Diese beiden Flaschen lagen im Mülleimer vor dem Leergutautomaten. Auf die (vermutlich vormals pfandlosen) Einwegflaschen hat irgendjemand zwei Etiketten geklebt: Einmal von einer kleinen Bier-Mehrwegflasche und einmal von einer 1l-Saft-Mehrwegflasche.
Natürlich hat der Automat die Annahme der beiden Flaschen verweigert. Und als erfahrene Blogleser wisst ihr auch warum: Die Etiketten waren mit Klebefilm befestigt und der Streifen verlief genau durch den Strichcode.
Ein etwa zwölfjähriger Junge fuhr auf seinem
Waveboard durch den Laden, während seine Eltern einkauften. Ich bin ja inzwischen bzgl. Personen auf
Inlinern relativ tolerant, vor allem wenn sie sich langsam und sichtbar sicher auf den Dingern bewegen.
Ich hatte ernsthaft Mühe, den Jungen einzuholen, so schnell fuhr er durch die unterschiedlichsten Gänge. Das war eigentlich schon Beleg genug dafür, dass er zu schnell war.
Das sagte ich ihm schließlich auch genau so und bat ihn darum, sein Board hier im Laden zu tragen.
Wir haben bei uns im Markt dieses Handy gefunden. Leider mit leerem Akku, so dass uns das Telefonbuch diesmal nicht weiterhilft. Sollte sich der mögliche Eigentümer erkennen: Bitte melden!
Na, das ging schnell. Keine zehn Minuten, nachdem wir die Zettel an die Tür gehängt hatten, meldete sich schon eine Stammkundin, deren Tochter ihr Handy vermisst. Voila.
Ein Stammkunde ging durch den Laden und machte währenddessen das, was hin und wieder mal Kunden tun: Er hatte ein Produkt aus dem Regal genommen, es geöffnet und war am essen. Allerdings handelte es sich dabei um ein Glas
Honig, den er mit mehreren Fingern aus dem Glas schlabberte. Die Finger klebten, die Hand klebte, das Glas klebte, sein Gesicht klebte…
So ging er zu einer Kollegin und sprach sie an: "
Ich will das mal eben bezahlen…"
Sie verstand zunächst gar nicht, was er überhaupt von ihr wollte. Schließlich klärte er auf: "
Ich hab' den Honig gerade im Suff aufgemacht. Ich hatte Hunger. Man sollte echt weniger trinken, da macht man nur noch dummes Zeugs."
Aye!
Als Türstopper benutzten wir für unsere Lagertür meistens irgendwelche Getränkekisten. Das bietet sich aufgrund der räumlichen Nähe zur Leergutannahme ja auch schließlich an. Manchmal sind die Kisten leer, manchmal stecken auch noch ein paar leere Flaschen in den Rahmen.
Auf dem Weg in den Laden fiel mir plötzlich ein Mann auf, der zusammen mit seinem Leergut eine etwa halbvolle Bierflasche mitgebracht hatte. Seine Idee war vom Ansatz her nicht schlecht: Er beschloss, den Inhalt einfach in eine der leeren Flaschen in der Türstopper-Kiste umzufüllen. Allerdings scheiterte das Vorhaben an der dilettantischen Durchführung: Aus etwa einem halben Meter Höhe mit einem zittrigen Strahl ein nur knapp zwei Zentimeter großes Loch zu treffen, überforderte den Kunden wohl – und eine große Bierpfütze quoll unter der kleinen Saftkiste deutlich sichtbar hervor…
Zwei junge Frauen, beide um Anfang zwanzig, haben jeweils eine dieser riesigen Ikea-Tragetaschen hier bis zum Laden und bis vor den Leergutautomaten geschleppt. Wer die Taschen kennt, weiß, wie groß sie sind und wie unglaublich viele Flaschen dort hineinpassen – mit anderen Worten: Die Dinger waren wirklich schwer.
Umso enttäuschender muss es gewesen sein, als sie (unter anderem mit Hilfe einer Kollegin) feststellen mussten, dass die ganze Schlepperei im wahrsten Sinne des Wortes fast komplett umsonst war. Nur ein paar Bier- und Limoflaschen konnten wir annehmen, der Rest setzte sich aus Wein- und Spirituosenflaschen und einigen Konservengläser zusammen. "Naja", seufzten die beiden ziemlich enttäuscht, "dann bringen wir die jetzt eben noch zum Altglascontainer."
Ich weiß, wo der nächste Altglascontainer steht. Wenn sie das ganze Zeugs tatsächlich bis dahin geschleppt haben, war das schon eine ordentliche Fitnessübung.
Eine Stammkundin hatte am Wochenanfang einen Präsentkorb für ihre Firma bei mir bestellt. "
Ich brauche den für Freitag", sagte sie. Kein Problem, machen wir.
Vorhin kam ein Kollege zu mir ins Büro: "
Da ist eine junge Dame, die einen Präsentkorb abholen möchte…"
Was? Wie? SCH..! Aber richtig.
Naja, sie brauche den Korb nicht sofort und auf diese Weise bekam sie ihn dann vorhin sogar von uns kostenlos zur Firma gebracht, schließlich mochten wir ihr nicht zumuten, wegen meiner Schusseligkeit extra noch einmal wiederzukommen.
Puh, Situation gerettet.
Ein etwas heruntergekommen wirkender Mann kam an die Lagertür und wollte Kaffee reklamieren: In einem Glas mit Melitta-Instantkaffee hätte ein Bekannter von ihm eine große Scherbe gefunden. Das Glas hatte er zwar nicht dabei, aber es wäre doch wohl angemessen, wenn er als Ersatz ein neues Glas bekäme.
Bekam er aber nicht, schon gar nicht ohne Vorlage der beanstandeten Ware. Also empfahlen wir ihm, sich mit seiner Reklamation direkt an den Hersteller zu wenden. Er bedankte sich und ging. (Und drohte erstaunlicherweise nicht damit, die Berufsgenossenschaft, das Ordnungsamt oder das Gesundheitsamt einzuschalten…)
Bei späteren Résumé kamen wir im Kollegenkreis zu dem Schluss, dass er mit ziemlicher Sicherheit auf diese Weise nur zu einem Gratisglas Instantkaffee kommen wollte.
Beim noch späteren Nachdenken, immerhin hat mir die Sache keine Ruhe gelassen, fiel mir erst auf, dass es von Melitta überhaupt gar keinen Instantkaffee im Glas gibt.
Alles klar?
Ein Kunde mittleren Alters hatte einen kleineren Einkauf zusammengesucht. An der Kasse stapelte er die Artikel auf das Förderband, eine Kiste Mineralwasser ließ er im Wagen stehen. Aber dennoch löste irgendetwas den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Beim genaueren Nachsehen stellten wir fest, dass unter der Kiste noch eine Packung Tofu, nicht aus der Vitrine, lag. "
Oh, die ist da wohl irgendwie druntergerutscht", erklärte der Mann. Wir haben die Aussage erstmal so hingenommen, zumal der Kunde insgesamt recht glaubwürdig wirkte.
Dennoch hat uns der Vorfall keine Ruhe gelassen und wir haben uns hinterher die Videoaufzeichnung angesehen. In der Getränkeabteilung hat er in den zu dem Zeitpunkt noch relativ leeren Wagen die flache Packung Tofu gelegt und dann unmittelbar danach die Wasserkiste darüber gestellt. Danach setzte er seinen Einkauf fort und ging schließlich zur Kasse.
Man kann sagen, was man will –
so verpeilt ist doch niemand. Für mich war das ein knallharter Diebstahlsversuch!
Ein Kunde wunderte sich über unsere Kaffeevitrine:
Das ist ja was, dass der Kaffee eingeschlossen ist. Sieht ja aus wie früher in der DDR. Warum ist das so?
Weil der Kaffee hier bei uns sonst immer auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist.
Und jetzt nicht mehr?
Naja, geht ohne Schlüssel ja schlecht.
Da stimmt dann wohl eher mit Ihrem Sicherheitssystem hier etwas nicht.
Doch, die Vitrine ist unser System. Das funktioniert perfekt.
Dazu fiel ihm dann nichts mehr ein.
Fertig?
Los!
Liebe Kunden, das ist doch kein Wühltisch.
Mein Büro liegt so, dass der Schall aus dem Laden durch die Türen regelrecht bis zu meinem Arbeitsplatz am Schreibtisch geleitet wird. Im grunde höre und verstehe ich im Grunde jedes Wort, das im Umkreis von mehreren Metern um die Tür zum Laden in eben jenem gesprochen wird.
Kopfschütteln lösen Gesprächsfetzen wie dieser bei mir aus: "…so eine Scheiße fresse ich nicht. Biodreck."
Eine Frau, Typ "Supermami", war mit ihrer etwa knapp dreijährigen Tochter hier im Laden. Die Kleine wollte
Neger… Mohren… Schaumzuckerküsse haben, die Mutter griff ins Regal, sah sich die erste Packung von allen Seiten an und legte sie wieder weg. Dann nahm sie die zweite Packung, betrachtete diese – und legte sie wieder weg. Die dritte, die vierte, die fünfte und schließlich nahm sie die letzte Schachtel aus dem Regal, betrachtete sie und legte sie wieder weg. Da meldete sich die Tocher: "
Darf ich die nicht haben?"
"
Nein!", entgegnete ihre Mutter energisch. "
Die laufen am 28.8. ab. Die sind schlecht, die kannst du nicht mehr Essen!"
Genau. Gleich wegwerfen!!!111EINSELF
Ein Kunde war mit einem offenbar anglophonen Freund oder Bekannten hier bei mir im Laden. Sie gingen eine ganze Weile durch die unterschiedlichsten Gänge und er erklärte bei (fast) jedem Regal grob, was sein Begleiter dort finden würde.
Als sie vor dem Tiernahrungsregal standen, schnappte einer meiner Mitarbeiter zufällig folgenden Gesprächsfetzen auf: Mein Kunde machte er eine Geste mit dem Arm, zeigte einmal am Regal entlang und erklärte ausdrucksstark und ganz pauschal: "
Don't buy this!"
Einfach, aber wirkungsvoll.
Ein Mann stand an der Kasse und wollte irgendetwas. Nur was, haben wir beim besten Willen nicht herausgefunden. Er gestikulierte unidentifizierbar und sprach leider nur Spanisch. Von den hier anwesenden Mitarbeitern hat leider niemand ein Wort verstanden.
Als ich ihn seinen Wunsch aufschreiben lassen wollte, um mit der Notiz via Online-Sprachtool herausfinden zu können, was der Mann möchte, war er schon wieder aus dem Laden verschwunden.
Okay, dann eben nicht.