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Der jährliche Takt im LEH

Wie viele Jobs gibt es eigentlich, die Jahr für Jahr beinahe immer im selben Takt ablaufen? Mir fehlt es gerade an Fantasie, mir da viele vorzustellen, aber ich würde unseren eigenen hier mal als einen der Top-Kandidaten für diese Liste in den Topf werfen.

Aktuell geht es los mit Grillfleisch und Bratwürstchen. Zu dieser Zeit nutzen einige Leute nämlich schon die ersten sonnigen Wochenenden für den kulinarischen Start in die Saison: Angrillen!

Parallel dazu steht hier schon seit ein paar Wochen das Ostersortiment. Die Zeit bis Ostern haben wir vorletzte Woche mit einem wichtigen Feiertag für den Einzelhandel unterbrochen: Valentinstag. Zu dem Tag werden vor allem Pralinen und Blumen verschenkt, da haben wir in den Läden natürlich entsprechend aufgestockt.
Ebenfalls in der ersten Jahreshälfte zu veränderlichen Terminen liegen die anderen Feiertage: Vatertag (Saufen!), Muttertag (Pralinen & Blumen), Pfingsten. Wobei das Pfingstfest (zumindest hier bei uns) keine speziellen Herausforderungen in Sachen Umsatz oder Sortimente mit sich bringt. Für uns ist das einfach nur ein starker Wochenendumsatz.

Spätestens in der ersten Juni-Hälfte müssen wir uns schon wieder Gedanken um die Weihnachtssüßwaren machen. Was brauchen wir und zu wann soll es geliefert werden? Die erste Ware wird Ende August / Anfang September in die Märkte kommen und bis dahin dominiert ein Thema den Lebensmittelhandel: Grillen und Garten / Outdoor.

Wenn die Weihnachtssüßwaren / Herbstgebäcke in den Märkten stehen, wird es schon deutlich besinnlicher. Die Zeit bis zum Fest unterbrechen wir mit Halloween und ggf. einer "gruseligen" oder herbstliche Marktdekoration, es gibt evtl. Zubehör für Halloween-Partys zu kaufen, aber mehr Highlights gibt es im Herbst nicht.
Anfang Dezember kommt der Nikolaus und exakt 18 Tage später das Christkind / der Weihnachtsmann. Nach den beiden Weihnachtstagen geht es nahtlos über in das Jahresendgeschäft für Silvester. Nach Neujahr ist erst einmal kurz Pause, um Luft zu holen, denn Ende Januar kommt dann schon die im Herbst bestellte Osterware in die Märkte. Wir hier erledigen zwischen durch noch die eine notwendige Inventur, ebenfalls Jahr für Jahr zum selben Zeitpunkt.

Wer sich in seinem Job so richtig viel Abwechslung wünscht, sollte sich vielleicht doch lieber in eine andere Branche umsehen. Mir war das damals auch nie aufgefallen, aber je älter man wird und je kürzer sich die Jahre anfühlen, desto mehr und mehr habe ich dieses Gefühl, dass man die selben Abläufe immer und immer wieder beinahe am gleichen Tag erledigt.

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Kommentare

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TOMRA am :

Z.B. Geistliche in der Kirche oder Glaubensgemeinschaften:
das Kirchenjahr mit seinen ganze Feiertagen, Festen und Phasen, wie Fastenzeit, etc.
Dazu geburtenstärkere Monate in Bezug auf die Taufe, dann noch z.B. Kommunion, Firmung oder Konfirmation.

eigentlichegal am :

"dass man die selben Abläufe immer und immer wieder beinahe am gleichen Tag erledigt."

Abgesehen vom Aufstellen der Weihnachtsware, das ist ja jedes Jahr früher.

arnotron am :

Ich denke mal in der Landwirtschaft dürfte es ähnlich sein. Auch das Bildungswesen ist stark von einem Jahresrhythmus geprägt. Aber mehr fällt mir da gerade nicht ein.

eigentlichegal am :

In der Landwirtschaft hast du zwar jedes Jahr die gleichen Jahreszeiten, aber im einen Jahr hast du Dürre und im nächsten zu viel Regen oder es gibt besonders frühen oder späten Frost.

DerBanker am :

Ist bei uns ähnlich... und dabei gibt es noch mehrere rollierende Takte, die, wenn sie zusammenfallen, den Laden zum Absturz bringen können.

Solange wir noch die Postagentur drin hatten, gab es natürlich ganz klassisch die Weihnachtszeit mit der unmittelbar darauf folgenden Geschenke-zurückschick-Zeit, und Ostern als kleinere Ausgabe davon.

Dann gibt es den Monatstakt: vor Allem am ME strömt das Volk herbei, plündert das Konto, die Kontoauszugdrucker und kommt dabei mit denjenigen in Konflikt, die gerade am Monatsanfang auch ihre Rechnungen an den Automaten überweisen wollen. Dazu kommen die Leute ohne Konto mit ihren Barschecks.

Der Wochentakt regelt, an welchen Tagen das ME stattfindet, und ob die Kunden auf eine starke oder schwache Besatzung treffen.

Vollmond bringt das Volk gern ein bisserl aus der Spur. Wetterumschwünge auch, aber die kommen unregelmäßiger. Das läuft meißt so ab: irgendwann summieren sich die komischen Vorfälle, man geht googeln und bingo: ist Vollmond!

Der Samstag ist der Tag, an dem man jederzeit mit einem Familienausflug rechnen muss, um jetzt, wo man Zeit hat, ohne Termin in die Bank zu platzen und "mal ein paar Sachen zu erledigen", die einen Mitarbeiter dann gern mal für eine Stunde außer Gefecht setzen (würden, wenn wir das zuließen). Und zwar egal, was gleichzeitig um einen herum los ist.

Das Richtige am :

Das klassische Beispiel ist der Tourismus und alles, was an ihm hängt. Na gut, mit dem Klimawandel kommen Routinemeckerer doch noch auf ihre Kosten ;-)

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