Der Text (dunkelgelb auf hellgelb) ist zwar noch lesbar, aber man muss schon sehr genau hinsehen, wenn man wissen möchte, wie man den Reiniger sachlich korrekt anwenden will...
In dem Dauerregen heute Morgen kam eine Kundin zu mir und wollte wissen, ob wir Regenschirme verkaufen würden. Leider konnte ich ihr diesbezüglich nicht viel weiterhelfen.
Doch wir haben ja im Eingangsbereich in einer Ecke einen Schirmständer stehen, der sich im Laufe der Zeit immer mehr gefüllt hat. Manche Schirme stehen dort schon seit Ewigkeiten. "Nehmen Sie doch davon einen", schlug ich ihr vor. Sie freute sich und versprach, ihn am Abend sogar wieder zurückzustellen.
So eine Aufregung am frühen Morgen: Ein vorbeifahrender PKW-Fahrer entdeckte eine Parklücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite und entschloss sich spontan und ohne zu blinken anzuhalten und auf der Straße zu drehen.
Dumm nur, dass genau dahinter der LKW unseres Brotlieferanten fuhr, der nicht mehr schnell genug reagieren konnte und den PKW trotz eines Ausweichsversuchs noch am Heck traf und diesen dabei in ein parkendes Taxi rammte.
Bilanz: Die linke Seite des Taxis, das Heck des PKW und die Front des LKW sind eingedrückt. Zum Glück sind wohl alle Beteiligten mit dem Schrecken davongekommen...
Vor ein paar Wochen war ein Vertreter einer Firma für "Sportplatzwerbung" hier, der mich für eine Daueranzeige in einem Schaukasten mit Aushängen eines lokalen Sportvereines begeistern wollte. Ich saß dummerweise an dem Morgen an der Kasse, hatte folglich nebenbei konzentriert zu tun und so verlief das Gespräch mit ihm in Fragmenten. Ich erinnere mich nur noch daran, dass das es "einmalig 210 Euro" für drei Jahre sein sollten.
Nun habe ich gerade den Entwurf für meine Anzeige fertiggestellt und mir dabei noch einmal den Anzeigenauftrag durchgelesen. Da steht doch wirklich, dass der Auftrag für drei Jahre abgeschlossen wird und der Preis pro Jahr 210 Euro beträgt.
Das werde ich Montag klären, aber wird wohl nicht mehr viel bringen.
Und das mir, der im Laufe der Zeit gelernt hat, Verträge und Kleingedrucktes genau zu lesen.
"Na, die sollten Sie mal schnell aus dem Regal nehmen. Das MHD ist schon längst überschritten!", reklamierte eine Kundin vorhin diese Cola-Flasche bei einer Mitarbeiterin, die gerade dabei war, frische Ware in den Kühlschrank zu stellen.
Dabei tippte sie demonstrativ auf das auf der Vorderseite der Flasche aufgedruckte Datum.
Seit heute Vormittag steht ein großer, über zwei Meter hoher Karton vor unserer Lagertür. Einer unserer Stammflaschensammler, der häufiger mal mit meinem Leergutautomaten kämpft, was aufgrund seiner oft extrem verdreckten Fundstücke auch durchaus zu verstehen ist, hoffte schon auf einen neuen Automaten.
Nein, es ist kein neuer Leergutautomat, sondern ein Getränkekühlschrank mit grünem Aufdruck.
"Willst du uns verarschen?" hat sich der Mitarbeiter dieses Ladens wohl auch gedacht. Ganz nüchtern kann der Typ mit dem Topfgemüse aber nicht gewesen sein...
Ein netter Mensch hat mir ein Fax geschickt, auf der er mich auf eine sich "genial entwickelte" Aktie hinweist, deren Kurs sich in den nächsten Monaten verdreifachen soll. Da investiere doch gleich mein Vermögen.
Wir haben hier knapp 700 Kartenzahlungen pro Woche an einem Terminal. Hin und wieder kommt es vor, dass eine Zahlung nicht geht (Kontodeckung nicht ausreichend, Karte beschädigt oder gesperrt), aber meistens klappt es problemlos und auch beim ersten Anlauf.
Kunde, der nicht mit seiner Karte bezahlen konnte: "Naja, die Geräte spinnen ja sowieso fast immer. Meine Karte ist jedenfalls in Ordnung."
Okay, ich werde das mit den Klappkisten nun doch machen. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn ich leere Rahmen bestelle, zahle ich zusätzlich zum Pfand noch 50 Cent Transportgebühr – pro Stück, also pro 20 Flaschen!
Nun zahle ich durch den Abschlag von zwei Cent pro Flasche 40 Cent pro 20 Flaschen, habe also noch 0,10€ gespart.
Unser Getränkegroßhändler hat angeboten, meine geschätzen 8000 leeren Bierflaschen in Klappkisten verpackt zurückzunehmen – allerdings für nur sechs statt acht Cent pro Flasche, um den Mehraufwand des Großhändlers zu begleichen.
Es ist natürlich schon ein nettes Angebot, die Flaschen überhaupt in der Form abzuholen. Aber ich sehe es irgendwie nicht ein, auch noch draufzuzahlen (ganz abgesehen von der Mehrarbeit, die ich hier habe), weil die Braueren keine leeren Rahmen rausrücken.
Auf dem Monitor der Videoanlage beobachtete ich, wie eine Person vor dem Zeitschriftenregal stand, sich dort in eine Ecke drückte und seinen Rücken dem Gang zudrehte. Irgendwas machte er dort, hatte die Hände vor seinem Bauch und sah sich immer wieder nervös um.
Dabei konnte ich sehen, dass es ein vielleicht zwölf- oder dreizehnjähriger Junge war und ich dachte mir schon, dass er sich dort heimlich PorEro ein paar Hefte aus der obersten Ablage ansieht.
Leise schlich ich mich an, sah ihm über die Schulter und, dass ich Recht hatte und flüsterte ihm ein "Na, na, na..." am Ohr entlang.
Nach wie vor haben wir hier Kunden, die den Leergutautomaten (noch) nicht kennen. In der Vergangenheit hatte ich die Leute immer mit einem freundlichen "Sie dürfen selber..." an den Automaten herangeführt.
Seit diesem Erlebnis halte ich es so, dass ich noch ergänze: "...oder müssen, je nach Sichtweise."
Eine Kundin, die wir eigentlich nur ewig mürrisch und nörgelig kennen und die sich noch nie für irgendetwas bedankt hat, nahm gerade die von uns für sie zurückgestellte Ware mit einem Lächeln und "Vielen Dank." entgegen.