Betreutes Einkaufen

Eine ältere Stammkundin stand vor einem Regal und fragte mich nach einem Produkt, das nur eine Armlänge von ihr entfernt stand. "Steht genau vor Ihnen, im zweiten Fachboden von unten", antwortete ich.

Sie klatschte sich mit der Hand vor die Stirn und lachte: "Betreutes Einkaufen."

Hihi. :-)

Hohe Belastung?

Vor ein paar Tagen bekam ich eine Anfrage einer regionalen Nachrichtenagentur. Sie suchten einen Laden, um über die gestressten Mitarbeiter im Supermarkt aufgrund der derzeitigen hohen Belastungen einen Bericht gerne auch mit Interview drehen zu können.

Ich freue mich natürlich immer, wenn die Redaktionen und Sender bei sowas immer gleich an mich denken. In diesem Fall hätte ich auch gerne persönlich ein paar alte private Schulden beglichen – aber im Gegensatz zu dem, was man sonst so momentan über die "armen Mitarbeiter im Supermarkt, die an ihre Grenzen gehen" in den Medien mitbekommt, läuft das Leben bei uns in der Firma nach wie vor erstaunlich entspannt ab.

An dieser Stelle möchte ich nicht ausschließen, dass in manchen Unternehmen, gerade auch in den personell nicht stark besetzten Harddiscountern, die Mehrleistung vom selben, grundsätzlich knappen Personalstamm aufgefangen werden muss. Bei uns ist seit ein paar Wochen auch mehr zu tun, aber zu drei neuen Leuten, die in den letzten Wochen von mir ausschließlich zum Ware verräumen eingestellt wurden, haben wir im Grunde durchgängig noch eine Person zusätzlich im Laden, die kassieren und Kundenanfragen bearbeiten kann. Das sind grob 100 Arbeitsstunden mehr pro Woche, die aber das gesamte Team entlasten. Ja, die Arbeit hinter den Spuckschutzen und mit der ständigen Distanz (und den daraus resultierenden Diskussionen) ist anstrengender als "vor Corona. Es ist aber dennoch nicht so, dass hier auch nur einer in den Feierabend geht und nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht.

Aber bei uns im Laden tickten die Uhren ja schon immer etwas anders.

Erdbeersauce

Eine Kundin rief an und erklärte, dass sie zu Hause noch eine kleine Glasflasche Erdbeersauce (Dessertsauce) hat, die laut des aufgedruckten Datums in einer Woche abläuft. Die Flasche ist noch ungeöffnet, aber sie muss drei Wochen verreisen und wollte von mir wissen, ob die Sauce danach noch gut sei.

Ich erklärte ihr sehr ausführlich, dass sie sich darüber keine Sorgen zu machen braucht. Die Lebensmittel haben keine eingebauten Kalender und wissen nicht, welches Datum wir haben. Bis zu dem aufgedruckten Datum garantiert der Hersteller die einwandfreie Qualität der Sauce bei sachgerechter Lagerung (kühl und dunkel). Das Produkt wird eine Woche und auch einen Monat später nicht schlechter sein. So lange die Flasche noch verschlossen ist und der Deckel beim Draufdrücken nicht knackt, wird mit dem Inhalt nichts Schlimmes passieren. Selbst nach Jahren können die Lebensmittel noch biologisch einwandfrei sein, aber die Farbe kann sich verändern und der Geschmack nachlassen, was natürlich auch nicht appetitlich ist. Aber bei einem Konservenglas spielen ein paar Wochen nun wirklich überhaupt keine Rolle.

Eiernde Festplatte

Eine Festplatte nach einem Absturz. Mit Absturz ist in diesem Fall eine Beschleunigung des gesamten Geräts mit 9,81 m/s² gemeint. Zumindest gehe ich aufgrund der deutlich angeschlagenen Ecke des Gehäuses davon aus.

Das war natürlich die Chance, dem Kind mal das Innenleben einer Festplatte zu zeigen. Man sieht sehr deutlich, wie die Magnetplatten durch die Unwucht vibrieren und wie der Schreib-/Lesekopf hin und her wandert. Eigentlich wollte ich gestern nur mal überprüfen, ob auf der alten 1TB-Platte noch irgendwelche Daten zu finden sind. Nachdem das Ding überhaupt nicht erkannt werden wollte, habe ich kurzerhand die fünf Schrauben des Deckels entfernt und die Platte dem Experimentiertrieb geopfert. ;-)


Der alte Leuchtturm

Das Symbol der Nordlichter war der Leuchtturm. Vor vielen Jahren hatten wir uns einen (nicht ganz kleinen) Leuchtturm als Dekoobjekt für eines unserer Schaufenster hier in der Neustadt gekauft. Warum wir den irgendwann mal nach Findorff gebracht hatten, weiß ich nicht mehr ganz sicher. Ich glaube, die Kollegin dort wollte den einfach gerne haben. Auf jeden Fall steht der Turm nun schon seit über zehn Jahren dort im Schaufenster und symbolisiert irgendwie nichts.

Aber inzwischen ist die Farbe etwas ausgeblichen. Der rot-weiße Turm ist eher zu einem pink-weißen Turm geworden. DER wird aber bei der Auflösung des Marktes nicht entsorgt, irgendwie finde ich das Teil cool. (Außerdem war der mal sehr teuer.)


Zeitgefühl

Ein Kunde wollte wissen, ob wir gar keine Ostersachen hätten. "Doch, vorne auf dem Restetisch", antwortete der Kollege wahrheitsgemäß.

Der Mann war erleichtert: "Puh, ich dachte schon, ich müsste zu Ostern ohne Schokoladeneier auskommen. Das wäre wirklich enttäuschend gewesen."

Da hat ihm wohl das Kontaktverbot das Zeitgefühl zerhauen. :-D

Reduzierte Ostersüßwaren

In diesem Jahr hielt sich die Menge der übrig gebliebenen und zu reduzierenden Ostersüßwaren in sehr überschaubaren Grenzen. Nur drei unserer Einkaufskörbe voll (plus drei Kartons der besagten Marzipaneier) haben wir als Rest hier stehen. Das ist wirklich mal nicht viel. :-)


Zahlmulde aus Pappe

Damit wir überhaupt noch arbeiten können, hat eine Kollegin den zertrümmerten Geldteller an unserer ersten Kasse notdürftig mit einem Stück Pappe geflickt. Sieht zwar nicht toll aus, aber funktioniert zumindest. Eine neue "Schreibplatte mit Zahlmulde", wie das Ding offiziell beim Hersteller heißt, hatte ich bereits vor Ostern bestellt, wird aber zumindest laut Auftragsbestätigung erst Ende April geliefert werden.

Bis dahin muss es so gehen:


Ex: Sagrotan-Spray

Am Donnerstag hatten wir einen Karton Sagrotan-Spray bekommen. Insgesamt 10 Flaschen zu jeweils 5,79 Euro hatte der Kollege ins Regal gestellt. Als ich am Karfreitag hier im Laden war und meine Bestellung gemacht habe, fiel mir auf, dass das Regal komplett leer war. Der Run auf derartige Produkte ist momentan allgemein sehr groß, aber dass das so stark läuft, konnte ich mir nicht vorstellen.

Die Überprüfung in der Warenwirtschaft brachte Gewissheit: Zehn Stück geliefert, seit dem fünf verkauft. Aktueller Bestand: Null. Auf welche Weise die anderen fünf Flaschen verschwunden sind, kann ich nur vermuten, viele Alternativen zu "geklaut" gibt es aber wohl nicht.

Das ist dann jetzt das letzte Foto dieses Schildes, den Artikel bestelle ich nicht wieder.


Auch ausverkauft: Osterware

Auch ziemlich ausgebombt sind übrigens die Ostersüßwaren. Bis auf diese komischen Zentis-Eier, die nicht mal reduziert noch einen Schub bekommen haben, haben sich die Artikel im Grunde quer durch unser Angebot gut abverkauft. Was jetzt noch da ist, werden wir gleich auch mal reduzieren (bzw. bei Ferrero die Retouren aufschreiben) und dann ist erst mal wieder bis Anfang September Ruhe. ;-)


Geplündert über die Feiertage

Corona, Lieferschwierigkeiten, Ostergeschäft, veränderte Bestellzeiten – alles Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass unser Laden momentan ziemlich gerupft aussieht. Abgesehen von den hier gezeigten Bildern ist es zwar noch irgendwie überall gut gefüllt (Produktdiversität bei uns im Laden sei Dank!), aber insgesamt ist unser Warenbestand gerade ganz schön runter. Kennt man bei uns eigentlich gar nicht und ich versichere, dass wir hier quer durch die Sortimente mehrmals täglich Nachschub bestellen, als gäbe es kein Morgen mehr …








Sponge or Bread (This Can't be Healthy) - Julian Bakery

Das Julian Bakery Smart Carb #1 Sandwich Bread gibt (oder gab) es wirklich und dies ist auch nicht das einzige Video bei YouTube, in dem diese beeindruckenden Eigenschaften als Schwamm so anschaulich dargestellt werden. Möglicherweise ist das Produkt in den letzten Jahren verändert worden und stellt unabhängig von den hier gezeigten Fähigkeiten ein leckeres Brot dar. Ich weiß es nicht. Aber wie auch immer, man schwankt zwischen Lachen und Entsetzen. :-)


Hinweis auf die Öffnungszeiten?

In den letzten Tagen hatte ich mit mehreren Leuten die Diskussion darüber, ob ich am Eingang einen Hinweis auf die Öffnungszeiten rund um die Osterfeiertage anbringe. Meine Entscheidung fiel dagegen aus, denn:

1. Haben wir rund um Corona schon etliche Hinweise dort hängen. (Übrigens nicht das Familienausflug-Plakat. Den Blogeintrag hatte ich verfasst, nachdem ich die Dinger ausgedruckt hatte, war dann aber letztendlich selber auch der Meinung, dass das irgendwie nicht nett rüberkommt.)

2. Karfreitag, Sonntag sowieso und Ostermontag sind gesetzlich geregelte Tage, über die man nicht weiter diskutieren muss.

3. An den Tagen, an denen wir geöffnet haben, gelten die normalen Zeiten. Verkürzte Öffnungszeiten gibt es bei uns immer nur an Heiligabend und Silvester.