An einer etwas weniger beachteten Ecke im Laden steht dieser Aufsteller mit Kerzen, die ganz offensichtlich eher dem weihnachtlichen Sortiment zuzuordnen sind. Das wäre Anfang September nicht weiter erwähnenswert, wenn das Ding da nicht noch seit dem letzten Jahr stehen würde.
Egal, jetzt kann er auch bleiben.
(Wird nun in den nächsten Wochen vermutlich mehrfach hin und her geschoben.)
Genau vor dem Leergutautomaten sprach mich eine Kundin an. Etwas besorgt wollte sie wissen, ob wir den Laden demnächst (endgültig) schließen würden, da hier so vieles leer ist. Was sie mit "vieles" meinte, weiß ich auch nicht, eigentlich hatten wir ja nur für unseren Getränkeabteilungsumbau eine Regalgondel entfernt, ein paar Artikel reduziert und den Rest im Laden verteilt.
Aber abgesehen davon verwies ich auf das Schild und erklärte ihr wahrheitsgemäß, dass wir nur ein paar Tage im September schließen würden, wenn wir hier alles auf den Kopf stellen.
Hinter unserem Bio-Kühlregal standen Ines und ich während der Öffnungszeit des Ladens auf der Leiter. Eine Stammkundin entdeckte uns, scherzte noch, dass sie uns um die bestimmt tolle Aussicht beneiden würde.
Jaaaha, sie hatte es erfolgreich geschafft, dass wir sie auf die Leiter ließen. Warum sollten wir sie auch nicht lassen? Außer, dass sie sich die überwiegend dunklen Klamotten mit Staub verschmutzt, konnte ja nicht viel passieren.
Die Aussicht von da oben ist für Kunden aber tatsächlich wohl eher ungewöhnlich.
(Unangenehme) Überraschung bei der Baustelle mit den Wasserleitungen: Der Pfeiler ist zwar überwiegend wieder zu, aber dafür müssen die Handwerker jetzt ein großes Stück der Decke öffnen, denn sowohl Wasserleitung als auch der Abwasserkanal verspringen in der Decke ein gutes Stück zur Seite.
Die Öffnung, die auf dem oberen Bild schon zu sehen ist, wird noch mindestens zwei Meter nach links weitergehen. Ich bin hellauf begeistert.
Vor allem tickt die Uhr! Mittwoch in einer Woche steht dort ein vier Meter langes und rund 1200kg (!) schweres Kühlregal, das einerseits mit einem fixen Liefertermin geplant ist und sich aufgrund der reinen Masse eben nicht mehr mal eben einfach so nach dem Aufbau verschieben lässt.
Oh, da hatte ich wohl mit den Terminen etwas durcheinander bekommen. Der Elektriker sollte nicht heute kommen, sondern ist erst am Donnerstag hier bei uns eingeplant.
Unseren Mustereinkaufswagen haben wir hier immer noch im Einsatz. Die neuen Wagen werden sich daran zwar orientieren, aber ein paar Details werden anders: Die roten Kunststoffteile werden schwarz, es gibt keine Lupen und auch die Kleinteilablage fällt weg. Dafür gibt es Haken, an welchen die Kunden ihre Taschen aufhängen können. Auf jeden Fall bleiben die Größe, die Grundfarbe und natürlich die leisen Rollen.
Das ist alles im Detail besprochen und das finale Angebot liegt mir vor, so dass ich eigentlich nur noch "Auftrag erteilt" zu brüllen brauche. Da die Einkaufswagengriffe schon den "Wir-HERZ-Lebensmittel"-Schriftzug tragen werden, bestelle ich die erst, wenn hier auch ein E am Laden steht. Offiziell dürfte ich sie vorher auch gar nicht einsetzen, wenngleich wohl jetzt niemand mehr was sagen würde.
Fundstück von meinem Azubi: Offenbar über Nacht ist bei uns in der Getränkeabteilung eine Kreuzspinne eingezogen und hofft wohl auf reichlich Beute. Da sie dort allerdings eher nur schlechte Überlebenschancen hat, musste "Peter" nach draußen auf den Hof umziehen.
Wir, eigentlich vor allem ich, lassen ja keine Gelegenheit aus, den Kunden von den bevorstehenden und seit einer Weile ja schon definitiv unübersehbaren Baumaßnahmen im Laden zu berichten.
Die (Vor)freude ist irgendwie nicht zu verheimlichen und jedem Kunden, mit dem ich ins Gespräch komme, berichte ich gerne von den Beweggründen für den langen Aufschub (also vor allem diese Mietvertragsgeschichte), den aktuell geplanten und teilweise schon im Bau befindlichen Veränderungen, teilweise inklusive "Siteseeing" in dem Bereich, wo mal mein Büro war und den Plänen, wie der Laden mal aussehen soll und wo dann welche Waren zu finden sein werden. In dem Zusammenhang bleiben die aktuellen Provisorien nicht unerwähnt, aber auch das nehmen fast alle Kunden ganz gelassen hin.
Schön, dass sich die große Mehrheit mit mir freut.
Hier noch mal ein Video für jeden, der sowas noch nie live und mit entsprechender Geräuschentwicklung erlebt hat. Mir taten die Kunden Leid (zur Mittagszeit waren es glücklicherweise nicht viele), aber es waren ja letztendlich nur ein paar Minuten.
Habe für einen Kollegen aus der Frühschicht mal eben die Anweisung für den Elektriker gebastelt, der planmäßig morgen früh kommen soll:
Den Kleinverteiler wie besprochen links neben den Boiler und in einem KuPa-Rohr (hier pink eingezeichnet) das 12-Ader-Kabel (YSLCY 12x1,5) dann bis zum Kabelkanal und da dann parallel zu den anderen Stromleitungen im Keller zur Unterverteilung.
Das wird dann die zukünftige Schalttafel für die Ladenbeleuchtung.
Hier kommt jetzt das letzte Brüstungskanal-Stück rein. Zumindest das letzte horizontale Teil. An zwei Stellen werden wir noch nach unten gehen, damit man die Leitungen Richtung Boden führen kann, aber das ist reine Fleißarbeit und mal eben im Vorbeigehen zu erledigen.
Damit ist nach etwas mehr als einem Jahr der komplette Laden (die Schaufensterfront zähl(t)e ich nie mit) mit den Kanälen umrundet. Ab Montag kommen auch tatsächlich schon die ersten Stromleitungen für die beiden Kühlregale an dem dicken Pfeiler dort hinein.