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Alles rot

Liebe KollegInnen: Bei Bonrollen jeder Art sind die letzten Meter farbig gekennzeichnet, damit man den Drucker rechtzeitig neu bestücken kann und nicht plötzlich dasteht und die Rolle hektisch wechseln muß, während die Schlange lang und länger wird.

Aber wem sage ich das... :-|

Verarscht

Eine Aushilfe (15 Stunden/Woche) ist seit Monaten nicht mehr zur Arbeit gekommen. Mein letzter Wissensstand: Sie ist sehr krank und war deswegen sehr oft im Krankenhaus. Seltsam nur, daß sie sich nie zurückgemeldet hat. Zu Hause war sie angeblich nie und per Handy ebenfalls nicht zu erreichen.

Nun habe ich sie endlich mal ans Telefon bekommen. Sie wird gar nicht mehr kommen, weil ich sie angeblich verarscht hätte. Na, gut - wenn sie das so sieht. Ich jedenfalls nicht:

Sie sollte ein mehrwöchiges Praktikum bei mir absolvieren. Die wöchentlichen 15 Stunden hätte sie weiterhin bezahlt bekommen und dafür hätte ich ihr ein Vollzeitpraktikum bescheinigt. Nun war sie aber den gesamten Zeitraum über angeblich krank und hat insgesamt bloß ein paar Stunden zwischendurch gearbeitet, weswegen ich mich geweigert habe, ihr die Bescheinigung für das "Praktikum" auszustellen. Ich hatte sie allerdings vor Ablauf der ersten Woche angerufen und vorgewarnt, daß ich ihr das Praktikum nicht bescheinigen würde, wenn sie nur sporadisch stundenweise kommt und damit die Vereinbarungen nicht einhält. Seitdem tauchte sie nicht mehr auf und war auch telefonisch nicht mehr erreichbar. Ihren regelmäßigen Lohn hat sie trotzdem weiterhin bekommen. (Weil ich damit rechnete, daß sie die Stunden nacharbeitet, wie es vorher vereinbart war. Ihr Zeitkonto war nämlich bereits durch eine Prüfungsphase zwei Monate im Rückstand.) Sie bekam aber eben wie angekündigt nicht den gewünschten Schrieb. Sie hätte ja die Möglichkeit gehabt, ihre Krankheit auch der Schule gegenüber zu dokumentieren und man hätte über eine entsprechende Bescheinigung reden können. Ich versuche immer, gegenüber meinen Mitarbeitern entgegenkommend und fair zu sein - aber ein bißchen Arbeit könnte man schon für seine berufliche Zukunft investieren. Dafür hatte sie aber offensichtlich gar kein Verständnis...
(Eintrag bearbeitet und ergänzt, war versehentlich unfertig schon online)

Rosinen aus dem Kuchen

Das Geschwisterpaar, das für mich Lieferungen wegbringt, verkündete eben einstimmig, daß sie keine Lieferungen mehr zu Frau K. bringen wollen. Angeblich zu weit - ich bin mir allerdings ziemlich sicher, daß die beiden einfach nur keine Lust haben, zwei Kisten Mineralwasser, zwei Kartons H-Milch und die restlichen Kleinigkeiten erst einen guten km weit weg und dann noch drei Stockwerke hoch zu schleppen.
Aber die einfachen Botengänge, bei denen nur ein paar Kleinigkeiten zu einem Kunden in der Nebenstraße gebracht werden sollen, die wollen sie noch machen.

Na, dann eben gar nicht mehr. Es gibt genug Schüler, die sich 100-150€ pro Monat nebenbei verdienen wollen.

Nachtrag: Nachdem wir die Parole alles oder nichts ausgegeben haben, haben sie sich bequemt, Frau K. doch noch zu beliefern. Das Ersatzteam stand ja schon in den Startlöchern.

Übrigens: Wir haben für unsere Boten ein Fahrrad mit Anhängerkupplung und einen großen Anhänger, den man an dieser Anhängerkupplung befestigen kann.

Besen

Nicht nur Rechtsanwälte wundern sich über ihr Reinigungspersonal:
Warum benutzt meine Putzfrau einen kleinen, alten Zimmerbesen für den Laden und das Lager, obwohl ich vor ein paar Wochen extra einen guten und vor allem großen (1m breit) Besen besorgt habe?!?

Dumm gelaufen

Eine Kollegin hat einen Ohrring verloren. Sowas auf insgesamt 650qm Fläche wiederzufinden, dürfte hart werden.

Daß sie nervös ist, kann man gut verstehen: Immerhin hat sie den Schmuck unerlaubt bei ihrer Schwester "ausgeliehen". Es handelt sich dabei zu allem Überfluß auch noch um ein wertvolles Andenken aus dem Orient. Ich möchte das jedenfalls nicht erklären müssen.

Post vom Anwalt

Sehr geehrter Herr Harste,
unser Mandant konnte bisher keine Zahlungen leisten, da er arbeitslos ist. Voraussichtlich wird sich dies im Herbst ändern. Wir kommen dann auf die Sache zurück.
Mit freundlichem Gruß,

W.L.
Rechtsanwalt


Wer's glaubt...
Aber immerhin: Sie haben sich selbständig bei mir gemeldet und lassen die Sache nicht im Sand versickern. Die hochgerechnet über 10.000 Euro, die der Mitarbeiter bei mir an der Kasse im Laufe seiner Beschäftigung unterschlagen hat, habe ich sowieso längst abgeschrieben - trotz des notariellen Schuldanerkenntnisses, das er unterschrieben hat. Wer kein Geld hat, kann nicht zahlen. Inzwischen sieht die Situation so aus, daß er "eine Zeitlang" (so, wie es ihm möglich ist) immerhin 50 Euro pro Monat an mich zahlen soll.
Keine Ahnung, was aus der Sache wird. Ich mache mir jedenfalls keine weiteren Hoffnungen, lasse mich überraschen und werde mich über jeden gezahlten Euro freuen.

Demo

Warnung per SMS: Eine Mitarbeiterin kommt wohl etwas später, weil in der City eine Demo stattfindet und deswegen ihr Bus verspätung haben wird. Na, super. :-|

Die Verhandlung

Mitte 2001 habe ich eine Mitarbeiterin eingestellt, die ein Fall für das "Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit" (JuSoPro) war. Durch dieses "Sofortprogramm" wurde das Beschäftigungsverhältnis in den ersten Monaten (in diesem Fall sechs) derart gefördert, daß das Arbeitsamt 50% Lohnzuschuß zahlte.
Sowohl das Beschäftigungsverhältnis als auch die Förderung sollten am 28. Mai 2001 beginnen. Vereinbart war eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden. Während der Antrag bearbeitet wurde stellte die Mitarbeiterin fest, daß ihr 40 Stunden pro Woche zu viel sind und sie deswegen ihre Arbeitszeit lieber auf 30 Stunden verringern möchte.
Natürlich war ich bemüht, ihrem Wunsch möglichst problemlos entgegenzukommen. Um den Förderzeitraum und die damit zusammenhängenden Gehaltsabrechnungen möglichst unberührt zu lassen beschloß ich, die Mitarbeiterin offiziell ab 1. Mai rückdatiert einzustellen, um in diesem Monat alle in den ersten Wochen angefallenen "Überstunden", die über die 30h/Woche hinausgingen, ordentlich abzurechnen.
Nach telefonischer Absprache mit einer Mitarbeiterin des Arbeitsamtes war diese Vorgehensweise völlig okay und würde die Förderung in keiner Weise beeinträchtigen. Es ist zwar so, daß das Arbeitsverhältnis ausdrücklich nicht vor der Antragstellung beginnen darf, aber das wäre ja auf Grund der Rückdatierung des Arbeitsvertrages nur auf dem Papier der Fall. Von genau der Frau, die mir dies telefonisch bestätigte, hatte ich natürlich nicht den Namen aufgeschrieben.
Es kam so, wie es kommen mußte: Das Arbeitsamt verweigerte die Zahlung der Fördergelder, da "das Beschäftigungsverhältnis vor Antragstellung aufgenommen wurde". Die einzige Zeugin, nämlich die Arbeitnehmerin selber, hatte übrigens inzwischen gekündigt - und zwar auf eine Art und Weise, wie sie heutzutage offensichtlich recht gängig sein soll (das bestätigte mir heute sogar der Richter): Sie erschien von einem Tag auf den nächsten nicht mehr am Arbeitsplatz und war auch über Monate nicht mehr zu erreichen - weder telefonisch noch an der uns bekannten Anschrift. So hatte ich leider nicht die Chance, gegenüber des Arbeitsamtes zu bestätigen, daß diese Mitarbeiterin nicht vor dem Antrag auf Förderung bei mir angefangen hat.
Nach vielen verstrichenen Fristen und erfolglosen Erklärungsversuchen meinerseits ist mir meine ehemalige Angestellte zufällig wieder über den Weg gelaufen und hat mir quittiert, daß der Sachverhalt tatsächlich so war, wie ich ihn stets schilderte - doch leider zu spät. Inzwischen mußte ich Klage erheben - und danach habe ich viele Monate in dieser Sache nichts mehr vom Arbeitsamt gehört. Inzwischen klagte ich nicht mehr gegen das "Arbeitsamt" sondern die "Bundesagentur für Arbeit".
Am 27. Mai 2005 war es dann so weit: Ich bekam die Ladung vom Sozialgericht Bremen zur heute stattgefundenen mündlichen Verhandlung in der Sache Björn Harste ./. Bundesagentur für Arbeit. Es ist schon ein komisches Gefühl, ganz alleine gegen so eine Institution zu klagen und so bin ich heute zwar gut vorbereitet aber mit sehr gemischten Gefühlen zu dieser Verhandlung gegangen.
Der Richter trug den Sachverhalt aus seinen Unterlagen exakt so vor, wie es sich zugetragen hatte. Nach einigen Erklärungen zu meiner Vorgehensweise und einigen Details der Angelegenheit verkündete er:

1. Ich muß die Belege darüber einreichen, daß die Mitarbeiterin bei der Sozialversicherung angemeldet war.
2. Die Bundesagentur hat knapp 1800,- Euro an mich zu zahlen.
3. Die Verhandlung ist beendet.

:laola:

Und das alles ohne Anwalt. ;-)

Überraschung!

Der liebe Kollege wollte mich eben scherzeshalber im Tiefkühlraum einsperren. Er hat wohl erwartet, daß ich laut fluchend an der Tür klopfe.

Er stand draußen und wartete und wartete...

Und wartete da vor der Kühlhaustür...

...während ich mir bei gemütlichen minus 20 Grad einfach ein Eis-am-Stiel einverleibt habe. 8-)


Aber sein Gesichtsausdruck, als er neugierig selber die Tür öffnete..! Einfach unbezahlbar. :biggrin:

Champions League 04/05

Am Wochenende habe ich im Tresor einen Briefumschlag gefunden, den ein Kollege dort vor vielen Monaten deponiert hatte. Inhalt: Drei Karten für die UEFA Champions League 2004/2005 (Spiel 1-3), die inzwischen seit ein paar Wochen vorbei ist.

Schwacher Trost: Er ist eigentlich sowieso kein großer Fußballfan, weshalb er die Karten wahrscheinlich auch vergessen hat.
--> Abteilung Altpapier

Musik:
Lighthouse Family - "Run"

Kugelschreiber

Eine Mitarbeiterin, Ende letzter Woche:
Das ist mein Kugelschreiber und das bleibt auch mein Kugelschreiber. Wenn sich daran einer vergreift, bekommt er's mit mir zu tun!

...und dann läßt sie ihn einfach mitten im Laden liegen.

Musik:
Lionel Ritchie - "Just For You"

Weckruf

Eine Mitarbeiterin hat sich verspätet. Die telefonische Nachfrage beantwortete sie mit "Ich bin schon auf dem Weg."

Die Antwort klang allerdings eher nach "Welcher Idiot weckt mich mitten in der Nacht?"

Musik:
Albert Hammond - "It Never Rains In Southern California"

Guten Morgen

Heute früh stand eine Kollegin vor dem Laden, die normalerweise jeden Samstag arbeitet. Ich wunderte mich schon, denn irgendwie war mir so, als ob sie heute frei haben wollte, sagte aber nichts und freute mich über die unerwartete Hilfe.
Vorsichtshalber guckte ich trotzdem noch auf den Einsatzplan und da stand bei der Kollegin tatsächlich ein dickes F!.

Hast Du nicht heute frei?

Neiiiiiin. Vergessen.

Und dafür steht sie um 4:30 Uhr auf... :biggrin: