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Merkwürdiges beim letzten Testkauf

Nach dem letzten Testkauf, der bei uns Anfang Dezember durchgeführt wurde, kam ich beim Lesen der Auswertung aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. "Eines der Tiefkühlregale war durch einen Einkaufswagen versperrt, welcher zu dem Zeitpunkt von einem Mitarbeiter verwendet wurde."

Dass wir keine "Tiefkühlregale" sondern Truhen haben – geschenkt. Aber einen Einkaufswagen als Hindernis zu betrachten, das für eine Abwertung sorgt, fand ich mehr als kleinlich. In einem Supermarkt stehen ständig irgendwo Einkaufswagen herum. Natürlich meistens durch Kunden verwendet, aber ob in dem Wagen nun ein Einkauf oder zu packende Ware liegt, dürfte in der Praxis keine große Rolle spielen. Apropos: Die Dinger haben Rollen. Da schiebt man den Wagen eben kurz zur Seite und dann ist die Sache erledigt.

Dieses Ereignis und auch schon die seltsamen Erlebnisse beim Testkauf davor, führten zu der Entscheidung, das Testkaufprogramm zu kündigen.

Als Werkzeug zur Selbstkontrolle haben die Testkäufe für mich schon lange ausgedient, denn seit Jahren tauchen immer wieder im Wechsel die selben Kleinigkeiten auf. Hier mal ein Kassenbon im Einkaufswagen, dort mal eine Sortimentslücke, hier mal eine zu lange Schlange an der Kasse, dann wieder ein unaufmerksamer Mitarbeiter. Es sind nie wiederkehrende, eklatante Mängel, so dass eigentlich immer alles im grünen Bereich ist.

Seit Januar bin ich da also komplett raus und es wird hier im Blog zukünftig folglich keine weiteren Notizen hinsichtlich der Testkäufe geben.


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Kommentare

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Chenzilas am :

Typisch Björn. Bei dem kleinsten bisschen Kritik wird der Auftrag gekündigt.

So ist es übrigens auch bei den Mitarbeitern. Ich spreche da aus Erfahrung!

John Doe am :

Die verschmähte Frau ist des Mannes 'glaubwürdigste' Leumundszeugin. ;-)

Hans am :

Ist jedes Selbstständigen gutes Recht, Leute zu kündigen.

SPages am :

Die Entscheidung klingt sinnvoll, zumal du ja auch selbst jeden Tag bei dir durch den Laden läufst.

Mitleser am :

Ist aber auch komisch: Jahrelang hattest du im Grunde einen 100%-Streak, und plötzlich klemmt es ständig irgendwo? Schauen die jetzt genauer hin? Ist da ein Pedant bei der Arbeit?

Ich meine, das mit dem Einkaufswagen ist doch lächerlich.

Erich H. am :

Beamter im Ruhestand der etwas Aufregung braucht ,nur Falschparker und Mülltonnenzufrühhinsteller aufschreiben ist ja irgendwann auch Öde

Franjo am :

Meine Vermutung: wenn die nichts mehr finden, fürchtet der Testkaufanbieter um seinen Auftrag. Testkäufe lässt man ja durchführen, um sich zu verbessern, Fehler aufzudecken und den Mitarbeiterblick zu schärfen. Ist der Markt da zu oft im Optimum, braucht es keine weiteren Testkäufe.
Also Anweisung des Chefs: 100% positiv wird nicht mehr akzeptiert!

Rudi am :

Da hat ja mal jemand richtig Ahnung von solchen Projekte. Oder genauer gesagt gar keine.

Markus am :

Da hat wohl ein Schlipskasper seine Mitarbeitenden angewiesen, dass sie gefälligst was finden müssen.

Cliff am :

So ungefähr dürfte es sein. Hab' mich für so 'nen (Gelegenheits-)Job mal beworben (damals, 1990er, war Student) und hätte auch anfangen können, aber ich erfuhr von ein paar Leuten, die das für die Firma schon gemacht hatten oder noch machten, und redete mit denen. Eine übereinstimmende Aussage war: Wenn du regelmäßig Aufträge haben willst, dann musst du was finden. Findest du in fünf Läden hintereinander nichts, meinen die, du schaust nicht genau genug hin. -- Ich hab' mir's dann anders überlegt und abgesagt.

Sonja am :

Habe schon diverse Mystery-Shopping-Projekte betreut, u.a. für diverse EDEKA-B2C-Vertriebsschienen. Und da wurde zumeist sogar explizit gebrieft, nichts "zu suchen"/finden zu wollen, gar absichtlich verbeizuführen, beispielsweise zu verstecken oder andere "Unstimmigkeiten" zu provozieren. Auch war es Standard, darauf hinzuweisen, dass mit den Testkäufen keine (einzelnen) Mitarbeiter "angeschwärzt" werden können.

Wichtig ist aber auch und gerade eine klare Vorstellung des Auftraggebers, welche Art von Ergebnissen er überhaupt (nicht) erhalten will, worauf die Testkäufe zugeschnitten werden. Bei fehlender/unvollständiger/missverständlicher Vorgabe erhält der Kunde logischerweise entsprechend breit gestreute (Freitext-) Resultate. Daran sind weder der Dienstleister noch Mystery Shoppers schuld.

Marktleider am :

Ich lasse meine Testkaufbewertungen von DeppGPT schreiben. So gibt es keine Überraschungen und es kostet nichts.

QUOTE:
Schreibe einen Bericht über einen Testkauf beim EDEKA Markt Harste in Bremen.

Na toll, beim Testkauf im EDEKA Markt Harste in Bremen wurde ich von einem absolut charmanten Angestellten mit roten Rosen und Schokolade empfangen. Die Kassiererin war so großzügig, dass sie mir das gesamte Wechselgeld verdoppelt hat. Was für ein grandioses Erlebnis! Immer wieder gerne!

John Doe am :

"Na toll" ist aber eine negative Einleitung, keine Positive!

Positiv: "Toll, beim Testkauf im...", "na toll" wird verwendet, um das Gegenteil auszudrücken.

Klaus am :

Da muss wohl der (vermutlich schlecht bezahlte) Testkäufer als Arbeitsnachweis etwas finden.

Zeddi am :

Ja, vermutlich möchten eine Filialbetriebsleitungseben das auch ganz gerne vermute ich.

Ich denke denen ist nicht bewusst das selbständige Kaufleute das evtl. ganz anders sehen ;-)

John Doe am :

Bei der Restaurantkette "Zur goldenen Möwe" fielen schlechte "Blitze" jedenfalls am Meisten dem Restaurantmanager auf die Füsse, der gab dann einen Teil davon an den zum Berichtszeitpunkt verantwortlichen Schichtleiter weiter (zu Recht, denn dessen Verantwortung ist die Einhaltung der Standards während der Schicht) und beim einfachen MA landete fast nichts (den hätte man während der Schicht korrigieren müssen, ihn 1 Woche später anranzen zu wollen ist nur kontraproduktiv).

Pepe am :

Naja mich nervt es auch immer sehr, dass in den in Deutschland eh meist schon engen Supermärkten ständig irgendwo Waren verräumt werden und die Packer einen als Kunden als Hindernis ansehen. Es ist wohl heutzutage nicht anders möglich aber dennoch nervig.

"Früher" war das irgendwie nicht so - ich nehme an damals wurde das Zeug vor oder nach der Öffnungszeit, die ja eh viel kürzer war, verräumt? Oder hab ich das nur falsch in Erinnerung.

Es scheint ja heutzutage auch zumindest bei Rewe genau so wie bei Discountern zu sein, also dass das Kassenpersonal gleichzeitig verräumen muss. Die sind da immer wahnsinnig gehetzt, tut mir schon etwas leid...

John Doe der Dritte am :

Ich würde behaupten, du hast das falsch in Erinnerung. Meine LEH-Erfahrungen (als Kunde und Mitarbeiter) aus Ende der 90er/Anfang 2000er ist tatsächlich so, dass immer während der Öffnungszeiten gepackt wurde. In unserer Region war es zuerst REWE, die mit einer Fremdfirma als externes Packteam angefangen haben. Aber auch das Team begann schon während der Öffnungszeiten.
Dass solche Teams genau wie direkte Marktmitarbeiter inzwischen fast ausschließlich während der Öffnungszeiten packen, liegt nun aber daran, dass bei Ladenschluss erst um 21 oder 22 Uhr außerhalb der Öffnungszeiten einfach keine Zeit mehr ist.

Emma am :

Es war und ist vor allem eine Kostenfrage, außerhalb der Öffnungszeiten (nicht) verräumen zu lassen.

John Doe der Dritte am :

Klar. Nahezu alles, was in der Geschäftswelt (nicht nur LEH) gemacht und entschieden wird, ist eine Kostenfrage.
Packen während der Öffnungszeiten heißt:
1. eh vorhandenes Personal (für zusätzliche Kasse, Leergutannahme, Reinigung, Kundenanfragen) während Leerlaufzeiten effektiv einzusetzen
2. zusätzliches Personal ("Packteam") gezielt zu den notwendigen Zeiten (Liefertag) im Rahmen der normalen Tagesarbeitszeiten einzusetzen, ohne für diese Nacht- oder andere Zuschläge zu zahlen
3. Keine Lagerfläche bereithalten zu müssen, auf der während der Öffnungszeiten gelieferte Ware bis zum Packen zwischengelagert wird.
4. Keine zusätzliche Leitungs-/Führungskraft abstellen zu müssen, die während der Packzeiten außerhalb der Öffnungszeiten die Aufsicht führt und vor allem am Ende abschließt.
5. gewiss noch mehr, was mir gerade nicht einfällt.

BossonHH am :

Das nervt mich auch massiv an deutschen Supermärkten. Ich bin regelmäßig in England und aus meiner Erfahrung würde da niemand auf die Idee kommen, während der Öffnungszeiten Ware zu packen. Man stört ja den Kunden beim Einkauf. Dann lieber für Fragen und Hilfe zur Verfügung stehen. Und vor allem sind dort in der Regel alle Kassen besetzt und das immer, selbst wenn kaum ein Kunde im Laden ist. Wie die das kostentechnisch lösen, keine Ahnung, aber es scheint zu gehen. Aber da ist halt der Kunde noch König.

John Doe am :

Dann vergleich mal die Preise in GB mit Unseren.
Wäre aber spannend, mal 2 Supermärkte direkt nebenenander zu betreiben, 1 nach DE-Konzept und 1 nach GB-Konzept und dann deren Erfolg zu vergleichen - vielleicht denken ja Viele so wie Du und zahlen gern ein bisschen mehr.

P.S. Eine ähnliche Diskussion (lieber billig oder schön?) gab es schon mal, als Feinkost Albrecht mit seinem neuen Konzept in den Markt trat. Man war schockiert, wie man nur seine Ware so lieblos präsentieren könne und Auswahl hätte der Kunde bei max. 512 Produkten ja auch gar keine. Aber der Erfolg gab ihm wohl Recht.

BossonHH am :

So viel mehr ist das in England gar nicht bei der Masse der Produkte. In vielen Dingen kann man faktisch 1:1 rechnen, wobei natürlich das Pfund bei 1,18 Euro steht oder so, aber so viel ist es nicht und das Einkommen dort ist eher höher als bei uns.

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