Skip to content

8289 Franken

Albert hat mir ein Foto einer Weinflasche geschickt:
Cher Shopblogger,

bei einen Besuch in Genf habe ich in der Fressalienabteilung des Globus - der Schweizer Kaufhauskette - diese Weinflasche hier gesehen. Da der Preis auch in Euro umgerechnet noch beachtlich ausfällt und ich nicht beurteilen konnte, ob es ein guter Kauf ist, habe ich sie nicht mitgenommen. Allerdings frage ich mich, ob Du noch häufiger 1982er Wein verkäufst.
Nein, einen 82er habe ich hier nicht im Laden. Auch keinen von 1992 und selbst 2002 dürfte (sollte) man hier nicht mehr finden. Die durchschnittlichen Supermarktweine sind dazu gedacht, jung getrunken zu werden. Sicherlich kann man den einen oder anderen lange im Keller liegen lassen, aber das ist doch eher Glück und/oder eine Ausnahme.

Eine Flasche vergorenen Traubensaft für knapp 7000 Euro sucht man bei auf jeden Fall vergeblich. Auch keinen für 700 und nichtmal für 70 Euro. Der teuerste Wein bei mir ist für etwas über 20 Euro ein junger Bio-Eiswein.

Ansonsten: Prost! :-)


Gemüseverschwendung im SB-Warenhaus

Diese Geschichte hatte mir Blogleser Daniel im Spätsommer des letzten Jahres geschickt. Die E-Mail ist hier etwas in Vergessenheit geraten, aber natürlich möchte ich sie euch nicht vorenthalten:
Hallo Björn!

Da Du heute wieder zum Thema Lebensmittelverschwendung geschrieben hast, muss ich mal von meinem heutigen dazu passenden Erlebnis in einem Komma-Strich-Markt berichten, der mir einen reichlich dicken Hals beschert hat und würde gerne wissen, ob das so stimmen kann.

Vermutlich aufgrund des sehr bescheidenen Sommers ist es momentan sehr schwer halbwegs gut aussehendes Gemüse zu ergattern. In der Gemüseabteilung gehe ich alle Packungen Chicoree durch und finde nur zwei die halbwegs gut aussehen. Zusammen mit anderen Artikeln stehe ich dann mit einer davon an der Kasse. Die Kassiererin nimmt die Packung Chicoree in die Hand, dreht und wendet sie, da bemerke ich, dass ich wiedermal ausgerechnet eine ohne Etikett erwischt habe. Plötzlich fliegt die Packung zur Seite und die Kassiererin beginnt die anderen Artikel zu scannen. "Darf ich Ihnen nicht verkaufen!" lautet die Ansage. "Steht kein Haltbarkeitsdatum drauf." Die reichlich grantige Kassiererin lässt nicht mit sich reden, das Argument, dass ich noch nie ein Haltbarkeitsdatum auf den im gleichen Markt gekauften Packungen Chicoree gesehen habe, zieht auch nicht. Noch während ich an der Kasse stehe wird die Packung abgeholt und verschwindet hinter den Kulissen vermutlich direkt im Müll, wo anstelle dieser Packung rein optisch wohl eher 80% des restlichen Gemüses dieses Markts hingehören würden. Hätte ich nicht einen der anderen Artikel gebraucht, hätte ich die Kassiererin aus Protest auf dem (kleinen) Einkauf sitzen lassen.

Nach einer Beschwerde am Service-Schalter (die zu meiner Verwunderung tatsache notiert wurde) bin ich dann zum Big-Brother-Award-Preisträger nebenan und - oh Wunder - habe dort ganz problemlos eine Packung Chicoree *ohne* Haltbarkeitsdatum gekauft.

Ich kann mir ja denken, dass die Marktleitung vielleicht vorgibt, dass abgepacktes Gemüse im Gegensatz zu losem nur mit Haltbarkeitsdatum
verkauft werden darf (wenn denn überhaupt eins draufstehen würde) aber mal davon abgesehen, dass ich die Art der beinahe kommentarlosen
Absortierung an der Kasse reichlich schäbig fand, ist gerade bei Chicoree sehr leicht erkennbar, ob es gut oder schlecht ist. Muss dann ausgerechnet eine der wenigen Packungen mit gutem Inhalt in den Müll wandern, wenn das restliche Gemüse des Ladens im Vergleich dazu aussieht als käme es von dort? Die Packung kann eigentlich nur aus einer frischen Lieferung von heute (Montag) sein, da am Samstag Nachmittag nur siffiger Matsch im Korb lag, den nun wirklich niemand gekauft haben dürfte (warum also wäre der dann nicht gegen den frischeren ausgetauscht worden).

Das mit dem Haltbarkeitsdatum kommt mir vor als wäre es nur eine durch schlechte Laune begünstigte, verschwenderische Ausrede, um keine EAN aufgrund des fehlenden Etiketts nachfragen zu müssen. Mir ist auch so, als hätte ich in diesem Markt in der Vergangenheit schon häufiger problemlos Gemüse mit abgefallenem Etikett (auch Chicoree) kaufen dürfen. In der Regel geht man in diesem Markt nie so "fürsorglich" mit den Kunden um; oft genug habe ich gesehen, wie Leute vor mir einen offenbar blind gegriffenen, offensichtlich schon sehr gammligen Eisbergsalat o.ä. auf das Förderband platziert und auch gekauft haben - ganz ohne Absortierung, geschweige denn Kommentar der Kassierer (Eisbergsalat ist übrigens auch in Folie gewickelt und ohne MHD).

Die Frau am Serviceschalter war ebenfalls etwas irritiert über das angeblich fehlende Haltbarkeitsdatum, hat sich aber wohl aus taktischen Gründen nicht weiter dazu geäußert.
Mir fällt dazu nur ein Satz ein: Die Wege und Vorgehensweisen der Filialisten sind unergründlich. Die Konsequenz daraus, so behandelt zu werden, muss natürlich jeder selber ziehen… ;-)

Von Wasser zu Wein

Ein Foto von Jens von einem Schild, das er im Marktkauf in Löhne entdeckt hat. Als Außenstehender kommt man sicherlich ins Grübeln, aber so abwegig ist das doch gar nicht. Vor allem, und so deute ich die Information, wenn die alkoholfreien Getränke vorher doppelt angeboten wurden und der Platz insgesamt etwas knapp ist. Wobei "knapp" natürlich immer relativ ist, denn alle Marktkauf-Märkte, die ich kenne, haben recht stattliche Verkaufsflächen, in die man meinen Laden hier mehrmals reinstellen könnte.

Vielleicht liegt's auch doch einfach nur daran, dass sich mit Wein nunmal mehr Geld verdienen lässt. Aber das wäre jetzt nur eine in den Raum geworfene Spekulation. ;-)


Bikibike

Biki hat mir ein Foto geschickt:
Wir haben auf einer 6tägigen Lahn-Paddeltour gleich 3 Einkaufswagen gefunden und natürlich für Dich dokumentiert. Befreien konten wir sie nicht, alle lagen sicher schon länger und sehr schwer im Wasser.

1. Gießen - LIDL
2. Gießen - Kaufland (Hat 'ne Nummer dran)
3. Limburg - evtl. auch Kaufland
Das mit den Einkaufswagen ist schon echt so eine Sache. Jeder kennt sie, jeder nutzt sie – und entsprechend oft findet man sie in der Natur verteilt. Gerade beim Kanufahren (gibt es einen Sport, bei dem man näher an der Natur ist?) muss sowas besonders bitter wie auch besonders auffällig sein:


Harte Jobs, fehlender Respekt und Co...

Eine E-Mail, die mir Jens vor einer Weile geschrieben hat und in der er sich einige Gedanken über das Verhalten von Leuten im Umgang mit Menschen in (vermeinlich) niederen Jobs gemacht hat:
Mir schwirrt immer noch die Sache mit Deiner muslemischen Mitarbeiterin im Kopf rum. Ständig trifft man auf Menschen, die Toleranz einfordern, eigene Regeln aufstellen wollen, aber andere Menschen in Ihrer Eigenart nicht aktzeptieren. Das ist nicht nur mit Deiner Kassiererin so, dass betrifft ganz allgemein auch Menschen, die in Berufen arbeiten, die gemeinhin als sehr minderwertig betrachtet werden.
Dir dürfte es sicher nicht fremd sein, wenn man als Mitarbeiter in einem Supermarkt eher von oben herab angeschaut wird. Ich selber habe seinerzeit einen "höherwertigen" kaufmännischen Berufsabschluss erworben und war jahrelang selbstständig tätig, bis es irgendwann nicht mehr so gut lief. Ich hätte sicherlich den Kopf in den Sand stecken können, war aber bereit, meine eigene Erwartung an mein Leben herunterzuschrauben und für wirklich wenig Geld einen Job in einem Schnellrestaurant anzunehmen. Ich habe wirklich alles gemacht, Gemüse geschnippelt, bei Schnee und Regen die Produkte ausgefahren, den letzten Dreck aus der hintersten Ecke der Küche geputzt, usw.
Das man den Leuten ihr Essen auch nachts um 22 Uhr in die dritte Etage schleppt, wird einem meist mit einem abschätzigen Blick und 5 Cent Trinkgeld "gedankt". Höhepunkte sind da so Kommentare wie "12,95? Machen wir 13 glatt, Du kannst es sicher gebrauchen und Dir davon auch mal was schönes kaufen!". Klasse...
Mittlerweile habe ich gefallen an der Gastronomie gefunden und mir eine Stelle gesucht, die mir mit meinem Lebenslauf eine Perspektive bietet. Okay, es ist eine der großen Burgerketten, aber wie sagte mein zukünftiger Chef noch gleich: "Die Möglichkeiten meiner Mitarbeiter sind nur durch meine Mitarbeiter selber begrenzt."
Das klang mir heute den halben Tag im Ohr, als ich bei meinem Probetag wieder einmal auf der "anderen Seite" stand. Mir gegenüber auch Menschen, die davon ausgehen, dass ich ohne Hauptschulabschluss von der Schule abgegangen sein muss, weil ich so einen "miesen Job" erledige. Ich muss sagen, dass der "Seitenwechsel" von den besser verdienenden Menschen zu denen, die jeden Tag hart um ihr Geld kämpfen
müssen, mir mehr als gut getan hat. Ich seh die Packer im Supermarkt, die Crews in Schnellrestaurants und viele mehr heute mit anderen Augen. Ich bin Quereinsteiger, weiß aber jetzt schon, welche Pläne er mit mir hat und wie ich dahin komme. Das es davon nichts geschenkt
gibt, wissen sicher leider auch die ganzen Mitarbeiter dort, die aufgrund ihrer Vorbildung ein Leben lang die Burger umdrehen werden.

Was viele dieser Jobs verdienen, ist der Respekt derer, deren Leben ohne diese Jobs wesentlich unbequemer wäre. Der Respekt, den ich bei
vielen Deiner Beiträge von Kundenseite auch ein wenig vermisse. Das wollte ich nur mal loswerden... :-)
Vielen Dank für den Beitrag. Gerade wir hier merken das auch immer wieder. Irgendwas fällt dem Kunden herunter oder er lässt es einfach irgendwo stehen: "Das ist doch Ihr Job…"

Ja, genau. :-|

O&G-Waage

Etienne hat mir folgende Mail geschrieben:
In unserem lokalen E-Center wurde seit Jahren das Gemüse & Obst direkt an der Kasse gewogen. Für mich, als Kunde, war dies sehr angenehm.

Vor 3 Wochen wurde dann plötzlich wieder auf das 'alte' System umgestellt. Also Gemüse & Obst selber wiegen und Aufkleber dran machen. Nicht das dies mich sonderlich stören würde, aber neugierig warum man wieder auf das selber Wiegen umstellt bin ich schon. Leider wissen die Verkäuferinnen auch nicht warum dies Umgestellt wurde, empfinden es sogar als 'nervig', da sehr viele Kunden an der Kasse wieder zurück in die Obst- & Gemüseabteilung geschickt werden müssen um das vergessene Obst/Gemüse zu wiegen.
Ich bin ja ein absoluter Befürworter von den sogenannten "Check Out"-Waagen, also die in die Kasse integrierten Waagen. Mal gucken, was die für Vor- und Nachteile haben:

Vorteile:
– Keine Manipulationsmöglichkeiten
– Keine / Weniger verwechselte Artikel
– Es wird kein zusätzliches Etikettenpapier benötigt
– Weniger Störungen durch z.B. Papierstau etc.
– Die Etiketten kleben nicht überall in der Abteilung
– Die Kunden kennen es so aus anderen Läden
Nachteile:
– Kleine Verzögerung an der Kasse
– Höherer Anschaffungspreis (Pro Kassenplatz eine Waage statt einer zentralen SB-Waage)
Warum in besagtem E-Center auf das klassische System umgestellt wurde, kann ich nicht sagen. Ja nach Anzahl der Kassen, die in einem E-Center ja nun höher ist als in einem kleinen Nahversorgermarkt, könnte tatsächlich die Anschaffungspreis relevant gewesen sein. Aber warum man ein bestehendes System wieder abbaut, ist mir absolut schleierhaft…