Die Spuren vom Feuchtigkeitsschaden in der Wand hinter unserem Fleischkühlregal sind nun auch kaum noch zu erkennen. Die Maler haben gestern eine erste Farbschicht (natürlich in unserem beliebten Palazzo 150) auf die Rückwand aufgebracht. Dabei haben sie von der Ecke bis zum Notausgang alles neu gestrichen, damit man die Ansätze nicht sieht. Sieht so auf den ersten Blick schon ganz gut aus, bei genauerer Betrachtung schimmern da aber noch dunkle Flecken durch … Aber: Es wird langsam, wieder!
Nachdem die Maler am Sonntag Morgen Feierabend Feiermorgen gemacht hatten, waren Ines und ich noch eine Weile hier und haben ein paar Dinge gerichtet. Unter anderem haben wir Kameras wieder neu eingestellt. Beim Abkleben hatten die Maler diese nämlich zum Teil erheblich verdreht, vor allem guckten einige hinterher genau nach unten.
Das waren so zwar auch mal interessante Ansichten, aber würden uns im Alltag nicht wirklich bei der Aufklärung und Verhinderung von Ladendiebstählen behilflich sein.
Doch erstaunlich vielen fällt auf, dass die Decke gestrichen ist. Vor allem habe ich nun schon mehrfach zu hören bekommen, dass es jetzt hier im Laden heller ist. Immerhin, aber zumindest irgendein Erfolgserlebnis sollte man bei so viel Geld ja auch vorweisen können.
Sieht aber auch wirklich gut aus!
(Irgendwelche Streifen und Schatten im Bild sind nicht in der Farbschicht zu sehen. Das sind echte Schatten und Reflexionen, bzw. auch Linseneffekte in der Kameraoptik.)
Fundstück auf einem Glas "GenussGut" Fleischgericht: Ein Strichcode mit einer Welle am Rand, die optisch den wellenförmigen Verzierungen auf dem Rest des Etiketts nachempfunden ist, die am linken Bildrand zu erkennen sind.
Vier Jungs oder junge Männer irgendwo zwischen halbstark und heranwachsend, auf jeden Fall wuchs ihr Testosteronspiegel schneller als die geistige Reife, hatten aus der Gemüseabteilung eine Gurke mitgenommen und fanden es total lustig, sich das Gemüse hin und her zu werfen und sich damit gegenseitig zu verprügeln.
Also erstmal macht das aus Prinzip schon nicht, zumindest nicht wenn einem der Prügel nicht gehört, zum anderen ahnten wir, dass die Gurke durchbricht und es hinterher keiner gewesen sein will. Während wir der Gruppe auf dem Monitor der Videoanlage zusahen, schwoll Ines der Kamm an, bis sie schließlich stinksauer in den Laden stapfte, den Jungs die Gurke wegnahm und eine Ansage im strengen Mutti-Tonfall machte.
Erstaunlich, wie zahm die Jungs plötzlich wurden. Wind von vorne, dazu noch von einer Frau, ist in deren Lebensformel vermutlich eine der großen Unbekannten. Noch drei Sätze weiter aus dem Mund der Hausherrin und sie hätten mit Sicherheit auch noch Männchen gemacht und wären durch brennende Reifen gesprungen.
Diesen kleinen SPAR-Markt hat Jens in Vendig in der unmittelbaren Nähe zur Ponte de la guerra, einer alten Brücke im San-Marco-Viertel. Das Gebäude ist auch bei Google Street View zu sehen, jedoch befindet sich auf den Bildern noch nicht der SPAR-Markt darin.
Die Farbe ist noch nass, daher sieht der Anstrich auf dem "Nachher"-Bild noch so extrem scheckig aus, aber selbst damit ist der Vergleich zum Zustand vor ein paar Stunden noch kaum zu fassen:
So geschmeidig läuft das mit dem Sprühgerät. Wie von Zauberhand wird aus der grauen Decke eine weiße Decke. Es reicht auch eine einzige Farbschicht, dafür ist die um ein Vielfaches dicker als man für einen durchschnittlichen Anstrich ansetzt.
Dort, wo schon Farbe drauf ist, kommt derzeit auch schon wieder die Folie ab. Wenn die Handwerker nicht zusammenbrechen, immerhin sind die hier schon seit 22 Uhr zugange, werden sie / wir das jetzt an einem Stück durchziehen.
(Video ohne Ton, weil wir uns die ganze Zeit unterhalten hatten …)
Keine Ahnung, wie sie es geschafft haben, an einem Sonntag Morgen um 5:30 Uhr den Filialleiter eines Farbengroßhandels zu erreichen und dann noch dazu zu motivieren, zum Lager zu fahren und noch mehr Farbe herauszurücken, aber genau so ist es eben passiert.
Noch einmal sechs Pötte dazu, fast eine halbe Tonne Farbe kommt hier heute auf die Decke drauf. Klotzen nicht kleckern ist in dem Fall wohl wörtlich zu nehmen.
Wirkt schon reichlich surreal unser Laden, wenn man alles so in Folie verhüllt erlebt. Daraus ergibt sich auch eine ganz eigenartige Stimmung. Schon irgendwie faszinierend. Hier seht mal einen kleinen Videorundgang, entstanden ist das Video etwa vor einer halben Stunde, also vier Uhr morgens am 19. Januar 2025:
Von der Dispersionsfarbe "Objektweiß ELF" von Prosol haben unsere Maler gleich sechs Eimerchen mitgebracht. Das könnte gerade so für die Fläche hier reichen. Immerhin sind das zusammen gute vier Zentner Farbe – in einem der Eimer befinden sich nämlich 35 kg davon:
Inzwischen ist fast alles hier in Folie eingepackt, vor allem auch sämtliche Kameras im Verkaufsraum. Nur die beiden im Bereich der Leergutannahme zeigen noch ein klares Bild.
Eines ist aber jetzt schon klar: Die Arbeiten dauern deutlich länger als geplant und in einem Stück wird die Baustelle nicht erledigt werden können. Wenn der Anstrich drauf ist, gehen wir alle nach Hause. Im Laufe des Sonntags werden wir uns dann noch einmal hier treffen und dann wird alles wieder ausgepackt werden.
Während derzeit vorne im Bereich der Kasse noch abgeplant wird, beginnt einer der Maler, im hinteren Bereich des Marktes jetzt gerade bereits die Grundierung auf die Decke zu sprühen …
Noch ein Schnappschuss. Links das Brotregal, im Hintergrund das große Kühlregal. Man sieht sehr schön, wie aufwändig und vollständig alles in Folie eingepackt wurde.
Die Leergutpaletten rechts im Bild sind zwar auch teilweise in Folie eingewickelt, das hat aber nichts mit den Malerarbeiten zu tun. Die Folie dient nur als Transportsicherung.