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BOSS

In der Vergangenheit hatte es mich schon häufiger in den Fingern gekitzelt, meine Bürotür mit irgendeinem Hinweis auf die Vorkommnisse hinter eben dieser Tür zu versehen.

Möglichkeiten gibt es viele: Entweder ganz seriös mit "Geschäftsleitung" in gebürstetem Aluminium oder etwas scherzhafter mit "Big Boss – für die wirklich wichtigen Fragen wenden Sie sich bitte an meine Frau!" oder kurz und knapp mit "Anstaltsleitung". Letztendlich konnte ich bis heute ganz hervorragend ohne eine derartige skripturale Potenzspritze leben und mich hat bislang auch noch jeder hier in meinem Zimmer am Ende des Ganges erfolgreich finden können.

Ohne dass ich derartige Überlegungen jemals in ihrer Gegenwart erwähnt hatte, entschied meine Tochter vorhin aus freien Stücken, dass hier an meine Tür eine Beschriftung gehört. Das ist zumindest mal eine klare Ansage ohne viele Worte. :-)


Bürotür = Pinnwand?

Da kommt man morgens in die Firma und dann hat die Spätschicht meine Bürotür mir Zetteln aller Art zugepflastert. Gerade beschlossen: Sobald mal Zeit ist (roftl), werde ich eine kleine Pinnwand besorgen und rechts neben der Tür an der Seitenwand unseres Schließfachschranks befestigen.


Säcke mit Westen vor der Tür

Da kommt man nichts Böses ahnend zur Firma und dann liegen da drei große Plastiksäcke mit (einem Teil) unserer neuen Arbeitsbekleidung vor meiner Bürotür und versperren den Zugang.

Aller Ungeduld zum Trotz müssen die neuen Westen noch eine Weile in ihren Plastikbehausungen warten. Nun ist erst mal die Abhandlung unseres täglichen EDEKAlender-Prozederes dran und dann werden wir unsere "Geschenke" auspacken. :-)


Alte leere Brötchenküche

Unsere alte Backstube ist inzwischen fast komplett leergeräumt. Es sind nur noch die beiden Waschbecken und der große Boiler vorhanden, aber der Klempner kommt nächste Woche und wird die Zuleitung zu dem Raum stilllegen.

Auf dem Foto nicht zu sehen ist die Wand zum Laden. Die graue Tür wird unser neuer Notausgang und rechts daneben, unten mit der gelben Folie abgeklebt, ist die Tür zu meinem ehemaligen Büro.

Ab heute geht es mit schwerem Gerät dem Fußboden an den Kragen.


Missbrauchte gelbe Säcke

Durch meine zerlegte Bürotür zog dauernd ein etwas unangenehmer Duft in den Laden. Kein ekeliger Gestank, aber dennoch waberte dieses typisch holzig-staubige Aroma, das man aus alten Dachböden kennt, durch den hinteren Bereich des Ladens. So ordnete ich an, das Loch mit einer Folie zuzukleben.

Und dann hat der Kollege ausgerechnet einen gelben Sack dazu missbraucht. Die Dinger, deren Ausgabe aufgrund der häufigen missbräuchlichen Verwendung (zumindest hier in Bremen) inzwischen so fürchterlich streng reglementiert ist. Die Dinger, die ohnehin ständig Mangelware sind und mit denen es seit Anfang des Jahres unglaublich viel Chaos rund um die Coupons und Ausgabecodes gab. Und dann gerade bei uns, immerhin sind wir offizielle Verteilerstelle. Wir haben doch eine Vorbildfunktion.

Neeohneeohneee … :-P


Loch in der B2-Tür

Buchstäblich über Nacht hat das Schloss von meiner alten Bürotür den Geist aufgegeben. Der Schlüssel lässt sich beim besten Willen nicht mehr drehen. Na, sowas aber auch …

Da die Tür ohnehin ein Fall für den Schrott ist, habe ich kurzerhand mit zwei beherzten Fußtritten die Füllung aus der unteren Hälfte der Tür getreten. Schön, wenn man sich dafür nirgends verantworten muss. :-)

Sieht jetzt fast so aus, wie auf der Rückseite, wo das Poster mit dem Badezimmer aus der Bauernhof-Ruine hängt. Mit dem Unterschied, dass das hier kein Foto ist:


Das Poster an der alten Bürotür

Mit meinem großen Drucker hatte ich mir mal ein Foto ausgedruckt, das etliche Jahre an der Innenseite meiner Bürotür klebte. Viele Besucher hatten mich im Laufe der Jahre gefragt, ob es in meinem alten Büro so mal ausgesehen hat. Nicht ganz, aber ähnlich. Ich hatte schließlich nie ein Fenster. :-D

Entstanden ist der Bild während einer Fototour in einem alten und reichlich baufälligen Bauernhof in der Nähe von Wittenburg. Ich fand diesen Anblick damals echt genial. Da steht man in so einem alten ausgeschlachteten Badezimmer und dann liegt da tatsächlich noch diese leuchtend blaue Bürste auf dem Fußboden …


Türschwelle B3

Da, wo einst mal ein Stück Mauer stand und sich nun meine zukünftige Bürotür befindet, gibt es noch eine kleine Stolperfalle in Form einer mehrere Zentimeter Estrich-Kante. Da werde ich mir etwas (feinkörnigen) Zementmörtel anrühren und eine kleine Schräge modellieren. Hat schon gereicht, dass die Leute in den vergangenen 12 Jahren immer in mein altes großes Büro gestolpert sind, weil wir nie dazu gekommen waren, den alten Abstandhalter am unteren Ende der Türzarge zu demontieren. :-D


Tür: 40%

Info vom Bauunternehmer: Meine beschädigt gelieferte Bürotür bekomme ich 40 Prozent günstiger.

Das ist schon stattlich. Hoffen wir mal, dass sich diese ramponierte Ecke tatsächlich "wegguckt". (Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon einen neuen Stammplatz für die Manitu-Jahreskalender. Allerdings könnte das doch etwas sehr eng werden, selbst wenn man den Rand und zusätzlichen Monat abschneidet. Die Kalender von Manuel sind ja nicht gerade klein.)

Angeschlagene Tür (2)

Eventuell bekomme ich vom Lieferanten einen Preisnachlass für meine ramponierte Tür.

Dadurch wird sie zwar auch nicht wieder schöner, aber erfahrungsgemäß ist hier in der Firma im harten Alltag sowieso alles in kürzester Zeit irgendwo angeschlagen.

Nächste Woche erfahre ich hoffentlich mehr.