Es gibt viele Kunden, gerade auch aus dem großen Kreis der Flaschensammler, die einfach
alles am Leergutautomaten zu Geld machen wollen und vom Gurkenglas bis zu halben Flaschen, ob noch halb gefüllt oder komplett mit Dreck beschmiert, in den Annahmeschacht des Gerätes stopfen.
Dann gibt es auch Kunden wie diesen jungen Mann, der zunächst ein paar Einwegflaschen in den Automaten gab, wo sie lautstark im Cruncher plattgedrückt wurden, und sich aufgrund dieser vorausgehenden marzialischen Geräusche nicht mehr traute, seine Mehrweg-Glasflaschen abzugeben und es vorzug, abzuwarten und einen meiner Mitarbeiter anzusprechen. Ich konnte ihn dann aber beruhigen und ihn zum Weitermachen motivieren.
Besonders geruchsempfindlich bin ich nicht und war ich auch noch nie, mit den daraus entstehenden Konsequenzen ("Kannst DU das mal saubermache…") kann ich ganz gut leben und besonders auch der vergorene Getränkesud in und aus dem Leergutautomaten, bzw. in unserem Container auf dem Hof, bereitet mir überhaupt keine Probleme. Manche Sachen bereiten aber sogar mir Kopfschmerzen – und das fast im wahrsten Sinne des Wortes.
Als wir zu zweit das Lager betraten, kam uns ein ganz übler, irgendwie stechender Geruch entgegen, der vor allem an verfaulten Fisch erinnerte. Ohne darauf zu reagieren, setzen wir uns in das kleine Büro und erledigten ein paar Dinge. Innerhalb von zwei Minuten verspürte ich den Drang, der Ursache für den Gestank auf den Grund zu gehen.
Fündig wurde ich schließlich im Einwegcontainer (da, wo die geschredderten PET-Flaschen und Dosen hineinfallen) des Leergutautomaten. Was nun letztendlich genau dafür verantwortlich war, ließ sich nicht ermitteln – aber es mutete an wie ein altes Konzentrat aller Müllcontainer einer Fischfabrik.
Das kann sich ja eigentlich nur in irgendwelchen Flaschen befunden haben, die ein Kunde in den Automaten geworfen hat.
Aber was zur Hölle war das?!?
Ein Kunde sprach mich an, dass er seinen Leergutbon am Automaten vergessen hatte, aber dass er dort nicht mehr hängen würde. Inzwischen stand bereits ein anderer Kunde vor dem Gerät, der verneinte allerdings meine Frage nach einem möglicherweise hängengebliebenen fremden Leergutbon.
Blick auf die Videoaufzeichnung: Der Kunde, der mich ansprach, hatte Recht. Er hatte vergessen, die grüne Taste am Rücknahmeautomaten zu drücken und so wurde der Bon nach einigen Sekunden automatisch gedruckt und hing noch am Gerät, als der andere Kunde zu dem Automaten kam. Kurzerhand steckte er den Bon ein und blieb auch beharrlich bei seiner Meinung, als ich ihn direkt darauf ansprach.
Erst nach mehrmaligem Drängeln zog er den fremden Leergutbon aus der Tasche und gab ihn mir mürrisch.
Gestern erst wurde der große Container, den wir hier auf dem Hof für das Einwegleergut stehen haben, ausgeleert und heute Morgen schon türmt sich ein durchaus beachtlicher Schüttkegel aus plattgequetschten Dosen und PET-Flaschen in dem Behälter auf.
Tzja – 25 Kubikmeter in 4 Wochen!
Ein Flaschensammler hatte eine pfandfreie Glasflasche dabei, die mein Automat zu Recht nicht annehmen wollte. Zusammen mit einigen anderen Flaschen stellte er sie mir hin und während ich den Bon ausstellte, erklärte ich ihm, dass die eine Flasche kein Pfand hat und er sie bequemerweise direkt hier entsorgen kann.
Er stopfte sie wieder in seinen Rucksack zurück.
"Die hat wirklich kein Pfand. Nicht nur bei mir nicht."
"Real nimmt die. Wenn ich die in eine Kiste reintue bekomme ich dort Geld dafür."
"Das ist dann aber Betrug."
Er lachte: "Man sammelt ja schließlich nicht umsonst."
Gurkengläser: Kein Pfand!
Spirituosenflaschen: Kein Pfand!
Sektflasche: Kein Pfand!
Whiskyflasche: Kein Pfand!
Ein Pärchen stand vor dem Leergutautomaten und stopfte dutzende leere Bierflaschen (Vor allem von der leckeren Marke mit den eingebauten Kopfschmerzen) in das Gerät. Die Flaschen schwammen in den Tüten in irgendwelchen Bierresten, alles tropfte, das "Altbier" floß an der Front des Automaten herunter und auf dem Fußboden hatte sich schon eine große Lache gebildet.
Unsere Bitte, das alles hinterher mittels Küchenpapier zumindest wieder in einen halbwegs akzeptablen Zustand zu bringen, verhallte gänzlich folgenlos.
"Entsprach den Erwartungen" trifft es sehr gut.
Der Leergutautomat piepte und meldete "vol" auf dem Display. Der Kunde, der gerade sein Leergut abgeben wollte, sprach einen meiner Mitarbeiter an: "Können Sie mal eben Bescheid sagen, dass der voll ist?"
Ich frage mich nun, ob das einfach nur unglücklich formuliert war oder ob der meinen Kollegen tatsächlich für unfähig gehalten hat, ein paar leere Flaschen vom Tisch des Automaten abzuräumen?
Eine Kundin stand vor dem Leergutautomaten und versuchte krampfhaft, eine Flasche abzugeben. Sie stopfte die Flasche immer wieder hektisch und gewaltsam in den Annahmeschacht, ständig piepte der Automat verzweifelt und so eilte ich zu ihr, um zu helfen. "
Ich mag Automaten nicht", erwiderte die Kundin auf meine Frage, was denn los sei.
Die Flasche trug zwar ein Pfandlogo, war aber von der Frau dermaßen zusammengestaucht worden, dass das Zeichen maschinell im Grunde nicht mehr lesbar war. Nachdem ich ihr das erklärt hatte und während ich das Leergut manuell annahm, moserte die Frau noch lautstark vor sich in: "
Ich hasse Automaten."
Auch wenn meiner hin und wieder mal herumzickt – diesmal stand das Problem definitiv
vor dem Gerät.
Immer wieder kommt es vor, dass der Leergutautomat Flaschen nicht akzeptiert, die er eigentlich nehmen müsste. Das kann durch irgendwelche Beschädigungen verursacht werden, halb abgerissene Etiketten oder auch einfach nur irgendwelche Beulen und andere Unförmigkeiten, die bei der Produktion der Flaschen entstanden sind.
Mindestens jeder zweite Kunde argumentiert dann mit dem Satz: "Die ist aber von hier!" – als wenn das bei 0-8-15-Standardflaschen irgendeinen Einfluss hätte…
Können
so schwarze Löcher entstehen?
"Malta Guinness" hat ein
neues Etikett bekommen (ansonsten hat sich an der nigerianischen herkunft wohl nichts verändert) und auch diese Flasche hat sich hier in Richtung meines Leergutautomaten verirrt:
Manche Dinge kann man dem Leergutautomaten einfach nicht abgewöhnen. Das Gemeine ist, dass leere Flaschen, gerade die leichten aus PET, einen wunderbaren Dominoeffekt auslösen können. Liegt eine, liegen bald alle.
Das tut zwar nicht weh, ist aber lästig, da die Kapazität des Tisches natürlich nicht annähernd ausgenutzt wird. Abgesehen davon rollen die liegenden Flaschen auch gerne mal in die Lichtschranke, die die "Voll!"-Meldung auslöst:
Wenn ein Kunde moniert, dass er für das von Hand angenommene Leergut zu wenig Geld ausgezahlt bekommen hat und man ihm das dann nochmal langsam Stück für Stück vorrechnet, dabei natürlich wieder auf den richtigen aber angeblich zu geringen Betrag kommt und er dann mit den Worten "Naja, egal, auf die 45 Cent kommt es mir jetzt nicht an, dann tun Sie die in die Kaffeekasse" beleidigt geht…
…was darf man dann denken?
Überraschung: Vor dem Leergutautomaten bildete sich eine große, braune Pfütze.
Das Wasser Die Flüssigkeit quoll unter der Wand neben dem Automaten hervor. Warum zum..?
Des Rätsels Lösung: Ein Kunde hatte eine große Menge (ca. 2 blaue Säcke voll) Einwegflaschen in den Automaten gesteckt. Teilweise war auf der Videoaufzeichnung zu erkennen, dass da noch deutlich sichtbare Reste in den Flaschen hin und her schwappten. Aufgrund der Toleranz nimmt der Automat diese trotzdem an – und im Cruncher passiert der Rest. Ergo: Ein riesiger See aus Limoresten hatte sich unter dem Automaten gebildet und Teile davon liefen schließlich unter der Trockenbauwand hindurch.
Den Anblick von der anderen Seite erspare ich euch.