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Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 9)

Auch in der neunten Woche meiner Ausbildung gab es keine besonders erwähnenswerten Erlebnisse, zumindest keine für die Tätigkeitsberichte in meinen Ausbildungsnachweisen. Morgens Gemüse packen, abends ausräumen. Und natürlich: Getränke packen. Bei uns im Unternehmen haben die männlichen Azubis Getränke gepackt und Bestellungen gemacht, die weiblichen waren an der Kasse und in der Käsetheke. Das habe ich damals natürlich nicht angezweifelt oder hinterfragt …



Morgens beim Gemüse packen mitgearbeitet.
Jeden Abend beim Gemüse abräumen mitgehilfen.
"Trinks" packen.
Gutschriften für Kunden ausstellen.
Ware annehmen.
Leergut-Abrechnung am Samstag-Mittag. Dabei wird alles vorhandene Leergut gezählt und wertmäßig getrennt aufgeschrieben.
Abends den Laden abschließen.
Einem Kunden beim Kauf von Glühbirnen beraten.
Zum Feierabend hin habe ich die Ware, die draußen vor dem Geschäft steht, hereingeholt.



Tomaten

Tomaten sind die roten bis gelbroten, glänzenden Früchte einer aus Südamerika stammenden Nachtschattenpflanze. Sie sind kalorienarm, aber relativ reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Eingeführt werden sie aus Holland, Italien und Bulgarien. Im Winter von den Kanarischen Inseln und Marokko.

Tomaten werden verwendet als: Zukost zu Brot, für Suppen und Salat.
Sie werden verarbeitet zu Tomatensaft, Tomatenmark und Ketchup.
Tomaten werden an ihrer äußeren Erscheinung unterschieden.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 8)

"Draußen aufräumen" war meine Spezialität. Das hatte ich während meines Schülerjobs hauptsächlich gemacht. Aufräumen, Parkplatz fegen, Unkraut zupfen. Einmal Azubi, immer Azubi. Einmal Aushilfe, immer Aushilfe.



Morgens beim Gemüse packen mitgeholfen. Ebenso beim abendlich Ausräumen.
Kaffee umzeichen.
Getränke (Trinks) -Lieferung annehmen (vergleichen und ins Lager fahren) und packen.
Samstag noch einmal Getränke nachgepackt.
Draußen aufgeräumt (hinten, wo wir immer die Paletten, Rollis u.a. hinstellen)



Wasser

Wasser ist für ALLE Lebewesen unentbehrlich (So auch Pflanzen). Der Körper des Menschen besteht zu ca. 3/4 aus Wasser, die inneren Organe enthalten bis zu 80%.
Den täglichen Wasserbedarf deckt der Mensch durch Obst, Gemüse und wasserhaltige Nahrungsmittel (Suppe), vor allem aber durch das Trinkwasser und (fertige) Getränke.
Wasser braucht der Körper zu vielen Aufgaben. Es dient dazu, Blut, Verdauungssäfte und andere Körperflüssigkeiten zu bilden. Es macht die Nahrung und die darin enthalten Nährstoffe flüssig und löslich. Wasser wird zum Versorgen der Körperzellen, zum Flüssigkeitsausgleich (beim Schwitzen!) und zum Ausscheiden von Abbauprodukten benötigt.
Wasser ist das kostbarste Nahrungsmittel und es wird durch ständige Kontrollen überwacht, ob es auch die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen erfüllt.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 7)

Im Laden ist es eigentlich immer der selbe Trott. Die Ballenpresse war auch damals schon mein Freund. Es war übrigens ein Modell baugleich wie diejenige, die wir hier bei uns im Laden im Jahr 2000 mit der gebrauchten Einrichtung von Kaiser's / Tengelmann übernommen hatten und immerhin bis zum 1. März dieses Jahres noch benutzt haben.



Jeden Morgen Gemüse einräumen. Brotlieferung vergleichen und annehmen.
Leergut annehmen, Preise für die Kasse suchen.
Ballenpresse ausgeleert und neu eingerichtet. Den Ballen nach draußen gefahren.
Abends die Ladentüren abgeschlossen, nach dem ich die draußen vor dem Geschäft stehende Ware hereingefahren hatte. Lager aufräumen.



Mineralstoffe II

Mineralstoffe werden unterschieden in Mengen- und Spurenelemente. Hier einige Beispiele:

Mengenelemente:
- Natrium (1,5-2,5 g) Tagesbedarf
- Kalium (2-3 g)
- Calcium (1-1,5 g)
- Magnesium (0,3 g)
- Chlorid (1,5-2,5 g)
- Phosphor (0,7 g)

Spurenelemente:
- Eisen (12 mg)
- Kupfer (5 mg)
- Zink 10-20 mg)
- Mangan (3-4 mg)
- Fluor (1 mg)
- Jod (0,15 mg)
- Kobalt (2 mg pro Jahr!)

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 6)

Erstaunlich, wie oft die Tätigkeit "Gutschriften für Kunden ausgestellt" auftaucht. Das war damals, immerhin waren wir in einem straff organisierten Filialunternehmen, maximalbürokratisch gelöst. Brachte ein Kunde beschädigte Ware zurück, haben wir eine Gutschrift ausgefüllt (das entsprechende Formular werdet ihr im zweiten Ausbildungsjahr hier auch noch zu sehen bekommen), mit dem die Kunden sich dann an der Kasse Bargeld auszahlen oder den Betrag mit der neue Ware verrechnen lassen konnten.

Wenn wir heute bei uns die Ware nicht 1:1 tauschen können, lösen wir das zwar auch über eine Gutschrift an der Kasse, jedoch ohne die ganze Zettelwirtschaft.



Morgens beim Gemüsepacken geholfen.
Gutschriften für Kunden ausgestellt.
Leergut annehmen.
Trinks und Einweg-Getränke (Säfte und Getränkedosen) packen.
Abends die Ware, die draußen vor dem Laden steht, hereingefahren und beim Gemüseausräumen geholfen.



Mineralstoffe I

Der menschliche Körper benötigt nicht nur organische Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Kohlehydrate), sondern auch anorganische – die Mineralstoffe. Sie sind in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln in gelöster Form enthalten und sie liefern dem Körper keine Energie.
Mineralstoffe werden durch die vom menschlichen Körper benötigten Mengen in Mengenelemente und Spurenelemente unterschieden. Bei den Mengenelementen bewegt sich der Tagesbedarf zwischen einigen 100 und mehreren 1000 mg. Bei den Spurenelementen liegt der Tagesbedarf im Durchschnitt bei einigen Milligramm.
Bekommt man einen oder sogar mehrere Mineralstoffe über längere Zeit nicht, oder nur in ungenügender Menge, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. So können zum Beispiel Bewegungs- und Stoffwechselstörungen, Schäden am Knochengewebe, Herzschwäche und Blutarmut auftreten.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 5)

Die fünfte Woche meiner Ausbildung. Ich war sehr oft morgens da und habe entsprechend in der Gemüseabteilung mitgeholfen. Bei uns war es damals so, dass im Grunde die gesamte Ware abends ausgeräumt und ins Kühlhaus gebracht und morgens wieder in die Abteilung geräumt wurde.

Unser Elektrohubwagen war der Hit. Den hatte irgendeiner der Kollegen irgendwo günstig abgestaubt. Es fehlten zwar die beiden Stützräder links und rechts, man musste also schon ziemlich aufpassen, dass einem die Ware nicht zur Seite kippte, aber letztendlich war das Ding trotz des Albtraums für die BG eine große Hilfe für uns. Nur einmal hatte ein Kollege eine Palette Blumenerde versehentlich auf das Fahrrad einer Kundin gelegt, aber das war nicht mein Problem. :-P



Morgens beim Gemüse einräumen und abends beim ausräumen geholfen.
Die gesamte Getränke-Abteilung (Saft, Getränkedosen und 6er-Träger Bier) nach abgelaufener Ware durchsucht, dabei alles neu geordnet.
Zwischendurch immer wieder Leergut angenommen und nach Preisen für die Kasse gesucht.
Nach Feierabend habe ich mit unserer "Ameise" (elektr. Hubwagen) die draußen vor dem Laden stehende Ware (Blumen und Blumenerde) hereingefahren.



Vitamine

Alle Vitamine sind essentielle (lebensnotwendige) Nährstoffe.
Sie werden unterschieden in fett- und in wasserlösliche Vitamine.
Fettlöslich sind zum Beispiel: A, D, E, K
Wasserlöslich sind zum Beispiel: B, C

Die Vitamine dienen als Regler-, Schutz- und Wirkstoffe für den Stoffaufbau und den Stoffwechsel. Sie werden nur in geringen Mengen benötigt (mg-Bereich).
Volkstümlich werden die Vitamine mit großen Buchstaben (A, C, K …) bezeichnet. Wissenschaftlich aber mit ihren chemischen Namen. So heißt das Vitamin C in Wirklichkeit Ascorbinsäure.
Mit den Vitaminen ist es so, wie mit allen Nährstoffen: In einer gesunden und ausgewogenen Nahrung sind sie alle in ausreichender Menge vorhanden.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 4)

Milchkisten für die Bremerland-Molkerei zusammengestellt. Bremerland ist lange Geschichte. Die DMK verwendet die Marke zwar hier im Großraum inzwischen wieder, aber dass Bremerland eine eigenständige Firma (Sitz in Stuhr Seckenhausen, für die Einheimischen: Nähe Kreuz-Meyer) war, ist inzwischen 16 Jahre Vergangenheit.



Milchkisten (Leergut) auf eine Euro-Palette gestapelt, damit sie an die Bremerland-Molkerei zurück können.
Jeden Morgen beim Gemüsepacken geholfen.
Margarine nachpacken.
Gutschrift für einen Kunden, der etwas reklamiert hat, geschrieben.
Einen Aufsteller mit Schokolade aufgebaut, die darin enthaltene Ware ausgezeichnet und den Aufsteler im Laden aufgebaut.
Pappresse ausgeleert, Parkplatz aufgeräumt, Leergut angenommen.



Fette II.

Je mehr ungesättigte Fettsäuren, desto niedriger ist der Schmelzpunkt! (z.B. Weizenkeimöl)

Je mehr gesättigte Fettsäuren, desto höher ist der Schmelzpunkt! (z.B. Schweineschmalz)

Fett ist der energiereichste Betriebsstoff. Die Art der Fettsäuren bestimmt den Schmelzpunkt und die Verdaulichkeit.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 3)

Die dritte Woche meiner Ausbildung:



Neben den üblich anfallenden Arbeiten wie Leergut annahmen, die Pappresse oder unsere Recycling-Boxen im Kassenbereich des Marktes zu leeren und das Lager / Leergut-Lager aufräumen habe ich auch noch morgens mitgeholfen, Obst und Gemüse einzuräumen, bzw. es abends wieder auszuräumen.
Margarine packen.
Nach Feierabend die draußen vor dem Markt stehende Ware hereingeholt.



Fette I.

Fette teilt man auf in:
tierische (Schmalz, Butter)
und
pflanzliche Fette (Margarine, Sonnenblumenöl, Kokosfett)

Flüssige Fette bezeichnet man als Öle.
Fette sind chemische Verbindungen aus Glycerin und gesättigten und ungesättigten Fettsäuren.
Gesättigt sind z.B.: Buttersäure, Palmitinsäure, Stearinsäure
Ungesättigt sind z.B. Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure

Von den ungesättigten Fettsäuren ist die doppelt ungesättigte Linolsäure lebensnotwendig. Sie verhindert einen zu hohen Gehalt von Cholesterin im Blut und fördert den Stoffwechsel.

Paste für Goan Curry

Seit ein paar Wochen haben wir auch unterschiedliche Würzpasten für indische Currygerichte im Sortiment. Unter anderem für Goan Curry, eine etwas schärfere Variation. Zunächst war ich skeptisch, aber letztendlich ist die Zubereitung genauso einfach wie beim (beispielsweise) Black Pepper Stir Fry. (Die asiatischen Produkte von "Asian Home Gourmet" haben wir leider nicht mehr im Sortiment. Sie liefen bei uns leider nur bescheiden. Dabei sind die Sachen so klasse …)



Aber es ist wirklich einfach: Aus Würzpaste, Fleisch, Gemüse und Kokosmilch wird innerhalb weniger Minuten ein leckeres Curry. Da unterschätzt man diese kleinen Würfel sehr schnell, würde ich sagen. Reis dazu und man hat ein leckeres Abendessen:


Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 2)

Die zweite Woche meiner Ausbildung. Auch die Sache mit dem Abfluss war meiner Zeit als Aushilfe geschuldet. Ich war da ein paar Jahre quasi das Faktotum, habe mich selber immer als MfA-Kraft (Mädchen für Alles) bezeichnet, und hatte auch vor der Lehre bereits Einblicke in sehr viele Dinge rund um den Job und auch das Gebäude.



Trinks (Mehrweg-Getränke) packen. Papppresse ausleeren. Jeden Morgen beim Gemüse packen mitgeholfen – und jeden Abend das Gemüse wieder ausgeräumt.
Leergut annehmen. Gutschriften schreiben.
Zerbrochene Eier vor dem Eier-Regal aufwischen. Blumen gepackt. (Auspacken, auszeichnen und ohne Karton wieder auf die Palette stellen.)
Einen Abfluss im Waschbecken im Lager gesäubert. Aufsteller mit Essig-Flaschen im Laden plaziert. Kekse und Chips packen.



Zu den Kohlehydraten gehören die Stärke (zum Beispiel Kartoffeln, Reis, Getreide), der Zucker (z.B. in Obst) und in gewisser Weise auch die Ballaststoffe (z.B. Zellwände von Obst und Gemüse / Zellulose).
Durch ihren Aufbau werden die Kohlehydrate in drei Gruppen eingeteilt:
1. Einfachzucker, z.B. Traubenzucker, Fruchtzucker
2. Zweifachzucker, z.B. Rohr- und Rübenzucker, Milchzucker
3. Vielfachzucker, z.B. Stärke, Zellulose, Pektin, Dextrin
Die Kohlehydrate liefern Betriebsstoffe, die der Körper ununterbrochen verbraucht. Mehr Arbeit oder ein größerer / kräftigerer Körper(bau) bedeuten mehr Verbrauch und daher mehr Bedarf.
Bekommt der Körper zu viele Kohlehydrate, wandelt die Leber den nicht benötigten Teil in Fett und um speichert es (Hüften, Po, Bauch …)
Im Bedarfsfall kann der Mensch von seinem Fett zehren.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 1)

Viele Leute haben ihre Berichtshefte aus der Berufsausbildung schon gar nicht mehr. Wenn sie überhaupt halbwegs vernünftig geführt worden sind, wurden sie mit Ende der Ausbildung direkt entsorgt. Ich hatte mir, von meiner Sauklaue mal abgesehen, immer sehr viel Mühe gemacht, vor allem auch mit den von uns damals wöchentlich zu erstellenden Fachberichten.

Inzwischen sind die ältesten Blätter 27 Jahre alt und ich dachte mir vor ein paar Tagen, dass ich die gesamte Mappe mal durch Scanner jagen könnte, um das Berichtsheft vernünftig und sicher zu archivieren. Als ich die vielen Dateien, insgesamt 126 doppelseitig beschriftete Blätter, hier im Dateimanager sah, kam mir der Gedanke, dass sie bestimmt eine interessante Bereicherung für dieses Blog sein könnten. Um euch Leser nicht zu überfordern und auch, damit ich selber nicht mit den 252 Dateien auf einmal herumjonglieren muss, habe ich beschlossen, die gesamte Mappe sozusagen in Echtzeit hier zu veröffentlichen. Ab heute werde ich euch also bis auf Weiteres jeden Montag um 12 Uhr mit einem Fragment der Dokumentation meiner Lehrzeit beglücken.

Wir mussten pro Woche eine Zusammenfassung der Woche ("Betriebliche Tätigkeit") und einen beliebigen Fachbericht ("Thema der Woche") verfassen. Die betriebliche Tätigkeit hat sich im Laufe der 2,5 Jahre natürlich immer wieder irgendwie wiederholt, ist ja eigentlich auch klar. Bedenkt dabei, dass ich vor meiner Ausbildung schon ein paar Jahre als Aushilfe dort gearbeitet hatte und viele Dinge bereits kannte. Wenn also im ersten Fachbericht, der euch ja nun jetzt hier erwartet, bereits Tätigkeiten stehen, wie zum Beispiel dass ich selbstständig die Getränkelieferung angenommen habe, dann lag das daran, dass ich das vorher schon etliche Male getan hatte.

Damit ihr nicht mit meiner Handschrift verzweifelt, gibt es zu jedem Blatt immer noch die Mitschrift auf normal Neuhochdeutsch. Und bedenkt bitte, dass wir seit dem eine Rechtschreibreform (ich übernehme aber die alte Rechtschreibung, sofern ich nicht durch die Macht der Gewohnheit die aktuell gültige Version einsetze) und etliche Gesetzesänderungen hatten. :-)



Morgens habe ich geholfen, das Obst und Gemüse in der Gemüseabteilung auf die Tische zu packen. Meine Kollegen haben mir gezeigt, welches Obst oder Gemüse man wohin packt (und warum).
Unsere Haupt-Getränkelieferung (Fa. Trinks) habe ich selbstständig angenommen, also vergleichen und unterschrieben, und auch komplett selbst gepackt.
Am Donnerstag habe ich einem Kunden ausführlich beim Kauf von Rasierklingen geholfen, ihm verschiedene Modelle vorgeführt und für seinen Apparat passende Klingen herausgesucht.



Eiweiß dient als unentbehrlicher Baustoff des Körpers (Für Zellen, Körpersäfte, Blut und Verdauungssäfte); ein Leben ohne Eiweiß ist deshalb nicht möglich. Das restliche Eiweiß wird als Betriebsstoff verbraucht.
Eiweiß wird aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln bezogen, z.B. Eier, Milch und Milchprodukte, mageres Fleisch, Fisch, Getreideprodukte (Brot, Haferflocken), Hülsenfrüchte und Gemüse. Es befindet sich also bei weitem, (wie der Name vermuten läßt) nicht nur in Eiern.
Die Eiweißstoffe werden im Körper wieder in ihre Bestandteile (Aminosäuren) zerlegt, so daß daraus das arteigene Körpereiweiß aufgebaut werden kann.

Eiweiß besteht aus Aminosäuren; es ist Baustoff aller lebenden Substanz und NICHT durch andere Nährstoffe ersetzbar!

Drei intensive Monate bei EXTRA

Ein halbes Jahr nach dem Ende meiner Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel sollte ich als Substitut (stellvertretender Marktleiter) in einen größeren Markt hier im Großraum versetzt werden. Das hat auch alles geklappt, aber letztendlich war ich in der Filiale nur gut drei Monate beschäftigt, dann habe ich aus eigenem Willen gekündigt und habe meine berufliche Laufbahn beim Mitbewerber PLUS fortgesetzt.

Vor einer Weile hatte ich einem Kollegen eine Anekdote von damals aus dem Laden erzählt und dabei war mir aufgefallen, dass diese drei Monate unglaublich intensiv waren. Die Info "ab Montag in dem Markt" erhielt ich damals relativ kurzfristig. Ich war zu der Zeit bei einer Neueröffnung hier in Bremen als Kassenaufsicht eingesetzt und die Chance, als zweiter Mann in einem anderen Laden zu kommen, musste ich einfach nutzen. Was in den drei Monaten geschehen ist, wäre geeignet gewesen, ein Blog zu füllen – wenn es das damals schon gegeben hätte.


Kapitel 1:
Sommer 1997: Am Samstag vor meinem internen Neuanfang wollte ich kurz meinen neuen Arbeitsplatz besuchen und mich als "der Neue" vorstellen. Meine Mutter fuhr mich mit dem Auto hin und wartete "kurz" auf dem Parkplatz. Sie hatte damals letztendlich "kurz" zwei Stunden gewartet.
Während der Marktleiter mir den ganzen Laden zeigte, fiel mir irgendwann ein Typ auf, den ich beobachtete und der sich schließlich zwei Flaschen Wodka einsteckte. Am Ausgang sprachen wir ihn an, Diebstahl vereitelt. Eine ältere Frau beschimpfte mich noch wüst, was mir einfallen würde, einem so armen Menschen sowas anzutun und ihn anzuzeigen. Da dachte ich schon, ich sei im falschen Film. Hallo?! Der hatte da eben was geklaut. Auf was für einem Planeten lebte diese Frau?!


Kapitel 2:
Montag Morgen begann mein Dienst in dem rund 1500 Quadratmeter großen Verbrauchermarkt. Die ganze Hütte war relativ vollgestellt, vor allem auch mit Aufstellern und zusammengewürfelten Warenresten – aber auf eine negative Art und Weise, anders als die vielen Aufsteller bei uns heute im Markt. Der Laden wirkte raffelig, unordentlich. Es war voll, aber es gab keine "Warenfülle". Da ich nur zweiter Mann war und das alles nicht auf meinem Mist gewachsen war, konnte ich das zunächst nur so hinnehmen.
Freitag Mittag hatten wir Besuch von einer Delegation aus der Zentrale, allen voran der damalige Geschäftsführer. Der war über das Durcheinander in dem Geschäft alles andere als begeistert und legte dem Marktleiter nahe, seinen in der Folgewoche beginnenden Urlaub zu verschieben. "Wenn mein Laden so aussähe, würde ich den Urlaub eine Woche später nehmen oder vorerst ganz darauf verzichten", legte der Geschäftsführer dem Marktleiter nahe und während des Gesprächs fiel auch der Satz "Wenn Sie das nicht können, müssen Sie mir das sagen. Dann finden wir eine andere Lösung.", zu dem ich an dieser Stelle vor ein paar Jahren schon einmal etwas geschrieben hatte.
Die Delegation verabschiedet sich, der Marktleiter konstatierte mit Tränen in den Augen, dass er jetzt schon und nicht erst am Montag seinen Urlaub beginnt und vielleicht auch nie wieder kommt. Sprach's, packte seine Sachen und ging. Für mich war das eine große Überraschung: Ich hatte bis dahin sage und schreibe 4,5 Tage Zeit, den neuen Job, die Kollegen, die Abläufe, die Bestellungen und das Gebäude allgemein kennenzulernen. Das war ein Schubser in kaltes Wasser, sehr kaltes Wasser. Ich war quasi frisch aus der Ausbildung raus und durfte gleich für mehrere Wochen den Posten als Marktleiter übernehmen.


Kapitel 3:
Das Umfeld des Marktes bestand aus mehreren Brennpunkten. Das Ereignis mit dem Wodka-Dieb an meinem Vorstellungstag war nur der Einstand in eine Zeit mit vielen Diebstählen und anderen merkwürdigen Begebenheiten. Eines Tages haben wir einen kleinen 30cm-Fernseher geliefert bekommen. Der Paketbote brachte uns den Karton und wir haben das Gerät mit einem Preis ausgezeichnet und auf einen der Tische mit den dauerhaften Non-Food-Angeboten gestellt. Es dauerte keine zwei Stunden, da war das Ding bereits geklaut. Eine Kassiererin sagte mir hinterher, dass ihr noch aufgefallen war, wie jemand "mit einem Fernseher auf dem Arm" durch die Schranke den Laden verließ. Gesagt hatte sie aber dummerweise zunächst nichts.


Kapitel 4:
Der Laden öffnete damals regelmäßig um 7 Uhr morgens. Normaler Arbeitsbeginn war für uns 6 Uhr, in der Zeit wurden vorbereitende Arbeiten erledigt. Von uns wurde vor allem das Gemüse gepackt, das mitten in der Nacht schon geliefert wurde und in eine vom Fahrer von außen zu erreichende Anlieferzone gestellt wurde.
Den letzten Arbeitstag eines Kollegen und späteren Freundes von mir zelebrierten wir auf besondere Weise: Wir trafen uns schon um 5 Uhr am Morgen im Markt und machten uns im Ofen der Fleischerei jeweils eine Tiefkühlpizza fertig, die wir uns schließlich mit lauter Punkmusik (Die Kassierer, wenn schon, denn schon …) im Büro einverleibten. Wir ließen die Musik auch in der Lautstärke laufen, während wir in bester Laune das Gemüse in die Abteilung wuppten. Eine ältere Kollegin war nicht ganz so begeistert, aber da musste sie an dem Tag mal durch.


Kapitel 5:
Eine Kollegin aus dem oben erwähnten Markt, in dem ich ein paar Tage als Kassenaufsicht eingesetzt wurde, kam nach einer Weile auch in "meine" Filiale. Da wir beide ungebunden waren und uns dazu noch prima verstanden, kamen wir uns auch privat näher und bezeichneten uns schon nach wenigen Tagen als ein Paar. Diese "Beziehung" ging mit ihren zwei Wochen als die kürzeste aller Liaisons in meine Geschichte ein, denn dann gestand die Dame mir nämlich, doch wieder mit Ihrem Ex zusammen zu sein. Vor einer Weile sind wir uns mal wieder kurz begegnet, aber wir haben die letzten 20 Jahre vermutlich in getrennten Universen verbracht und haben das kurze Gespräch nicht wirklich auf einen Nenner bekommen.


Kapitel 6:
Eines Nachmittags packte sich ein ziemlich heruntergekommener Typ einen kompletten Karton Melitta-Kaffee in eine Sporttasche. Kaffee würde ich hier bei uns im Markt heute niemals in Aufstellern platzieren, in einem Filialbetrieb fragt man nicht danach. Wenn die Ware geliefert und platziert werden muss, macht man das eben. Ich sah aus der Entfernung also eher zufällig, wie 18 Pakete Kaffee den Weg in besagte Tasche fanden. Als ich den Typen aufhalten wollte, rannte er los, allerdings schaffte ich es, ihn draußen auf dem Parkplatz einzuholen. Als er eine Dose Pfefferspray (oder CS-Gas, genau kann ich es nicht sagen) zückte und auf mich richtete, nahm ich etwas Abstand von ihm. Da standen wir dann in einer Art Mexican Standoff, ich traute mich nicht an ihn ran, aber wegrennen konnte er auch nicht. Plötzlich sprang ihm einer unserer Kunden von hinten auf den Rücken und rang den Dieb zu Boden. Ware gerettet, Anzeige gab es auch – und dem mutigen Helfer schenkte ich seinen kleinen Einkauf. Das war schon eine coole Aktion.


Kapitel 7:
Ein eher dunkles Kapitel in der Geschichte war der ausgedehnte Befall mit Lebensmittelmotten in dem Markt. Es standen im Grunde alle für Motten anfälligen Regale hintereinander aufgereiht und teilweise unmittelbar Rücken an Rücken auf der Fläche: Müsli/Cerealien, Brot, Nährmittel, Backzutaten, Tiernahrung. Aufgrund der monate- oder sogar jahrelang nachlässigen Marktleitung wurde monate- oder jahrelang kaum in den Regalen saubergemacht und über lange Zeiträume von den "super motivierten" Mitarbeitern die neue Ware einfach nur vor die alte gestellt. Ideale Bedingungen für Lebensmittelmotten, die sich im hinteren Bereich der Regale prächtig entwickelt hatten. Irgendwann kamen ein Kollege und ich zufällig darauf und haben eines Abends bis weit nach Feierabend viele der Regale ausgeräumt. Die garantiert (und auch nur möglicherweise) mit Motten verseuchte Ware hatten wir in Gemüsekisten gepackt und hinterher auf zwei schließlich mannshoch gefüllte Europaletten aufgestapelt. Damit sah ich meine Sorgfaltspflicht als stellvertretender Marktleiter erfüllt, den Rest musste die Marktleitung entscheiden, notfalls in Abstimmung mit dem Bezirksleiter.
Letztendlich wurde der der Job des Aussortierens an eine ältere Kollegin kurz vorm Rentenalter übergebe, die dann nach Sichtprüfung und eigenem Ermessen die Waren wieder in die Regale gestellt hat. Ich sah das mit sehr gemischten Gefühlen, aber das war nicht mehr meine Baustelle.


Kapitel 8:
Als größerer Verbrauchermarkt war dieser auch mit einer Bedienungsabteilung für Käse, Wurst und Fleischwaren ausgerüstet. Diese Abteilung wurde von einem Fleischermeister geführt. Die genaue Hierarchie kannte ich nicht, der Fleischer hatte zwar einen Ladenschlüssel, aber ob er jetzt dem Marktleiter unterstellt oder ebenbürtig war, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall war die Fleischerei eine Abteilung für sich alleine und alleinverantwortlich, mit der wir anderen Mitarbeiter im Grunde nichts zu tun hatten – also kümmerten wir uns auch nicht darum.
Eines Abends gibt ich nach Feierabend durch den Markt und bekam mit, wie in dem Insektenvernichter an der Wand neben dem Tresen irgendein größeres Fluginsekt regelrecht gegrillt wurde. Eine Schmeißfliege oder Wespe mag es gewesen sein, es zischte und knisterte und einige Partikel des Tieres schossen auch aus der Falle heraus. Da fiel mir auf, dass da wohl häufiger mal Insekten-Partikel herausgeschleudert wurden. Teile der Exoskelette, Beine, Fühler, Köpfe, undefinierbare Fragmente – all das fand sich im letzten halben Meter des Bedienungstresens überall auf der dort gelagerten Ware. Das gab ich am nächsten Tag weiter, damit Abhilfe geschaffen werden konnte. Erstaunlich, dass das bis dahin noch nie jemand gemerkt hatte. Oder war es den Mitarbeiter(inne)n einfach nur egal? Kunden hatten auch noch nichts gemerkt?


Kapitel 9:
Als ich ins Lager kam, machte sich dort eine Gestalt an den Kartons mit Zigaretten und Tabakwaren zu schaffen. Als er mich sah, ließ er den Karton fallen und flüchtete durch die als Notausgang nicht abgeschlossene Hintertür. Ich war zwar schneller als er, aber in der Seitenstraße zog er eine Faustfeuerwaffe und richtete sie auf mich. Ob das nun eine echte Kanone war oder "nur" eine Schreckschusswaffe oder sogar nur eine Attrappe, habe ich nicht herausgefunden. So wichtig war's mir dann doch nicht, den Täter zu erwischen. Das hätte ich dann nicht einmal heutzutage riskiert, wo ich vom Diebstahl sogar ziemlich persönlich betroffen gewesen wäre.


Kapitel 10:
An einem Abend war ich als letzter Mitarbeiter im Laden. Nacharbeiten und Kassenabrechnungen haben ziemlich lange gedauert und draußen war es bereits dunkel. Ein alles andere als vertrauenserweckender Typ lungerte in der Nähe des Eingangs herum, durch den ich hätte rausgehen müssen. Da der Bereich eher abgelegen und kaum einsehbar war, der Mann aber auch ständig hier in den Laden guckte, sich aber dann immer gleich wieder in den Schutz der Dunkelheit zurückzog, kamen mir doch Bedenken: Wollte der uns / mich beim Rausgehen überfallen? Ich rief schließlich die Polizei an und teilte denen meine Bedenken mit. Die hatten jedoch auch keine Ambitionen, herzukommen und sich die Sache anzusehen oder mir beim Verlassen des Marktes Unterstützung anzubieten und so kamen sie nicht. Mein Tag war ohnehin schon lang und so setzte ich mich mit 'ner Flasche Cola und einem Lustigen Taschenbuch aus dem Zeitschriftenregal ins Büro und wartete ab. Nach einer halben Stunde oder so trollte sich der Typ endlich und ich traute mich raus.


Kapitel 11:
Auch damals schon musste Personal gespart werden, zu der Zeit als Vorgabe von oben. So waren wir an einem Abend zu zweit in dem großen Laden, nur unsere Hauptkassiererin und ich, der zweite Kasse machen musste. Wir hatten zu der Zeit keine mobilen Telefone und konnten und gegenseitig anrufen, sondern es gab nur eine allgemeine Sprechanlage für Durchsagen. Plötzlich hörte ich die Kollegin von der Kasse ins Mikrofon sprechen: "Zweite Kasse, bitte." Ich war gemeint, ich konnte nicht reagieren und aufgrund des einseitigen Kommunikationsweges auch nicht antworten. Eine Minuten später wurde der Tonfall schärfer: "Herr Harste bitte zur zweiten Kasse." Ich machte keine Kasse auf und hatte auch ein ganz schlechtes Gewissen, aber ich konnte nicht reagieren. "Herr Harste, sofort zur zweiten Kasse!!!", gefolgt von einem noch energischeren "HARSTE! KASSE!! JETZT!!!"

Als ich nach mehreren Minuten zur Kasse kam, konnte ich die bösen Blicke der wartenden Kunden eher ertragen als die meiner Kollegin, die mich mit hochrotem Kopf anfunkelte. Aber was hätte ich tun sollen? Ich saß mit Krämpfen auf der Toilette und Aufstehen war wirklich, wirklich, wirklich keine Option in dem Moment.


Kapitel 12:
Zur regelmäßigen Kontrolle der Abschriften mussten wir jeden Samstag nach Feierabend eine Inventur in der Gemüseabteilung machen. Gerade die Gemüseabteilungen sind betriebswirtschaftlich nicht uninteressant und so hat man jede Woche die aktuellen und vor allem korrekt ermittelten Roherträge.
Eines Morgens hatten wir richtig viel Gemüse bekommen. Aus einer Laune heraus, hatten ein Kollege und ich so ziemlich alles in die Gemüseabteilung gepackt, was wir hatten. Einzig eine Palette mit Wassermelonen, die wir beim besten Willen nicht unterbringen konnten, schoben wir ins Lager. Ansonsten nichts und dabei hatten wir, wie gerade schon erwähnt, richtig viel Ware da. Wir hatten die Auslagen mit Kistenstapeln in die Gänge verlängert und die Waren darauf "herunterfließen" lassen. Einzelne Restmengen haben wir überall verteilt, das ging so weit, dass wir Gurken wie Fachteiler zwischen die einzelnen Artikel gelegt hatten und alle anderen Reste irgendwie als Deko in die Abteilung gelegt hatten. Einfach nur so aus einer Laune heraus.
Nun ist es so, dass ein Spruch, den ich während meiner Ausbildung gelernt hatte, auch heute noch gültig ist: "Masse verkauft Masse!" Im Klartext: Bietet man Unmengen von Ware an, wird generell mehr gekauft, als wenn die Kunden vor einzelnen Restmengen stehen. Und so war es auch hier, die Leute standen vor einem riesigen Angebot an Obst und Gemüse.
Ich vermute, dass diejenigen, die früh da waren, einfach mehr gekauft hatten, als sie es normalerweise getan hätten. Die Kunden die später kamen, kauften dagegen sehr zweckmäßig ein. Nämlich auf jeden Fall das, was sie brauchten. Auch wenn dann eben mal ein paar eher nicht so schöne Teile mit Flecken und Schrumpeln dabei waren.
Die Konsequenz war, dass unsere Gemüseinventur am Abend fast überflüssig war. Wir waren in fünf Minuten durch, denn vieles war entweder restlos ausverkauft oder in einem Zustand, dass es abgeschrieben werden konnte und sich ein Aufschreiben nicht mehr lohnte. Diese "Inventur" hatte mal richtig Spaß gemacht. Der Umsatz an dem Tag übrigens auch.


Kapitel 13:
Eines Abends war ich ganz alleine im Laden, nach dem alle Kollegen in den Feierabend gegangen waren. Als ich alle Abrechnungen fertig hatte, wollte ich selber ebenfalls aufbrechen. Irgendeine Eingebung veranlasste mich, noch einmal im hinteren Hauptgang durch den kompletten Markt zu gehen und einen Blick in sämtliche Gänge zu werfen. Da fiel mir ein bis oben hin gefüllter Einkaufswagen mit tiefgefrorenem Lammfleisch auf. Wir hatten damals sb-verpacktes Lammfleisch aus Neuseeland dauerhaft im Sortiment, die Stücke haben durchaus immer so ca. 10-15 DM gekostet. Im ganzen Wagen befand sich Ware für mehrere hundert D-Mark. Da noch nichts nennenswert aufgetaut war, hatte ich den ganzen Wagen in den Kühlraum geschoben.
Ob uns da einfach nur jemand einen immensen Schaden durch Sachbeschädigung verursachen wollte, oder ob es sich dabei sogar um einen extrem dreisten, aber zum Glück gescheiterten, Diebstahlsversuch handelte, habe ich nie herausgefunden.


Kapitel 14:
Eines Nachmittags fiel mir in der Drogerieabteilung ein extrem unangenehmer Geruch auf. Die Suche war kurz, denn der Verwesungsgestank, dessen Quelle hinter einem Stapel Toilettenpapier zu finden war, führte mich direkt ans Ziel.
Dort lag eine Tüte mit Frischfleisch aus unserer Fleischabteilung im Wert von mehreren zehn D-Mark, also definitiv überdurchschnittlich groß. Im heißen Sommer 1997 brauchte es nicht einmal besonders lange, bis sich das Fleisch zersetzte, die darin bereits in Massen herumkrabbelnden Maden, waren der optische Höhepunkt zum ohnehin ekeligen Gestank.
Was geht in Leuten vor? Denken die nicht nach ("Oh, mein Geld reicht nicht") oder war das Absicht, um uns irgendwie zu schaden oder zu ärgern? Auch das habe und werde ich nie erfahren …


An diesem Beitrag habe ich nun insgesamt mehrere Monate gearbeitet. An noch mehr berichtenswerte Erlebnisse kann ich mich nicht erinnern. Wie ganz oben schon geschrieben, war ich nur ziemlich genau drei Monate in der Filiale. Drei sehr, sehr intensive Monate, denen ich keine Sekunde nachtrauere. Aber auch diese Zeit hat mich geprägt und ich habe viele Dinge gelernt, im Guten wie im Bösen. Und nun habe ich seit über 21 Jahren meine eigene Firma, meinen eigenen Laden. So vergeht die Zeit …

Sitzrohr-Bruch nach einem halben Jahr

Glückwunsch: Bei meinem gerade erst einem halben Jahr alten Fahrrad ist das obere Ende des Sitzrohres gebrochen. Ein deutlich erkennbarer Riss zieht sich quer durch das Rohr, das Material hängt nur noch an einer kleinen Ecke zusammen. Das ist natürlich unglaublich ärgerlich (vor allem jetzt, wo das Wetter endlich mal besser wird) und ich bin froh, dass ich noch mal altes Schönwetter-Mountainbike als Reserve-Fahrrad habe.

Wüsste zu gerne, wie das passiert sein mag. Überbeanspruchung durch unsachgemäßen Gebrauch dürfte es nicht sein. Ich bin zwar kein Leichtgewicht, aber mit einer ausreichend langen Sattelstütze und relativ normaler Fahrweise dürfte das selbst mit meiner Statur nicht einfach so passiert sein. Besagtes altes Mountainbike fahre ich seit 15 Jahren. Der Riss verläuft genau bündig mit der Schweißnaht, vielleicht ist da beim Zusammenschweißen des Rahmens irgendwas schiefgelaufen? Bin mal gespannt, wie das noch weitergeht und irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass der Hersteller mir noch mit irgendwelchen Begründungen für eine Nichtreparatur das Leben schwer machen wird. Buuuhuu. :'(


Haferflocken, heute: "Porridge"

Vor ein paar Tagen kam in mir eine vier Jahrzehnte alte Kindheitserinnerung wieder auf: Bei meiner Urgroßmutter hatte ich manchmal mit Honig gesüßte Haferflocken in heißem Wasser gegessen. Was bei dem einen oder anderen schon beim Gedanken zu Würgereizen führen mag, habe ich als sehr lecker in Erinnerung, kombiniert mit Gedanken an meine Urgroßeltern.

So kam ich auf die Idee, mir das zum Frühstück einfach auch mal zu machen: Haferflocken (die blütenzarten) auf einen Teller, einen Teelöffel Honig da rein und alles mit heißem Wasser aufgebrüht. Schon nach wenigen Rührbewegungen hatte ich jedoch nur noch Matsche auf dem Teller, da die Flocken sich mehr oder weniger aufgelöst haben. Erkenntnis: Das ist also das Trendprodukt "Porridge", früher als Haferschleim verhasst. Der Inhalt meines Tellers war allerdings alles andere als lecker (vor allem nicht hinsichtlich der Konsistenz) und wollte so gar keine Kindheitserinnerungen wecken.

Meine Liebste schlug vor, dass ich es noch einmal mit kernigen Haferflocken probieren sollte, denn diese würden nicht gleich zu diesem Pampf zerfallen. Also nahm ich einen neuen Teller, diesmal eine Portion Kernige von Kölln, wieder einen Löffel Honig dazu und heißes Wasser darüber. Das Ergebnis sah schon mehr nach dem aus, an das ich mich aus meiner Kindheit erinnern konnte.

Geschmacklich brachte auch das leider keinen Wow!-Effekt. Ob's der falsche Honig war oder die falsche Wassermenge, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht habe ich auch einfach nur einen völlig verklärten Gedanken an die Vergangenheit gehabt und die Zubereitung schmeckte tatsächlich so (oder ähnlich) wie das, was ich als Kind gegessen hatte. Ich weiß es nicht. Meine Uroma ist inzwischen seit rund 35 Jahren tot und ich werde keine weiteren Versuche unternehmen und mich einfach über die Erinnerungen aus meiner Kindheit freuen.


Lebensmittelfotografie, Negativbeispiel

Für professionelle Lebensmittelfotos wird mitunter gewaltig in die Trickkiste gegriffen, damit die Produkte auf den Bildern so aussehen, dass dem Betrachter direkt das Wasser im Mund zusammenläuft. Das geht so weit, dass die Lebensmittel nach der Fotosession oftmals nicht einmal mehr verzehrt werden können.

Themenwechsel: Das hier war eigentlich nur ein Whatsapp-Schnappschuss unseres Abendessens zu Hause, einer Gemüse-Nudel-Pfanne, die Ines' Kochkünsten sei Dank auch ausgesprochen lecker geschmeckt hat. Ungeschönt, ungefärbt, undekoriert, totgeblitzt – im Nachhinein betrachtet erinnert der Inhalt des Fotos irgendwie an den Bodensatz einer Biotonne. :-)