Mit der Tagespost oder auch einem anderen Verteiler kam hier heute dieser Zettel an, auf dem eindringlich an das morgen Vormittag geltende Halteverbot hier in der Straße erinnert wird.
Es wird trotzdem wieder eine Abschlepp-Orgie werden, wie jedes Jahr.
Was mir gerade erst auffiel: Irgendwie haben die Veranstalter sich auf dem Zettel beim Datum vertan. Ich bin mir relativ sicher, dass wir schon 2015 haben.
Bei uns im Hof steht seit Ewigkeiten auf einem eigenen kleinen Grundstück eine Trafostation. Gestern habe ich von zwei Stadtwerke-Mitarbeitern erfahren, dass die Station schon seit längerer Zeit gar nicht mehr in Betrieb ist und vielleicht sogar ganz aufgelöst werden soll.
Das weckte in mir den kleinen Hoffnungsschimmer, das kleine Grundstück kaufen zu können und hier vielleicht den Laden irgendwann mal um 150-200qm zu erweitern. Ob das überhaupt genehmigt werden würde, steht ja noch in den Sternen, aber die Idee ist auf jeden Fall sehr reizvoll.
Übrigens: Meine Kirschlorbeer-Pflanzen sind mittlerweile schon über zehn Jahre alt!
Einer der Sträucher war schon vor ein paar Jahren eingegangen, in dem Kübel hat sich seit dem ein Goldregen entwickelt, der die anderen drei Pflanzen mittlerweile deutlich überragt:
Etwas erstaunt war ich über eine deutlich sichtbar montierte Kamera, die hier am Haus nebenan die komplette Front der benachbarten Moschee im Blick hat. Kurze Nachfrage bei einem der Mitglieder dort, wieso sie so aufgerüstet haben.
Tzja – nach inzwischen mehreren Brandanschlägen auf andere Moscheen hier im Großraum und einigen Einbruchversuchen direkt am Gebäude meiner Nachbarn, haben die Betreiber schlicht und einfach Angst, dass Schlimmeres passieren könnte. Ist schon krass.
Und erfüllt mich nebenbei bemerkt auch mit Sorge, da unsere Gebäude unmittelbar aneinandergebaut stehen. Wand an Wand, Dach an Flachdach. Noch Fragen?
Wie Samstag schon überlegt, hatte ich gestern den für diesen Bereich zuständigen Kontaktpolizisten angerufen. Der war vorhin hier und hat den beiden Bettlern vor unserem Haus eine klare Ansage gemacht. Was auch immer der denen erzählt hat, nach einer Weile haben sie sich tatsächlich getrollt und sind seit dem beide nicht mehr da.
Mittlerweile hocken schon zwei Bettler auf dem Gehweg vor dem Laden. Ich fühle mich so hilflos gerade. Es stört mich ungemein, aber ich kann nichts dagegen unternehmen. Das ist öffentlicher Grund und sie belästigen niemanden aktiv.
Werde Montag mal den Kontaktpolizisten für dieses Viertel anrufen, vielleicht hat der ja noch irgendeine Idee oder findet die passenden Worte, um die beiden zu einem neuen Platz zu motivieren.
Ich bin mittlerweile schon so weit, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, was man vor dem Laden an der Wand oder auf dem Gehweg installieren oder aufstellen kann, damit sich da niemand mehr hinsetzen kann oder möchte.
Hier ein Auszug aus der Karte von http://www.lightningmaps.org/. Der orange Punkt in der Bildmitte zeigt den Ort, an dem der Blitz eingeschlagen war:
Und in dieser Google-Karte habe ich an der Stelle meines Ladens mal einen Pin gesetzt. Ich glaube, der Blitz war näher dran, als bis gerade eben angenommen:
Während des Gewitters, das gerade über Bremen zog, hat ca. 100m entfernt von hier ein Blitz eingeschlagen.
Ein Kunde und ich standen gerade vor dem Leergutautomaten, als ein greller Lichtschein durch die Glasbauscheine drang, begleitet von einem relativ lauten Entladungsgeräusch, das unmittelbar in unserer Nähe hier im Gebäude war. Wo und wie genau, weiß ich nicht. Hinter uns standen Regale, draußen an der Wand hängen die vielen Verflüssiger für die Kühl- und Klimaanlagen und die Sat-Antenne für unser Radio. Einen Sekundenbruchteil später erschütterte ein gewaltiger Donner die Gegend.
Radio…
Radio!
Das fällt mir jetzt erst auf: Die Musik ist aus. Die Geräte sind zwar noch an, aber ich habe keinen Empfang mehr. Ob die Überspannung da wohl eben den Sat-Receiver zerlegt hat?
Gestern am frühen Abend beim Combi-Verbrauchermarkt hier in der Neustadt (Volkmannstraße), das ist etwa einen Kilometer von mir hier entfernt: Meine Frau war privat dort und hat einen Typen beobachtet, der bei uns als "VP" (verdächtige Person) schon häufiger aufgefallen ist und auch mit einigen anderen komischen Leuten, von denen einer seit ein paar Wochen aufgrund eines Diebstahls Hausverbot hat, hin und wieder in unseren Laden kommt.
Mit einer großen, aber offensichtlich leeren, Umhängetasche um den Hals ging er zielstrebig zum Kaffeeregal und nahm dort zwei große Gläser Nescafé in die Hand. Sämtliche Alarmglocken klingelten bei Ines und sie flitzte zur Kasse und erzählte der Mitarbeiterin dort, dass sie gerade beklaut würden. Die Kassiererin verwies auf den Ladendetektiv, der etwas weiter entfernt stand.
Während der Ladendieb mit einer prall gefüllten Tasche (!) zielstrebig in Richtung Ausgang ging, setzte sich der Detektiv nur im Schneckentempo in Bewegung. Der mit dem Kaffee ging in aller Seelenruhe durch eine geöffnete Kasse und war schon kurz vor der Tür, als er den Detektiv bemerkte. Da gab er Gas, verlor dabei noch eines der Kaffeegläser und verschwand im benachbarten Kleingartengebiet.
Der Herr Ladendetektiv ging in aller Ruhe zur Tür, sammelte das verlorene Glas wieder ein stand wie eine Ölgötze an der Tür und glotzte dem Typen hinterher. "Der hat die Tasche voller Kaffee!!!", mahnte Ines noch und bekam vom Detektiv zur Antwort, dass er auf dem Parkplatz nicht versichert sei, wenn ihm was passieren würde.
Der Typ von gestern ist echt renitent. Schnorrt im und vorm Laden Kunden an, blockiert unseren Eingang und hat sogar schon Kunden dazu gebracht, ihm Bier zu schenken.
Als ich gerade die Polizei am Telefon hatte, stand er zufälligerweise auf und ging die Straße herunter in Richtung Innenstadt. Aber der nette Herr vom Zentralruf der Polizei gab mir ein paar Ideen auf den Weg, was wir machen sollen: "Die Schwelle ist doch schon Teil ihres Ladens, dann erteilen Sie ihm erstmal Hausverbot. Dann hat er nämlich in ihrem Geschäft gar nichts mehr zu suchen. (Klar, da hätte ich auch selber drauf kommen können. In der Sache lag der Fokus ganz woanders…) Sollte er dann sein Verhalten nicht ändern, drohen Sie zwei oder dreimal nochmal eindringlich damit, die Polizei zu rufen und wenn das auch nicht hilft, rufen Sie bei uns an und halten den Typen gegebenenfalls sogar fest, bis sich unsere Leute darum kümmern."
Klingt gut, machen wir so.
Aber festhalten..? Brrrrrr. Der Mann ist richtig ekelig.
Der Bettler neben unserer Eingangstür sitzt dort mittlerweile seit über einem Monat herum. Kommt morgens her, setzt sich auf den öffentlichen Gehweg und verschwindet irgendwann am Abend wieder. Keine Ahnung, was in einem Menschen vorgeht oder vorgegangen sein muss, der so sein Leben fristet. Wie auch immer: Er spricht niemanden an, behindert uns nicht und sitzt, wenn auch vor meinem Laden, auf öffentlichem Grund.
Seit ein paar Tagen hängt hier in der Gegend eine anderer Typ herum. Extrem ungepflegt und nach Alkohol stinkend schnorrt er die Leute direkt an. Auf dem Gehweg und sogar hier im Laden schon mehrfach. Dann setzt er sich mitten vor unsere Tür auf unseren Sockel und trinkt dort sein Bier. Ob er den stillen Bettler kennt, weiß ich nicht. Auf mich wirkt es aber eher so, als wenn er sich da mit ranhängen wollte, um etwas von dem Geld der Leute abzugreifen. Das finden wir allerdings gar nicht mehr gut und daher haben wir ihn mittlerweile schon häufiger aufgefordert, vorher freundlich gebeten, wenigstens ein paar Meter zur Seite zu wandern. Hilft leider immer nur kurzfristig.
Wenn der jetzt noch einmal auftaucht, rufen wir direkt die Polizei an und dann darf er das mal mit den Polizisten ausdiskutieren.