Nach diversen Telefongesprächen (An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank dafür an die "148"!) habe ich doch nun tatsächlich nach langer Zeit endlich mal wieder eine größere Menge leerer Bierkisten bekommen.
Mit den 160 Kästen ließen sich zumindest schonmal die über 3000 Flaschen entsorgen, die hier im Lager standen. Klingt so banal und ich gebe zu, dass man seine Bedürfnisse erheblich runterschrauben kann. Ja, ich freue mich über die Lieferung von leeren Getränkekisten, obwohl die eigentlich wie selbstverständlich von den Großhändlern geliefert werden müssten...
Ich ging eben in mein Büro, einige Sekunden später klingelte es an der Leergutannahme. Ich ging davon aus, dass ein Mitarbeiter sich darum kümmern würde.
Nach 20 Sekunden klingelte es wieder. Und zwar gleich zweimal hintereinander.
Ich ging zum Lager, um selber das Leergut entgegenzunehmen, und sprach den dort stehenden Kunden ziemlich direkt an und fragte ihn, ob er gerade dreimal geklingelt hätte.
Ich fürchte, heute ist der offizielle Tag des süffigen siffigen Leerguts. Vorhin waren zwei junge Männer mit zwei Plastiktüten voller Bierflaschen hier im Laden. Beim Wegsortieren entstand eine regelrechte Pfütze auf dem Lagerboden. Die Flaschen waren teilweise noch mit Bierresten gefüllt, die dann durch die Löcher in der Tüte auf den Boden tropften...
Die Frage meines Mitarbeiters, ob er derartiges zukünftig einfach ablehnen dürfte, bejahte ich.
Freibeuter Starkbier wird gerade mal gut 250km von hier entfernt gebraut. Dennoch habe ich die leere Flasche nun einfach mal in die Exotengalerie aufgenommen, denn bislang kannte ich das Bier noch nicht.
Außerdem ist es mit seinen neun Volumenprozent Ethanol doch schon gewissermaßen recht exotisch.
Ein Kunde hat eben gerade bei mir Leergut abgegeben: Eine Tragetasche voller Bierflaschen. Die einzelnen Flaschen waren trocken und sauber, aber am Grund der Tüte hatte sich eine Pfütze aus Bierresten gebildet, in der die letzten Flaschen schwammen.
Ich fragte den Kunden. ob ich den Beutel entsorgen soll und er erwiderte nur:
Das macht nichts.
Doch, finde ich schon. Es ist ziemlich ekelig, wenn man da reinfassen muss.
Ein Kollege hat einem Kunden das Leergut abgenommen. Eine Dose, die nicht pfandpflichtig ist, lag dazwischen:
Diese Dose hat kein Pfand, soll ich sie entsorgen?
Nein, nein! Ich probiere das nochmal woanders.
Darüber denke ich nun mit gemischten Gefühlen: Soll man nun über so viel Dreistigkeit den Kopf schütteln oder vielleicht doch lieber darüber lachen, falls irgendein Laden tatsächlich für die wertlose Dose Geld auszahlt?
Warka Starkbier aus Polen. Aber auch dieses Leergut ist wieder nur halb exotisch. Immerhin ist das Rückenetikett in Deutsch beschriftet und mit der Adresse des deutschen Importeurs versehen. Schade eigentlich.
An diese Pressemittelung vom 14.12.2005 wurde ich gerade wieder erinnert. Sie war mir damals bei den Recherchen zum Dosenpfand aufgefallen. Die DUH ist für das Thema Dosenpfand ja sowieso eine der umfangreichsten Quellen.
In dem Artikel heißt es ausführlich: "Die Wissenschaft hat festgestellt: Glas statt Plaste steigert den Trinkgenuss."
Also ICH trinke problemlos Cola und Wasser aus Plastikflaschen. Aber ich bin ja auch keine Frau.
...wie man auf den ersten Blick glauben möchte, scheint dieses Bier zu sein:
Immerhin wird das Bier in Bremen gebraut, wenngleich es wohl für den Markt in den USA vorgesehen ist. Wird das Produkt überhaupt in Deutschland verkauft? Steht die Brauerei tatsächlich in Bremen? Ich habe auf die Schnelle leider nichts weiter darüber herausfinden können.
Nachtrag: Danke für den Tip mit wikipedia!
Interessant finde ich auf der St.Pauligirl-Website die Beschreibung des Reinheitsgebotes: "A Bavarian duke known as Wilhem IV sought to establish a far-reaching standard, which all German beers were required to follow. The German Purity Law of 1516 created a common ground for "how beer is to be brewed and served in both winter and fall." The actual decree states: "In particular we wish that from now on, in all towns, markets and villages, nothing more is used for beer than barley malt, hops and water alone."
Wieder einmal ein etwas weniger exotisches Leergut: Eine leere Flasche Jupiler-Bier aus Belgien sollte diesmal den Weg über einen Kunden in meiner Leergutannahme finden.
Die Marke gehört ja auch wieder zu INBEV. Aber, okay, in Belgien sitzt ja nun auch die Konzernzentrale.
Niksicko Pivo kommt über einen offiziellen und auf dem Rückenetikett genannten Importeur auf den deutschen Markt, ist also nicht so sehr exotisch. Niksicko kommt übrigens aus dem Land SCG - Srbija i Crna Gora, oder zu Deutsch: Serbien und Montenegro.
PS: Ich glaub's nicht... Da denkt man, eine uralte Marke einer kleinen Brauerei vor sich zu haben und dann sowas: Niksicko gehört auch zu INBEV.
Diese Flasche "Victoria Bitter" wollte ein Kunde als Leergut abgeben.
Egal, ob er sie nun hier in Deutschland als Importware bekommen hat oder die Flasche in seinem Reisegepäck mitgebracht hat - das "Victoria Bitter" kommt nämlich aus Australien...