Unter einem der Bodenbleche in unserem alten Wurst-Kühlregal tauchte eine ca 20x20cm große, verschraubte Abdeckung auf.
"Abfluss monatlich reinigen" … Hätte ich gerne gemacht, mir war die Existenz dieser Klappe nicht mal bewusst, da sie unter einem der Bleche in der Bodenwanne des Regals liegt / lag.
Ich vermute sogar, dass nicht nur mir es so ging, sondern auch irgendwelchen Vorbesitzern, immerhin hatte ich das Regal vor gut 18 Jahren mal gebraucht gekauft. Insgesamt wird das Teil rund 30 Jahre alt sein. Ganz ehrlich ? Ich würde sogar darauf wetten, dass diese Klappe noch nie jemand geöffnet hat, um den Tauwasserablauf zu reinigen. Immerhin hat sich dann aber vermutlich auch noch nie jemand an den scharfen Kanten die Finger aufgeschnitten.
Aus einer Zeit, als in unserem heutigen Maschinenraum noch die beiden riesigen Gebläse für Luftzirkulation sorgten, stammten auch diese großen Schalldämpfer, die in einem gemauerten Bereich hinter unseren heutigen Kältemaschinen stehen. Inzwischen weiß ich, dass diese Dinger als "Kulissenschalldämpfer" bezeichnet werden.
Hier sind sie schon lange überflüssig, aber da an der Wand davor Kabel und Rohre befestigt waren (und immer noch sind), ist ein Ausbau bislang nicht wirklich möglich gewesen. Es bestand auch keine Notwendigkeit dazu, denn davor standen immer die Maschinen und bis vor einem Jahr (So lange schon wieder?!) war rechts davon noch diese gemauerte Ecke mit den beiden großen Ventilatoren.
Aber nun muss es passieren. Wir brauchen den Platz, denn das Pumpenmodul wird ab Montag offiziell aufgestellt werden.
Von unserer Großhandlung haben wir zusätzlich zu den rund 200 blauen Klappboxen noch einmal etwa genauso viele große Gemüsekisten bekommen. Diese Behälter sollten reichen, um die großen Regale auf der rechten Ladenseite ausräumen und die Ware erst mal auf der anderen Ladenseite zwischenlagern zu können. 400 Kisten, das klang zunächst ganz schön viel. Insgesamt haben wir jedoch 80 Regalmeter auszuräumen, das sind 5 Kisten pro Regalmeter, was sogar schon bei nicht mal allzu genauer Betrachtung "etwas" eng werden könnte. Das könnte man jetzt als Panne in der Planung bezeichnen.
Macht aber nichts. Wir haben noch die zwölf alten Tiefkühltruhen hier stehen, deren kompletten Deckel wir noch problemlos vollstapeln können. Wird schon klappen, notfalls stapel ich die Sachen irgendwo auf den Fußboden. So!
An dieser Reihe mit Leuchten über der Gemüseabteilung erkennt man auch mal wieder sehr schön, wie krumm hier im Altbau alles ist. Da kann man sich noch so viel Mühe geben, wie wir mit den Kabel- / Brüstungskanälen zum Beispiel, und noch so viel Geschick und Erfahrung in handwerklichen Dingen haben – schief bleibt schief. Da können wir nur hinterher mit Dichtmasse kaschieren oder man lebt mit den sichtbaren Unebenheiten:
So sehen unsere großen Kühlregale aktuell ohne Einbauten aus. Vor allem Fachböden und Rückwände fehlen, der Anblick ist ausgesprochen trostlos. Im nächsten Schritt (voraussichtlich morgen) werden die Geräte komplett auseinandergebaut, so dass die Fläche hier im Markt frei wird für die neuen Kühlregale.
Vor ein paar Tagen stand hier in den Kommentaren die Frage im Raum, mit wie viel Ampere der komplette Laden abgesichert ist, bzw. mindestens abgesichert sein müsste.
Aktuelle Zahlen entnehme ich der August-Stromrechnung. Im August 2018 haben wir hier im Markt in der Gastfeldstaße 14.913kWh Stom verbraucht. Das macht bei 31 Tagen und 24 Stunden am Tag (umgerechnet) eine Dauerlast von knapp 20kW, womit ganz theoretisch für den kompletten Laden ein relativ normaler Drehstromanschluss mit 3x32A ausreichen würde.
Nur theoretisch deshalb, da das natürlich ein Mittelwert ist, der sich logischerweise auch aus den Zeiten ergibt, in denen nicht der Leergutautomat läuft, in denen wir keine Brötchen backen, in denen nicht die Marktbeleuchtung eingeschaltet ist und die Rollos vom großen Kühlregal verschlossen sind und die Deckel der Tiefkühltruhen nicht geöffnet werden.
Im schlimmsten Fall laufen also sämtliche Geräte gleichzeitig, was (grob geschätzt) 60kW wären. Da wir hier mit 3x160A (Vorsicherung vor unserer neuen, aber auch der vorhandenen alten Unterverteilung) abgesichert sind, ist also mit der annähernd doppelt so hohen möglichen Leistung noch genug Reserve vorhanden. Aber, und da bin ich optimistisch, der Stromverbrauch wird mit den neuen Kühlanlagen sogar eher noch sinken!
Mit unseren beiden steckerfertigen Kühlregalen für Salate und Getränke hatten wir keinen guten Start. Erst die Verzögerung durch den Unfall, dann fehlende Teile und dann insgesamt noch ein paar Probleme: Ein dicker Kratzer auf einem der Bleche, eine nicht (richtig) funktionierende LED-Leiste und ein Rollo, dass erst ständig von alleine runtergefahren ist und sich irgendwann dabei so schief aufgewickelt und verklemmt hat, dass es inzwischen schon gar nicht mehr funktioniert.
Aber darüber gräme ich mich nicht. Ab Montag sind die Kühlanlagentechniker des Herstellers ohnehin eine Woche hier im Haus und dann können sie sich darum gleich mit kümmern. Wird schon werden.
Ein Kunde stand vor dem Leergutautomaten, der die Annahme einer bestimmten Flasche verweigerte. Als eine meiner Mitarbeiterinnen vorbei kam, sprach der Mann sie an und hielt erst mal ungefragt einen Monolog über die scheiß Technik, nicht gelebten Kundenservice und sowieso, dass wir verpflichtet wären, das Leergut anzunehmen.
Als die Kollegin zu Wort kam, erklärte sie ihm, dass die Flasche unbepfandet ist.
Zwischendurch haben wir kurz den Inhalt des Anhängers auf dem Schrottplatz abgekippt und noch immerhin gegen knapp 200 Euro Rohstoffpreis eingetauscht.
Da liegt sie, die komplette alte Getränkeabteilung.
So sieht es dann eben aus, wenn mehrere Jahrzehnte irgendwelche ausgelaufenen Produkte, allgemeiner Schmutz aus der Luft und natürlich unzählige Liter Kondenswasser durch die untere Wanne eines Kühlregals laufen. Mehr Details müsst ihr auf dem Foto nicht erkennen können.
Gerade mit einem Kollegen über die Planung unserer neuen Musikanlage hier im Laden geplaudert. Spontaner Einwurf von ihm: "Wir brauchen ein Mikrofon für Durchsagen."
"Naaa, so groß ist der Laden auch nicht."
"Aber bedenke die Möglichkeiten", antwortet er. "'An den Typen da im Maggi-Gang, man kann die Sachen auch wieder ordentlich ins Regal stellen!' oder wenn jemandem was runterfällt das Nelson-Haa-Haa hinterherrufen."
So sieht unser großes Kühlregal ohne Fachböden und Rückwände aus. Die restlichen Einbauten kommen gleich auch noch raus und dann können wir nur abwarten. Morgen will unser Kältemonteur wiederkommen und die Geräte weiter zerlegen, so dass sie bequem per Anhänger oder Container abgefahren werden können.
Ist schon irgendwie ein komisches Gefühl, das Gerät, für das ich vor knapp zwei Jahrzehnten mal rund 60.000 DM hingeblättert habe, so zerlegt zu sehen …
Nächste Woche werden wir hier viele Kabel legen müssen, denn sämtliche Kühlmöbel werden jeweils ihre eigene Zuleitung bekommen. Die sieben großen Wandkühlregale haben jeweils eine eigene Drehstrom-Dose und die 12 Tiefkühltruhen jeweils eine eigene Schuko-Steckdose. Dazu kommen noch zwei Zuleitungen für die Lichtsteuerung, also insgesamt 21 Kabel, die im Schnitt wohl rund 25 Meter lang sein werden.
Dafür hat der Elektriker schon mal zwei Trommeln mit 2,5²mm-NYM hier abgeworfen, 3 und 5 Adern, jeweils 500m. Damit werden sie dann am Dienstag den Kälteanlagenbauern vorwegeilen und im Akkord die Steckdosen montieren.
Unser Rest-Sortiment aus den Molkereiprodukte- und Wurst-Kühlregalen hat nun einen neuen Platz, natürlich auch wieder nur temporär, in den beiden Coolbox-Geräten gefunden. Irgendwie niedlich, denn das sind beinahe alle Artikel einmal quer durch unser Sortiment - nur eben in kaum noch vorhandener Sortimentstiefe. Erinnert gerade an einen Tankstellenshop oder ähnlich geartete Verkaufsstellen. Ist jetzt auch nicht mehr zu ändern, im Maschinenraum gab es bereits den "Point of no Return", die komplette Verbundanlage ist ja nun seit gestern Nachmittag schon außer Betrieb.
Heute noch, morgen noch, dann ist das Thema endlich ausgestanden!