Ein Kunde wollte Leergut am Automaten abgeben. Ein Techniker arbeitete gerade im Hintergrund an dem Gerät, weshalb es komplett ausgeschaltet war. Das Display war schwarz, sämtliche Kontrollleuchten dunkel und der Automat machte keinen Mucks.
Ich hatte den Kunden schon hereinkommen sehen und war deshalb auf dem Weg nach hinten in Richtung Leergutannahme. In den zwanzig Sekunden versuchte der Mann mehrfach, eine Flasche in das Gerät zu stopfen. Er drückte auf dem Knopf herum, drückte wieder und kam insgesamt kein Stück weiter. Kommt man denn auch bei weniger ausgeprägtem technischen Verständnis nicht auf die Idee, dass so ein Gerät, wenn es keinerlei Lebenszeichen von sich gibt, einfach mal nicht funktionieren kann?
Nachdem ich ihm seine Flaschen manuell abgenommen hatte, ging er in den Laden und ich blieb kopfschüttelnd zurück.
Keine Ahnung, was
das sein soll. Ich denke, dazu passt ein Zitat von den
Ärzten ganz gut:
Das sind Dinge von denen ich gar nichts wissen will,
lass mich doch in Ruh’ und texte mich nicht zu
das sind Dinge von denen ich keine Ahnung haben will,
behalt den Kram für dich; es interessiert mich nicht!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Eigentlich soll der Leergutautomat die Mehrwegflaschen ordentlich nebeneinander auf den Tisch stapeln. Aber bei leichten PET-Flaschen klappt das nicht immer so, da sie einfach einen ganz miesen Schwerpunkt haben und wenn auf dem Tisch erstmal ein paar Flaschen liegen, ergibt sich der Rest quasi als Kettenreaktion:
Ein Kunde klingelte an der Lagertür und zeigte schließlich auf den Leergutautomaten, an dem die rote Lampe leuchtete. Er erklärte mir: "
Da steht 'Annahmekanal nicht frei
' auf dem Display. Das heißt wohl, dass da irgendwo noch eine Flasche drinliegt."
Wow, ein Kunde, der lesen kann.
Ein
ziemlich heruntergekommener Flaschensammler, den ich auch noch nie zuvor in meinem Laden gesehen hatte, kam mit etlichen tropfendnassen und stinkenden Plastiktüten voller ebensolcher Bierflaschen an die Leergutannahme. Er hatte wohl ein Problem mit dem Rücken, konnte nicht die Tüten gleichzeitig halten und den Leergutautomaten füttern und hat mich deshalb darum gebeten, die Flaschen für ihn wegzusortieren, bzw. ihm ein paar leere Rahmen hinzustellen und ihm beim Einsortieren der Flaschen zu helfen.
Er merkte wohl, dass ich ob des siffigen Inhalts der Tüten keine rechte Motivation dazu hatte und kramte aus einer seiner Taschen ein paar Arbeitshandschuhe hervor, die er mit entgegenhielt. Der Zustand der Handschuhe passe exakt zu den Tüten, den Flaschen und allem anderen. Niemals hätte ich die Dinger angezogen. Dann hätte ich doch sogar lieber die Flaschen mit bloßen Fingern aus den Tüten genommen. Aber zum Glück haben wir hier auch noch eigene Handschuhe bei der Leergutannahme liegen.
Eine leere Flasche "Corsica Cola" habe ich auf der Fensterbank vor dem Leergutautomaten gefunden. Das Gebräu heißt nicht nur so, sondern wird auch in Furiani auf Korsika hergestellt. Zumindest steht das so auf dem Etikett.
Eine Kundin gab Leergut am Automaten ab. Die Flaschen hatte sie in einer Plastiktüte mitgebracht, an deren Grund sich eine beachtliche Pfütze aus den Resten in den Bierflaschen angesammelt hatte.
Als sie fertig war, nahm sie den Bon, drehte sich um und entdecke den Ständer mit dem blauen Müllack. Im Vorbeigehen drehte sie ihre Tüte um, so dass der großzügige Rest herauslaufen konnte.
Wie gesagt: Im Vorbeigehen. Dadurch kleckerte sie erst den Fußboden vor dem Mülleimer voll, dann den Ständer, ein Teil der Flüssigkeit landete tatsächlich in dem blauen Sack, wenngleich natürlich der Ausguss im Lager dafür sinnvoller verwendet worden wäre, dann kleckerte noch ein Rest über die andere Seite des Müllsackständers, noch ein wenig über den Fußboden – und dann knüllte sie die Tüte zusammen und steckte sie in ihre Tasche.
Manche Leute sind echt komplett schmerzfrei.
Wachs und Haare und Fusseln und was weiß ich nicht noch alles da an und in der Flasche klebte, die zugegebenermaßen in der Realität deutlich schlimmer als auf diesem Foto aussah.
Oh,
mal wieder Vitamalz. Langsam mache ich mir Gedanken über die Zielgruppe dieses Produkts.
Eine junge Frau hatte eine große Tüte voller Leergut vor dem Rücknahmeautomaten abgestellt und zog sich erstmal ein paar Einweghandschuhe an, bevor sie anfing, die Flaschen zurückzugeben.
Das habe ich in all den Jahren im Grunde noch nie gesehen, höchstens mal bei ganz wenigen Flaschensammlern. Sowohl die Frau als auch das Leergut sahen allerdings nicht so aus, als wenn sie die Flaschen irgendwo auf der Straße eingesammelt hatte. Es könnte ja auch noch andere Gründe geben: Gesammeltes WG-Leergut oder Reste einer Party, Biersudallergie, allgemeiner Ekel bei Schmutz aller Art – ich hatte keine Ahnung, warum sie die Handschuhe angezogen hat.
Fragen mochte ich aber auch nicht. Und jetzt wurmt's mich, dass ich es nicht getan habe.
Neben dem Leergutautomaten haben wir auch noch eine manuelle Kasse stehen. Für alle Gebinde, die der Automat verweigert – aus welchen Gründen auch immer, vom beschädigten Etikett auf der Flasche bis hin zum Totalausfall des Geräts.
Heute vor exakt einem Jahr hatte ich eine Idee: Ich hatte mir vorgenommen, diese Kasse im gesamten Zeitraum nicht einmal abzuschlagen.
Das Ergebnis sollte ganz klar einen Blogeintrag (nämlich diesen) zur Folge habe. Allerdings ist er nun doch etwas anders geworden, als vor einem Jahr von mir geplant. Ursprünglich sollte hier jetzt nämlich stehen, dass wir neben dem Automaten trotzdem noch soundsoviel Leergut von Hand annehmen müssen.
Müssen wir zwar, aber mit einer halbwegs genauen Summe kann ich leider nicht dienen. Die Kasse hat mir beim Abschlag eben einen Wert von rund 180.000 Euro angezeigt und das ist gänzlich unrealistisch. Ein Sechstel davon, eher sogar weniger, hätte ich sofort akzeptiert.
Da hat wohl (mindestens) einmal irgendjemand wirres Zeugs eingetippt und nicht wieder storniert oder einfach nur daran herumgespielt und den Umsatz gebucht. Mit der aktuellen Zahl kann ich jedenfalls nun ganz und gar nichts anfangen. Schade.
Etliche Zigarettenstummel, in Cola-Resten gelöst.
Ein ziemlich heruntergekommer Mann mittleren Alters, offenbar ein Flaschensammler ohne jegliche erkennbare Schmerzgrenze, stand mit etlichen versifften Taschen vor dem Leergutautomaten und stopfte dort so ziemlich alles hinein, was er irgendwo aufgesammelt hat. Versuchte es zumindest: Stark verschmutze Flaschen, zum Teil noch mit Inhalt, zerknickte und zerfledderte PET-Flaschen, aufgerissene Dosen, etliche Einwegflaschen und schließlich auch noch eine Bierflasche, bei der der Boden fehlte und auf einer Seite die Scherben nur noch vom Etikett in Flaschenform zusammengehalten wurden.
Ein Leergutautomat ist auch nur ein Mensch und alles muss man so einer Maschine ja nun nicht zumuten. Ich ging zu dem Mann und wies ihn darauf hin, weder seinen
Müll noch irgendwelche Getränkereste in das Gerät zu stecken. Ansonsten würde ich ihn nämlich vor die Tür setzen.
Dahinter stand eine Mittzwanzigerin. Schwarzer Kapuzenpulli, olivgrüne Leinentasche und vor sich auf dem Boden eine große blau-gelbe Ikea-Umhängetasche, die mit Club-Mate- und Oettinger-Flaschen gefüllt war. Ihr passte wohl nicht, dass ich dem Flaschensammler vor ihr meine Meinung gesagt hatte und sie mischte sich ein. Sinngemäß: "
Das ist kein Müll sondern wertvoller Rohstoff und statt den Mann zu beschimpfen sollte ich stolz auf ihn sein, dass er die Flaschen einsammelt und diese wiederverwendet werden statt die Umwelt zu verschmutzen."
Meine Fresse. Ich hoffe, das ist eine Nebenwirkung von dem vielen Oettinger und nicht von der Club Mate. Letztere, zumindest den "
Kraftstoff", trinke ich nämlich selber liebend gerne.
Ein Kunde wollte eben mit seinem Leergut auch eine größere Menge leerer "
Kalte Muschi"-Flaschen abgeben. Da es sich dabei um Einwegflaschen handelt, verweigerte der Automat die Annahme und der Kunde stellte nach und nach alle Flaschen vor sich auf den Boden.
Nach einer Weile beschloss ich, den inzwischen schon recht frustriert dreinschauenden Kunden zu erlösen und ihn über die Hintergründe der verweigerten Annahme aufzuklären. Vor sich hatte er bereits rund ein Dutzend Flaschen gestapelt und nachdem ich ihm sagte, dass er die Flaschen im nächsten Altglascontainer versenken kann, guckte er mich mit großen Augen an: "
Wie, Einwegflaschen? In Osnabrück bekomme ich Pfand dafür!"
Da "Kalte Muschi" meines Wissens nach nur in Einwegflaschen verkauft wird, die allerdings tatsächlich den gewöhnlichen "Longneck"-Bierflaschen in Form und Größe sehr ähnlich sehen, scheint sich da irgendein Laden bezgl. der Leergutrücknahme selber zu beschubbsen.