Die Baustelle auf unserer Straße ist vor ein paar Tagen übrigens eine Etappe weiter gewandert. Der Fahrradständer hohe Bauzaun rund um die Kanalbauarbeiten steht jetzt vor dem nächsten Häuserblock und bei uns wird jetzt an der Straßenoberfläche gearbeitet. In vier Wochen soll der Teil fertig sein.
Dann ist die Straße zwar immer noch nicht wieder für den Durchgangsverkehr freigegeben, aber zumindest können unsere Lieferanten dann wieder direkt bis vor den Laden fahren. Das ist dann zumindest im Hinblick auf die von uns zu leistende Arbeit eine deutliche Erleichterung.
Blick aus meiner Ladentür. Wenn man genau hinsieht, kann man auf dem Foto unseren LKW und ein paar abgeladene Rollbehälter sehen. Mit sieben Leuten haben wir die Ware bei uns in den Laden gezogen und ich bin doch sehr froh, dass wir das Theater nicht mehr lange haben werden...
Schreck am Morgen: Die Baustelle vor unserem Haus ist weitergewandert, so dass wir hier inzwischen ziemlich genau in der Mitte der rund 250m langen (!) Sperrung liegen. Wie sollen wir da noch unsere Ware herbekommen? Wir können doch nicht die Paletten und Rollcontainer über 100 Meter durch die Gegend ziehen.
Zum Glück hat man auch an uns gedacht: Das erste Teilstück der Baustelle (da, wo auf diesem Video der Straßenfertiger steht), ist zwar noch nicht für die Öffentlichkeit freigegeben, aber doch zumindest befahrbar – und so werden wir ab heute von der Seite unsere Ware bekommen.
Eine der Maschinen, die in der Baustelle vor unserem Laden im Einsatz sind, ist ein Plattenrüttler, der via Kabelfernbedienung gesteuert wird. So eine Fernbedienung ist nicht schlecht, schützt sie doch den Bediener vor Lärm und Vibrationen.
Preisfrage: Wie bekommt man so ein Gerät lediglich über eine vibrierende Stahlplatte dazu, sich völlig präzise nach links, rechts vorne und hinten zu bewegen?
...wenn man direkt vor der Tür ein tiefes Loch hat.
Ich gebe zu, dass die Arbeit tatsächlich leichter war, als ich zunächst befürchtete. Allerdings muss ich den Stress bei der Anlieferung auch nicht jeden Tag haben.
Momentan noch haben wir ein mehrere Meter tiefes Loch vor der Eingangstür. Darüber liegt eine kleine Holzbrücke für die Fußgänger. Die gesamte Konstruktion ist etwa so breit wie mein gesamter Eingangsbereich.
Inzwischen sind die Bauarbeiter wieder dabei, das Loch zuzuschütten. Parallel dazu warten wir auf unseren Getränkelieferanten, der nicht abladen kann, solange wir diese Platte vor der Tür liegen haben.
Der Bauzaun liegt übrigens immer noch auf der Seite.
Ich hatte zwar am Samstag Abend gleich noch bei der Polizei angerufen und das Problem und das Sicherheitsrisiko (mehrere Meter tiefe Löcher) geschildert – aber offensichtlich war die Polizei auch nicht wirklich motiviert, das Ding wieder aufzurichten.
Naja, in knapp sieben Stunden gehen die Bauarbeiten wieder weiter. Spätestens dann sollte bezüglich des Zaunes wieder jemand "Aufbauarbeit" leisten...
Gerade erfahren: Anfang Juni wird die Baustelle um eine Etappe weiter wandern. Dann werden wir unsere Ware von der anderen Seite bekommen, die gerade schon geteert wurde.
Ist zwar für dann unsere Anlieferungen immer noch genauso problematisch – aber doch immerhin ein Signal, dass es weitergeht.
Nachbar, Blogleser und Kunde Robin hat mal wieder ein Video von den Bauarbeitern auf unserer Straße bei YouTube reingestellt. Bei uns vorm Haus wird zwar noch intensiv gebuddelt, aber das erste Teilstück bekommt heute schon seine Asphaltschicht. Sehr erfreulich, dass die Arbeiten so schnell vorangehen.
Ein junges Paar, beide etwa Anfang bis Mitte Zwanzig, rührte eben in meinem Müllcontainer herum.
Zuerst wollte ich etwas dagegen sagen, habe den beiden mit freundlichen Worten erklärt, dass ja immer auch "versuchte" Sachen (Stichwort: Chemikalien...) dabei sein könnten und dass es besser wäre, wenn sie woanders containern würden.
Doch die beiden waren ja ganz friedlich und versprachen, nur verpackte Sachen zu nehmen (von denen ja sowieso nichts Brauchbares bei mir zu finden ist...) und dass sie das auch ganz bestimmt auf eigenes Risiko täten. Soll man sich deswegen anstellen? Mit der Bitte, den Platz ordentlich zu hinterlassen, ließ ich sie schließlich doch gewähren.
Wie haben die den Container eigentlich gefunden? Immerhin steht der hier auf einem privaten Innenhof und ist von der Straße aus nicht einsehbar.
Gerade eben hat mich ein junger Mann von der Moschee neben unserem Innenhof angesprochen. Während des Ramadan möchte man hier gerne ein Zelt aufstellen, in dem gemeinsam gegessen wird.
Sowas war bislang noch nie ein Problem und auch, wenn der Hof offiziell zu meinem Laden gehört, habe ich den Platz noch niemals als Park- oder Veranstaltungsfläche verwehrt. Warum auch?
Schon wollte ich abnicken, da ergänzte er noch zwei weitere Informationen: Das Zelt ist etwa 5 x 10 Meter groß und soll die 30 Tage durchgängig hier stehenbleiben.
Ich versprach ihm, in den nächsten Tagen nochmal nachzumessen und mir Gedanken zu machen. Aber ich denke jetzt schon, das wird einer der Momente sein, in denen ich mich mal wieder zwingen muss, "nein" zu sagen.
Das Haus auf der anderen Straßenseite wurde vor einigen Wochen mal neu gestrichen. Wer auf die Idee gekommen ist, die Fassade in einem sehr hellen Rosa zu streichen, ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist der Eigentümer ja farbenblind?
Offenbar hat irgendjemand dem farbenblindern Eigentümer gesagt, dass die Farbe scheußlich aussieht. Die Außenwand im Erdgeschoss hat in den letzten Tagen jedenfalls einen neuen Anstrich bekommen. In einem sehr hellen Himmelblau. Sieht ja nun irgendwie auch nicht besser aus.