Klein und diebisch
In den letzten Tagen haben wir immer wieder ausgeplünderte Packungen "Kinder Friends" und von anderen Ferrero-Produkten im Laden gefunden. Mal stand die leere Schachtel einfach auf dem Fußboden in einer Ecke, ansonsten haben wir sie immer irgendwo in den Regalen hinter anderer Ware entdeckt. Die Videoaufzeichnungen halfen dummerweise nicht weiter und auch ansonsten hatten wir keine Idee, wo man ansetzen konnte. Dass Leute komplette Packungen stehlen, ist hier leider alltäglich. Dass Dinge im Laden geöffnet und verzehrt werden, ebenfalls. Im Falle der "Kinder Friends" konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, dass jemand sie sofort aufisst. Wir beschlossen also, die Augen aufzuhalten.
Die "Kinder Friends" sind ein meiner Meinung nach relativ teurer Artikel und nicht einer der sich am schnellsten drehenden. Als ich nun zufällig in Kassennähe stand, beobachtete ich ein zehnjähriges Mädchen dabei, wie sie eine der Packungen aus dem Regal nahm. Sofort schrillten meine Alarmglocken, denn auch wenn der Name es vermuten lässt, so kaufen kleine Kinder das Produkt doch nie bis höchst selten. Mit der Packung in der Hand stellte sich die Kleine nicht an der Kasse an, sondern verschwand im Laden hinter einem der Regale. Ich ließ sie gewähren, griff nicht ein, beobachtete sie auch nicht weiter und wartete an meiner Position ab, ob sie die Schachtel nicht doch wieder ins Regal stellt. 30 Sekunden später kam das Mädchen tatsächlich wieder zum Süßwarenregal – und zwar ohne die "Kinder Friends"-Packung in der Hand zu halten. Na, sowas...?
Erneut nahm sie ein paar Teile von Ferrero aus dem Regal und verschwand wieder im Laden. Ich begab mich ganz schnell ins Büro und beobachtete sie dabei, wie sie die Teile auspackte und in den vor ihren Bauch geschnallten Rucksack fallen ließ. Die leeren Packungen warf sie irgendwo zwischen die Ware.
Von meinem Kurztrip ins Büro hatte sie gar nichts mitbekommen und so stand ich schon wieder an der Kasse, als sie dort ankam – und einfach an mir vorbei aus dem Laden marschieren wollte. Ihren Rucksack hatte sie wieder auf den Rücken gedreht und so stoppte ich das Mädchen, indem ich sie einfach am Handgriff der Tasche festhielt. Sie wollte erst protestieren, sah aber dann doch ein, dass es keinen Sinn hatte, zu leugnen. Um die Situation nicht vor den anderen Kunden klären zu müssen, gingen wir mit der Kleinen ins Lager, so wie wir es sonst auch mit allen anderen Ladendieben tun.
Ich zückte das Telefon, rief allerdings nicht die Polizei an, sondern ließ das Mädchen zu Hause anrufen. Dicke Tränen liefen an ihren Wangen herunter, während ich mit ihrem Vater telefonierte und ihm erklärte, dass seine Tochter leichte Defizite bei der Unterscheidung von "dein" und "mein" hätte. Er kündigte an, dass seine Frau sofort herkommen würde.
Während wir auf ihre Mutter warteten, gab die Kleine zu, auch für die anderen leeren Packungen in den letzten Tagen verantwortlich gewesen zu sein. Dies wunderte mich nicht, denn die Handschrift war ein und die selbe.
Der Rest verlief – zumindest aus unserer Sicht – recht unspektakulär: Die Mutter bezahlte (soweit uns bekannt) die komplette von ihrer Tochter gestohlene Ware und musste sich offenbar sehr bemühen, dabei halbwegs ruhig zu bleiben. Wie es dem Mädchen wohl zu Hause ergangen sein mag?
Die "Kinder Friends" sind ein meiner Meinung nach relativ teurer Artikel und nicht einer der sich am schnellsten drehenden. Als ich nun zufällig in Kassennähe stand, beobachtete ich ein zehnjähriges Mädchen dabei, wie sie eine der Packungen aus dem Regal nahm. Sofort schrillten meine Alarmglocken, denn auch wenn der Name es vermuten lässt, so kaufen kleine Kinder das Produkt doch nie bis höchst selten. Mit der Packung in der Hand stellte sich die Kleine nicht an der Kasse an, sondern verschwand im Laden hinter einem der Regale. Ich ließ sie gewähren, griff nicht ein, beobachtete sie auch nicht weiter und wartete an meiner Position ab, ob sie die Schachtel nicht doch wieder ins Regal stellt. 30 Sekunden später kam das Mädchen tatsächlich wieder zum Süßwarenregal – und zwar ohne die "Kinder Friends"-Packung in der Hand zu halten. Na, sowas...?
Erneut nahm sie ein paar Teile von Ferrero aus dem Regal und verschwand wieder im Laden. Ich begab mich ganz schnell ins Büro und beobachtete sie dabei, wie sie die Teile auspackte und in den vor ihren Bauch geschnallten Rucksack fallen ließ. Die leeren Packungen warf sie irgendwo zwischen die Ware.
Von meinem Kurztrip ins Büro hatte sie gar nichts mitbekommen und so stand ich schon wieder an der Kasse, als sie dort ankam – und einfach an mir vorbei aus dem Laden marschieren wollte. Ihren Rucksack hatte sie wieder auf den Rücken gedreht und so stoppte ich das Mädchen, indem ich sie einfach am Handgriff der Tasche festhielt. Sie wollte erst protestieren, sah aber dann doch ein, dass es keinen Sinn hatte, zu leugnen. Um die Situation nicht vor den anderen Kunden klären zu müssen, gingen wir mit der Kleinen ins Lager, so wie wir es sonst auch mit allen anderen Ladendieben tun.
Ich zückte das Telefon, rief allerdings nicht die Polizei an, sondern ließ das Mädchen zu Hause anrufen. Dicke Tränen liefen an ihren Wangen herunter, während ich mit ihrem Vater telefonierte und ihm erklärte, dass seine Tochter leichte Defizite bei der Unterscheidung von "dein" und "mein" hätte. Er kündigte an, dass seine Frau sofort herkommen würde.
Während wir auf ihre Mutter warteten, gab die Kleine zu, auch für die anderen leeren Packungen in den letzten Tagen verantwortlich gewesen zu sein. Dies wunderte mich nicht, denn die Handschrift war ein und die selbe.
Der Rest verlief – zumindest aus unserer Sicht – recht unspektakulär: Die Mutter bezahlte (soweit uns bekannt) die komplette von ihrer Tochter gestohlene Ware und musste sich offenbar sehr bemühen, dabei halbwegs ruhig zu bleiben. Wie es dem Mädchen wohl zu Hause ergangen sein mag?