Eine kleine Gruppe von Arabern, drei Typen im mehr oder weniger jungen Erwachsenenalter, hielten sich eben im Laden auf. Wie immer auffällig laut und keine Rücksicht auf andere nehmend. Aufmerksam geworden, beobachtete ich die drei über die Videoanlage. Als sie an die Kasse gingen, sah ich noch, wie sie zwei Schachteln Zigaretten aus dem Automaten zogen. Dann sprang ich auf und lief nach vorne, um sichergehen zu können, dass die beiden Schachteln auch tatsächlich den korrekten Weg nach draußen finden.
Als ich an die Kasse kam, lag nur eine Schachtel auf dem Band. Nach kurzer verbaler Schlacht wurde mir schließlich die zweite Schachtel entgegengeworfen. Unter der Androhung, die Polizei zu holen, verließen die drei dann laut und agressiv pöbelnd den Laden.
Als ich mir hinterher die Videoaufzeichnung noch einmal genau ansah, erkannte ich, dass sie sogar drei Schachteln gezogen hatten. Die dritte Packung haben sie so mitgehen lassen. Ich wünsche ihnen hiermit, dass die am Qualm der Marlboros ersticken.
Post von einer Staatsanwaltschaft aus dem Bremer Umland: Ein Verfahren gegen irgendjemanden, dessen Name mir überhaupt gar nichts sagt, wurde wieder aufgenommen. Wegen Beleidigung.
Hm. Kann nicht so sehr an meiner Ehre gekratzt haben, dass ich das nach knapp einem Jahr wieder komplett vergessen habe...
Mitte Februar hatten wir einen
Kunden Ladendieb erwischt. Eine Anzeige bekam er nicht, aber um das (bei mir immer erstmal lebenslange) Hausverbot kam er nicht drumherum.
Nun war er eben wieder im Laden. Sein Argument: "
Ich dachte, die Zeit wäre schon um und das Hausverbot wäre längst wieder aufgehoben."
Öh, nö.
Vor genau einer Woche stellte ich mir die Frage "
Was nun?"
Am nächsten Tag war der alte Mann wieder hier und ich sprach ihn auf die Vorkomnisse an. Er entschuldigte sich und versprach mir in die Hand, dass er nie wieder etwas klauen würde und auch meinen Vorschlag, ab sofort sogar einen roten Korb zu verwenden, um irgendwelche Missverständnisse grundsätzlich vermeiden zu können, akzeptierte er.
Eben war er wieder hier. Zufällig beobachtete ich, wie er den Laden betrat und da ich sowieso am Computer arbeiten musste, zog ich das Bild der Videoanlage auf den anderen Monitor und guckte dem alten Mann mit einem Auge zu.
Er nahm sich tatsächlich einen roten Einkaufskorb, füllte diesen auch mit Ware. An einer etwas abgelegeneren Stelle hier im Laden, aber genau im Sichtfeld einer der Kameras, stopfte er sich ein Glas hochwertige Konfitüre in die hintere Hosentasche.
Oh, Mann. Auch wenn ich mal irgendwann beschlossen habe, ihn gewähren zu lassen – wenn man es nicht nur ahnt, sondern auch
weiß, dass man beklaut wird, ist es nicht mehr mal eben zu ignorieren.
Nach zäher Diskussion an der Kasse, ich dachte zeitweise, dass er mir vor allen anwesenden Kunden seinen Stock rüberziehen würde, packte er das Glas wieder aus. "
Das habe ich versehentlich dort reingesteckt und dann vergessen." erklärte er.
Das glaubte ihm niemand.
Es reicht. Nun hat er endgültig Hausverbot. Übler als den Diebstahl nehme ich ihm übrigens das gebrochene Versprechen.
Ein Typ, gerade mal zehn Tage älter als ich, betrat den Laden. Erster Gedanke: Verdächtige Person, irgendwie wirkte er so. Aber er ging mit seiner Tasche in der Hand zunächst zielstrebig nach hinten. "Der will nur Leergut abgeben", dachte ich noch. Da drehte er um und ging in den Kaffeegang.
Sofort eilte ich ins Büro, aber da war der Mann tatsächlich schon auf dem Weg zur Leergutannahme. Aber warum hat er den Umweg genommen? Ich sah mir schnell die Videoaufzeichnung an: Bingo. Ein Glas Instantkaffee (sind ja nicht alle Sorten in der Vitrine) hat er im Vorbeigehen aus dem Regal genommen und sich in die Innentasche seiner Jacke gesteckt.
Nachdem er seine Flaschen in den Automaten gesteckt hatte, ging er zur Kasse, legte den Leergutbon auf den Tisch und ließ sich sein Geld auszahlen.
In dem Moment kam ich dazu, und gaaaaanz zufällig fiel ihm in dem Moment ein, dass er ja noch eine Packung Kaffee dabei hat und nur vergessen hat, diese zu bezahlen. Ich glaubte ihm kein Wort. Die anwesenden Kollegen glaubten ihm kein Wort und auch die Polizei glaubte ihm kein Wort. Komisch, dabei war die Geschichte doch so glaubwürdig.
Aber er glänzte mal wieder mit dem typischen Ladendieb-Halbwissen, das uns hier schon so oft in solchen Situationen begegnet ist: "
Ich habe keinen Diebstahl begangen, ich war noch nicht aus dem Laden, ich war noch an der Kasse..." Und so weiter und bla, bla, bla...
Der seltsame Gedanke war tatsächlich einer. Ich beschloss damals, einem sehr alten Mann, der mehrfach geklaut und trotzdem darum gebeten hat, hier wieder einkaufen zu dürfen und dabei versprach, ehrlich zu sein, einfach nicht mehr hinterherzusehen. Und für den Fall, dass er sich dann doch unentdeckt etwas einsteckten sollte, wäre es mir egal. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Tzja – vorhin, während ich abwesend war, beobachteten zwei Mitarbeiter, wie sich der alte Mann zwei Gläser Wurst in die Tasche steckte.
Was nun?!?
Wenn ich gerade bei einem Diebstahl erwischt worden wäre, würde ich doch den Ball flachhalten und nicht auch noch demjenigen, den ich beklauen wollte, damit drohen, dass wir uns wiedersehen werden.
Aber vielleicht hat er auch nur einfach herausgefunden, dass sich die meisten seiner Opfer auf diese Weise recht einfach einschüchtern lassen. Bei mir klappt's nicht.
Drei Männer standen vor dem Leergutautomaten und gaben einige Flaschen ab. Mir fiel das Trio durch ihre etwas ungewöhnliche Bekleidung auf. Irgendwie eine Mischung aus ungewöhnlich und ungepflegt. Das erregte meine Aufmerksamkeit und so beobachtete ich die drei über die Videoanlage.
Plötzlich ging einer der der Typen ein paar Meter ins Lager und sah sich um. Nanu? Achso, er wollte nur den Leergutautomaten von hinten sehen. Er ging zurück zu seinen beiden Begleitern, wechselte ein paar Worte mit ihnen, ging wieder ins Lager und nahm sich eine der dort stehenden Leergutkisten und ging damit wieder zur Vorderseite des Automaten. Verdammt, der will doch wirklich..!
So weit kam es aber nicht, denn ich sprintete die Treppe herunter, nahm ihm die Kiste weg und forderte die drei auf, ihr restliches Leergut einzupacken, den bisherigen Bon an der Kasse einzulösen und meinen Laden unverzüglich zu verlassen und sich hier im Laden nie wieder blicken zu lassen. Statt klein beizugeben, klopften die drei auch noch große Sprüche. "Sie haben uns gar nichts zu sagen!", war einer davon.
Sie trollten sich dann zum Glück trotzdem sehr schnell. Ich hatte einfach keine Zeit und Lust, auf die Polizei zu warten und war froh, dass die drei Kerle nicht noch mehr Stress gemacht haben.
"
Ich habe das Deo bestellt, da bin ich hundertprozentig sicher!", erklärte mir eine Kollegin. "
Das Regal ist aber komplett leer und die Ware ist doch gestern erst geliefert worden!"
Der Artikel war nicht nur bestellt, sondern auch geliefert worden, wie ein Blick auf den Lieferschein zeigte. Mist. Geklaut? Ich wälzte die Videoaufzeichnung und wurde schließlich am Vorabend fündig. Ein Mann, den ich nicht kannte, aber den zwei Kolleginnen sofort als Stammkunden aus den Abendstunden identifizierten, stopfte sich sämtliche Spraydosen in die Ärmel seiner dicken Daunenjacke.
Wer für den Eigenbedarf "Axe" klaut, hat es eigentlich auch nicht besser verdient. Aber vermutlich geht das Zeugs in irgendwelchen Kiosken oder Quickschops oder sogar auf einem Flohmarkt über den Tisch.
Ohmann, das ist so frustrierend.
Aber die Videoaufzeichnung von dem Diebstahl sichere ich. Und wenn der Typ noch einmal wiederkommt, ist er fällig.
Eine Gruppe von drei Heranwachsenden stand vor ein paar Stunden an der Kasse, als ich zufälligerweise auch gerade nach vorne musste, da ich an der anderen Kasse noch etwas mit einer Kundin zu regeln hatte.
Die drei Jungs dachten wohl, dass ich wegen ihnen vorne bin. Hätte zwar gut angehen können, war aber diesmal nicht so. Das hat das Trio aber nicht davon abgehalten, blöde Sprüche zu machen, mich aufzuziehen und nebenbei noch an der dritten, in dem Moment ungenutzten Kasse herumzudrücken. Auch die Aufforderung, die Finger von dem Gerät zu lassen, ignorierten sie, bzw. quittierten sie mit hirnlosen Sprüchen.
Als ich mit "meiner" Kundin alles geregelt hatte, nahm ich die drei Dosen "Jim Beam & Cola", welche die drei vor sich auf dem Förderband stehen hatten an mich. "Die dürft ihr noch nicht kaufen." sagte ich.
"Eh, was soll das denn? Isch bin 18!", sagte der Wortführer.
"Nein." entgegnete ich so laut, dass es auch alle anderen Kunden hören konnten. "Ihr seid höchstens drei Jahre alt und damit würde ich euch noch nichtmal Apfelsaft verkaufen." Gelächter von einigen umstehenden Kunden.
Die drei dampften ab, nicht ohne von außen noch abschließend gegen die Schaufensterscheiben zu schlagen und dagegenzuspucken. Mehr war irgendwie nicht zu erwarten.
Ein paar Minuten später erklärte mir eine Kollegin, dass die drei etwas früher schon einmal im Laden waren, sich zu dem Zeitpunkt aber noch völlig normal und unauffällig verhalten hätten.
Eben waren die drei Typen wieder im Laden. Ich habe keine Idee, was mich auf die blödsinnige Idee gebracht hat, es auf die freundliche Tour zu versuchen. Ich dachte, wenn man den drei mit ein paar offenen Worten in einem vernünftigen Tonfall begegnet, dass sie sich vielleicht benehmen könnten. Ich ging auf sie zu und sprach sie bewusst aber nicht übertrieben freundlich an. Natürlich musste ich es auf den Punkt bringen und so erwähnte ich auch, dass man nicht an Kassen herumspielen und gegen Scheiben trommeln muss, sondern sich wie alle anderen Kunden auch benehmen sollte, wenn man einen friedlichen Umgang miteinander wahren möchte.
Der erste der drei entschuldigte sich bei mir und reichte mir seine Hand. Die anderen beiden folgten und alle drei gelobten, sich zu benehmen und friedlich zu sein.
Ich traute ihnen nicht. Kein Stück – und daher führte mich mein Weg unmittelbar nach dem Gespräch ins Büro. Über die Videoanlage beobachtete ich die drei weiter. Wieder nahmen sie sich "Jim Beam & Cola", diesmal nur eine Dose.
Als die drei in einem etwas schlechter einsehbaren Gang standen, legte einer dem anderen die Dose in seine offene Kapuze der Jacke und zupfte den Stoff noch wieder so zurecht, dass das Gewicht nicht weiter auffiel. So stellten sie sich an die Kasse an, um eine Packung billigen Eistee zu bezahlen.
Ich ließ den drei Lügnern keine Chance, mit der Beute verschwinden zu können. Schnell ging ich ungesehen von hinten auf sie zu und griff in die Kapuze. Ohne lange überlegen zu müssen, und doch mit diesem dümmlichen, hämischen Grinsen im Gesicht, "beschuldigte" der mit der Kapuzenjacke gleich denjenigen lautstark, der die Dose dort deponiert hatte. Zwischen den anderen Kunden schubbsten sie sich gespielt hin und her.
Mir war das alles in dem Moment egal. Auf diese Weise haben sie einen wunderbaren Grund für ein Hausverbot geliefert, über den es auch gar nichts zu diskutieren gab. Mit der Drohung, die "Bullen" zu rufen, falls sie sich hier noch einmal blicken lassen würden, verschaffte ich der Aussage noch etwas Nachdruck, den sogar diese Möchtegern-Checker verstanden haben.
Wer sich noch nie mit solchen Idioten auseinandersetzen musste, kann vermutlich gar nicht nachvollziehen, wie extrem lästig das wird, wenn man solche Leute im Grunde täglich im Laden hat...
Das "
Red Bull trinkende Pärchen" war wieder da. Noch bevor sie etwas tun konnten, wollte mein Mitarbeiter die beiden rauswerfen. Aber sie verstanden kein Wort von dem, was er ihnen erzählte und weigerten sich auch, die Handzeichen zu verstehen.
Ein anderer Kollege versuchte es mit
Plattdeutsch Englisch. "
Do you speak English?", erkundigte er sich. Keine Antwort. Machte aber nichts, er erklärte den beiden schließlich auf Englisch, warum sie hier nicht mehr reindürfen. Gemeinsam schafft meine beiden Angestellten es dann, das Pärchen aus dem Laden zu befördern.
Ob das von Dauer sein wird?
Tzz, Sachen gibt's... Da erfährt man nebenbei, dass wir mal wieder Kontakt zu einem Typen hatten, der hier mit einer Knarre in der Hand herumrannte.
Ein Mann wollte in der Nacht Alkohol kaufen. Da er schon mehr als reichlich betrunken war, er konnte nämlich kaum noch geradeaus laufen, beschlossen meine Mitarbeiter, ihm nicht zu weiterem Nachschub zu verhelfen. Im Gegenteil: Sie haben den schwankenden und lallend pöbelnden Mann freundlich aber bestimmt aus dem Laden geleitet.
Meine beiden Mitarbeiter hatten gerade vorsichtshalber von innen die Türen abgeschlossen, als der Typ draußen eine Waffe aus der Jackentasche zog und damit herumfuchtelte.
Ob nun echt oder nicht – die eilig herbeigerufene Polizei fackelte nicht lange und sackte ihn gleich ein. Was dabei herauskommt, werden wir wohl nicht erfahren.