Politik an der Ladentür
In Delmenhorst hat vor einer Weile in der Fußgängerzone ein "Unverpackt"-Laden eröffnet, bei dem am Schaufenster der folgende Text zu lesen ist. Ich weiß nicht so recht, was ich von solchen Äußerungen halten soll. Das soll nicht heißen, dass ich Rassismus, Sexismus, Homophobie oder schlechtes Verhalten billige – aber was soll sowas an der Ladentür? Wird der Hinweis Leute vom Betreten des Ladens abhalten, die eine oder mehrere dieser Ansichten vertreten? Und vor allem: Funktioniert bei solchen Leuten die Selbstreflexion? Stellt sich jemand hin und erkennt sich selber als Rassist, Sexist oder homophob um dann vor so einem Schild zu merken, dass er im Laden nicht erwünscht ist? Und wenn sich jemand selber als Rassist erkennt, aber dennoch unverpackte Lebensmittel kaufen möchte und den Laden betritt ohne sich direkt an der Tür schon zu outen? Okay, ich kann auf solche Leute im Laden auch verzichten, aber was soll so ein Hinweis? Das eigene Ego des Ladenbetreibers streicheln? Nach Außen kommunizieren, wohin der politische Hase innerhalb des Ladens läuft? Oder auf Verschonung hoffen, falls mal irgendein randalierender Mob durch die Straßen ziehen sollte?
Oder ist dieser ganze Gedankengang gerade kompletter Käse, vor allem auch wegen meiner Aufkleber an der Ladentür, die ja nun auch irgendwie eine politische Aussage haben? Wenngleich bei uns ja eher mit einladendem als ausschließendem Charakter.
Oder ist dieser ganze Gedankengang gerade kompletter Käse, vor allem auch wegen meiner Aufkleber an der Ladentür, die ja nun auch irgendwie eine politische Aussage haben? Wenngleich bei uns ja eher mit einladendem als ausschließendem Charakter.
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Kommentare
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Simon am :
Gleichzeitig könnte sie als eine Art Abschreckung für Menschen mit Vorurteilen dienen, also in diesem Bereich eine ähnliche Wirkung haben.
Rassistisches Denken betrifft letztendlich alle Menschen, darüber nachzudenken und etwas dagegen zu unternehmen ist wichtiger.
Und Arschlöcher auszuschliessen, da wird es dann sehr schwierig. Im Zweifelsfall darf das natürlich der Besitzer des Ladens beschliessen (Hausverbot), das ist aber dann doch eher die ultimative Möglichkeit, gibt wenig Grund das offensiv zu verkünden.
Ich versuche möglichst wenig rassistisch, homophob und sexistisch zu sein. Und denke da geht es den allermeisten Menschen so. Deswegen fühle ich mich eher angegriffen von so einer Aufschrift als dass ich zum Nachdenken angeregt werde.
Tagedieb am :
Tagedieb am :
Ergänzung: Höre nach bei Funny van Dannen, weiß nicht mehr wie das Stück heißt.
ErwinKasuppke am :
Ganz einfach (und naheliegend): Lesbische schwarze Behinderte
https://www.youtube.com/watch?v=vYgcwZGJIV0
Tagedieb am :
In htaccess wäre das bekannt als
order allow,deny
Tagedieb am :
Koffer am :
micha am :
Und ja, ich vermute, dass viele sich zwar vielleicht nicht direkt angesprochen fühlen, aber mit so einer Aufschrift nicht mehr in so einen "linksgrünversifften Gutmenschenladen" gehen wollen - und damit es dann doch funktioniert.
micha am :
Michael am :
cyberjoker am :
Trotzdem lese ich dort schon aus Prinzip "Zutritt verboten".
cyberjoker am :
cyberjoker am :
1. jemand meinen Kommentar nicht verstanden zu haben
2. keine Phantasie für einen eigenen Nicknamen zu haben.
Die erste Antwort stammt nicht vom original cyberjoker!
Blö*e Trolle immer...
Tt am :
Tagedieb am :
Das Schild ist kulturell unsensibel.
Heinz Wäscher am :
Roland am :
Mir scheint, der Betreiber des Ladens ist gegenüber des Deutschen ablehnend eingestellt.. ob er den Laden selber noch betreten darf?
Georg am :
https://www.bz-berlin.de/media/christian-lohse-486
fack am :
Ein asshole ist kein racist. Ein racist ist kein asshole. Gut zu wissen.
fack am :
Nicht jedes Arschloch ist nun mal ein Rassist. Aber es ist gewiss jeder Rassist ein Arschloch.
jau am :
Nobby am :
...come in and find out...
Aaron am :
Äquivalent aus dem Zoohandel : die beiden großen Ketten machen im Dezember Werbung mit dem Text "Tiere gehören nicht unter den Baum, darum verkaufen wir derzeit keine". Kompletter Mumpitz. Anstatt richtigerweise Werbung zu machen mit "informiert euch lange und ausgiebig über euer Tier bevor ihr euch dazu entscheidet, zu jeder Jahreszeit". Dann würden sie das ganze Jahr über weniger verkaufen. Stattdessen halt nur zwei Wochen vor Weihnachten. Findet der mainstream geil.
In diesem Fall jetzt spricht es halt abstrakte Feindbilder an, die klassischen Comic-Bösewichte die es im echten Leben selten gibt. Aber Mainstream braucht Feindbild und einfache Bösewichte. Siehe "wenn du gegen Kinderschänder bist teile dieses Bild". Niemand ist dafür. Es ist auch keiner für Erdbeben, ein Bild dagegen zu teilen würde aber den gleichen Zweck erfüllen.
Aaron am :
Es scheint natürlich immer unvorstellbar in den Köpfen einiger dass dies einfach nur die Einstellung der Betreiber zu diesen Themen widerspiegelt.
Tt am :
flavius am :
flavius am :
Anonym am :
Irgendjemand am :
Du hast damit versucht denen Laden positiv darzustellen, genau dasselbe versucht auch deine Konkurrenz.
Ballermann am :
Also we auf unverpackt Kram steht, sollte keine kritische Einstellung zu Themen wie durch NGO Schiffen und schleusern haben. Aber keine Sorge, einfach das nachbeten, was auf heute und Tagesschau kommt, dann steht einem entspannten Besuch in dem Laden nichts entgegen.
Klodeckel am :
kritischer Beobachter am :
Würden sie es doch nur bei der Umweltpolitik belassen....
Aber egal: wenn da nicht irgendwelche öffentliche Gelder und hochmotiviert Leute dahinterstecken, die ohne Bezahlung schicht schieben, dann gebe ich dem Laden sowieso nicht lang.
Sven am :
Mich schreckt sowas ab. Wie sagte Volker Pispers mal so schön in diesem Zusammenhang: "Toleranz kommt nicht von toll finden."
Es gibt keine Welt in der Jeder Jeden mag: Wenn mich Jemand anfeindet weil ich schwul bin, dann mag ich den ja auch nicht, um es mal nett zu formulieren.
kritischer Beobachter am :
Nicht der Andere am :
Auf Russisch hätte es den Vorteil, daß die Zugewanderten es nur als lustig-fremde Schriftzeichen ansehen und die eher anzusprechenden Dahoamigen sich in selige, frühere Zeiten zurückversetzt fühlen können.
Amsel am :
Anonym am :
https://www.weser-kurier.de/region/delmenhorster-kurier_artikel,-pia-sattler-will-unverpacktladen-in-delmenhorst-eroeffnen-_arid,1886499.html
Die Dame verlässt sich wohl nicht auf einen reinen Einzelhandel - sie will auch noch eine Gastro drumrum zimmern - wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee.
Anonym am :
https://freiraum-unverpackt.de/
name am :
bartdude am :
Die Leute in dem Land, die dieselbe Sprache wie die auf dieser Aufschrift sprechen, haben für solches politisiertes Unternehmertum die passende Redewendung: "Get woke, go broke.".
Ich glaube auch nicht, dass irgendwer beim Betreten des Ladens die potentiellen Kunden auf Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Arschlochigkeit testen würde, zumal manche der genannten Eigenschaften mehr oder weniger große Graubereiche lassen, die im Auge des Betrachters liegen.