Skip to content

20 Euro

Vor ein paar Tagen hat ein Kunde bei einem Kollegen an der Kasse das ausgezahlte Wechselgeld beanstandet. Ohne Kassensturz hat mein Mitarbeiter ihm gutgläubig die angeblich fehlenden 20 Euro in die Hand gedrückt.

Dies bemerkten wir jedoch erst am Abend bei der Abrechnung. Etwa zwanzig Euro fehlten in der Kasse und meinem Kassierer fiel als Erklärung auch gleich die in der Einleitung genannte Situation ein. Wir sahen uns die Videoaufzeichnung vom Nachmittag an und auch dort war klar zu erkennen, dass das Wechselgeld richtiig und der Zwanziger zu viel ausgegeben wurde.

Tzja, das Geld war weg, ich erklärte noch einmal, dass in solchen Situationen immer die Kasse oder die Videoaufzeichnung überprüft werden muss und mein Mitarbeiter nahm sich vor, den Kunden, wenn er ihn wiedersehen sollte, darauf anzusprechen.

Gestern Abend war der Kunde wieder da. Zu Hause ist ihm nämlich aufgefallen, dass er sein Wechselgeld doch richtig bekommen hatte, entschuldigte sich und gab uns die zu viel gegebenen zwanzig Euro wieder zurück.

Mit so viel Ehrlichkeit hätte hier niemand gerechnet.

Österreicher und Zotter

Ein Kunde suchte ein Geschenk, irgendein kleines Mitbringsel. Während der Suche ist er an meinem Zotter-Regal hängengeblieben und hat sich nach einem netten Beratungsgespräch für das "Doppel-Schachterl" entschieden.

Er kannte Zotter überhaupt nicht. Und dabei war der Kunde doch selber ein Österreich-Exportprodukt. :-)

Ausweis als Pfand

Im Blogeintrag "Gepumpt" vom 25. August 2007 hatte ich schon einmal eine Frau Sigrid S. erwähnt, die hier damals nicht wieder aufgetaucht war, um ihre Schulden zu begleichen.

Nun hat mich eine andere Frau darum gebeten, ihr für rund 50 Euro Ware mitzugeben, da ihr Geld gestohlen worden war. Ihren Ausweis hat sie als Pfand hier hinterlegt und ich denke doch, dass sie wiederkommen wird.
Über das Alter der Kundin machte ich mir keine Gedanken, sie wirkte auf mich jedenfalls älter, als sie tatsächlich war. Irgendwann jedoch fiel mir der Name auf: Ingrid S. Der Nachname war der selbe wie bei der oben genannten Frau. Dass der Vorname sich unterschied fiel mir im ersten Moment allerdings nicht auf. Ich bekam Panik: Hat sie mich etwa schon wieder abgezogen? Wäre das die Chance gewesen, an mein Geld zu kommen?

Nein, war es zum Glück nicht. Die beiden scheinen außer dem Nachnamen jedenfalls nicht viel gemeinsam zu haben, zumal auch die Geburtsjahre der beiden exakt 20 Jahre auseinanderliegen.

PS: Ich will ins Blog

Vor ein paar Tagen überreichte mir eine Frau aus der Nachbarschaft einen Briefumschlag. Mir fällt gerade kaum etwas ein, was ich dazu schreiben könnte. Danke für's Lob und nun bist auch du "im Blog", lieber Richard. :-)


Reingelegt

Samstag Abend kurz nach null Uhr. Die letzten beiden Kunden stehen an der Kasse. Wir hatten schon eine Kasse abgerechnet, jedoch fehlte mit großer Wahrscheinlichkeit ein ec-Cash-Beleg.

Mein ec-Terminal druckt die Übersicht der einzelnen Zahlungen recht vollständig aus. Pro Buchung druckt das Gerät zehn Zeilen Text auf den Bon, bei 150 Kartenzahlungen ist auch ein Thermodrucker recht lange damit beschäftigt. Mit dem Bereitstellen der Daten braucht das Terminal mehrere Minuten, bis die Liste vollständig gedruckt worden ist.

Die letzten beiden Kunden... Jeder von ihnen hatte nur ein paar Teile auf dem Förderband liegen. Es zahlt sowieso nur maximal jeder zehnte Kunde mit ec-Karte und wenn, dann normalerweise bei eher größeren Beträgen.

Ich riskierte es...

Dass beide Kunden mit Karte zahlen wollten und nicht genügend Bargeld dabei hatten, war ja irgendwie zu erwarten, oder? Aber sie nahmen's gelassen. Zu später Stunde schien es zum Glück kein großes Problem gewesen zu sein, ein paar Minuten warten zu müssen. :-)

Komm' ich nicht rein!

Fünf Typen waren eben im Laden und bewirkten bei mir und einer Mitarbeiterin schon beim Betreteten des Marktes eine sofortige Habachtstellung. Zuerst postierten wir uns vor der Videoanlage. Da die Heranwachsenden alkoholisiert und unnormal "unruhig" wirkten, beschlossen wir, uns in ihrer Nähe aufzuhalten. Sollte die Situation eskalieren hätten wir direkt eingreifen können.

Letztendlich waren sie zum Glück friedlich und suchten vor allem noch mehr Alkohol und überlegten dabei, wo sie den Rest des Abends verbringen könnten. Nach einiger Diskussion beschloss die Mehrheit, zum Capitol zu fahren. Einer von denen, interessanterweise genau der, der uns die ganze Zeit am verdächtigsten vorkam, hatte allerdings ein gutes Argument gegen diese Disco:
Nicht ins Capitol. Die lassen mich da nicht mehr rein!
Die wissen bestimmt, warum. :-)

Heiße Liebe

Ein Pärchen begegnete mir hier im Laden gleich zweimal während ihres Einkaufs. Jede Begegnung für sich wäre schon dazu geeignet gewesen, einen entsprechenden Blogeintrag zu schreiben. Beide zusammen jedoch bieten zusätzlich noch einigen Stoff zum Nachdenken...

Ich war in der Nähe des Kaffee-/Tee-/Kakao-Regales beschäftigt, als mir das Pärchen zuerst auffiel. Er nahm eine Packung "Heiße Liebe" aus dem Regal und deponierte sie im Einkaufswagen. Sie freute sich: "Heiße Liebe, sowas schönes kaufst du für uns?
Seine Antwort war dagegen alles andere als romantisch: "Ich mag das Himbeeraroma. Oder glaubst du mit "heißer Liebe" meine ich dich?"

Ich war mir nicht sicher: Necken die sich nur oder meinte er das ernst? Ich wusste es nicht, nahm mir aber vor, das Erlebte ins Blog zu schreiben.

Einige Minuten später saß ich mit an der Kasse. Das seltsame Paar war inzwischen mit dem Einkauf fertig und stellte sich, wer hätte es gedacht, an "meine" Schlange an.

Er packte den Einkaufswagen aus und stapelte alle Artikel auf das Förderband, während seine Begleiterin die ganze Zeit irgendwie nur daneben stand und sich kaum rührte. Neben dem Scanner hatte ich bereits einen beachtlichen Haufen Ware aufgestapelt, als er die Frau an der Jacke festhielt und sie mit einer kräftigen Armbewegung recht rüde auf die andere Seite des Einkaufswagens schubbste und kommandierte: "Mach dich mal nützlich und räum' die Sachen ein!"

Irgendwie überkam mich in dem Moment immer mehr das Gefühl, dass der Spruch mit der "heißen Liebe" von ihm absolut Ernst gemeint gewesen ist.

Und ich frage mich, welche Rolle er wohl in ihrem Leben spielt. Wer sich sowas gefallen lässt, muss entweder völlig merkbefreit oder verdammt abhängig sein.

Die passen nicht!

Eine Kundin brachte eine Packung mit Halogenreflektorlampen zurück: "Die haben die falsche Größe."

Nun, ich hätte sie ja gerne umgetauscht. Wenn die Packung noch verschlossen oder zumindest vorsichtig und möglichst unauffällig geöffnet worden wäre.
Eine Blisterpackung mit wild aufgefetztem Papprücken und einem Schnitt in der Kunststoff-Front lässt sich nunmal nur sehr schwer weiterveräußern.

2 Gramm Rest

Ein Kunde hatte ein kleines Fläschchen mit hochkonzentriertem, pulverförmigem Fleckentferner gekauft. Nun reklamierte er, dass sein Sofa "verätzt" sei und der Fleck sich nicht entfernen ließ.

Was sollte ich machen? Für das beschädigte Möbelstück kann ich nichts. Im Gegenteil: Auf den Packungen steht sogar ausdrücklich drauf, dass man "vorab an unauffälliger Stelle Farbe und Beständigkeit prüfen" soll.

Ich wollte gerade anbieten, zumindest die Packung ("kaum was davon benutzt") wieder zurückzunehmen, als mir die Kollegin, an die sich der Kunde gewendet hatte, die fast leere Packung vor die Nase hielt.

Selbst nach mehreren Anläufen und Erklärungsversuchen wollte der Kunde nicht einsehen, warum ich die Flasche nicht wieder zurückgenommen habe. Nichtmal mit Hilfe einer Waage ließ er sich überzeugen: Eine Originalpackung wiegt genau 80 Gramm. Seine "fast volle" Flasche brachte gerade noch 32g auf die Waage - bei ursprünglichen 50g Inhalt und geschätzen zwei Gramm Restinhalt eine absolut stimmige Rechnung. Er schüttelte dennoch nur den Kopf und zog beleidigt ab...

Nett

Einem Kunden ist eine Dose mit Kakaopulver heruntergefallen. Wie sollte es auch anders sein: Die Kaba-Dose an einer Ecke aufgeplatz und ein Teil des Pulvers hat sich im Gang verteilt.

Natürlich hatte ich dem Kunden gesagt, dass er eine neue nehmen soll und die beschädigte auch nicht zu bezahlen braucht. Wollte er aber nicht. "Das habe ich kaputt gemacht und dafür stehe ich gerade."

Das ist mal nett. :-)

Männer und Frauen

Ich saß an der Kasse, als ein Pärchen einige Waren bezahlte. Die beiden waren offenbar zusammen, zahlten jedoch getrennt:

Er: 1 Tiefkühlpizza, 1 große Flasche Cola

Sie: 1 Schale gemischten Salat mit Dressing, 3 Tomaten, 1 Vollkornbrötchen.

Filmreif. :-)

Skurrile Kundin in der Nacht

Was soll man schon dazu sagen, wenn eine mit Tüchern behangene Frau mittleren Alters nachts ab halb drei sich etwa eineinhalb Stunden hier im Laden aufhält? Erstmal nichts.

Nach dieser langen Zeit hatte sie tatsächlich ein paar Teile zusammengesucht und bewegte sich endlich zur Kasse, um zu bezahlen. Entweder war es irgendein Ablenkungsmanöver oder die gute Frau hatte echt eine Schramme: Nachdem mein Mitarbeiter die Ware über den Scanner gezogen und ihr gewohnt freundlich den Zahlbetrag genannt hatte, tickte sie völlig aus. Sie bräuchte sich hier "nicht anmachen zu lassen" und "wo wären wir denn hier?".

Das war das Einzige, was sie in der gesamten Zeit sprach. Sie ließ daraufhin alle Teile stehen, verließ den Laden und verschwand in der Nacht.

Keinen Schimmer...

Sangria

Drei männliche Teenager standen an der Kasse und wollten zwei Flaschen Sangria kaufen. Aus der Entfernung hätte ich mindestens einen der Jungs für drei und 'nen Keks höchstens zwölf Jahre gehalten. Nach mindestens sechzehn sahen sie alle irgendwie nicht aus und so fragte meine Kassiererin pflichtbewusst nach einem Ausweis.

Einen Ausweis hatten sie nicht dabei und so durften sie die beiden Flaschen wieder nehmen und zum Regal zurücktragen.

Auf halbem Wege fragten sie eine erwachsene Kundin, ob sie nicht den Sangria kaufen und anschließend den Jungs aushändigen könnte.

Hat sie zum Glück nicht getan.

Internetseite

Eine Kundin sprach mich darauf an, dass meine Internetseite übrigens klasse sei. Ich überlegte: Was soll daran klasse sein? Das Ding ist mitlerweile nicht nur technisch überholt, auch die Inhalte sind von anno dazumal. Mir gefällt harste-online.de schon lange nicht mehr, zumal auch der Markt in Findorff dort nicht im Mindesten ewähnt wird.

Ich antwortete also: "Shopblogger ist aktueller."

Ein weiterer Kunde, der in der Nähe stand und das Gespräch eher zufällig mitbekommen hatte, mischte sich auch noch mit ein und ergänzte: "Und witziger!"

Da hat er wohl Recht. :-)

Alarm, Hörgerät, Flughafen und Handtasche

Eine ältere Kundin löste an der Kasse den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Eine Kollegin eilte sofort nach vorne, um dem Grund für das Piepen auf die Spur zu kommen.

Irgendwas bei Ihnen löst den Alarm aus.

Das ist mein Hörgerät.

Nein. Das Hörgerät löst den Alarm nicht aus.

Dochdoch, das piept beim Flughafen auch immer!

Aber das ist nicht das gleiche.

Ich habe aber nur das eine Hörgerät.

Die Anlage ist aber doch eine ganz andere.

Zufälligerweise begann der Alarm immer dann, wenn sich die Kundin mir ihrer Handtasche der Antenne der Warensicherungsanlage näherte. Meine Kollegin schaffte es, die alte Frau dazu zu bringen, ihr Portemonnaie aus der Tasche zu nehmen (damit ec- und andere Karten mit Magnetstreifen nicht beschädigt werden) und legte die gesamte Handtasche auf den Entwerter an der Kasse. Es summte, brummte, piepte und dann war Ruhe.

Wir unterstellen jetzt einfach mal gutgläubig, dass sich in der Damenhandtasche irgendein mit einem Sicherungsetikett behaftetes Kosmetikteilchen aus einem anderen Laden befand...