Vor ein paar Wochen war ein Vertreter einer Firma für "Sportplatzwerbung" hier, der mich für eine Daueranzeige in einem Schaukasten mit Aushängen eines lokalen Sportvereines begeistern wollte. Ich saß dummerweise an dem Morgen an der Kasse, hatte folglich nebenbei konzentriert zu tun und so verlief das Gespräch mit ihm in Fragmenten. Ich erinnere mich nur noch daran, dass das es "einmalig 210 Euro" für drei Jahre sein sollten.
Nun habe ich gerade den Entwurf für meine Anzeige fertiggestellt und mir dabei noch einmal den Anzeigenauftrag durchgelesen. Da steht doch wirklich, dass der Auftrag für drei Jahre abgeschlossen wird und der Preis pro Jahr 210 Euro beträgt.
Das werde ich Montag klären, aber wird wohl nicht mehr viel bringen.
Und das mir, der im Laufe der Zeit gelernt hat, Verträge und Kleingedrucktes genau zu lesen.
Seit heute Vormittag steht ein großer, über zwei Meter hoher Karton vor unserer Lagertür. Einer unserer Stammflaschensammler, der häufiger mal mit meinem Leergutautomaten kämpft, was aufgrund seiner oft extrem verdreckten Fundstücke auch durchaus zu verstehen ist, hoffte schon auf einen neuen Automaten.
Nein, es ist kein neuer Leergutautomat, sondern ein Getränkekühlschrank mit grünem Aufdruck.
Die Regale, die wir langsam aber sicher nach und nach in den letzten Monaten umgestellt haben, sind nun auch wieder ordentlich mit den jeweiligen Hinweisschildern versehen. Bis dato hingen sie ja noch an den alten Stellen und damit über den Gängen und teilweise sogar über den falschen Regalen...
Wird langsam Zeit, sich endlich mal um die Neugestaltung der Getränkeabteilung zu kümmern. Aber die Zeit, die Zeit...
Schreiben des Unternehmens, das die Kreditkartenzahlungen hier im Laden abrechnet. Man bittet mich, ihnen zu einem bestimmten Vorgang den vom Kunden unterschriebenen Beleg zuzusenden.
Ich bin begeistert. Wir haben am Tag etwa 120 Kartenzahlungen. Sämtliche Kassierer arbeiten im Wechsel an einem Terminal und heften ihre ec- und Kreditkartenbelege an ihre eigene Kassenabrechnung ran.
Wenn ich mich nicht mehr melde, suche ich noch.
Nachtrag: WOW! 3 Minuten. Nichts geht über vernünftigte Ordnung.
Heute vor genau einem Jahr war es so weit: Am 18. Juni 2007 um Punkt 0 Uhr hatte ich den Laden aufgeschlossen und beinahe sofort tummelten sich die ersten neugierigen Kunden im Laden und haben verstohlen und schüchtern ein paar Kleinigkeiten eingekauft.
In der ersten Nacht waren "zwar nur 22 Kunden hier im Laden, die insgesamt gerade mal für etwas über 80 Euro eingekauft haben", aber dafür, dass die gesamte Aktion im Grunde nirgends angekündigt war und daher recht überraschend startete, fand ich das Ergebnis nicht schlecht.
In der zweiten Nacht war schon mehr los. Es waren noch keine bedeutenden Umsätze und unterm Strich haben die ersten Nächte rote Zahlen geschrieben – aber das sollte nur der Anfang sein. Das Medienecho war nicht riesig, aber doch zu spüren. Es berichteten einige Zeitungen und Radiosender über mich und natürlich sprach sich die Nachricht einfach herum.
Ohne genaue Zahlen nennen zu wollen kann ich doch zugeben, dass ich mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden bin. Dass mich heutzutage immer noch Leute fragen, ob es sich überhaupt lohnen würde, rund um die Uhr geöffnet zu haben, finde ich erstaunlich. Ich betreibe hier einen Geschäftsbetrieb und die frage nach dem "lohnen" kann sich so gesehen jeder selber beantworten...
Einen dicken Wermutstropfen gibt es aber leider auch: Die Abend- und Nachtstunden locken viele Chaoten aus ihren Löchern. Vandalismus, Diebstahl, Pöbeleien, ja sogar schon Handgreiflichkeiten und der (zum Glück nur versuchte) Raubüberfall sprechen für sich. Obwohl ich aufgrund dieser Ereignisse ernsthaft schon mehrmals darüber nachgedacht habe, die Öffnungszeiten wieder zurückzufahren, werde ich doch damit weitermachen. Die vermehrten Diebstähle und die vielen geöffneten Verpackungen im Laden sind zwar ausgesprochen lästig, aber unterm Strich lohnt sich die Nachtöffnung schon.
Mit aller Regelmäßigkeit vertüdeln sich hier im Laden die Rollen mit Band. Der Anfang klappt noch meistens ganz gut, aber spätestens wenn das Bündel dünner und damit labberiger wird, passiert das Unvermeidliche...
Es gibt doch diese Metallbehälter, aus denen an der Oberseite durch ein Loch rausgezogen werden kann und an denen sich idealerweise auch noch eine Klinge zum abschneiden des Fadens befindet. Kaufen kann man die Dinger bestimmt überal – aber wie heiße die genau? Ich finde sowas nämlich nirgends...
Ich erwarte ja keinen 24-Stunden-Service. Aber wenn die Hotline meines ec-Cash-Providers zumindest in der Woche mindestens bis 20 Uhr besetzt wäre, könnte ich hier nun wenigstens vernünftig weiterarbeiten.
Ich glaube, die Ausrede, dass am Dienstag Morgen die Uhr, die hier im Laden hängt, heruntergefallen und kaputt gegangen ist, glauben mir meine Lieferanten für zu spät überbrachte Bestellungen nicht mehr lange...
Ich werde mich mal nach einer neuen umsehen. Am liebsten eine Funkuhr mit Datum und großer LED-Anzeige. Mal gucken, ob ich irgendwo online fündig werde...
Wenn ich sonntags hier arbeite, sehe ich immer wieder (potentielle) Kunden, die verzweifelt an der Eingangstür rütteln. Selbst wenn das Licht im gesamten Markt ausgeschaltet ist, versuchen manche Leute sogar minutenlang, Einlass zu bekommen.
Können einem ja irgendwie Leid tun. Aber so lange der Sonntag nicht zur Ladenöffnung freigegeben ist, wird sich daran nichts ändern.
(Und wie es weitergehen würde, wenn der Sonntag freigegeben wird, weiss ich noch nicht. Ich gebe zu, dass ich mir darüber auch noch keine Gedanken machen möchte...)