Bei realkommastrich kann man in dieser Woche mit D-Mark bezahlen. Für die Aktion haben sie eine riesige Werbetrommel gerührt, heute Vormittag lief hier in Bremen auf mindestens einem Radiosender ständig ein kurzer real-Werbespot, in dem für die Aktion geworben wird.
Und was passiert? Ein Kunde sieht mein Plakat, das hier im Laden darauf hinweist, dass man hier auch mit der alten Währung bezahlen kann und bemängelt, dass es ja typisch sei, dass immer alles gleich nachgemacht werden würde. Kaum könne man bei dem einen mit D-Mark zahlen, würden die anderen nachziehen.
Blogleser Hannes hat mir ein Foto eines SPAR-Marktes in der ostaustralischen Stadt Yeppoon zukommen lassen. Vielen Dank für die Zusendung und die Mail. Und auch für's Warten auf den autofreien Parkplatz.
Hallo Björn,
als ich in Australien über den im angehängten Bild sichtbaren SPAR-Markt gestolpert bin, kam ich nicht umher, ein Foto für dich zu machen.
Mein Reisebegleiter Christian konnte zwar erst nicht verstehen, wieso ich warten musste, bis auch das letzte Auto vom Parkplatz weg war, aber dafür hast du jetzt ein Bild vom Markt mit sehr Bremen-untypischem Wetter.
Der Markt befindet sich in Yeppoon, das ist in Queensland an der australischen Ostküste.
Andreas hat mich auf ein "Kunst-Fenster" der Zeppelin Universität am Bodensee hingewiesen, das von der schwedischen Künstlerin Gunilla Klingberg gestaltet wurde:
"Ihr Werk Brand New View wurde für die südliche Fensterfront konzipiert und verwandelt aus dem Wirtschaftsleben entlehnte Formen und Zeichen, Logos von Billigdiscountern zu ekstatischen und verführerischen Strukturen."
Ob SPAR nun ein "Billigdiscounter" ist, sei mal dahingestellt. Die Idee mit den Logos ist trotzdem originell. Hier sind übrigens noch zweiFotos von dem Kunstwerk zu sehen.
Seit ich diesen Laden habe, hängen wir Jahr für Jahr am Totensonntag die Weihnachtsdekoration auf. So auch gestern wieder.
Wir haben uns nicht nur darüber erschrocken, wie schnell mal wieder ein ganzes Jahr vorübergegangen ist. Und nicht nur das: Die Jahre rasen regelrecht an einem vorbei. Diese Deko benutzen wir inzwischen sogar schon zum vierten Mal. Der eine oder andere Leser wird sich evtl. noch an das Zeitraffer-Filmchen erinnern, das ich vor drei Jahren ganz stolz vom Aufbau gemacht habe.
Ein junger Mann aus Baden-Württemberg hat sich bei mir beworben. Die Absicht, in den Norden zu ziehen, liegt bei ihm wohl nicht vor. Der Bewerber sucht wohl eine Stelle im größeren Umfeld seines Wohnortes, hat dazu ausdrücklich zwei Landkreise im Osten des Bundeslandes aufgeführt.
Und ich frage mich nun: Warum bewirbt der sich bei mir? Und wäre es sehr gemein, ihn zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen?
Blogleser Alph hat mir ein paar Bilder von zwei SPAR-Märkten in Norwegen zukommen lassen. Dazu schreibt er:
Das erste Bild ist von einem Spar in Byrkjelo in der Kommune Gloppen in Westnorwegen. Der Markt ist wegen seiner tollen Backabteilung mit frischen Brötchen und dem tollsten Gebäck in der Gegend gibt sehr bekannt. Autofahrer nehmen gerne einen größeren Umweg in Kauf um dort Backwaren zu kaufen. Ansonsten ist es eher ein kleines Geschäft, was aber trotzdem alles anbietet was man so braucht.
Die anderen Bilder zeigen den Spar-Markt in Skei in der Kommune Jølster, ca. 20 Minuten von Byrkjelo entfernt. Wiederum ein kleines Geschäft, aber man braucht eben keinen großen Supermarkt in einem kleinen Dorf wie Skei. Außerdem sieht man die Angebote der Woche außen auf der Wand hängen. Innen sieht man die Kühltheken mit Milchprodukten, auf dem anderen Bild die separate, abschließbare Kühltheke mit Bier. Abschließbar, weil 2 Stunden vor Ladenschluss kein Bier mehr verkauft werden darf, und die Kühltheke dann geschlossen wird. Billig ist das Bier ja eh nicht, so 3,50 € muss man für ne 0,5l-Dose Pils schon hinblättern. Wein oder Spirituosen dürfen in Supermärkten erst gar nicht angeboten werden, dazu muss man in einen speziellen Laden fahren, dem sogennannten 'Vinmonopolet'. Der nächste befindet sich mindestens 40 Minuten von hier entfernt. Tja, für Deutsche unvorstellbar.
Gerade mal sechs Wochen ist es her (hüstel), dass ich die Idee hatte, unseren Anhänger für die Hauslieferungen mit ein paar Aufklebern zu versehen. Und seit immerhin schon fünf Wochen (wie die Zeit vergeht...) liegen die Aufkleber hier auf dem Schreibtisch und warten darauf, eingesetzt zu werden.
Bärenfelle kennt man ja. Und Schaffelle. (Wenngleich das Wort gechrieben sehr komisch aussieht...) Und Tigerfelle spätestens seit dem 90. Geburtstag. Und manche Leute tragen Mäntel aus Nerz- oder Chinchillafellen. Und ein Katzenfell hatten wir damals in der Schule im Physikraum, für Experimente mit elektrischen Ladungen. Aber...
Ein mir unbekannter Mann wollte mich privat sprechen. In solchen Fällen fragen die Leute normalerweise, ob sie anschreiben lassen dürfen – das war diesmal allerdings nicht der Fall.
Der Mann sei Auslieferungsfahrer, unter anderem für AMC-Töpfe und da seien noch welche von der Auslieferung "übriggeblieben" und die könnte ich nun zum Spottpreis erwerben.
Wer dabei jetzt das Gefühl hat, dass da doch irgendetwas bestimmt nicht ganz mit rechten Dingen zugehen kann, wird verstehen, warum ich das Angebot dankend abgelehnt habe.
Ein kleiner Junge wedelte mit einem Heft aus dem Zeitschriftenregal vor seiner Mutter herum und bettelte, dass sie es ihm kauft. Da seien die neuesten Sammelkarten drin und die wären total cool und damit wäre er total in und darum müsse er die unbedingt haben.
Die Mutter reagierte zunächst nicht und ich dachte mir, dass sie den Kauf nicht befürworten würde. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon einer riesigen Szene hier im Laden entgegen.
Die Geschichte nahm allerdings einen vollkommen anderen Ausgang. Die Erziehungsberechtigte hielt zwei Pizzakartons aus der Tiefkühltruhe hoch: "Wollen wir heute Pizza essen? Was möchtest du? Mit Salami oder mit Champignons?"
Schlagartig schlug das Interesse des Kindes um, das Heft war vergessen. Denn heute Abend gibt es Pizza!
Seit einigen Monaten haben wir hier "Kalte Muschi" im Angebot, ein Mixgetränk aus Cola und Rotwein. Ich habe das Zeugs (diese Formulierung ist nicht abfällig gemeint, schließlich bezeichnet der Hersteller sein Produkt selber als "Rotwein Cola Zeugs") selber noch nie probiert. Dann lieber separat: Eine kalte Cola, wenn's alkoholfrei sein soll und einen guten Rotwein zum Essen.
Hin und wieder lachen ein paar Kunden über den Namen, vom beschämten "Hihi" bis zur jovial gröhlenden Partyrunde war vermutlich schon alles dabei.
Sich darüber aufzuregen, wie es eine Kundin kürzlich tat, verstehe ich nicht. So etwas anstößiges gehöre nicht ins Sortiment und deswegen würden schon einige andere Kundinnen nicht mehr zu uns kommen. Ich gebe zu, das ist dann, sollte die Aussage überhaupt wahr sein, deren Problem. Wir verkaufen hier auch den Playboy, Kondome und Erdbeeren und Schlagsahne. Sich dann an einem auffälligen Produktnamen zu stören ist meiner Meinung nach albern und kleinlich.
Bei IKEA wird man als Kunde konsequent "geduzt". Mich persönlich stört es nicht, der Umgang hier im Laden ist nicht anders. Wir sind hier in der Firma untereinander komplett per Du und auch viele Kunden steigen da mit ein. Ich habe noch nie einen Laden gesehen, wo auch so viele Kunden das "Du" verwenden. Wie gesagt: Ich finde es toll.
Der Unterschied zu IKEA dürfte sein, dass ich für wichtige Schreiben (Arbeitsbescheinigungen, Abmahnungen, Kündigungen (letztere zum Glück nur sehr selten)) dennoch die förmliche "Sie"-Form wähle.
Ein Bekannter von mir hat bei IKEA gearbeitet, allerdings hat er die Probezeit leider nicht überstandenl. Die Gründe dafür spielen jetzt keine Rolle. Die Kündigung sieht so aus:
Hallo xxx,
hiermit kündigen wir Dein Arbeitsverhältnis fristgemäß in der Probezeit zum xx.xx.xxxx. [...]
Wir weisen Dich darauf hin, dass Du nach Kenntnis von der Beendigung Deines Arbeitsverhältnisses verpflichtet bist, Dich unverzüglich persönlich beim zuständigen Arbeitsamt zu melden, damit dort so schnell wie möglich...
Gut, das IKEA-Du soll Schweden vermitteln und nicht besondere Vertrautheit schaffen, aber genauso wirkt das nunmal hierzulande und entsprechend zynisch wirkt eine so formulierte Kündigung.
"Hey, Du, bist ja ein netter Kerl und wir haben uns ja alle ganz lieb. Aber Du musst jetzt trotzdem gehen."
Die tausende Dosen aus dem letzten Blogeintrag sind für einen Automaten doch nichts im Vergleich zu diesem Sammelsurium, das sich innerhalb weniger Woche in meinem Automaten angesammelt hat.
Gut, dass da mal die Deckel von den Flaschen und Gläsern abfallen und in der Maschinerie landen, ist relativ normal – interessanter ist die Frage, warum Leute dort leere Miniaturflaschen, Kugelschreiber, Taschentücher, Kassenbons und ein Apfelkerngehäuse hineinwerfen...