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V PAY

V PAY ist eine neue - von Visa Europe entwickelte - europäische Chip- und PIN-basierte Debitlösung.

Der Einsatz neuester EMV-Chiptechnologie ermöglicht eine kostengünstige Implementierung für Banken, eine effiziente Akzeptanz für Händler sowie einen sicheren Einsatz für Karteninhaber.

Kreditinstitute in ganz Europa werden in Kürze mit der Ausgabe von V PAY Karten beginnen und ihre nationalen Debitprogramme mit dem V PAY Logo ergänzen. Dadurch leisten sie einen Beitrag zu einem offeneren und einheitlicheren europäischen Debitmarkt.

Im Laufe der kommenden Jahre wird das V PAY Logo auf Millionen nationaler Debitkarten zu finden sein, die bei einer zunehmenden Zahl europäischer Akzeptanzstellen eingesetzt werden können.
Das sind die Informationen auf der V PAY-Website. Mehr weiß ich auch noch nicht. Naja, außer, dass man bei mir bereits damit auch schon zahlen kann... :-)

Biometrische Zugangskontrolle

Bis eben war ein Mitarbeiter der Firma Easydentic hier bei mir im Laden. In der Vergangenheit hatte schon öfter jemand von dem Unternehmen bei mir angerufen und versucht, mir die Produkte zu verkaufen. Bislang habe ich immer erfolgreich abgelehnt. Diesmal wollte ich den Aufwand für Easydentic erhöhen und habe den Vertreter kommen lassen - und wer weiß, vielleicht wäre ja sogar das eine oder andere für mich interessante Angebot dabei gewesen.

Rund zweieinhalb Stunden haben wir eben geredet. Darüber, wie und wer hier Zugang hat und welche Türen warum abgeschlossen und durch wen zu öffnen sind. Vor allem war in dem Zusammenhang natürlich unser neu geschaffener Lagerraum interessant, den wir bislang sehr erfolgreich mit einem Zahlenschloss gesichert haben.
Nun musste ich dem Herren in einem Punkt zustimmen: Eine Zahlenkombination ist tatsächlich nicht 100% sicher. Es können einem Neugierige über die Schulter schauen, abgenutzte Tasten verraten den Nutzungsgrad, uneherliche Mitarbeiter könnten den Code weitergeben, und ehemalige Mitarbeiter könnten die Zugangsmöglichkeit sogar selber missbrauchen.

Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass eine biometrische Zugangskontrolle durch einen mit dem Türöffner kombinierten Fingerabdruckscanner in diesem Fall ganz deutlich Abhilfe schaffen würde.
Zuerst zeigte er mir das "reguläre" Angebot:
"Easytouch" Fingerabdruckleser: 4900,-€

Installation: 1500,-€

Monatliche Wartung: 260,-€
Ich lachte und freute mich über das derzeit vorhandene Codeschloss. Für das kleine Vermögen kann man sich ja wer weiß wie viele Stangen Zigaretten klauen lassen.

Aber er fuhr fort: Ich soll das System ja auch gar nicht kaufen, sondern es wäre für eine kleine Anzahl Unternehmen jeweils ein Kontingent von 15.000 Euro festgesetzt worden. Für diese Summe würde Technik installiert werden können. Ich sei auch ausgewählt worden, an diesem Programm teilzunehmen. Als Gegenleistung müsste ich mich für die Referenzliste von Easydentic zur Verfügung stellen, dazu auf meinem eigenen Briefpapier ein Empfehlungsschreiben verfassen und ein paar weitere Firmen für eine Easydentic-Anlage zu empfehlen. "Klar", dachte ich mir, "kein Problem."

Einzig die Installationkosten könnten nur zu einem Teil übernommen werden. 900,-€ würden für mich bleiben. Aber in dieser Summe wären immerhin alle Technikerstunden, Montagematerialien, Einrichtung und Einweisung inbegriffen. Ich empfand selbst das als relativ viel Geld, zumindest in Relation zu den Verhältnissen hier und dem zu sichernden Raum. Auf Flughäfen oder in Banken zum Beispiel wäre das natürlich nur eine sehr geringe Anschaffung im Verhältnis zu den zu schützenden Objekten.

Nach zähen Verhandlungen kam mir der Marketingmensch so weit entgegen, dass der monatliche Wartungsvertrag ("Rundum Sorglos Paket") mich nur 130,-€ kosten würde.
Ich überlegte: Ein paar Empfehlungen, einmalig 900,-€ und monatlich 130,-€, mindestens vier Jahre lang. Das sind ziemlich genau 8500,-€ brutto. Für das Geld könnte ich mir alle zwei Monate ein neues Codeschloss (z.B. so etwas) kaufen. Aber das sagte ich ihm nicht.

Nachdem alles aufgeführt und besprochen war, folgte das obligatorische rhetorische und nie ehrlich mit "nein" zu beantwortende "Das klingt doch gut, oder?". Natürlich klang es gut und die Sicherheit wäre ganz bestimmt 100%ig gewesen und ich bejahte diese Frage. "Dann sind wir Partner?", fragte mich der Mann, während er mir die Hand zum besiegelnden Handschlag hinhielt.

"Moooooment", sagte ich. "Ich brauche etwas Bedenkzeit dafür."

"Kein Problem. Ich gehe so lange eine Zigarette rauchen."

"Nein, nein. Ich meinte, ich muss da mal eben ein oder zwei Tage drüber nachdenken. Mal eine Nacht drüber schlafen."

Er erklärte mir, dass diese Zeit nicht da wäre und dann die 15000,-€ wieder "freigegeben" werden müssten: "Zu Beginn unseres Gespräches hatte ich gesagt, dass wir hier nur mit einer Entscheidung rausgehen. Entweder wir machen das oder nicht."

"Sie meinen, ich muss mich jetzt entscheiden. Ja oder nein? Hundert Prozent oder null Prozent?"

"Genau."

"Nein!"

Er tätigte einen Anruf in dem er jemandem mitteilte, dass das "für mich" reservierte Geld wieder freigegeben werden könne. Während des Gesprächs wiederholte er mehrfach, dass ich ein ganz interessanter und toller Referenzkunde gewesen wäre.

Bestimmt. Aber wenn ich in der Vergangenheit alle Entscheidungen in dieser Größenordnung quasi an der Haustür getroffen hätte, wäre diese Firma sicherlich kein "interessanter und toller Referenzkunde" sondern ein Pleiteunternehmen.

Kein Falschgeld

Diese Münze bekamen wir von einer Kundin als "2-Euro"-Münze. Echt ist sie bestimmt und dürfte aus Russland kommen. "Falschgeld" trifft es folglich nicht ganz. Man muss nur eben aufpassen, dass einem nicht versehentlich so ein Geldstück untergejubelt wird.

Nachtrag: Wieso ich ausgerechnet auf Russich kam: Wir haben hier eine Münze, deren Beschriftung sehr nach Kyrillisch aussieht. Die etwas größeren Zeichen sind auf beiden Münzen identisch und nachdem mir zwei Kolleginnen eingeredet haben, dass das eine russiche Münze ist, habe ich's dann hier hingeschrieben. (Ich lass' das jetzt mal so stehen und verweise auf den Dateinamen des Bildes. :-) )


Keine Gebühren

Mit der Post habe ich Werbung für eine PPC-Suchmaschine bekommen.

Auf der ersten Seite des Anschreibens prangt in Fettdruck die Aussage "keine Gebühren, kein Mindestumsatz, keine Mindestbindung".

Auf der Rückseite die "Startangebote" von 100-499€.

Ab in die Tonne.

Stromversorgung für den Leergutautomaten

Momentan ist hier gerade der Elektriker dabei, die Steckdosen und den ISDN-Anschluss für den Leergutautomaten zu installieren.

Ach, ja: Noch 10 Tage. :-)

Abgesehen davon habe ich quasi einen (für meine Verhältnisse) Großauftrag daraus gemacht: Diverse Lampen sind im Laufe der Jahre kaputt gegangen und werden nun in den folgenden Tagen auch noch ausgetauscht werden.

AGG-Versicherung

Ich habe ein Schreiben von meiner Versicherung bekommen: Es besteht die Möglichkeit, die Betriebshaftpflichtversicherung derart zu erweitern, dass eventuell durch Verstöße gegen das AGG verhängte Schmerzensgelder durch die Versicherung beglichen werden.

Die unzulässigen Gründe für eine Benachteiligung sind: Ethinsche Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter und sexuelle Identität. Unter unseren Kunden ist alleine schon stadtteilbedingt so ziemlich alles vertreten. Desweiteren hatte ich wohl schon zu jedem der genannten Punkte "beispielhafte" Mitarbeiter: Ghanaer, Türken, Russen, Pakistani, Lesben, Schwerbehinderte, Männer, Frauen, Schüler, Rentner, Muslime, Christen, Atheisten - und wenn es Probleme gab, dann immer nur aufgrund der Arbeitsleistung oder anderer betrieblicher Gründe.

Ich glaube auch nicht, dass sich zukünftig aus derartigen Dingen ein Streit entwickelt, der erst durch einen Richter entschieden wird. Wenn man in einem respektvollen Umgang miteinerander Lebt, sollte das doch gar kein Problem sein.

Aber wer weiß, wie weit die aus dem Internet bekannte Abmahnwelle ins reale Leben schwappt. Wenn sich irgendwann Leute, denen man gar nichts Böses will, durch ein Augenzwinkern oder Nichtbeachten dazu inspiriert fühlen, sich diskriminiert zu fühlen und auf Schmerzensgeld zu klagen, wandere ich aus.