angefangen haben, ob wir denn auch dann endliche neue Einkaufswagen bekommen würden. Klar bekommen wir die und das habe ich ihm auch von Anfang gesagt.
Seit fast einem halben Jahr schon kommt der Mann nun mit seinem Rollator zu uns, in dem er auch seine Waren deponiert. Er fragt aber immer noch regelmäßig nach den Einkaufswagen, wenngleich er die schon, seit dem er mit dem Gehwagen kommt, überhaupt nicht mehr benutzt.
Vielleicht steigt er ja wieder um, wenn er die coolen neuen Wagen sieht.
Habe soeben die neuen Einkaufswagen gemäß des mir vorliegenden Angebots von Anfang September bestellt.
Wurde auch langsam Zeit, ab dem 1. Dezember sind wir ein offizieller Markt mit E, dann dürfen wir die alten SPAR-Einkaufswagen nicht mehr weiter verwenden.
Immer wieder haben in den letzten Tagen Kunden versucht, hier doch irgendwie zumindest ein paar Teile einkaufen zu können. Keine Chance. Die rechte Ladenseite ist komplett zerlegt, die andere Seite steht voll, voll, voll. Da ist kein durchkommen.
Unseren Mustereinkaufswagen haben wir hier immer noch im Einsatz. Die neuen Wagen werden sich daran zwar orientieren, aber ein paar Details werden anders: Die roten Kunststoffteile werden schwarz, es gibt keine Lupen und auch die Kleinteilablage fällt weg. Dafür gibt es Haken, an welchen die Kunden ihre Taschen aufhängen können. Auf jeden Fall bleiben die Größe, die Grundfarbe und natürlich die leisen Rollen.
Das ist alles im Detail besprochen und das finale Angebot liegt mir vor, so dass ich eigentlich nur noch "Auftrag erteilt" zu brüllen brauche. Da die Einkaufswagengriffe schon den "Wir-HERZ-Lebensmittel"-Schriftzug tragen werden, bestelle ich die erst, wenn hier auch ein E am Laden steht. Offiziell dürfte ich sie vorher auch gar nicht einsetzen, wenngleich wohl jetzt niemand mehr was sagen würde.
Mit den acht Stücken der Stahlträger als Basis im Anhänger habe ich mir auch mal die Mühe gemacht, das restliche Altmetall, das sich hier in den letzten Wochen auf dem Hof angesammelt hatte, in den Hänger zu wuppen.
Mit dabei sind das alte Rohr aus unserer Backstube, alte Leuchten, ein Einkaufswagen, Regalteile, die alte Stahltür, diverse Türzargen, der Lüftungskanal, die Rahmen der Glasbausteine und das Gitter, das einst davor montiert war, diverse Rosten und Abdeckungen und viel Kleinkram. Sobald ich mal wieder mit dem Auto hier in der Firma bin, werde ich das mal zum Schrotthändler bringen:
Fundstück von Florian in einem Edeka-Markt im östlichen Niedersachsen: Eine kleine Reihe Kindereinkaufswagen mit unterschiedlich bedruckten Griffstangen, an denen sich möglicherweise die Geschichte des Marktes erkennen lässt: Angefangen als SPAR, irgendwann auf (das inzwischen eingestellte Edeka-Format) "aktiv markt" umgestellt und mittlerweile eben nur noch "Edeka". Ob es wirklich so war? Wer weiß das schon? Vielleicht haben sich da ja auch nur die unterschiedlichen Wagen aus anderen Märkten versammelt.
Unsere SPAR-Griffe an den Einkaufswagen werden im Rahmen der Neuanschaffung der Wagen komplett verschwinden. Dann wird es bei uns nur noch die grauen Griffe mit dem blauen E geben.
Deutlich bemerkenswerter an dem Bild ist eigentlich, wie sie auf dem Einkaufswagen sitzt. Macht die Kleine bei mir hier übrigens immer so. Kindersitze sind schließlich für Warmduscher. Erst beim freihändigen Sitzen auf der Griffstange kommt der richtige Adrenalinkick. Übrigens auch für die Eltern.
"[…] Jetzt ist mir heute zufällig am Eingang neben den Wagen ein Schild aufgefallen auf dem Hingewiesen wird, das die Wagen bei Verlassen des Ladens einen Alarm auslösen und angeblich auch die Räder blockieren. Gibt es sowas wirklich oder ist das einfach nur Angst mache?"
Nein, das System gibt es wirklich.
Im Parkplatzpflaster oder Fußboden des Gebäudes sind Induktionsschleifen so eingelassen, dass sie den Bereich, der mit den Einkaufswagen nicht verlassen werden darf, einrahmen. In den Rädern der Wagen sind Empfänger angebracht, welche die Räder blockieren, sobald der Einkaufswagen nun diese durch die Schleifen markierte Grenze überschreitet. Optional wird parallel dazu ein Alarm im Geschäft ausgelöst.
Hier in Bremen gibt es eine ganz komische Angewohnheit unter Supermarktkunden: Die Leute benutzen für ihren Einkauf alternativ zu Körben und Einkaufswagen wie selbstverständlich irgendwelche mitgebrachten Taschen und Rucksäcke. Das geht teilweise sogar so weit, dass manche Kunden nach jedem dazugelegten Produkt den Reißverschluss wieder zuziehen und den Rucksack wieder auf den Rücken setzen. (Auch ohne Diebstahlsabsicht. An der Kasse wird dann brav alles ausgepackt. Von allen? Wer weiß, ist leider nur schwer zu kontrollieren…) Das Phänomen gibt es nicht nur bei mir im Laden, sondern ist auch in anderen Geschäften in anderen Stadtteilen zahlreich zu beobachten. Da das aber unabhängig von der Tatsache, dass viele Leute es so machen, unglaublich lästig für mich ist, hatte ich vor einer Weile einfach mal online geguckt, ob es da irgendein fertiges Schild gibt, das irgendwie auf diese Problematik hinweist.
Gefunden habe ich dann diesen Entwurf einer Agentur in Berlin, den ich, sofern der nicht explizit für das aufgedruckte E-Center erstellt worden ist, auch am liebsten aufhängen würde. Ob es bis zur Umflaggung eine "SPAR"-Version geben wird, möchte ich verneinen – aber spätestens dann (und falls es von unserer zuständigen Ladenbauabteilung keine alternative oder sogar bessere Lösung gibt) werde ich Zweisechsieben mal kontaktieren.
Da sitzt er, unser Auszubeutender: In seinem natürlichen Habitat, einem Drahteinkaufswagen. Super bequem, also zumindest ausreichend für unsere billige Putz, äh, Kassenkraft unseren hochqualifizierten Mitarbeiternachwuchs.
Wenn er sich aus dem Ding rausbemüht hat, kann er erst mal Bier holen.
Blogleser Michael hat diese Einkaufswagen in einer ALDI-Filiale entdeckt. Besonders aufgefallen waren ihm die "Hörnchen"-Griffe an den Einkaufswagengriffen, die man ja auch vom Mountainbike als Lenkerhörnchen.
Vielen Dank für die Zusendung. Ob die Ergonomie der Griffe den Einkauf nennenswert beschleunigt hat (wäre ja nicht untypisch für einen Discounter) hatte Michael übrigens nicht geschrieben.
Wie auch immer: Wir haben diese Auszeichnung auch mal bekommen. Außer der Urkunde gab es einen kleinen goldfarbenen Einkaufswagen, den ich auch noch habe, der aber irgendwo in irgendeiner Kiste steckt. Hammer, das ist fast 13 Jahre her…
Nachtrag vom 18. November 2019:
Ich habe das alte Foto vom Einkaufswagen wiedergefunden.