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Geklaute Brötchenzangen

Spirituosen, Zigaretten, Kaffee, Haarpflegeprodukte, Deo, Bier, Tabak, Kondome, Ferrero-Maxi-King – all das sind beliebte Artikel bei Ladendieben.

Irgendwann im Laufe des Nachmittags oder Abends hat jemand zwei der Zangen entwendet, die am Brötchenregal festgebunden waren.

Nie fragen... :-O

Post 2

"Der Gipfel der Dreistigkeit" ereignete sich am 13. Februar 2008. Ich erinnere mich gar nicht mehr genau daran, ob ich nun einen Vordruck für den Strafantrag ausgefüllt hatte oder nicht. Wie so oft in solchen Fällen habe ich mich auch schon mehrere Tage später nicht mehr darüber aufgeregt und schließlich die Sache vergessen.

Mit der Post kam eben ein Schreiben der Polizei Bremen, in dem ich aufgefordert werde, doch endlich meine (schriftliche) Zeugenaussage zu dem Vorfall abzugeben. Mache ich doch gerne. Ein Hinweis auf den Blogeintrag wird der Polizei wahrscheinlich nicht reichen, aber an dem Text werde ich mich auf jeden Fall orientieren. Detaillierter geht es ja kaum. :-)

Zigarettendieb

Eine Kollegin war vorhin dabei, Zigaretten zu packen und hatte dazu einen Einkaufswagen mit mehreren Stangen Zigaretten gefüllt. Zwischendurch wurde sie allerdings von einem Kunden angesprochen, so dass sie den Wagen mehrere Minuten im Kassenbereich unbeobachtet stehen ließ.

Etwa zur selben Zeit betrat ein Typ, der inzwischen, unter anderem wegen dieses Vorfalls, hier Hausverbot hat, mein Geschäft.
Er ging in Richtung Kasse, entdeckte den Einkaufswagen und hielt sich etwa zwei Minuten in unmittelbarer Nähe des Wagens auf, bevor er in einem unbeobachteten Moment zwei Stangen unter seiner Jacke verbarg und unverzüglich meinen Laden durch den Eingang verließ.

Etwa 15 Minuten später bemerkte die Kollegin den Verlust der Zigaretten, so dass wir uns die Videoaufzeichnungen ansahen. Der Diebstahl ist darauf deutlich zu erkennen.

Der Dieb stand zu dem Zeitpunkt seelenruhig an der Tür des Internet-Cafès auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Als einer meiner Mitarbeiter und ich ihn dort zur Rede stellen wollten, rannte er los, allerdings konnten wir ihn an der Tür eines weiteren Internet-Cafès an der nächsten Straßenecke zunächst festhalten. Er betrat das Geschäft, wirkte relativ ruhig dabei und ich rief die Polizei an. Noch während ich mit dem Beamten telefonierte, flüchtete er Täter allerdings durch ein Fenster. Den dadurch gewonnenen Vorsprung konnten wir leider nicht mehr aufholen, allerdings erwischte ihn mehrere Minuten später ein Streifenwagen.

Die Zigaretten hatte der Typ nicht mehr bei sich – stattdessen kam er mit einigen Banknoten in der Hand aus dem Laden, den er unmittelbar nach dem Verlassen meines Geschäftes betreten hat. Dafür, dass er dort die Zigaretten irgendwie deponiert oder evtl. verkauft hat, gibt es zwar keine Beweise, aber es deuten zumindest alle Puzzelstücke darauf hin.

Bin mal gespannt, was dabei herauskommt.

Wahrscheinlich das Übliche. Mit dem Unterschied, dass ich das Diebesgut nicht mehr wiederbekomme. Waren ja auch "nur" knapp 100 Euro.

Eine Stunde

Vorhin war ein Polizist in zivil hier, der vor einigen Tagen dienstlich hier anrücken musste, um einen Ladendiebstahl aufzunehmen. Der Junk konnte direkt nach der Überprüfung seiner Daten den Laden verlassen.

Mit dem Beamten unterhielt ich mich eben über dieses und jenes und er berichtete mir nur, dass sie eine Stunde später wieder mit dem Typen zu tun hatten, weil er in einem anderen Geschäft geklaut hat...

Scheißspiel.

Bierdosendieb

Ein ziemlich kaputter Typ ist mir eben vor dem Leergutautomaten aufgefallen. Irgendwie kam er mir bekannt vor und dann erinnerte ich mich wieder: Von ihm hatte ich mir, nachdem meine Nachtschicht mich auf einen "komischen Typen" hingewiesen hatte, schon einmal vor einigen Wochen eine Videoaufzeichnung angesehen, auf der zu erkennen war, wie er sich mehrere Dosen Bier in die Jacke steckte und ohne diese zu bezahlen den Laden verließ.

Nun war er wieder da und so beobachtete ich jeden seiner Schritte. Es war fast zu erwarten: Erst verschwand eine Dose Bier in seiner Jackentasche und dann die nächste.

An der Kasse löste er noch seinen Leergutbon ein und kam aber nur noch bis zum Ausgang, denn dort fing ihn ein Kollege ab, der dort unauffällig in Zivilbekleidung gewartet hatte.

Der Rest war gewohnt unspektakulär.. :-|

Der dümmste Ladendieb aller Zeiten

Ein Mann, etwa Mitte zwanzig, betrat das Lager. Als ich ihn bemerkte und mich erkundigte, ob ich ihm helfen könnte, fragte er, ob ich einen Aushilfsjob für ihn hätte. Ich verneinte, den selbst wenn ich einen Job gehabt hätte, dann nicht für ihn.

In dem Moment fiel ihm ein, dass er ja Leergut mitgebracht hat und dafür von mir doch eben noch bitte acht Cent ausgezahlt bekommen möchte. Dabei deutete er auf eine volle Bierflasche, die seit zwei Tagen hier auf dem Tisch im Lager steht. Ich wurde sauer und gab ihm zehn Sekunden Zeit, zu verschwinden – und zwar nicht nur aus dem Lager, sondern gänzlich.
Vorsichtshalber und um sicherzugehen, dass er wirklich mein Geschäft verlässt, begleitete ich ihn nach vorne. Unterwegs fiel mir auf, dass irgendetwas bei ihm klapperte. Es war ein mir sehr vertrautes Geräusch, das sehr nach vollen Bierflaschen klang und noch vor dem Ausgang hielt ich ihn fest, um ihn zur Rede zu stellen. "Ich habe nichts eingesteckt!", beteuerte er, doch diese bierflaschenförmige Auswölbung seiner rechten Hosentasche sah extrem verdächtig aus.

Im Lager packte er schließlich nach einer zähen Diskussion eine Bierflasche aus. Während wir auf die Polizei warteten, erzählte ich ihm, dass er lieber alles auspacken sollte, da die Polizisten bei sowas leicht nervös werden würden. Er blieb dabei: "Mehr habe ich nicht."
Leider wurden der Polizist und seine Kollegin überhaupt nicht nervös, denn aus irgendeinem Grund durchsuchten sie ihn gar nicht weiter. Nachdem alle Personalien überprüft worden waren, ging der Dieb, gefolgt von den beiden Polizisten, nach draußen – allerdings mit einer Unterbrechung: Auf dem Weg durch den Markt fiel nämlich einem der Beamten auf, dass da "noch etwas" in der Hose des Täters steckte. Dieses etwas entpuppte sich übrigens als weitere Flasche Bier.

Wir blieben alle Kopfschütteld zurück...


Aber eins war lustig: Die Polizistin lehnte sich, als sie die Vernehmung aufschrieb, gegen den Cruncher des Leergutautomaten. "Kann das wegrutschen?", erkundigte sie sich besorgt. Ich verneinte, warnte sie aber vor, dass das Gerät durchaus zu vibrieren anfangen könne. Sie grinste: "Vibrieren ist doch gut." Und ergänzte, nachdem ihr auffiel, was sie gesagt hatte: "Das hab' ich jetzt aber nicht gesagt..." Hihi. :-)