Ein etwas heruntergekommen wirkender Kunde wollte zwei Stangen Zigaretten kaufen. Da diese bei uns an der Kasse (bewusst und aus verschiedenen Gründen) nicht an der Kasse über eine Warengruppentaste erfasst werden können, buchte mein Mitarbeiter sie auf "Lebensmittel".
Der Man bezahlte mit einer ec-Karte, von der er zielsicher die PIN eintippte – und zog ein besorgtes Gesicht, als der den Kassenbon betrachtete: "Was ist, wenn mich die Polizei anhält? Da steht gar nicht drauf, dass das Zigaretten sind."
Naja, abgesehen davon, dass zwei Posten "Lebensmittel" mit den zufällig den Stangenpreisen entsprechenden Summen schon ein sehr offensichtlicher Beweis sind, könnte die Polizei ja auch direkt hier anrufen und sich den Kauf bestätigen lassen.
Viel mehr beschäftigt meinen Mitarbeiter und mich jetzt, warum der Kerl wohl so eine Sorge vor der Polizei hat...
Eine Kundin und junge Mami ging durch den Laden und fachsimpelte dabei ausgiebig mit ihren Gesprächspartner über Kopfläuse, die wohl gerade in ihrer Gruppe umgehen würden, und alles, was dazu gehört.
Es hat übrigens auch nichts mit "kundenunfreundlich" zu tun, wenn man bei einer Bank kein Geld auf ein gänzlich fremdes Konto einzahlen möchte, aber dieses aus verschiedenen Gründen nicht kann.
Inzwischen hat mir die Hausbank unserer gemeinsamen Kunden (und in Absprache mit diversen Vorgesetzen) netterweise den Namen der Dame zukommen lassen, so dass ich das Geld auch direkt überweisen konnte.
Damit ist die Sache für mich erstmal erledigt. Aber mich interessiert trotzdem noch, warum sie sich so lange nicht gemeldet hat. Vielleicht erfahre ich das ja noch irgendwann...
Hannes: wär zu einfach... evtl übersieht sie es ja, so ist björn dann um knappe 900 euro reicher....
verstehe auch nicht, dass das geld nicht umgehend überwiesen wird. die kontonr. wird ja wohl auf dem beleg stehen....
Penny_Lane:
ich denke, es wäre sogar die Pflicht von Bert, den Betrag (ungerechtfertigte Bereicherung) unverzüglich per Überweisung auszugleichen, wenn die Kontodaten auf der Quittung stehen.
micha:
finde ich ja sehr dreist, das geld nicht sofort zurücküberwiesen zu haben. kontodaten sind ja da, und gefahr der rückbuchung wegen ec+pin auch nicht gegeben.
also, ich würd in dem fall in zukunft einen weiten bogen um den laden machen.
chris1123:
Ich würd ihr auch die Differenz einfach überweisen - Bankverbindung steht ja bei der Buchung dabei. Macht auch nen besseren Eindruck, als wenn sie sich erst melden muss.
hanz:
Warum erstattest Du den Differenzbetrag nicht einfach auf das Konto der Dame? Finde Dien Verhalten unmöglich. Du bzw. Dein Mitarbeiter hat ein Fehler gemacht und da darf man ja wohl erwarten, dass Du die "kleine Differenz" unverzüglich erstattest, auch wenn sich keiner meldet.
Knaller: Finde das auch krass, dass das Geld nicht einfach wieder überwiesen wird.
berliner:
Ich finde das auch unmöglich von Björn, erstatte das Geld zurück und gut ist!
Und so weiter und so fort...
Und jetzt macht jeder von euch mal eine Überweisung. Allerdings nur mit der Kontonummer und mit der Bankleitzahl, ohne einen Namen beim Zahlungsempfänger einzugeben.
Und dann können wir über mein "unmögliches Verhalten" gerne noch einmal ausgiebig diskutieren.
Am Samstag vor rund eineinhalb Wochen hatte sich einer Mitarbeiter bei einer ec-Cash-Zahlung vertippt und die Kundin auf diese Weise versehentlich um 900 Euro erleichtert.
Ich hatte am Montag sofort die Bank kontaktiert und darum gebeten, die Kundin vorzuwarnen und darauf hinzuweisen, dass sie selbstverständlich das Geld von mir unverzüglich und diskussionsfrei wiederbekommen wird.
Das alles ist, wie gesagt, mittlerweile über eine Woche her und es hat sich noch niemand bei mir gemeldet. Weiß die Kundin noch gar nichts von dem Malheur? Hat sie so viel Geld auf dem Konto, dass das gar nicht auffiel? Oder ist sie so im Stress, sich um die vielen zurückgegangenen Lastschriften zu kümmern, dass sie zu nichts anderem mehr kommt?
Ich habe keine Ahnung und werde von Tag zu Tag neugieriger, wie die Sache wohl ausgehen wird.