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Bolo

Ich gebe zu, dass ich Bolognese in diesem Blogeintrag auch schon mit "Bolo" abgekürzt habe. Aber was ist das eigentlich für ein Trend, diese Hackfleischsauce (und alle (Pasta-)Gerichte damit) konsequent als "Bolo" zu betiteln?

"Heute Abend gibt es leckere Bolo."

"Dieses Restaurant serviert Bolo wie in Italien."

"Die Bolo ist dir echt gut gelungen."
Ich hoffe, dass das nur ein kurzzeitiger Online-Trend ist. Ich finde diese Abkürzung ganz fürchterlich und alles andere als cool.

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Kommentare

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aka am :

Was genau hast du, ShoBlo, denn für ein Problem mit "Bolo"? 8-)

Das Richtige am :

Du magst also keine Torte :-P

Hendrick am :

Auch m.E. eine furchtbare Abkürzung. Aber mit kurzzeitig wird es nichts mehr. Schon vor einigen Jahren hat Hr. Rosin mal ein Restaurant "betreut", da gab es irgendein Gericht als "Holo-Bolo". (Hollandaise-Bolognese) :-O

Das Richtige am :

Die Älteren unter uns erinnern sich noch korrekt – das war nicht der unsägliche Weißwein-Mintfarben-Verticker aus der Frittenbude, sondern der vergleichsweise erträgliche Rach.

Hendrick am :

Stimmt, Hr. Rach war es. Wie konnte ich die beiden nur verwechseln. :-D

Raoul am :

Muss hierzu auch anmerken: Rosin, der nicht einmal „Soße“ richtig aussprechen kann, war bei Topfgeldjäger ja noch halbwegs erträglich. Vor allem, da Henssler ihn permanent verarscht hat. Bei dem jetzigen „The Taste“ ist er auch wieder irgendwie minimal okay. Und er hat ja auch Kochwissen (anscheinend). Aber seine eigene Show „Rosins Restaurants“ ist von vorne bis hinten Fake und daß er sich darauf eingelassen hat, zeigt sehr gut, daß es ihm nur um die Kohle ging und er keinerlei Integrität besitzt. Bei dieser Show ist einfach alles gescripted (mit eingefangenen echten Dialogen und einem auf Krawall gebürsteten Rosin) und was nicht in‘s Konzept passt, wird dann im Schnitt passend gemacht.

Rach hingegen hat stets Wert auf Ehrlichkeit gelegt. Man muss seine pingelige Art nicht mögen, aber er wollte tatsächlich nach bestem Gewissen helfen. Im Gegensatz zu Rosin, der nur Quote machen will und sich exakt auf die Sendervorgaben bzw. die Vorgaben der Realisatorin [es sind wirklich fast immer Frauen] einlässt. Folge: bei ihm – ebenso wie bei dem enorm kurzlebigen Restaurantretterformat mit Henssler – sprang eben auch weniger Drama raus. Da schalteten die Zuschauer dann ab, zu wenig Streit, zu wenig Chaos, die Quote war zu niedrig, die Sendungen wurden abgesetzt.

eigentlichegal am :

Da ist aber nicht der Name das Problem sondern die Kombination Hollandaise-Bolognese.
Das könnte heißen wie es wollte: Es würde ja nicht anders schmecken

TOMRA am :

https://www.rtl.de/videos/grosses-wiedersehen-holo-bolo-im-hexenhaeuschen-5a0744c9a2ea500871313941.html

Nobody am :

Jaja, selber machen und andere verurteilen… abkürzen war schon immer nen Thema, viele wissen weder wie man es korrekt macht, noch was hinter der Abkürzung ursprünglich steckt bzw. was sie bedeutet… hab damals schon nicht verstanden was das Problem bei dir war das auszuschreiben… tut nicht weh und liest sich einfach angenehmer…

Raoul am :

„abkürzen war schon immer nen Thema, viele wissen weder wie man es korrekt macht, noch was hinter der Abkürzung ursprünglich steckt bzw. was sie bedeutet… “

Tut mir leid, wenn ich den hoffentlich beabsichtigten Witz hier kaputt erklären muss, aber ich vermute, viele wissen es echt nicht:

einen = ‘nen
eine = ‘ne
ein = ‘n

Für gewöhnlich ohne Apostroph verwendet. Aber hier wäre, der geneigte Leser wird es bereits geahnt haben, „‘n“ richtig gewesen. Es war schon immer ein Thema. Anders bei „ich kaufe mir ‘nen neuen Wagen“. Ich kaufe mir einen neuen Wagen. Oder bei „ich sah draußen ‘ne flotte Biene“. Ich sah eine flotte Biene.

Das nur, weil das so ausufernd oft falsch verwendet wird. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

Jane Dont am :

Wenn man halt nix hat zum drüber aufregen dann sucht man sich etwas.

someone am :

Als Umgangssprache finde ichs noch ok. Da gibts ja auch noch ganz andere Verkürzungen, vor allem im Getränkebereich: Asaft, Osaft, Limo, Sprudel, ...

Geschrieben würde ich auch immer die Langform bevorzugen, soviel Zeit muss sein. Aber seit alle Welt nur noch mobil postet, schleichen sich auch die Formen aus der gesprochenen Sprache immer mehr ein.

Bei uns im Haushalt gibts aber auch gesprochen keine Bolo, da wird immerhin noch zwischen "Bolognese" (auf Nudeln, nicht immer Spaghetti) und "Lasagne" (sollte klar sein) unterschieden. Als allerdings mal keine Lasagneplatten mehr da waren, könnte es sein, dass ich das Resultat dann doch als Boloauflauf auf den Tisch gebracht habe :-)

PS: Müssen wir jetzt eigentlich damit rechnen, dass in der Süßwarenabteilung demnächst auch nur noch die korrekte Langform "Hans Riegel, Bonn" ausgezeichnet wird?

Cliff am :

Vor vielen Jahren hab' ich mal eine Kneipen-Registrierkasse gesehen, die konnte nur acht Zeichen für den jeweiligen Artikel. Ich erinnere mich an:
KöLuDunk (König Ludwig Dunkel), WaPi (Warsteiner Pilsener), und mein Favorit: CuWumP (Currywurst mit Pommes). Die CuWumP war übrigens sehr lecker!

Jodelschnepfe am :

Zum Glück ist die „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin” seit Längerem nur noch unter der heutzutage gebräuchlichen Abkürzung bekannt. Das Gleiche gilt für den „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften” aus Köln.

eigentlichegal am :

Genau mein Humor
"Bolo mit Alk" schreiben und sich über doofe Abkürzungen beschweren.
*amOhrzieh*
Du schreibst jetzt hundertmal "Bolognese mit Alkohol"

Raoul am :

Aber eigentlich lustig zu sehen, wie sich manche hier über Björns damaligen Titel aufregen und ihm Inkonsequenz unterstellen. Keine Regel ohne Ausnahme und für einen knackigen Titel hat er da auf ein Wort zurückgegriffen, das ihm sonst zuwider zu sein scheint.

Das ist in etwa als würde ich im Titel schreiben „Malermeister*innen angekommen“, wenn im Artikel darauf hingewiesen wird, daß ein Malermeister nun im Haus eingetroffen ist, nachdem etliche Zeit das sternförmige Metallschloss geklemmt hat. Solche Sprachspielereien bereichern die deutsche Sprache. Man muss sie natürlich nicht lustig finden und jeder definiert Humor anders. Das bleibt einem selbst überlassen.

Aber: Ja. Die Sprache wurde stets hauptsächlich verknappt. Meist geschah das ganz organisch durch die Bürger, die im Alltag nicht mehr sagen wollten „Werte Dame, wäre es Ihnen genehm, wenn ich kurzzeitig vor Sie schreite und meine Hand an den Griff der sich in Ihrem Laufweg befindlichen Tür lege, um sie durch ein beherztes Ziehen aufzustoßen und Ihnen den Gangweg freizulegen?“, sondern ein „Soll ich Dir die Tür aufmachen?“ für praktischer hielten.

Ebenso mag niemand im Alltag Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz sagen. Da empfiehlt sich ein zackiges RflEttÜAÜG einfach.

Aber ich will keineswegs behaupten, ich sei kein „Grammarnazi“ – siehe Kommentar oben, wo ich lang und breit einen eventuellen Witz erklärt habe. Diese falsche Verwendung von „‘nen, ‘ne, ‘n“ ist ebenso wie die falsche und eben nicht austauschbare Verwendung von „anscheinend“ und „scheinbar“ etwas, was sich zunehmend einschleicht. Wehret den Anfängen!

Aber ebenso wie die echten Nazis damals Sprache künstlich verknappt haben, erleben wir heute durch die neuen Sprachnazis ein künstliches Aufblähen der Sprache. Die arbeiten mit ihrem geliebten Spastensternchen und betreiben Sprachverstümmelung. Auch mit „geschlechtergerechte Sprache“ erleben wir wieder einmal, wie die Politik Denkmuster verfestigen will. Daran ist nichts „gerecht“, es ist stumpf und völlig bescheuert. Es geht mit dieser vorgegebenen Formulierung, die von nahezu allen Medien genutzt wird, lediglich darum, dem Bürger direkt zu transportieren, was er denken soll. Denn: Wer kann denn etwas gegen „Gerechtigkeit“ haben?

Ich persönlich nehme an „Bolo“ keinen Anstoß – dafür esse ich zu selten Bolognese und zu wenige Leute höre ich überhaupt „Bolo“ sagen. Es könnte aber auch erklären, weswegen entgegen unserer Abmachung keiner meiner Freunde am kommenden Tag auf dem Poloturnier erschienen ist.

Jane Dont am :

Dumpf und völlig bescheuert finde ich eher dass in unserer Sprache alles gendered sein muss. Das klappt in vielen anderen Sprachen einfach besser.

Raoul am :

Ja, das ist eine völlig unnötige deutsch-französische Kooperation mit enorm viel Platz für Verwirrung. Le soleil. Die Sonne. Keine Ahnung, wer sich den Mist ausgedacht hat. Ich war‘s nicht, das kann ich immerhin garantieren.

Vielleicht ja einfach nur, damit der holländische Dialekt mit den falsch verwendeten Artikeln noch lustiger klingt.

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