Park links der Weser mit Nebel im Licht der morgendlichen Sonne. Der Weg ist der Achterfeldweg und sogar das Gewässer rechts daneben hat einen Namen – wenngleich dieser nur ganz profan "Grollander Abzugsgraben" lautet.
Den Ausdruck Liminal Spaces kannte ich bis vor einem Jahr noch gar nicht. Er beschreibt menschenleere Orte, die man eigentlich nie oder fast nie völlig menschenleer sieht. Dieses Bild ist im Heidepark Soltau an einem "Randtag" entstanden. Keine Ferien, kein Feiertag, kein Wochenende, durchwachsenes Wetter. Daraus müsste man mal eine komplette Serie machen.
Nachdem uns die Wespen auf der heimischen Terrasse belagern wollten, habe ich ein Stückchen Fleisch geopfert und auf den Boden gelegt. Nachdem sich die erste Wespe ein Stückchen davon abgesäbelt hatte, kam sie zunächst mit einer Kollegin wieder und schließlich waren sie zu viert. Echt erstaunlich, wieviel "Nutzlast" so ein Tierchen noch durch die Luft bewegen kann. Das Stück Fleisch war innerhalb weniger Minuten zerlegt und abtransportiert.
Ich war auf dem Weg nach Hause in einer kleinen Seitenstraße unterwegs, deren Pflasterung schon etwas älter ist. Nicht nur, dass die Straße vor allem an den Rändern voller Unebenheiten ist, nach starkem Regen steht auch das Wasser darin. Also bin ich mit meinem Fahrrad mitten auf der Fahrbahn gefahren.
Plötzlich hupte es hinter mir. Da ich den Fahrer des Autos nicht kannte, hielt ich vor ihm an und versuchte Kontakt aufzunehmen. Er kurbelte schließlich das Fenster runter und klärte mich auf: "Das hier ist eine Tempo-30-Zone! Und wenn man nur 25 fährt, hat man am Rand oder auf dem Gehweg zu fahren.
Ich habe kurz überlegt, ob ich vor ihm auf die Knie falle und um Verzeihung bitte, dass ich es überhaupt gewagt habe, sein uneingeschränktes Nutzungsrecht für diese Straße verletzt zu haben. Hab ihn dann aber kommentarlos zurückgelassen, da ich ohnehin gerade abbiegen musste. Aber gut, dass er mich darüber aufgeklärt hat, wo mein Platz mit dem Fahrrad ist.
Der Bodennebel kommt auf dem Foto leider nicht ganz zur Geltung, aber wer immer noch nicht überzeugt ist, mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, sollte mal am Morgen die Stille und die Natur im Park auf sich wirken lassen.
Beispielhafte Meldung, die man im Rahmen einer Urteilsverkündung durchaus mal zu hören bekommt: Eine 18-Monatige Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Was bedeutet das eigentlich?
Ich dachte immer, und da geht es anderen augenscheinlich genau so, dass man vor dem Gefängnis gerade noch herum gekommen ist, sich aber 18 Monate nichts zu Schulden kommen lassen darf, weil man ansonsten eben doch die (restliche) Zeit im Knast verbringen darf.
Das stimmt aber so gar nicht, so funktioniert das nicht.
Es gibt nämlich noch die sogenannte Bewährungszeit. Diese kann zwei bis fünf Jahre betragen und ist für Durchführung der Bewährungsstrafe genauso wichtig. Die Bewährungszeit (und die nicht Dauer der zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe) beschreibt nämlich den Zeitraum, den man sich nichts zu Schulden kommen lassen darf.
Beispiel: Stanislav Müller wurde zu 18 Monaten "auf Bewährung" verurteilt, weil das StGB diese Zeit als Mindeststrafe für die von ihm verübte Tat vorsieht. Der Richter ist der Ansicht, dass diese Mindeststrafe reicht, weil Müller zum ersten Mal vor Gericht stand. Nur macht Stanislavs familiäres Umfeld dem Richter große Bauchschmerzen. Seine beiden Brüder haben schon beide mehrjährige Haftstrafen abgesessen und auch der Rest der Sippe ist schon häufiger mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Daher setzt er als Bewährungszeit die vollen fünf Jahre. Fünf Jahre lang kann oder muss Stanislav sich nun bewähren und damit zeigen, dass er das weiße Schaf der Familie ist.
Schafft Stanislav, die fünf Jahre ohne Vergehen durchzuhalten, ist er um die Haftstrafe herumgekommen. Falls nicht, geht er aber noch für die vollen 18 Monate in den Bau – auch, wenn von der Bewährungszeit schon ein paar Jahre verstrichen sind.
Betrifft mich persönlich zwar nicht, ist aber durchaus interessant zu wissen. Und falls ich das jetzt doch völlig falsch verstanden haben sollte, korrigiert mich bitte.
In den letzten Tagen wurde in Delmenhorst ein Einfamilienhaus abgerissen. Die Hütte mit dem Pultdach war jetzt nicht wirklich schön, sicherlich kein architekturgeschichtlicher Höhepunkt – aber doch fand ich das Gebäude irgendwie interessant. Eben mal anders. Wenn an der Stelle einer der trostlosen Kästen im Pseudo-Mediterranen-Stil gebaut wird, der sich in den letzten zehn Jahren ausgebreitet hat, ist der Neubau jedenfalls keine Bereicherung fürs Stadtbild.
Zumindest in Delmenhorst fällt mir derzeit bei Neubauten ein sehr erfreulicher Trend auf: Einige Leute haben wohl an der Industrie-Ziegelarchitektur des letzten und vorletzten Jahrhunderts Gefallen gefunden. Es entstehen Neubauten mit Ziegelwänden, in es dekorative Elemente (Vorsprünge, Schrägen etc …) im Sichtmauerwerk gibt. Bei diesem erst wenige Jahre alten Haus ist das z. B. sehr deutlich ausgeprägt. Das Wohnhaus sieht aus wie ein altes Industriegebäude. Mir gefällt das wirklich gut.
Beim Anblick dieser Schultüte musste ich schmunzeln. "ENDLICH EIN SCHULKIND" steht da eigentlich drauf, aber aus der Perspektive und dank der Schriftgröße vom SCHULKIND war eigentlich nur noch "ENDLICH EIN HULK" zu entziffern.
Da werden also zum Schulstart Gammastrahlenexperimente durchgeführt! WAHHH!!!
Im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven handelt ein Teil der Ausstellung auch von Schiffbau und der Arbeit auf einer Werft. Dort hängt ein altes Schild mit Sicherheitshinweisen. Besonders der zweite Punkt hat es mir sehr angetan, er ist so schön direkt formuliert.
Als ich bei uns im Haus die Treppe nach unten ging, zuckte ich kurz erschrocken zusammen. Was? Ist?? Das??? Im ersten Augenblick sah es so aus, als wenn eine mutierte Katze in Drohgebärde hinter der Ornamentdrahtglasscheibe unseres Windfangs sitzen würde.
Es war dann aber zum Glück doch nur ein Kindersitz aus dem Auto, der dort auf einer kleinen Bank stand. Puuuuh.
Sowas sieht man zwar öfter mal, aber ich musste dennoch sehr lachen, als ich mit dem Fahrrad an diesem geparkten Fahrzeug vorbeifuhr. Unterwegs zücke ich selten die Kamera, aber dieses mit Spanngurten auf dem Tieflader-Auflieger festgezurrte Spielzeugauto musste ich einfach knipsen.
Wir waren am See, ich hockte auf einem Bootsanleger und unsere Kleine planschte im Wasser. Plötzlich schwamm da etwas vor uns, was sich als Biene herausstellte. Unsere Tochter schwamm hin, nahm sie auf die Hand und reichte sie mir. Die gute Tat des Tages, ein Bienchen gerettet.
In der prallen Sonne ließ ich die Biene auf meiner Hand trocknen und während sie sich ausgiebig putze und langsam wieder munterer wurde, knipste ich auch das eine oder andere Foto. Irgendwann wurde mir das Tierchen zu hektisch und da sie in einem immensen Tempo auf meiner Hand hin und her krabbelte, entschloss ich mich, sie an Land zu bringen und dort irgendwo an einen sicheren Platz zu setzen.
Als ich gerade aufgestanden war, wuselte sie um meine Hand herum, konnte sich dabei jedoch nicht ausreichend halten und fiel nicht nur herunter, sondern auch noch genau durch den Spalt zwischen den Brettern des Anlegers hindurch zurück ins Wasser. Da konnten wir sie leider nicht wieder herausfischen, keine Chance, an sie heranzukommen. Schade.
Auf dem Weg nach Hause fiel mir m Grünstreifen neben dem kombinierten Rad- und Fußweg aus dem Augenwinkel ein blaues Dingsbums auf. Ich hatte es so schnell gar nicht identifizieren können, aber der blaue Klecks zwischen all dem Grün hatte meine Aufmerksamkeit geweckt – also hielt ich an und fuhr ein Stück zurück, um mir genauer anzusehen, was das war.
Es war das Vorschriftzeichen 240 "gemeinsamer Fuß- und Radweg", jetzt ist es nur noch ein zerhackter Haufen Alublech. Den Spuren nach zu urteilen würde ich sagen, dass das Schild irgendwie den Weg auf das Getreidefeld gefunden hat und dann in der Folge in das Schneidwerk eines Mähdreschers oder Feldhäckslers geraten ist.