Skip to content

Schwein in die Mühle

Wenn irgendwo Fleisch verarbeitet wird, vom Transport-LKW über Metzgereien bis hin zur Imbissbude, sieht man immer lachende Schweine, Rinder, Hühner. Ziemlich absurd und sehr weit fern der Realität.

Fast schon erschreckend realistisch fand ich dagegen diese Bemalung auf einer Würstchenbude auf dem Hamburger Dom: Ganze Schweine rein, Würstchen raus, grillen – und auf den Tisch.


Erst meckern, dann rechnen

Meine Kassiererin hatte versehentlich die Artikelnummer für Bananen als Preis eingegeben. So stand ein Posten
LEBENSMITTEL 85,00
auf dem Kassenbon. Genau darunter war die Zeile
LEBENSMITTEL 85,00-ST
zu sehen. Die erste Zeile war die Buchung, die zweite Zeile war die Stornierung.

Nun hat eine Kundin doch tatsächlich moniert, dass wir ihr zweimal fündunfachtzig Euro berechnet hätten und dass das eine Unverschämtheit wäre.

Bei einem Bon in Gesamthöhe von knapp 20 Euro...

Weihnachtsdeko 2010

Fünf Stunden Arbeit am Totensonntag – wie jedes Jahr. Aber der Laden sieht wieder wunderschön weihnachtlich aus. Naja, so weit das eben bei einer über 500 Quadratmeter großen Fläche möglich ist... :-)




Der Kabelwust an der Notkasse

Seit Anfang an besteht meine dritte Kasse hier im Laden aus einem kleinen rollbaren Tisch, der ursprünglich nur bedarfsweise in die Kassenzone geschoben werden sollte. Inzwischen steht die "Notkasse" seit 10,5 Jahren da vorne herum und wird nicht nur zu Spitzenzeiten eingesetzt, sondern z.B. auch als eine für alle Mitarbeiter leicht erreichbare Kasse, an der Artikel überprüpft werden können.

Manche Sachen sind einfach so wie sie sind und auch wenn sie besch****eiden aussehen, rennt man jeden Tag daran vorbei und nimmt sie irgendwann nicht mehr als negativ wahr. So hing zum Beispiel all die Jahre aus dem Kassentisch der gesamte Kabelwust vorne heraus, weil durch die geschlossenen Blechwände des Tisches die Kabel nunmal nicht durchgeführt werden konnten. Das war schon immer so, fertig.

Aber irgendwie hat mich vor ein paar Tagen im wahrsten Sinne des Wortes "im Vorbeigehen" dieses Kabelzeugs auf einmal mächtig gestört. Und weil's so schön ist, habe ich auch jetzt erst entdeckt, dass die Blechteile des Tisches vorgestanzte Öffnungen haben, die man einfach mit einem Hammerschlag benutzbar machen konnte. Ach, manchmal ist es doch so einfach. Man muss nur seinen Allerwertesten bewegen.



Tataaaa! :-)


Bier kühlen

Ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte und der auch nicht sonderlich vertrauenerweckend aussah, hielt einer Kollegin eine Tüte mit Plastikbierflaschen vom Discounter vor die Nase. Ob wir die bei uns im Kühlraum unterbringen und für ihn kühlen könnten.

Hätte uns natürlich nicht materiell wehgetan. Aber es gibt nunmal ein paar Dinge, die man einfach ganz persönlich nicht machen will – und dies war eines davon.

Wir sind doch kein öffentlicher Kühlschrank. :-|

Und dass es beim Discounter das Billigbier nicht gekühlt gibt, hat schon seinen Grund. Wer kalte Getränke kaufen will, soll auch für den Mehrwert bezahlen.

"Menne"

Hat zwar gerade üüüüberhaupt nichts mit dem Laden hier zu tun, aber aus gegebenem Anlass muss ich das mal eben loswerden:
Als Alternative für "Freund", "Mann", "Lebensgefährte" oder auch "Partner" wählen weibliche Angehörige des Prekariats (bei anderen ist mir das jedenfalls nie aufgefallen) sehr gerne den Begriff "Menne", wenn sie mit Dritten reden. ("Mein Menne geht morgen mit mir ins Kino.")

Ich finde den Begriff jedenfalls absolut grausam und mir klappen sich immer wieder die Zehennägel hoch, wenn sich jemand so ausdrückt. Aussterben will dieses Wort aber leider überhaupt nicht. :-O

Angemeckert

Eine junge Frau stand mit einem durchschnittlich gefüllten Einkaufswagen in der Schlange der ersten Kasse. Plötzlich fiel ihr wohl auf, dass sie einige Becher Jogurt doch nicht kaufen möchte und stellte diese einfach in das nächstbeste Regal. In diesem Fall zwischen die sich noch im Verkauf befindlichen Glühlampen.

Hinter dieser jungen Frau stand eine ältere Stammkundin. Dieser war aufgefallen, dass der Jogurt ins Kühlregal und nicht in die Leuchtobstabteilung gehört und deshalb sprach sie die junge Kundin an:
"Wollen Sie das nicht wieder wegbringen?"
Es folgte keine Reaktion.
"Hallo? Wollen Sie die Sachen so da stehenlassen? Die müssen nämlich gekühlt werden. Und der nächste freut sich dann, weil er verdorbenen Jogurt gekauft hat.
Die junge Frau verdrehte die Augen, griff die Jogurtbecher und trottete mit schweren Schritten in Richtung Kühlregal.

Super Reaktion! Also von der alten Kundin, natürlich. :-)

REWE-Wurst

Eine ältere Kundin hatte ihre Einkäufe zusammengesucht und war an der Kasse bereits dran. Mein Mitarbeiter zog alle Artikel über den Scanner, bis die Kasse plötzlich piepte: "Artikel nicht gefunden." stand auf dem Display. Eine Aushilfe hatte das mitbekommen, flitzte zum Kühlregal und nannte den Preis für die Bio-Wurst.
Hinterher sprach mich mein Mitarbeiter an, warum wir hier Artikel mit REWE-Aufdruck verkaufen würden. Bitte?!? Ja, genau. Auf der Wurst hätte "REWE Bio" gestanden.

Gemeinsam suchten wir das Regal ab. Artikel für Artikel, Fachboden für Fachboden – aber irgendwelche Produkte mit dem Logo des Mitbewerbers konnten wir nicht finden. Und auch die Aushilfe konnte auch nicht mehr sagen, wie sie auf den Preis gekommen war und vermutete, dass sie auf die gleiche Sorte Wurst von unserer Bio-Marke gesehen hatte.

Und wir stehen nun da und rätseln: Woher kam diese Wurst? Oder hatte die alte Kundin die vielleicht schon woanders gekauft und bei uns nur versehentlich mit auf das Kassenband gelegt? Werden wir vermutlich nie erfahren...

Mal eben das Frühstücksbier klauen...

Ein hetwas heruntergekommener Typ betrat den Laden. Leider balancierte ich gerade mit einem heißen Blech Brötchen herum, aber ich nahm mir vor, sofort danach ins Büro zu gehen und dem Mann ein bisschen zuzusehen.

Als ich 30 Sekunden später vor den beiden Monitoren der Überwachungsanlage stand, staunte ich nicht schlecht, denn der Typ war im Laden nicht mehr zu finden. Wo war der so schnell hin? Ich spulte die Aufzeichnung etwas zurück und sah, dass er reinkam, in die Getränkeabteilung ging, zwei Dosen Bier nahm, diese auf dem Weg nach vorne in seiner Jacke verschwinden ließ und direkt den Laden wieder verließ. Draußen war er leider schon unauffindbar.

Wo ist der Korb voller Farbe?

Vor einiger Zeit ist mir einer meiner roten "SPAR"-Einkaufskörbe aufgefallen, den irgendjemand mit weiter Farbe komplett im oberen Bereich übergepinselt hatte. Die Schriftzüge waren nicht mehr zu sehen und es sah allgemein hässlich aus. Ich ließ den Korb zunächst hier im Laden im Kreislauf und nahm mir vor, beizeiten darüber hier im Blog zu berichten und die Farbe dann nach Möglichkeit zu entfernen.

DAS hat sich jetzt wohl erledigt. So wie es aussieht ist der Korb nämlich verschwunden. Auch nach intensiver Suche habe ich ihn nicht mehr hier im Laden oder im Lager wiedergefunden.


Versuchter Sekundenkleberdiebstahl

Mit einer relativ neuen Kollegin unterhielt ich mich im Kassenbüro ober Ladendiebstahl und woran man mögliche Täter erkennt. Es ist schwer zu beschreiben, vor allem steckt sehr viel Erfahrung dahinter. Mit Sicherheit ist nunmal nicht zu sagen, dass eine Person mit bestimmten Merkmalen klauen wird. Aber bestimmte "Zielgruppen" haben oftmals gleiche Verhaltensmuster oder Erkennungszeichen und zumindest guckt man dann mal genauer hin. Das erklärte ich ihr auch so, parallel dazu guckten wir auf den Bildschirm der Videoanlage.

Da stand ein Mann im Gang mit Haushaltswaren/Schreibwaren und sah sich immer wieder nervös um. "Schau!", erklärte ich meiner Kollegin. "Der Typ könnte einfach nur unruhig sein oder vielleicht auf jemanden warten. Aber es könnte genauso gut sein, dass er auf reine Luft wartet, um etwas einstecken zu können." Dann nahm er etwas aus dem Regal, das ich in dem Winkel nicht genau identifizieren konnte, drehte sich um und machte die typische Bewegung, die viele Ladendiebe machen: Jacke hoch, irgendwas einstecken und hinterher die Klamotten wieder richten und glattziehen. Dann ging er mit leeren Händen in Richtung Kasse.

Als ich am Ausgang ankam, wollte der Mann sich gerade hinter den an der Kasse wartenden Kunden vorbeidrängen. Er war schon an der Kasse vorbei, als er mich entdeckte. Schnell drehte er sich wieder um und ging in den Laden zurück. Da hatte er plötzlich eine Packung teuren Sekundenkleber in der Hand und fuhr mich an, dass er ja "jeden Tag herkommen" würde und dass es eine Unverschämtheit wäre, ihm zu unterstellen, dass er den klauen wollte. Demonstrativ legte er den Kleber auf das Förderband der Kasse und bezahlte ihn schließlich auch.

Da ich meinem Gefühl in diesem Fall mehr vertraute als dem Mann, erteilte ich ihm trotzdem Hausverbot.

Auf der Videoaufzeichnung war übrigens deutlich zu sehen, wie er, nachdem er wieder in den Laden gegangen war, den Kleber mit dem Rücken zu mir wieder aus dem Hosenbund angelte. Bleibt die Frage, was er wohl "jeden Tag" so mitgehen lassen hat. :-|

SPAR-Markt + Postoffice in Port Charlotte

Jan hat mir geschrieben:
Hallo in Bremen!

Auf unserem letzten Schottland-Urlaub stolperten wir über diesen niedlichen Sparmarkt + Postoffice in Port Charlotte auf der Insel Islay (Wind, Schafe, Meer, Hügel, acht Whiskydestillerien :-) ) - da dachte ich, daß man ihn doch unmöglich der Weltöffentlichkeit vorenthalten kann!
Guter Gedanke, vielen Dank für das Foto. :-)


Kaputte Schlüssel

Inzwischen ist dieses Mini-Schlüsselbund schon über drei Jahre alt und war tagtäglich im Einsatz. Es handelt sich dabei um unseren "Schlüsselsatz" für den Leergutautomaten. Was auf dem Bild zu sehen ist? Nun: Zum einen ein abgebrochener Sicherheitschlüssel, zum anderen der sogenannte "Kodierstift", ein kurzgeschlossener Klinkenstecker, mit dem man bestimmte Funktionen des Automaten auslösen kann.
Die Klinke ist an der Verschraubung vor Ewigkeiten schon auseinandergefallen, der Schlüssel nun vom (im Alltag auch teilweise recht unpfleglichen) Dauergebrauch durchgebrochen. Wird Zeit für den zweiten Satz, der bislang sicher im Tresor ruhte. :-)


Was soll man sagen?

Eine Stammkundin hat in den letzten Jahren körperlich extrem abgebaut. Sie war immer eine große, kräftige Frau. Plötzlich war sie vollkommen verändert. Schleicht nur noch wie ein Gespenst durch den Laden, spricht kaum und ist völlig "neben sich". Was mag da wohl passiert sein? :-(

Ich könnte darüber jetzt einen langen traurigen Beitrag schreiben. Und dabei wollte ich doch etwas ganz anderes festhalten. Bei ihrer Suche nach einem bestimmten Brötchen hat sie ein paar andere mit bloßen Händen in den Schütten umsortiert und hinterher liegenlassen. Die angefassten Brötchen habe ich (so weit ich sie identifizieren konnte) rausgenommen und entsorgt. Gesagt habe ich nichts, da es wahrscheinlich beim nächsten Besuch schon wieder vergessen gewesen wäre.

Ach, scheiße sowas. Das tut echt weh, sowas mitzuerleben. :-(