Vor einer Weile hat meine Marktleitung in unserem kleinen Ableger in der Münchener Straße die Idee, den Laden zumindest am Wochenende, also freitags und samstags, bis 22 Uhr statt wie bisher 20 Uhr geöffnet zu lassen.
Wir haben es dann aber doch gelassen. Vermutlich wären die Personalkosten höher, als das, was da in den paar Stunden noch an Ertrag übrig bleibt. Hätte man natürlich ausprobieren können und bei Misserfolg wieder zurückrudern, aber von solchen Hüh-Hott-Hüh-Veränderungen bin ich nun überhaupt kein Freund.
Ist in dem kleinen Nachbarschaftsmarkt aber vermutlich auch nicht ganz so spannend wie hier in der Neustadt, wo es an den Wochenenden abends immer richtig rumpelt.
Auch an Silvester gibt es wieder spezielle Öffnungszeiten. Während in anderen Bundesländern der Tag nicht besonders geregelt ist und wie ein normaler Werktag behandelt wird, wurde der 31. Dezember hier in Bremen mit der Einführung der 24-Stunden-Öffnungszeit vor elf Jahren auf 14 Uhr begrenzt.
Die Öffnungszeiten ändern sich rund um die Feiertage kaum, außer, dass wir Heiligabend und Silvester jeweils schon um 14 Uhr schließen werden. Damit auch alle Kunden das wissen, hier nun der entsprechende Aushang an der Ladentür …
An der Eingangstür hat sich übrigens noch mehr getan: Das Hinweisschild mit den Öffnungszeiten, den Inhaberangaben und ein paar sonstigen Informationen ist natürlich auch ausgetauscht worden, rauchende Hunde auf Inlinern dürfen hier nach wie vor nicht einkaufen:
Ich hatte vor Weihnachten in mehreren örtlichen Facebook-Gruppen darauf hingewiesen, dass wir Heiligabend zwei Stunden geöffnet haben. Einen Teil der Kommentare konntet ihr hier ja schon lesen, letztendlich ging es noch dutzendfach im selben Ton weiter.
Und dann hat eine in der selben Gruppe geschrieben, dass sie ihren Blumenladen an Heiligabend auch für zwei Stunden öffnet – und alle freuten sich und nicht einer hat sie dafür kritisiert.
Diese Visitenkarten hatten wir mal relativ weit am Anfang der Selbstständigkeit gebastelt. Design? Scheiß drauf. Von den Karten haben wir immerhin viele, viele, viele verteilt. Vor allem als Werbemittel haben wir sie oft irgendwo liegen lassen. So merkwürdig sie möglicherweise aussahen, immerhin hatten wir Visitenkarten. Seit dem sie alle sind, haben wir nämlich keine mehr und mein Wille, unbedingt mal "die perfekten" Karten für mich zu machen, hat nur dazu geführt, dass ich bis heute keine habe …
(Falls sich von euch einer berufen fühlt, welche zu entwerfen – nur zu, es soll auch nicht umsonst sein. Für Details bzgl. Inhalt der Karten bitte eine kurze E-Mail an mich!)
So, die Entscheidung ist getroffen: Wir werden den SPAR-Markt in der Gastfeldstraße dieses Jahr Heiligabend (Sonntag) im für unsere Branche erlaubten Rahmen öffnen, also von 10 bis 12 Uhr.
(Ich zwinge übrigens keinen Mitarbeiter, an dem Tag zu arbeiten (einige haben sich jetzt schon freiwillig gemeldet) und wir als Inhaber werden vermutlich ohnehin noch ein paar Stunden im Geschäft verbringen. Also alles im grünen Bereich …)
Man kann die Uhr danach stellen: Wenn an einem kurzen Verkaufstag (also eigentlich ja nur Heiligabend oder Silvester) das Telefon klingelt, dann ist es mit fast hundertprozentiger Sicherheit ein Kunde, der wissen möchte, wie lange wir geöffnet haben.
Das Telefon klingelte. Auf dem Display wurde eine mir nicht bekannte Handynummer angezeigt. Noch während es klingelte, sagte ich zu Ines: "Ich wette, dass das ein Kunde ist, der wissen möchte, wie lange wir heute geöffnet haben.
Ich ging ran: "SPAR-Markt Harste, guten Tag."
Eine männliche Stimme reagierte darauf: "Ja, hallo, mein Name ist Müllermeierschulz. Wie lange haben Sie heute wohl geöffnet?"