Hier schrieb ich ja schon, dass Ware vorziehen "für meine Mitarbeiter die letzte Beschäftigung bei Langeweile" sei.
Trotzdem nichts, was der neue Azubi nicht können muss. Hat er auf jeden Fall mit viel Eifer gemacht. Und wenn man genau hinguckt, erkennt man da hinten eine nicht ganz korrekt ausgerichtete Konservendose.
Man staunt doch sehr, wie viele Dinge es in so einem Laden gibt, die einem (zukünftig mal) vollwertigen Mitarbeiter beigebracht werden können. Alleine erst mal alle Themenbereiche zum "mal gehört haben" anzureißen und die für die tägliche Arbeit notwendigen Grundlagen zu vermitteln, ist echt schon eine Hausnummer. Dazu kommen außergewöhnliche Dinge, wie letzte Woche der Freimarktsumzug und ein Ladendieb mit Polizeieinsatz.
Wenn man sich nicht gerade einen Auszubildenden ins Haus geholt hat, der gerade mal fehlerfrei drei Schritte geradeaus laufen kann und den man im ersten Jahr am sinnvollsten mit Leergut sortieren und Lager aufräumen beschäftigt, sollte er auch von Anfang an in jedes Gebiet eingeführt werden. In vielen Betrieben dürfen Azubis z.B. erst ab dem zweiten Lehrjahr an die Kasse. Warum sollten wir das tun? Unser neuer Kollege hat vom ersten Tag an ein vollständiges Kassentraining bekommen und auch, wenn er nicht als billige Kassenkraft dienen soll, ist es doch sinnvoll, wenn er da einerseits mit einspringen kann, andererseits aber auch die Abläufe an der Kasse detailliert kennt und entsprechend mitreden oder bei zum Beispiel Problemen auch qualifiziert an einer Lösung mitwirken kann.
Das gleiche gilt natürlich für alle Bereich: Sortiment, Bestellwesen, Lager, Leergut, Warenwirtschaft usw. Wir hauen dem armen Kerl gerade Input ohne Ende um die Ohren, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.
Offiziell fängt mein neuer Auszubildender am kommenden Montag bei mir an. Da er ohnehin schon acht Wochen in der Berufsschule verpasst hat, kam mir vorhin die glorreiche Idee, dass er sich doch einfach morgen schon mal in der Schule vorstellt und mitmacht, damit er so wenig wie möglich vom Stoff dort verpasst.
· Anmeldung Berufsschule
· Aufnahme in die interne WhatsApp-Gruppe
· Arbeitsbekleidung beauftragt
· Ausbildungsvertrag ausgefüllt und zur Post gegeben · Mögliche Aufnahmerituale rausgesucht
Habe gestern Abend im Chat einem Bekannten angeboten, dass er seine Ausbildung auch bei mir machen könnte. In seinem jetzigen Ausbildungsbetrieb ist er nicht so glücklich, aber das war vorher nun mal nicht abzusehen.
Nun liegen rund 400km Luftlinie zwischen seiner Heimat und mir hier, so dass er sich nun, wenn er das Angebot annehmen möchte, allerdings selber aus der Entfernung um Wohnung, BAB und Umzug kümmern müsste. Es ist übrigens, entgegen der weitläufigen Annahme, überhaupt kein Problem, die Ausbildung auch im laufenden Jahr anzufangen. Die Handelskammern sind froh über jeden vermittelten Auszubildenden. Einzig den Stoff in der Schule müsste er nachholen, aber das ist gerade bei einer Ausbildung im Einzelhandel keine nennenswerte Herausforderung.
Wir hatten eine recht dunkelhäutige Bewerberin im Kassentraining. Irgendwann zwischendurch guckte ich auf die Videoanlage, sah den Kassenbereich und dachte zunächst, sie wäre schon gar nicht mehr da. Auf dem Foto fällt gar nicht so sehr auf, dass ihr blaues Stirnband optisch fast eins wurde mit dem blauen "OCB"-Karton rechts neben ihr. Dazu das dunkle T-Shirt. Sie war am Kassenarbeitsplatz echt gut getarnt.
Manchmal bin ich unsicher. Unsicher darüber, ob es doch an mir lag, die Geschirrspülmaschine aus dem Aufenthaltsraum entfernt zu haben, oder ob es doch einfach die Faulheit der Geschirrbenutzenden ist.
Ich hatte einem Bewerber, der sich via E-Mail beworben hatte, auf dem selben Wege einen Termin für ein Vorstellungsgespräch geschickt. Er hat darauf nicht reagiert oder den Termin bestätigt.
Mal gucken, ob sich das wirklich erledigt hat, oder ob er nachher hier pünktlich aufkreuzt. Bin jedenfalls sehr gespannt…
Nachtrag um 12:30 Uhr: Ein Satz mit "x"? Das war wohl nix.
Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das konsequente Beachten der Haltbarkeitsdaten hat in diesem Fall nicht so geklappt, wie es sollte. Neues Verpackungsdesign verrät Faulheit.
Kollegen aus der Hölle. Heute: Wer hat den Pappkarton, in dem wir immer temporär die manuell angenommenen Einwegflaschen sammeln, wieder an seinen Platz geschoben, obwohl der Boden quasi nicht mehr vorhanden war?