Unsere "neue" Zeitungskiste ist zwar inzwischen schon knapp drei Jahre alt, aber das hält die Fahrer unseres Pressegroßhandels nicht davon ab, sie völlig zu ignorieren. Zum wiederholten Male hat der Fahrer oder die Fahrerin die Pakete einfach vorne vor die Ladentür gelegt. Das spart dem Fahrer natürlich Arbeit und Fahrerei, ist aber nicht ganz ungefährlich – es sind nämlich schon Pakete abhanden gekommen, die von irgendwelchen Leuten einfach mitgenommen wurden.
Wenn man sich verschrieben hat, die Zeile komplett durchstreichen und eine neue Zeile verwenden. Nichts überschreiben. Diese simple Anweisung an unsere Inventurhelfer war wohl nach der Einweisung nicht bei jedem hängen geblieben.
Ist ja auch viel Abwechslungsreicher, wenn man bei der Auswertung den Arbeitsfluss an der Rechenmaschine unterbrechen und erstmal genau hingucken muss.
Fundstück in einem ALDI-Markt in Köln: Auf den Tiefkühlschränken klebten diese Aufkleber mit dem Hinweis auf das Kältemittel Propan (R290) und dass diese Kühlanlagen nachhaltig sind und dass ALDI mit Verantwortung handelt.
Propan hat fast kein Treibhauspotential, ist also in dieser Hinsicht bei Kältemitteln die beste Wahl. Vielleicht sollte ich mir auch mal angewöhnen, auch die kleinsten Belanglosigkeiten, mit denen man sich positiv darstellen kann, ausdrücklich zu erwähnen.
Wir hatten viele Jahre einen lieben Stammkunden, mit dem Ines und ich auch immer ein paar Worte gewechselt haben. Wir werden alle älter, aber zwischen frühem und fortgeschrittenem Rentenalter ist die Veränderung natürlich durchaus extrem.
Irgendwann berichtete Herr B. Ines, dass bei ihm Leukämie diagnostiziert worden wäre. Er sei aber schon so alt, er möchte keine Behandlungen und lässt die Krankheit einfach den natürlichen Gang gehen. Das mag hart klingen, ist bei einem erwachsenen Menschen in der zweiten Lebenshälfte aber eine Entscheidung, die man akzeptieren muss. Das war vor einigen Jahren. Er kam weiterhin einkaufen und lebte sein Leben.
Dann hatte ich mir irgendwann Mitte 2020 mal eine Notiz für einen Blogeintrag gemacht: Herr B. im Laden, sah sehr gebrechlich aus. Ines fragte, ob alles gut sei. Antwort in augenscheinlich angefasstem Tonfall: "Ach, nichts ist gut!" Verbloggt hatte ich das nie, da war dieses komische Corona-Dings, was uns alle sehr gefordert hatte.
Aber diese Aussage von ihm war hart. Vor allem auch, ihn so körperlich geschafft zu sehen. (Vielleicht hatte er sich Corona eingefangen, kann natürlich sein …) Aber er kam danach noch etwa weitere drei Jahre als Kunde zu uns. Teils alleine, teils mit einem Betreuer. Die Krankheit und das Alter machten ihm wohl doch irgendwann mehr zu schaffen.
Inzwischen haben wir ihn seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir wissen es natürlich nicht, vielleicht lebt er nun auch in irgendeinem Alten- oder Pflegeheim – aber mit Mitte 90 und der schweren Krankheit wäre es völlig okay, wenn er inzwischen gegangen ist.
Wir bekommen ja leider nicht oft mit, wenn Kunden sterben. "Leider" nicht aus Sensationslust, sondern aus echtem Interesse. So oft erleben Ines und ich und die Kollegen es, dass man sich unterhält und irgendwann darauf kommt, dass man Kundin Xyz oder den Kunden Zyx schon lange nicht mehr gesehen hat. Weggezogen? Vergrault? Verstorben? "Oh, die war ja schon alt", trösten wir uns dann oft. Aber komisch ist es schon. Zumal wir irgendwo zwischen den Fronten sind. Wir kennen die wenigsten Kunden namentlich, aber so richtig anonym ist man bei uns auch nicht. Da hat man dann nach ein paar Jahren eben schon ein ehrliches Interesse am Verbleib einzelner Personen …
Im Spamverzeichnis entdeckte ich diese Betreffzeile einer E-Mail, die, so war mein erster Gedanke, wichtig ist. "Warum ist die im Spam gelandet?", dachte ich noch einen Moment.
Der Erhalt einer solchen Mail war gerade durchaus plausibel, denn einerseits hatten wir vor ein paar Tagen ja noch einen Vororttermin mit der Firma, die unsere Anlage bauen soll, anderseits sollte ich auch tatsächlich daraufhin ein neues Angebot bekommen, da sie mir jetzt günstigere PV-Module anbieten wollten. Und dann klickt man nur voller freudiger Erwartungen auf so eine fucking Spammail und hat wieder Lebenszeit vergeudet.
Quasi täglich … Erstaunlich, wie viel Energie (auch wenn die Anwahlen vermutlich automatisiert erfolgen) diese Leute investieren. Scheint ja ein lohnenswertes Business zu sein …
Da war ein Preis falsch gepflegt oder vielleicht sogar nur ein falsches Preisschild am Artikel befestigt – und nicht nur, dass Edeka dazu eine lange Erklärung abliefert (Dazu noch auf Anfrage der Redaktion), es erscheint auch noch ein verhältnismäßig langer Artikel dazu auf kreiszeitung.de.
Meine Güte, das soll nicht passieren, kann aber passieren. Vor allem bei zehntausenden verschiedenen Artikeln, die sich in einem großen Lebensmittelmarkt befinden können. Das kann man dann auf dem kurzen Dienstweg mit einem Mitarbeiter klären oder den teureren Artikel einfach nicht kaufen. Wer daraus so einen Firlefanz macht und sich an die Presse wendet, hat auch wirklich nichts Besseres verdient, als seine Lebenszeit mit so einem Firlefanz zu vergeuden. Und dann noch von dort aus unsinnigerweise auf ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle zu kommen (was hat das jetzt mit einer falschen Preisauszeichnung zu tun), ist schon hart.