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Aftershave

Ein bestimmtes Aftershave, dessen Regalbestand sich hier in den letzten Tagen sichtbar und kontinuierlich verkleinert hat, wurde zuletzt am 22. Dezember 2007 verkauft. (Wer sich nun wundert, woher ich das so genau weiß: Unser Warenwirtschaftssystem erfasst kontinuierlich die Abgänge jedes einzelnen Artikels.)

Ich würde sagen, sobald der Rest geklaut verkauft wurde, bestelle ich den Artikel jedenfalls nicht wieder nach. Das wird mir doch irgendwie zu teuer... :-(

Teebeutel

Meine Güte, sie klauen echt alles. Nicht nur, dass wir hier im Laden angefutterte Käse- und Würstchenpackungen und angetrunkene Cola-, Eistee- und Wodka-Flaschen finden. Nein - jetzt auch noch fast vollständig geplünderte Teepackungen. Nur drei Teebeutel sind in der aufgerissenen Schachtel verblieben und dafür bei uns wieder wildestes Kopfschütteln... :-O


Haarwachs

Schon wieder Haarwachs...

Ein Mittzwanziger steckte sich vorhin eine Dose Haarwachs in die Jackentasche. Er rechnete dabei wohl nicht damit, dass wir eine Warensicherung an den Dosen angebracht haben könnten. An der Kasse löste er den Alarm der Warensicherungsanlage aus und auch, als ich die Dose mittels Handchecker an ihm entdeckte, blieb er cool und versuchte, mir weiszumachen, dass er die Dose bei seinem Friseur gekauft hätte.
Dem war natürlich nicht so (außerdem: Ich kenne keinen Friseursalon, der mit einer Warensicherungsanlage ausgestattet ist...) und es folgte die übliche unspektakuläre formale Anzeige.

Während ich dabei war, seine Personalien zu notieren, fragte er mich, was denn nun mit ihm passieren würde. Tzja, was hätte ich ihm großartigen dazu sagen sollen... Er wird einen Vordruck für oder eine Vorladung zu einer Aussage bekommen und das Verfahren wird ohne weitere Folgen für ihn wegen Geringfügigkeit eingestellt werden. Am nervigsten war sein dreckiges Grinsen dabei...

Saubere Leistung

Ein etwa mittzwanzigjähriger Drogenabhängiger löste an der Kasse den Alarm der Warensicherung aus. Nachdem feststand, dass nicht der Kunde vor ihn für das Piepen verantwortlich war, versuchte er, aus dem Laden zu sprinten. Am Ausgang wurde er allerdings von einer Kollegin und einem Kunden, der ihn spontan festhielt (*) gestellt.

Im Lager folgte die Überraschung: Haarpflegeprodukte im Wert von über 50 Euro hatte der Junk in seinem Rucksack. Allerdings keinen Ausweis dabei und so musste ich die Polizei rufen, damit seine Identität überprüft werden konnte. Er versuchte vehement, mir den Anruf bei der Polizei auszureden. Warum erfuhr ich später: Die beiden Herren in grün schwarz hätten ihn beinahe mitgenommen. Aufgrund der vielzahl der vorliegenden Diebstähle verschlechterte sich deren Laune beim Abfragen der Personalien des Täters nämlich erheblich. Aber es ist wirklich faszinierend, was alles bei der Polizei gespeichert wird: Narbe an der rechten Hand? Passt. Tätowierung eines Ankers und einer Schlange am linken Arm: Passt. Nachdem diese Daten abgeglichen waren, ließen die Polizisten den Typen wieder laufen.
Wie immer...

Interessant war das Diebesgut. Besonders reinlich war der Junk nämlich nicht. Vielmehr wird das Zeugs irgendwo schwarz verkauft. Wohin würde mich mal interessieren. Ich habe mal von einem Kiosk gehört, der angeblich Hehlerware aufkaufen würde, aber sowas passiert natürlich immer nur heimlich, still und leise. Genug Händler scheint es offenbar schon dafür zu geben, aber wenn man nur mal konkrete Beweise für sowas hätte...

(*) Sollte dieser Kunde hier zufällig mitlesen: Bitte melden. Ich würde mich für den Tatendrang gerne erkenntlich zeigen.


Durstiger Leberkranker

Ein Mann mittleren Alters nahm sich eine Flasche Mariacron aus dem Sprituosenregal und im Vorbeigehen an den Haushaltswaren noch einen Nagelknipser mit. Mit eben jenem Nagelknipser versuchte er nun, sich hinter einem Regal verbergend, das Stahlseil der an der Flasche hängenden Warensicherung durchzuknibbeln. Da so ein Nagelknipser nicht für den Einsatz an Metall gedacht ist und die Klingen konstruktionsbedingt kaum Angriffsflächen finden konnten, dauerte die ganze Aktion mehrere Minuten.

Zwischenzeitlich und noch bevor der Mann die Flasche entsichern und einstecken konnte, fiel er einem meiner Mitarbeiter auf. Als dieser sich dem Mann man der Flasche mit einem "Hey, was soll das denn werden?" näherte, passierte etwas Unerwartetes: Da er die Flasche nun nicht am Stück einstecken und stehlen konnte und offenbar seinen Alkoholnachschub schwinden sah, öffnete der Mann sie kurzerhand, setzte an und trank die Spirituose pur. Er "exte" dabei die halbe Flasche.

Die herbeigerufene Polizei kannte den Typen schon und konnte ihn mit Vornamen ansprechen und als Träger einer schweren Leberkrankheit identifizieren. Wenn das Organ von alleine nicht schnell genug kaputt geht, muss man eben mit Alk nachhelfen. Hurrah...


Ausgetrickst...

...nur: Wer wen?

Der Leergutautomat nimmt zwar weder volle Getränkisten noch leere Rahmen gänzlich ohne Flaschen an, aber immer wieder versuchen Leute, genau solche Kisten aus dem Laden zu nehmen und am Automaten einen "schnellen Euro" zu machen.

Inzwischen habe ich mir angewöhnt, immer nachzusehen, ob alles okay ist, wenn ich das Förderband der Kistenannahme höre. So bin ich auch gerade eben aus meinem Büro gesprungen und habe noch sehen können, wie ein etwa 25jähriger und ziemlich heruntergekommener Typ sich umdrehte und schnell den Bereich vor dem Automaten verließ.
Vor dem Leergutautomaten stand ein leere Kiste, im Kistenschacht des Automaten stecke eine weitere. Beide Rahmen waren weder naß noch kalt und wirkten deshalb nicht im Mindesten so, als ob sie sich noch kürzlich außerhalb meines Lades befunden hätten. Der Typ hat ganz klar versucht, zu betrügen.

Da ich gerade zu tun und keine Lust auf eine längerwährende Auseinandersetzung mit dem Kerl hatte, suchte ich ihn nur auf und wies ihn, die leere Kiste in der Hand schwenkend, darauf hin, dass wir uns nicht veraschen lassen. Ich hoffe, das hat als "Schuss vor den Bug" gereicht.

HAMBURG

Irgendein Depp hat an einen meiner Pfeiler hier im Laden das Wort "HAMBURG" geschrieben gekritzelt.

Sehr originell, echt... :-|