Das größte Volksfest im Norden (aka Freimarkt) ging vor ein paar Tagen zu Ende. Mir kam die Idee, ob man nicht mal eine vom Chef bezahlte Runde über den Markt mit den Kollegen unternehmen könnte, statt der von mir gesponserten Weihnachtsfeier.
Könnte man, klar. Aber praktischerweise ausschließlich als (von mir) privat bezahltes Vergnügen und nicht als Firmenveranstaltung. Außer ich würde es wirklich durchziehen, und mir bei jedem Geschäft eine Quittung geben lassen. 17 mal Bratwurst, 10 mal Dosenwerfen, 22 mal Pommes Frites, 14 mittlere Eis (nur Sahne, aber mit Schokostreuseln), 20 mal Riesenrad, 12 Kräutersteaks (davon 6 mit Krautsalat), 214 mal Break Dancer und einmal die Wildwasserbahn (Spalter!). Bei jedem Geschäft eine ordentliche Quittung verlangen, unabhängig vom Andrang – die Betreiber würden mich würgen, wenngleich man als Kunde natürlich ein Anrecht darauf hat.
Kommentar Steuerbüro: Bleibt bei der Weihnachtsfeier.
Da will man in seiner kleinen Filiale das Warenwirtschaftssystem starten und dann dankt einem das System den eigenen Arbeitseifer mit einer unnötigen Arbeitsniederlegung.
Auf dem Monitor der Videoanlage fiel uns ein Typ auf, der den Laden betrat und sofort alle unsere kleinen inneren Alarmglöckchen zum Schrillen brachte. Und nicht nur das, wir bekamen gleichermaßen schwitzige Hände, das Adrenalin sprudelte förmlich aus den Nebennieren heraus. Er hatte eine irgendwie unnatürlich eingeknickte Körperhaltung, Turnschuhe, eine Schirmmütze auf dem Kopf und eine einfache Sporttasche über der Schulter hängend. Die letzten drei Punkte treffen auf viele zu, die, es ist wohl leicht zu erraten, Sport treiben. Die haben jedoch als trainierte Leute nicht diese typische kraftlose Körperhaltung, wie viele Drogenabhängige sie zeigen.
Er durchquerte die Gemüseabteilung und blieb vor dem Kaffeeregal stehen. Die Alarmglöckchen waren kurz davor, von den Halterungen abzureißen. Wir trauten uns kaum zu blinzeln, um ja nichts zu verpassen, während wir auf den Bildschirm starrten. Da fing er an, einzelne Packungen in die Hand zu nehmen und zu begutachten. Er stellte sie wieder hin, nahm andere in die Hand, sortierte sie in einem anderen Fachboden zu kleinen Grüppchen, stellte wieder welche weg, begutachtete neue und so weiter. Die Alarmglöckchen schrillten mittlerweile nicht mehr, sie waren längst mit Burnout zusammengebrochen.
Eine Kollegin positionierte sich derweil in Zivilbekleidung und mit dem Handy in der Hand vor der Eingangstür. Ich blieb mit zittrigen Händen im Büro. Du gehst uns nicht durch die Lappen, Kaffeedieb. Wir sind schon oft genug verarscht worden. Dich! Kriegen! Wir!
Der Mann nahm sich die acht auf dem oberen Fachboden zusammengestellten Pakete Kaffee und verschwand damit um die Ecke.
Jetzt!
Jetzt!!!
Nein. Das passierte nicht. Stattdessen aber etwas, womit ich nicht annähernd gerechnet habe. Und hätte ich darum gewettet, und der Einsatz wäre groß gewesen, ich hätte verloren.
Der Mann ging mit den Paketen zur Kasse und bezahlte sie, wie jeder andere anständige Kunde auch. Ungläubig glotzte ich auf den Monitor und ging schließlich irritiert wie erleichtert nach vorne, um die vor der Tür wartende Kollegin zu erlösen.
Obwohl die Zucker-"Spazierstöcke" ursprünglich aus Deutschland stammten, sind sie hierzulande als Weihnachtsartikel eher nicht so populär. Daher muss ich zugeben, dass ich mich etwas hinreißen ließ, als ich im Sommer mit der Vorbestellung der Weihnachtssüßwaren diesen Behälter mit 96 dieser Dinger ebenfalls bestellt hatte. Ich fand den Eimer mit den ganzen "Canes" irgendwie cool.
Mal gucken, was davon am Weihnachtsfest noch übrig ist.
Nach dem die ersten beiden Kartons meiner gerade erst gelieferten Streifenkalender innerhalb weniger Tage bereits verteilt waren, wurde mir erst klar, dass die Menge an Kalendern irgendwie ziemlich gering war. Ich hatte doch nicht nur so wenige bestellt? Selbst in den Jahren davor hatte ich zumindest immer 500 Stück. Das kann doch nicht..?
Nein, ist auch nicht. Ein Blick in meine E-Mails offenbarte, dass da noch eine weitere Lieferung aussteht. Außer den Streifenkalendern hatte ich nämlich auch 300 von den Rezeptkalendern im etwas kompakteren Format bestellt. Ich befürchte aber, dass diese auch regelrecht verdampfen werden.
… und dann war da noch die Kundin im kompletten Punk-Outfit inklusive neongrün gefärbten Haaren, die auf ihrer Jacke neben vielen anderen Applikationen auch noch einen dicken Aufnäher mit dem Text "natürlich barfuß" trug.
Weiter unten am Körper gab es den totalen Widerspruch dazu: Ihre Füße steckten nämlich, ganz und gar nicht barfuß, in halbhohen Stiefeln von Doc Martens.
Aber vielleicht hatte sie ja keine Socken an. So als Kompromiss.
Es folgte die übliche und alljährliche E-Mail von Concardis mit der Aufforderung, diese komische Compliance-Validierung mit Hilfe des Selbstbewertungsfragebogens (Self-Assessment Questionnaire (SAQ)) abzuarbeiten. Letztes Jahr hatte ich denen schon geschrieben, dass ich nicht selber Kreditkartendaten erfasst, gespeichert oder gar bearbeitet habe und der Onlineshop ohnehin seit einer Weile nicht mehr existent ist.
Und ich hatte hier im Blog geschrieben: "Mal gucken, was da als Rückmeldung kommt …"
Es kam nie eine Rückmeldung und offenbar hat auch niemand meine E-Mail beachtet. Ist mir aber auch egal, ich ignoriere die Anfrage jetzt einfach gänzlich. Augenverdrehsmiley.
Seit ein paar Jahren schon taucht hier regelmäßig ein Typ auf, der sich mitunter täglich stundenlang, teilweise gefühlt sogar ganze Tage, hier vor dem Laden auf den Gehweg stellt, meistens bei uns an die Fassade anlehnt, seine Mütze vor sich auf den Boden legt und darauf wartet, dass die Leute dort Geld hineinwerfen.
Anfangs habe ich mich über ihn aufgeregt, inzwischen sehe ich achselzuckend über ihn hinweg. Aber nicht weniger kopfschüttelnd. Keine Ahnung, wie groß sein "Verdienst" dort mit der Kopfbedeckung auf dem Trottoir ist, aber mir wäre das zu öde, mein Leben für ein paar Euro damit zu verbringen, mir die Beine in den Bauch zu stehen. Aber das muss ja jeder für sich selber entscheiden.
(Von dem eingenommenen Geld kauft er sich übrigens sukzessive Bierdosen bei uns, den Faktor, dass er die Kohle zum Überleben braucht, würde ich also an dieser Stelle einfach mal ausschließen.)
Vor einem Regal mit Saftflaschen ist mir ein heller Fleck auf dem Boden aufgefallen, der an den Rändern typische Spuren zeigt, als wenn dort irgendeine Flüssigkeit ausgelaufen ist.
Wetten, dass da eine Flasche mit Saft heruntergefallen und zerbrochen ist und der flüssige Inhalt, meistens relativ säurehaltig, Zeit hatte, die Betonwerksteine anzugreifen?
(Wie schon auf anderen Bildern gilt auch hier, dass der Boden so extrem dunkel aussieht, da ich an Kontrast und Helligkeit herumgefummelt habe, um die Stelle überhaupt sichtbar zu machen.)
So sieht es aus, wenn der Trautwein-Techniker die Kamera für die Erkennung der Mehrwegflaschen bei uns am Leergutautomaten mit seinem gestreiften Prüfkörper einmisst. Das Röhrchen liegt im Annahmewerk, wird vom UV-Licht beleuchtet und am PC kann man dann nachsehen, ob irgendwo das Bild nicht ganz perfekt ist und an der Kamera dann nachjustieren.
Nun läuft "Traudl" wieder wie die sprichwörtliche Eins.
Eine junge Frau stand mit einer Flasche Wein und zwei gefüllten Leinenbeuteln in der Gemüseabteilung herum und sah dabei im ersten Moment aus wie bestellt und nicht abgeholt. Immer wieder guckte sie zum Eingang, ab und zu in die Kamera, oder zumindest in die Richtung der Kamera und ich überlegte, was das wohl werden sollte.
Teilweise sah es so aus, als wenn sie versuchen wollte, in einem geeigneten Moment mit der Ware aus dem Laden zu huschen. Augenscheinlich geeignete Momente gab es aber mehrere und die lies sie allesamt verstreichen.
Nach einer Weile ging sie tatsächlich durch die Schranke, verließ aber nicht den Laden, sondern stand dann wieder ein paar Minuten im Bereich vor der Ausgangstür herum.
Es stellte sich heraus, dass sie mit diesen Waren den Laden bereits betreten hatte. Ebenfalls dabei war eine andere junge Frau, die einige Dinge bei uns kaufte, während die mit den Tüten vorne stehengeblieben ist. Dabei war es taktisch natürlich nicht besonders klug, mit zwei Tüten voller Lebensmittel eine Lebensmittelgeschäft zu betreten und dann nach einer Weile einfach wieder rückwärts rauszugehen – aber es ist ja alles gut ausgegangen, ohne dass es jemandem unangenehm sein musste.
Aufgrund der Umstellung auf "H-Gas" war leider auch hier bei uns im Haus ein neuer Heizkessel fällig, da die alte Anlage nicht auf das neue Gas umzurüsten war. Die Arbeiten finden seit heute statt und werden wohl 2-3 Tage dauern. Bis dahin bleiben die Wohnungen oben kalt. Wir hier im Laden sind davon zum Glück nicht so extrem betroffen, die Wärmepumpe bringt genug Wärme hier rein.
Das hier sind einige der Einzelteile des alten Gaskessels, die gerade vorm Gebäude zum Abtransport zusammengestellt werden:
Eine ganze Weile hatten wir nun von Lay's die Wasabi-Chips aus der "Strong"-Serie im Sortiment. Und dann? Ausgelistet. Hinterhältig und einfach so. Laut Lay's-Website scheint es die auch gar nicht mehr zu geben, was ich sehr schade finde. Ich liebe das feine Wasabi-Aroma und die Chips haben hatten eine sehr angenehme Schärfe. Sie brannten einem nun nicht gerade so sehr die Nebenhöhlen frei, wie das frische Wasabi bei unserem bevorzugten Sushirestaurant, aber sie waren gut würzig.
Vor ein paar Tagen wollte ich nämlich eine Tüte mit nach Hause nehmen, stand vor dem leeren Platz im Chipsregal und bestaunte das Regaletikett, auf das ein Kollege, der die Regalpflege vorgenommen hatte, groß EX geschrieben hatte. Ein Hinweis bei uns im Markt, dass ein Artikel ausgelistet ist, wenn wir das Schild am Regal stecken lassen, weil noch restliche Ware vorhanden ist. Das war hier jedoch bereits nicht mehr der Fall und so sind die "Strong Wasabi" nun leider endgültig Geschichte.
(Vielleicht listet die EDEKA ja dafür die Sorte "Jalapeño & Cheese" ein. Schön wäre es jedenfalls. Geschmacklich sind die auch richtig gut, der Inhalt der probeweise beim Mitbewerber erworbenen Tüte war mir sogar schon fast zu scharf. Oder möglicherweise war ich an dem Tag auch einfach nur zu empfindlich.)
Unser Aufbau mit Herbst- und Weihnachtswaren ist schon ganz schön geplündert. Wir hatten ja nun richtig viel bestellt in diesem Jahr, groß zusammenpacken und Platz schaffen ist zwar noch nicht drin, aber inzwischen mache ich mir zumindest keine Sorgen mehr, dass wir auf irgendwas von diesen (für unsere Verhältnisse, Großflächen würden darüber lachen) Massen sitzen bleiben könnten. Ganz sicher nicht.