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2300 Euro Ausbildungsvergütung

Der Fachkräftemangel schlägt voll durch. Jeder will BWL studieren, niemand mag mehr in "einfachen" Jobs oder gar im Handwerk arbeiten. Ungelernte Mitarbeiter bekommt man schon oft noch, aber mit qualifiziertem Nachwuchs sieht es oft richtig schlecht aus.
Ein Fleischereibetrieb in München ist einen drastischen Schritt gegangen: Azubis zum/zur Metzgereifachverkäufer/in bekommen selbst im ersten Lehrjahr schon 2300 Euro, hinzu kommt die Aussicht auf bis zu 500 Euro zusätzliche monatliche Prämie.

Auf der Internetseite von Vinzenzmurr ist dieses Angebot schon seit über einem Jahr zu finden und nach wie vor online. Trotz der fürstlichen Gehaltsaussicht scheinen die Bewerber also wohl nicht Schlange zu stehen. Echt krass.

(Vielen Dank an Eugen für den Hinweis)

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Kommentare

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eigentlichegal am :

Da muss man wohl auf die Details achten.
Das ist eine Ausbildung ohne Berufsschule für Menschen ab 22 mit einem sechswöchigen Vorbereitungsseminar für die Abschlussprüfung am Ende der dreijährigen "Lehrzeit".
Das riecht schon deutlich danach, dass man da drei Jahre ernsthaft als Arbeitskraft eingesetzt wird. Und dann relativiert sich das Gehalt doch arg.

someone am :

Naja, brutto. Netto vielleicht so 1600-1700. Und außerdem München. Da muss man schon sehr günstig wohnen, wenn davon noch nennenswert was übrig bleiben soll.

username_not_found am :

Wenn man sich in Foren zur Arbeitswelt so umschaut, sind die finanziellen Rahmenbedingungen zwar wichtig, aber was eben auch viele Leute von "einfacheren" Jobs abhält, sind die Wertschätzung, die Kommunikationskultur und die Weltoffenheit in den Betrieben. Gerade das Handwerk mit der oft schlechten Behandlung von Azubis und (jüngeren) Gesellen, der "ham wer schon immer so gemacht"-Mentalität und dem oft ruppigen Umgangston kommt da wenig attraktiv rüber. Im Dienstleistungsbereich hört man immer wieder von Gängelungen, wenn AN mal krank sind, von sehr spontanen "Dienstverpflichtungen", weil Firmen keine robusten Vertretungssysteme haben, und ähnlichen Problemen. Da müssten die unter dem Fachkräftemangel leidenden Branchen ebenso deutlich ansetzen wie am Gehalt -- und dann gern auch in den Ausschreibungen offen drüber reden. Wenn ich sehe, dass es Branchen gibt, in denen unter "Benefits" in einer Stellenanzeige ernsthaft "pünktliche Gehaltszahlungen" genannt werden...

Jodelschnepfe am :

Selbst fürstliche Gehälter garantieren nicht, dass sich automatisch nur qualifizierte Bewerber finden, die einem die Tür einrennen. Hier in der Gegend gab es eine selbstständige Dorfsparkasse, die ihren drei Vorständen zwischen 250.000 - 300.000 € p. a. Gehalt zahlte (zuletzt gewährte der Verwaltungsrat den neuen Vorständen aber keinen Anspruch auf lebenslange Altersbezüge, die sollten dann jeweils selber vorsorgen). Und trotzdem war die Fluktuation enorm hoch an der Spitze dieser Sparkasse. Diese Sparkasse ist dann schlussendlich einer größeren aufgegangen.

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