Ich mag diese Art der Bewerbungen nicht. Sicherlich mal eine interessante Alternative zum Einheitsbrei, aber mich persönlich sprechen diese Flyer nunmal nicht an.
Diese/n habe ich nun mit der Post bekommen:
"Möchten Sie mehr über mich wissen?
Dann blättern Sie doch einfach um."
Dann wollen wir doch mal umblättern:
Wie Sie sehen, sehen Sie nix.
Die relevanten Informationen stehen auf der Rückseite des Blattes. Wenn man die Titelseite umklappt, blickt man tatsächlich nur auf zwei leere Seiten.
Vor ein paar Tagen habe ich beim aufräumen einen dicken Stapel hier noch herumliegender Gehaltsabrechnungen ehemaliger Mitarbeiter gefunden. Kurzerhand habe ich jede mit einer Marke versehen und in den Briefkasten gesteckt. Ich bin zwar nicht verpflichtet, mich um die Verteilung zu kümmern (Arbeitnehmer haben, zumindest im Bezug auf die Gehaltsabrechnungen, die Holschuld), aber ich wollte den Haufen einfach loswerden.
Eine von diesen ehemaligen Aushilfen kam gerade freudestrahlend zu mir ins Büro: "Ich bekomme ja noch Geld." Im ersten Moment war ich zugegebenermaßen ausgesprochen irritiert.
Wie, du bekommst noch Geld?
Ja, das steht hier doch.
Sie zeigte auf die Abrechnung.
Die war nur dummerweise von Juni 2006.
Einer meiner Mitarbeiter ist bislang nicht aufgetaucht und damit schon deutlich über eine Stunde zu spät. Sein Handy ist zwar eingeschaltet, aber er geht nicht ran.
Eine Frau hat sich eben bei mir nach einem Job erkundigt. Ich habe ihr ganz klar ins Gesicht gesagt, dass ich momentan niemanden brauche, ihr aber dennoch einen Bewerbungsbogen in die Hand gedrückt, um sie bei Bedarf ggf. zurückrufen zu können.
Komisch, dass sie keinen Stempel für's Amt haben wollte. Mit ihrer billigen Werbegeschenkschirmmütze auf dem Kopf wirkte sie nicht so, als ob sie ernsthaft einen Arbeitsplatz suchen würde.
Eine Kassiererin guckt hilflos auf ihre Gehaltsabrechnung:
Ich verstehe meine Abrechnung nie.
So schwer ist die doch gar nicht. Die meisten Eintragungen sind doch ziemlich selbsterklärend. Was verstehst du denn nicht?
Das Geld stimmt nie. Mal bekomme ich zu viel und mal zu wenig.
Eigentlich sollte das immer auf den Cent genau stimmen. Wir können uns das Zeitkonto von dir gerne mal zusammen angucken und mal die Zeiten abgleichen. Wie kommst du denn darauf, dass das nicht stimmt.
Wenn ich das selber nachrechne, kommt da immer was anderes heraus als auf dem Zettel steht.
Du schreibst dir die Stunden zusätzlich selber auf?
Ja, aber nie so genau. Wenn es mal 4 Stunden und zwanzig Minuten sind, schreibe ich mal nur vier Stunden auf oder, wenn ich ein paar Minuten länger arbeiten muss, auch mal fünf Stunden...
Heute Morgen hat ein Kollege eher zufällig eine vor der Eingangstür wartende Kollegin gesehen und daraufhin reingelassen. Sie beklagte sich daraufhin, dass sie schon fünf Minuten dort in der Kälte stehen würde.
"Tut mir Leid, ich habe nichts mitbekommen.", entschuldigte sich mein Mitarbeiter bei ihr.
Daraufhin schlug die Mitarbeiterin vor: "Nächstes Mal klopfe ich!"
Als Hinweis für die Mitarbeiterin gedacht, die unsere (Leasing-)Bekleidung sortiert, war der Zettel, als ich ihn so in der Tasche eines Mitarbeiters entdeckte, doch etwas irritierend...
Drei Brötchen wollte der Kollege noch auf dem Blech unterbringen. Nur drei Stück. Und er wollte dafür kein weiteres Backblech benutzen, auch wenn dies keinerlei Mühe oder zusätzliche Kosten verursacht hätte.
Er hat mir versichert, dass er nicht ins Blog wollte. Aber damit hätte er ja zumindest rechnen können...
Ein paar Kollegen standen rauchend an der Lagertür.
RUMMMMS!!!
Gegen meine geöffnete Bürotür ist ein Schneeball gekracht, die Einzelteile schmelzen momentan überall auf meinem Fußboden. Faszinierend, wie schnell man sich neue Schimpfwörter und Foltermethoden für seine Angestellten ausdenken kann.