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Kittel, Westen, Kasacks

Endlich haben wir hier komplett neue Arbeitsbekleidung im Laden. Mietbekleidung muss gepflegt werden. Damit meine ich jetzt nicht das Waschen und Bügeln, sondern neue Mitarbeiter brauchen ihre eigene Ausstattung mit aufgesticktem Namensschild und die Bekleidungsstücke ausgeschiedener Mitarbeiter müssen abgemeldet werden. Darum habe ich mich seit inzwischen fast zwei Jahren nicht mehr richtig gekümmert, so dass in den letzten Monaten viele Mitarbeiter, gerade Aushilfen auf Stundenbasis, entweder gänzlich ohne "Uniform" oder mit falschem Namen herumliefen.

Damit ist jetzt Schluss und ich freue mich sehr, dass ich mich endlich dazu aufraffen konnte, alles neu zu organisieren... :-)


Zerrupft

Einer relativ neuen Kollegin ist einen alten 5-Euro-Schein, der sowieso bei seinem nächsten Eintreffen in einer Bank aus dem Kreislauf aussortiert worden wäre, versehentlich in zwei Teile gerissen.

Ihre Sorge, dass sie den nun bezahlen müsse, konnte ich ihr aber zum Glück nehmen. :-)

Entkoffeiniert

Ein Mitarbeiter hat einem Kunden etwas aus der Kaffeevitrine herausgegeben und brachte mir hinterher den Schlüssel zurück. Dabei sagte er mit trockener Stimme und ohne eine Miene zu verziehen: "So, entkoffeiniert."

Ich verstand erst gar nichts und sah ihn mit großen Augen an.
Nach ein paar Sekunden musste ich aber herzlich lachen. Schönes Wortspiel. :-)

Ich weiß von nix!?!

Ein Mann sprach mich an der Lagertür an. Obwohl... Streng genommen habe ich ihn angesprochen, weil er eine knappe Minute dort herumstand und hoffnungsvoll durch die Tür guckte:
Kann ich Ihnen helfen?

Ich suche Arbeit.

Oh, sorry. Momentan habe ich leider nichts zu vergeben. Wir sind hier komplett bestückt.

Da weiß ich wohl mehr als Sie.

Wieso?

Naja, einer ihrer Mitarbeiter hört ja auf.

Ich weiß von nix!?!

Das werden Sie dann wohl noch erfahren. Rufen Sie mich an, wenn die Stelle dann frei ist?

Nein. Melden Sie sich wieder.
Damit ging er. Und ich rätsle immer noch, ob das 'ne Masche war und er damit auf Torschlusspanik bei den Personalern hofft, oder ob er wirklich mehr weiß, als ich.

Beklebter Boiler

Ja, da kann man die alten Klebebandstreifen von unseren Brötchenkartons natürlich auch lassen. Sowas gehört schließlich nicht in den Restmüllbehälter sondern zusammengeknüllt an den Boiler geklebt. Tzz... :-O


Verlassen

Krankmeldungen sind immer ärgerlich für einen Betrieb. Kurzfristige umso mehr, da man meistens die ganze Personalplanung umbrechen muss. Wenn am späten Nachmittag sich plötzlich jemand aus der Nachschicht krank meldet, ist dies meistens beonders tragisch, da die Schicht nur schwer zu besetzen ist. ich habe zwar mehrere Mitarbeiter, die in den Nachtstunden arbeiten können, aber einer hat Urlaub und zwei sind momentan in der Ausgeleichs-Tagschicht. Von denen kann – und soll – also keiner. Also stellte ich mich schom im Geiste darauf ein, hier nach dem Tag auch noch die Nacht ranzuhängen. Selbst und ständig, kennt man ja.

Eine Freundin, die kassieren kann und gelentlich mal einspringt, wenn Not am Mann ist, hat mich netterweise vor der 24-Stunden-Schicht gerettet, indem sie sich die Nacht an der Kasse um die Ohren schlägt. Vielen Dank dafür. :-)

Verabschiedungsproblem

Heute ist der zweite Montag in Folge, an dem ich morgens von einem Mitarbeiter abgelöst werde, damit ich schlafen gehen kann. Im letzten Jahr war ich ansonsten montags immer bis zum meistens späten (geplant: frühen) Nachmittag im Laden und wurde dann ausgelöst. Anders klappte es organisatorisch leider nicht und wie anstrengend diese Marathon-Montage für mich waren, kann sich wohl jeder denken.

Nun werde ich es also meinem Mitarbeiter aus der Nachtschicht, den ich eben verabschiedet habe, nachmachen und ebenfalls schlafen gehen. Aber – wie wünschen sich Nachtarbeiter eigentlich einen erholsamen Schlaf? "Gute Nacht" geht ja schlecht. "Guten Tag" hat aber irgendwie auch nichts. Oder dann vielleicht doch eher ein neutrales "Schlaf' gut und bis später."?

Vorausschauende Planung

Eine Kollegin war vorhin da und wollte ihre Arbeitszeiten wissen, damit sie die Tagesmutter für ihr Kind planen kann.

Das ist nicht weiter spektakulär oder einen Blogeintrag wert, werden die meisten denken. Ein Detail habe ich bislang allerdings verschwiegen:

Ihre Elternzeit dauert noch über ein dreiviertel Jahr...

Männer!

Eine Kollegin war mit einem recht großzügigen (aber nicht unansehnlichen) Ausschnitt unterwegs. Darüber freuen sich (vor allem) die Männer und je nach Stimmung äußern diese ihre Freude darüber mehr oder weniger aufdringlich.

Ein allo algo angetrunkener Mann, der einen Kumpel im Schlepptau hatte, entdeckte plötzlich den relativ schlichten Ring an einem ihrer Finger:
Oh, bist du verheiratet?

Nein, nicht verheiratet. Aber dennoch vergeben.

Schade, dann kann ich dich ja nicht gebrauchen.

Wie? Was? Gebrauchen? Wofür?!?

Na, sowas wie dich würde ich nicht auf von der Bettkante stoßen. Und wir suchen noch jemanden, der heute Abend Spaß im Bett mit uns hat.

Das hättest' wohl gerne... Aber DU bist doch verheiratet? Da ist doch ein Ring an deinem Finger?

Jooah, aber meine Frau weiß ja nichts davon.
Tztz. :-O

Seifenablage

Die Urlaubsvertretung meiner Putzfrau macht ihren Job wirklich gut. Sie hat sogar eine Seifenablage auf dem Waschbecken in der Herrentoilette deponiert, damit die Seife nicht immer direkt auf dem Porzellan liegt.

Dumm nur, dass dieses kleine Kunststoffschälchen mit vielen Noppen besetzt ist, die sich in die Seife drücken und so die Oberfläche der Seife so sehr erhöhen, dass sie noch mehr aufweicht. Nachdem ich mir gerade mal wieder mit dem Seifenmatsch die Hände waschen musste, habe ich die Ablage zügig in den Putzschrank verbannt. :-)

Keil

An der Zwischentür im Ausgangsbereich, die normalerweise immer offen steht, hat jemand aus dem Kollegenkreis wohlmeinend an einem Band einen selbstgebauten Holzkeil befestigt. Mir fiel das eben auf, als eine Kollegin mühsam versuchte, damit die Tür festzustellen.

Dabei hat die Tür doch einen fest installierten Feststeller. Aber warum einfach, wenn's auch umständlich geht. :-)

Nutzloser Bewerbungsbogen

Zwischen meinen Unterlagen habe ich einen vor gerade mal vier Wochen ausgefüllten "Bewerbungsbogen" entdeckt. Ein Bewerbungsbogen ist bei mir ein Vordruck für eine "Schnellbewerbung", den ich vor allem bei Aushilfen gerne verwende: Ein paar grundsätzliche Angaben über die Person, Werdegang und mögliche Arbeitszeiten können dort eingetragen werden, so dass ich mir einen schnellen Überblick über den Bewerber machen kann.

Schön wäre es, wenn auf diesem Bogen hier außer den möglichen Arbeitszeiten und der unleserlichen Unterschrift auch ein Name stehen würde. Also: Rundablage unter dem Schreibtisch.