Jetzt wissen wir zumindest endlich, wie der Weihnachtsmann das Geld für die vielen Geschenke und (nicht zu vergessen) den Unterhalt für den Rentierschlitten verdient.
Ich gebe zu, dass ich hier intern ein ziemliches Geheimnis darum gemacht habe, wo es dieses Jahr zur Weihnachtsfeier hingeht. Letztendlich ist die große Überraschung "Räuberessen" aber geglückt es wurde die geselligste Weihnachtsfeier, die wir je hatten. Keine "Gruppenbildung" wie in den vergangenen Jahren immer, sondern eine große, gemeinsame Runde. Vielen Dank dafür euch (mitlesenden) Kollegen.
Das Essen war reichlich und definitiv nicht für Vegetarier geeignet. Aber dafür sehr lecker. Leider war die Atmosphäre in dem Raum etwas kühl, da die Veranstaltungen normalerweise im großen (dekorierten) Saal stattfinden – aber nunmal nicht sonntags und so saßen wir etwas improvisiert in einem kleineren Nebenraum. Aber das war zum Glück nur der erste optische Eindruck und hat keinem die Stimmung verdorben.
Schade nur, dass 13 Leute nicht mitkommen konnten oder wollten. Aber so war's im "kleinen Kreis" auch sehr lustig. Netterweise auch schon vor dem Verzehr von rund einem Dutzend Flaschen Waldmeisterlikör...
...aber trotzdem erfährt niemand meiner lieben Mitarbeiter, wo wir dieses Jahr unsere Weihnachtsfeier verbringen. Macht richtig Spaß, drei Dutzend Leute auf die Folter zu spannen.
Was hatten wir denn schon alles?
2000: Partyservice
2001: Chinese
2002: Spanier
2003: Thailänder
2004: Chinese
2005: Inder
2006: Buffet in einem Hotelrestaurant
2007: -ausgefallen-
"Weihnachtsfeier" bedeutet für mich: Essen und Feiern auf Firmen- (also: meine) Kosten. Dieses Jahr habe ich mir etwas ausgedacht, was ich selber schon immer mal machen wollte. Seit Wochen bohren täglich meine Mitarbeiter und versuchen, irgendetwas aus mir herauszubekommen. Aber ich bin eisern. Soll doch jeder selber rätseln, wohin wir eine knappe Stunde mit dem gemieteten Reisebus fahren werden.
Eine Kollegin in meinem Alter wurde hier im Laden von einem ihrer ehemaligen Lehrer wiedererkannt und angesprochen. Ziemlich direkt, wie ich finde: Tzja, hättest du damals in Mathe aufgepasst, müsstest du so einen Job jetzt nicht machen.
Ihre Antwort: "Den Job muss ich ja nicht machen. Ich mache ihn, weil er mir Spaß macht."
Manche Mitarbeiter muss man nie anrufen. Eine meiner Aushilfen z.B. kommt immer regelmäßig zum Ware verräumen. Sie hat ihre festen Arbeitszeiten und gut.
Nun wollte ich sie außerplanmäßig einsetzen, da wir genauso außerplanmäßig noch eine größere Warenlieferung bekommen haben. Die beiden Telefonnummern, die ich hier notiert habe, rief ich nacheinander an.
Zuerst die Festnetznummer. Nach längerem Freizeichen meldete sich eine zwar nette, aber mir völlig unbekannte Frau, die auch mit dem Namen meiner Mitarbeiterin nichts anzufangen wusste. Prima. Entweder hat sie also eine neue Telefonnummer oder irgendwo ist ein Fehler beim auf- und wieder abschreiben passiert.
Zweiter Versuch: Ihr Handy. Es gab nichtmal ein Freizeichen, sondern nur die Ansage, dass die gewählte Nummer nicht existieren würde.
Memo an mich: Zukünftig bitte regelmäßig die Telefonnummern der Belegschaft abgleichen.
Endlich haben wir hier komplett neue Arbeitsbekleidung im Laden. Mietbekleidung muss gepflegt werden. Damit meine ich jetzt nicht das Waschen und Bügeln, sondern neue Mitarbeiter brauchen ihre eigene Ausstattung mit aufgesticktem Namensschild und die Bekleidungsstücke ausgeschiedener Mitarbeiter müssen abgemeldet werden. Darum habe ich mich seit inzwischen fast zwei Jahren nicht mehr richtig gekümmert, so dass in den letzten Monaten viele Mitarbeiter, gerade Aushilfen auf Stundenbasis, entweder gänzlich ohne "Uniform" oder mit falschem Namen herumliefen.
Damit ist jetzt Schluss und ich freue mich sehr, dass ich mich endlich dazu aufraffen konnte, alles neu zu organisieren...
Einer relativ neuen Kollegin ist einen alten 5-Euro-Schein, der sowieso bei seinem nächsten Eintreffen in einer Bank aus dem Kreislauf aussortiert worden wäre, versehentlich in zwei Teile gerissen.
Ihre Sorge, dass sie den nun bezahlen müsse, konnte ich ihr aber zum Glück nehmen.
Ein Mitarbeiter hat einem Kunden etwas aus der Kaffeevitrine herausgegeben und brachte mir hinterher den Schlüssel zurück. Dabei sagte er mit trockener Stimme und ohne eine Miene zu verziehen: "So, entkoffeiniert."
Ich verstand erst gar nichts und sah ihn mit großen Augen an.
Nach ein paar Sekunden musste ich aber herzlich lachen. Schönes Wortspiel.
Ein Mann sprach mich an der Lagertür an. Obwohl... Streng genommen habe ich ihn angesprochen, weil er eine knappe Minute dort herumstand und hoffnungsvoll durch die Tür guckte:
Kann ich Ihnen helfen?
Ich suche Arbeit.
Oh, sorry. Momentan habe ich leider nichts zu vergeben. Wir sind hier komplett bestückt.
Da weiß ich wohl mehr als Sie.
Wieso?
Naja, einer ihrer Mitarbeiter hört ja auf.
Ich weiß von nix!?!
Das werden Sie dann wohl noch erfahren. Rufen Sie mich an, wenn die Stelle dann frei ist?
Nein. Melden Sie sich wieder.
Damit ging er. Und ich rätsle immer noch, ob das 'ne Masche war und er damit auf Torschlusspanik bei den Personalern hofft, oder ob er wirklich mehr weiß, als ich.
Ja, da kann man die alten Klebebandstreifen von unseren Brötchenkartons natürlich auch lassen. Sowas gehört schließlich nicht in den Restmüllbehälter sondern zusammengeknüllt an den Boiler geklebt. Tzz...