Skip to content

Zwei Bier und vier Würstchen

Wir saßen im Büro und hatten gerade mit einem potentiell neuen Mitarbeiter unter anderem über Ladendiebe gesprochen. Auf meinem Monitor vom PC lief die Gesamtübersicht mit allen Kameras aus der Videoanlage. Plötzlich schreckte Ines hoch: "Guck mal den Typen beim Leergut an!"

Wir guckten... Er sah schon etwas verdächtig aus, das stimmt. Die Fingerspitzen kribbelten zumindest. Nachdem er seine Bierdose in den Automaten gesteckt hatte, "checkte" er noch den Verschluss der Box. Alles klar, die Fingerspitzen haben zu Recht gekribbelt, das Alarmglöckchen hat nicht ganz grundlos geklingelt. Alles klar, VP, wir bleiben dran!

In dem Moment kam im Blickfeld einer anderen Kamera ein anderer Typ aus einem Gang. Ich sah ihn nur von hinten, aber er hatte die Arme nach vorne und rückte irgendwie seine Bekleidung, Jacke und Hose, zurecht. Eine seltsame Geste, die ich so und ähnlich schon häufiger in Verbindung mit unerlaubter Besitzübertragung gesehen habe. Mal dranbleiben!

Den Typen vom Leergut vergaßen wir, denn der andere steckte nur Augenblicke später genau vor einer Kamera und damit quasi genau vor unseren Augen eine Packung mit vier Würstchen im Teigmantel in seinen Hosenbund. Dass er sich mit der zuvor beobachteten Bewegung zwei Flaschen Desperados eingesteckt hatte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Der Spendenboxfummler hat letztendlich nichts Schlimmes gemacht, der andere bekommt für seinen Diebstahl in Höhe von insgesamt fast neun Euro die übliche Behandlung, bestehend aus einer Anzeige und dem lebenslangen Hausverbot.

Wirre Storys

Warum bloß erzählen einem so viele zwielichtige oder auch heruntergekommene Typen immer wieder so wilde Geschichten, die ich schon einem Menschen, der nicht als Flaschensammler oder Alki durchs Leben geht, nicht ohne Zweifel glauben würde?

Zum Beispiel den Getränkegroßhandel des Mannes, den ich Shane nannte.

Oder der Typ, der stolz erzählte, dass er "letzte Nacht 30 Bitcoin geschürft" hätte – während er in schmuddeligen Plastiktragetaschen seine gesammelten Werke in den Automaten stopfte.

Oder der Mann, der sich als "Busfahrer" vorstellte, immer nachts kam und sich dabei vermutlich nicht nur in der Nacht, in der ich ihn erwischt hatte, die Tasche vollstopfte. "Busfahrer" sind viele und ich glaubte schon damals nicht, dass er auf dem einzelnen Platz ganz vorne links saß.

Oder ein langjähriger Stammkunde, der bei seinem letzten Besuch bei uns den Fünffingerrabatt direkt einkassiert hat. Die Sache blieb ohne Anzeige für ihn, aber dafür braucht er jetzt eine neue Einkaufsmöglichkeit. Ob er wirklich seinen Lebensunterhalt als Rennfahrer verdient hat, wie er uns einst berichtete? Ich zweifle …

Klar möchte man nicht als armer Schlucker dastehen, aber warum müssen die Geschichten, die man erzählt, denn immer gleich so sehr abenteuerlich werden? :-)

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 94)

Da staune ich gerade: Wie selbstverständlich schreibe ich in dieser Woche davon, dass ich die "Essmann-Hauptlieferung" angenommen habe. Bislang hatten wir immer die Firma trinks aus Bremen als Lieferanten. Erstaunlich, dass ich dazu nichts im Berichtsheft geschrieben habe. Andererseits ist es die Aufzeichnung meiner persönlichen Arbeit gewesen und ich habe ja schließlich nicht den Lieferanten gewechselt.

Über meinen letzten Satz staune ich ebenfalls – "verschiedene Kaffeemaschinen gezeigt" … Dass wir hin und wieder auch Non-Food-Artikel im Sortiment hatten, kann sich vermutlich jeder denken. Dass wir aber so viele Kaffeemaschinen hatten, dass man einer Kundin die unterschiedlichen Geräte demonstrieren kann, daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. :-)



Nach dem Gemüse-Packen habe ich die Kartons und Kisten weggeräumt und in der Abteilung den Boden gefegt und gewischt.
Leergut annehmen und Auswechseln der Bonrolle in der Leergutkasse.
Gemüse nachpacken und die Abteilung nach verdorbener Ware durchgesehen.
Nachdem ich die Essmann-Hauptlieferung (Mehrweg-Getränke) gepackt hatte, habe ich in meiner Abteilung (Getränke) die leeren Kisten abgesammelt und nach hinten ins Leergutlager gebracht. Nach meiner Mittagspause habe ich die Getränkebestellung gemacht.
Zwischendurch habe ich öfter mal in der Obst-und-Gemüse-Abteilung nach dem Rechten gesehen.
Am Samstag Vormittag habe ich einer Kunden verschiedene Kaffeemaschinen gezeigt.



Gewürze 4/10

Kardamom (Cardamom) ist ein südasiatisches Gewürz. In den dreikantigen Kapselfrüchten des Kardamomstrauchs sitzen kleine, braune Samenkörner, die ein ätherisches Öl enthalten.
Diese Körner werden zu einem rötlich-grauen Pulver vermahlen, das aber so teuer ist, dass meistens die hellen Fruchtschalen mitgemahlen werden. Kardamom wird vorwiegend zum Würzen von Gebäck (z. B. Spekulatius) und Wurst verwendet.

Kümmel

Der Kümmel ist das älteste Kraut Europas. Seine graubraunen, sichelförmigen Spaltfrüchte (Kümmelkörner) dienen als Gewürz. Die Körner enthalten ein ätherisches Öl, das besonders stark hervortritt, wenn die Körner zerstoßen werden. Kümmel wird zum Würzen von Gebäck, Brot, Käse, Wurst, Fleisch und Gemüsegerichten verwendet. Er gilt als magenstärkend und verdauungsfördernd.

BiFi in Bio

Seit ein paar Tagen haben wir eine Sorte BiFi in Bio-Qualität im Sortiment. Das Produkt hatte ich zwar selber vor einer Weile mal in der Vorbestellung geordert, aber dennoch stolperte ich irgendwie im Geiste darüber, als ich den Karton hier im Lager auf der neuen Ware entdeckte. BiFi ist für mich der Inbegriff für ein Industrieprodukt und unreflektierten Fleischkonsum. Sowas mit einem Bio-Aufdruck zu sehen, mutet irgendwie sonderbar an. Aber auch wenn es "nur" EU-Bio ist – der Weg ist gut, finde ich. Wie denkt ihr darüber?


Massenhaft Klarspüler

Wie das genau passiert ist, kann sich niemand hier so richtig erklären, aber wir haben insgesamt acht Kartons Klarspüler unserer Discount-Eigenmarke bekommen. Bei uns in der Bestellhistorie wird angezeigt, dass wir acht Kartons bestellt haben. Also definitiv ist der Fehler hier passiert. Da wir von diesem Artikel aber immer nur einen Karton bestellen und daher keine Menge manuell in das Gerät eintippen müssen, fällt der Ansatz mit den Wurstfingern auch irgendwie weg. Es bleibt also dabei, dass wir keine Idee haben, wie das passiert sein könnte. Zumal die Bestellung sogar von mir persönlich erledigt wurde. Großes Fragezeichen im Kopf, das könnt ihr mir glauben.

Tröstlich ist, dass das Zeug einerseits kein MHD hat und alles zusammen für die paar Wochen bis zum Abverkauf auch wenigstens keinen besonders hohen Warenwert hier bindet …


1 Tonne Altpapier auf dem Hof

Die eine Tonne Altpapier steht inzwischen bei uns auf dem Hof. Was auch immer bei unserem Entsorgungsunternehmen los ist – trotz der ausdrücklichen Ansage, dass gestern noch jemand kommen sollte, kam niemand.

So hat ein Kollege die vier schweren Ballen dann außen herum durch die Seitenstraße bis auf den Hof gefahren. Da stehen sie jetzt und können sich von der Sonne bescheinen lassen. Für den Fall der Fälle kommt aber noch eine Folie über die Pappe, sonst sind das nächsten Mittwoch 1,5 Tonnen, weil sie sich im Regen mit Wasser vollgesogen haben …


E-Shisha-Muster

Mit der Tagespost trudelte neben einem kleinen Flyer des Anbieters eine "E-Shisha", eine elektrische Einweg-Zigarette mit Erdbeeraroma hier ein. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen und es kam auch nicht einmal annähernd der Wunsch in mir auf, mal probeweise daran nuckeln.

"Hau weg!", dachte ich, und wollte sie schon in den Mülleimer werfen, als ich mich daran erinnerte, dass das eben nicht nur ein Stück Müll ist. In diesem Blogeintrag hatte ich ja vor einer Weile das Video vom Miniatur-Wunderland verlinkt, das auch bei mir zu einem gewissen Erkenntnisgewinn führte: In diesen E-Zigaretten sind Akkus und Elektronikkomponenten, die entsprechend wiederverwendet werden sollten und müssen. Sie haben also nichts im Hausmüll zu suchen.

Aber ich muss zugeben, dass dies so ein Produkt ist, das man tatsächlich sehr leichtfertig in den Müll wirft. Dass man da ein Elektrogerät in den Hand hält, das entsprechend entsorgt werden muss, übersieht man sehr schnell – selbst wenn man jemand ist, der sich Gedanken um die Umwelt macht. Wie es da bei anderen Leuten aussieht, kann sich nun jeder selber ausmalen …


1 Tonne Altpapier

Ziemlich regelmäßig drei Ballen pro Woche spuckt unsere Papppresse aus. Ein Paket wiegt etwa fünf Zentner, also insgesamt schon eine ganz ordentliche Menge Altpapier.

Da auch Transport- und Recyclingunternehmen mit Mitarbeitern arbeiten und die selben Probleme wie viele andere haben, keine Leute, hakt es diese Woche etwas mit der Abfuhr. Eigentlich sind wir mittwochs dran, vertröstet wurden wir mit der Abholung auf heute. Inzwischen steht sogar der vierte Ballen hier herum. Das sind also summa summarum mal eben eine Tonne Altpapier auf dem Bild, die hier aktuell unsere Fläche verstopft …


"Kurz" ans Regal

Packtag. Vor einem der Kopfregale unserer Regalgondeln stand ein halbvoller Rollcontainer mit Ware, an dem eine Kollegin gerade zugange war.
Eine ältere Kundin wollte genau an das Regal dahinter. Die Kollegin wollte den Rolli beiseite ziehen, die Kundin winkte ab. "Lassen Sie nur, ich brauche nur schnell ein Teil, das geht schon so."

Da wir nett sind, hat die Kollegin den Rolli doch kurz zur Seite geschoben, damit die ältere Dame besser ans Regal herankommt.

Kurz beiseite.

Etwas länger beiseite.

Noch länger beiseite.

Viel länger beiseite.

Da wir keinen anderen Platz für den Rollbehälter hatten, musste die Kollegin auch so lange warten, bis sie ihn wieder vor den Gondelkopf stellen konnte.

Nach knapp zwei Minuten hatte die Kundin sich dann so weit in dem einen Meter breiten Regal orientiert, dass sie schnell das eine Teil einpacken konnte. :-P

2 Jahre CO2-Ampel

Gerade gesehen, dass unsere CO2-Ampel heute seit genau zwei Jahren hier im Einsatz ist.

Das Ding steht immer noch auf dem Kühlregal im vorderen Bereich des Marktes und zeigt mal grünes, mal gelbes Licht an. Interessiert nur niemanden mehr.

Auch so eine nutzlose Zwangsinvestition … :-(

Cola ohne Deppenleerzeichen

Seit ein paar Tagen haben wir die Sinalco Cola Zitrone im Sortiment, die ein ganz hervorragender Ersatz für die eingestellte Coke Light + Lemon von Coca-Cola und die zentralseitig ausgelistete Pepsi Max Lemon ist.

Fast kamen fast Tränen vor Rührung, als ich diesen Aufdruck auf dem Etikett entdeckte. Heutzutage wäre es wohl von den meisten anderen Verpackungsdesignern standesgemäß mit Deppenleerzeichen als "Mit Zitronen Geschmack" geschrieben worden.


Rollerparkplatz vorm Puddingregal

Drei Kinder kauften ein und hatten wohl einen Kompromiss gebraucht zwischen "Roller mit in den Laden nehmen" (macht man nicht) und "Roller vor dem Laden stehen lassen" (Diebstahlsgefahr).

So haben sie dann ihre Fahrzeuge in der Ecke zwischen dem Milchkühlregal und dem Regal mit Puddingpulver ordentlich aufgereiht geparkt. :-D


Geliefert: Rauchverbot-Schilder

Die bestellten Rauchverbot-Schilder sind inzwischen geliefert worden. In einer freien Minute werde ich sie mal hier im Hof an den beiden Wänden befestigen.

In der Zwischenzeit hatte ich wieder eine Gruppe Heranwachsender (der Begriff schreit in diesem Fall vor Ironie) gebeten, ihre Kippen nicht dort hinzuwerfen oder ansonsten einfach mal einen Besen zu benutzen. Mit aggressivem Unterton wurde ich verspottet. Diese Leute …

Sobald die Schilder hängen, werde ich beim Vorstand der Moschee auf das neue Rauchverbot hinweisen. Die Alten dort sind eigentlich ganz anständig und verständnisvoll, tun zumindest so. Vielleicht fruchtet das Gespräch ja. Mit einer einstweiligen Verfügung muss man ja nicht gleich drohen, aber wenn ich zukünftig einmal wöchentlich die zusammengefegten Zigarettenstummel bei denen vor die Tür werfe, erhöht das vielleicht den Nachdruck.


Links 597

Vittel, Punica und weitere Lieblingsmarken verschwinden aus dem Supermarkt

Mehrheit der Deutschen spricht sich für Verbot von Alkoholwerbung aus

Greenwashing: So mogeln Hersteller bei Verpackungen

EU-Behörde warnt vor krebserregenden Stoffen in Lebensmitteln

Energy-Drinks: Gesundheitsrisiko ja, Todesfälle unwahrscheinlich

Erster Bürgerrat für Ernährung: Was gibt es zu essen?

Secondhand liegt im Trend

Brauerei-Riese Carlsberg muss 50 Millionen Euro Strafe zahlen

EU ist auf dem Weg zu weltweit ersten KI-Gesetzen

Recycling-Mode verteuert Plastik – Coca-Cola will Erstzugriff auf PET-Flaschen