Eines der beiden Mädchen ruft gerade "Mäuschen, sag mal PIEP!" quer durch den Laden. Ich verkneif' mir jetzt den Hinweis, dass ihre kleine Schwester in den Leergutautomaten gefallen ist.
Während die Eltern im Laden einkaufen, spielen die beiden Kinder im frühen Grundschulalter zwischen den Regalen Verstecken.
Tagsüber ist das ja lau. Nachts, wenn das Licht aus ist, da wird so ein Laden erst richtig unheimlich. Und damit spiele ich jetzt nicht auf "Scary Shopping" an.
Kundin: "Bekommen Ihre Mitarbeiter heute Lärmzulage?"
Nö, das ist höhere Gewalt. Der Ausgleich ist, dass man auch immer mal wieder draußen steht und sich den Freimarktsumzug (zumindest in Fragmenten) mit ansehen kann. Quasi während der Arbeitszeit. Ist ja auch nicht schlecht.
Liebe Kunden, wenn man einen Karton für seinen Einkauf haben möchte, ist es nicht immer eine Entlastung für den Laden, wenn man sich dazu irgendeinen Karton aus dem Laden nimmt. In diesem Fall lagen nämlich die Tüten mit den Haribo "Christmas"-Fruchtgummis einfach so ausgekippt auf den Spekulatius und das ursprünglich an den Pappkarton geklebte Preisschild war natürlich auch gleich mit verschwunden…
Ein Stammkunde klopft an die Lagertür: "Hallo, mir ist ein Malör passiert! Hier, ein Erdnussmusglas ist mir runtergefallen."
Während Gregor noch begutachte, ob man das Glas wegwerfen muss oder nur nicht mehr verkaufen kann (aber den Inhalt z.B. noch selber verbrauchen könnte), bleibt der Stammkunde stehen, lächelt und fragt: "Muss ich das bezahlen? Also, ich würde, ich se'h es ja auch ein, es war meine Tolpatschigkeit und…"
Gregor fiel ihm freundlich lächelnd ins Wort: "Es wäre total nett, aber du musst nicht. Ich bin schon total von den Socken, dass du so lieb bist und den Schaden selbst anzeigst. Sag mir nur: Ist noch mehr passiert, muss ich das Putzfrauenkostüm anziehen, oder ist einfach nur das Glas aus geringer Höhe, es steht auf dem zweiten Boden von unten, hinuntergefallen?"
"Nein, nein, nur das Glas. Das war alles." – Kunstpause – "Ja, gut, dann sag ich der Kassiererin, dass ich das Glas zweimal habe!"
Gregor ging nachschauen, ob Milch nachgepackt werden müsste. Direkt dort um die Ecke ist das Regal mit dem Nussmus.
Währenddessen rief meine Kassiererin ihn auf dem internen Telefon an: "Hier ist'n Kunde, der regt sich auf, dass er ein Erdnussmus kauft, aber zwei bezahlen soll!"
Gregor dachte sich: "WTF?! Das hatte er von sich aus angeboten!"
An der Stelle vorm Regal befand sich ein riesiger Fleck verteiltes Erdnussmus, der deutlich mehr Arbeit machen sollte, als nur das kaputte Glas wegzuwerfen. Er erwiderte: "Das ist korrekt, ja. Zweimal buchen bitte."
Warum bietet einer erst an, es zu zahlen, bleibt dabei, wenn ich sage, er müsse nicht? Und regt sich dann auf, dass er es zahlen muss.
Ein kleines Mädchen stand mit einem aus drei Teilen bestehendem Einkauf an der Kasse und legte noch zwei Überraschungseier mit auf das Förderband.
Die 5,17€, die alles zusammen kosten sollte, hatte das Kind allerdings nicht dabei. Meine Mitarbeiterin bot an, dass sie jetzt erst mal die drei notwendigen Artikel bucht, um dann zu sehen, wie viel Geld für den Teil "du darfst dir auch was kaufen" (Nach Aussage des Mädchens ein Zitat ihrer Mutter) übrig bleibt.
Überraschung: Die Mutter hatte ihrer Tochter das Geld auf den Cent genau passend für die drei Produkte auf der Einkaufsliste mitgegeben. Nix mit "Ü-Ei" und so zog die Kleine mächtig enttäuscht wieder ab.
Welche erzieherische Maßnahme steckte da wohl hinter?
Oha! War hier Samstag Abend noch Party im Laden? Als wir gegen 21:30 Uhr abgehauen sind, waren die drei Flaschen quasi noch voll, wie auch auf dem Foto im letzten Beitrag zu erkennen ist. Dann waren wir am Sonntag Nachmittag noch mal kurz privat hier in der Firma und staunten nicht schlecht: