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Frühe Jobanfrage

Vorhin hat sich eine sehr nette Frau bei mir gemeldet, mit der ich in der Zeit vor meiner Selbständigkeit eine Zeitlang zusammengearbeitet habe. Wir haben uns aus den Augen verloren, sie ist weggezogen und plant nun, Mitte nächstens Jahres wieder nach Bremen zurückzukommen. Ob ich wohl einen kleinen Job für sie hätte, wollte sie wissen. Doch diese Frage konnte ich ihr nicht beantworten. Wie soll man wissen, ob in einem halben Jahr zufällig gerade Bedarf an neuen Mitarbeitern besteht?

Obwohl... rein persönlich würde ich sie sofort nehmen. ;-)

Viel gelernt

Ein Brief, diesmal auf richtigem Briefpapier, von der Schule einer Praktikantin:
Sehr geehrter Herr Harste,
unsere Schülerin [...] hat bei Ihnen ein Betriebspraktikum absolviert.
Mit Ihrer Hilfe und Unterstützung hat sie dabei viel gelernt.
Für Ihre Mühe und Ihr Engagement während dieser Zeit danken wir Ihnen und Ihren Mitarbeitern sehr herzlich.
[...]
Kann natürlich auch ein Standardtext an alle Betriebe sein. Wenn ich an die Gespräche mit der Lehrerin zurückdenke, in dem es unter anderem über unwillige Praktikanten und noch unwilligere Betriebe ging, kommt mir aber doch der Gedanke, daß das Schreiben relativ gezielt verfaßt wurde. Für mich wirkt es jedenfalls nicht wie ein Rundschreiben an alle beteiligten Praktikumsbetriebe und darum freue ich mich darüber besonders.

Streßtest nicht bestanden

Neue Kassierer(innen) kommen bei mir nach ausführlichem Training in den sogenannten "Streßtest" - quasi eine Kassiervorgang-Echtzeitprüfung zu einer Zeit mit hoher Kundenfrequenz, bei dem der Prüfling keine Fehler machen darf. "Keine Fehler" bezieht sich natürlich auf "unbemerkte Fehler". Etwas falsches zu buchen, den Irrtum selber zu bemerken und dann zu stornieren ist natürlich kein Grund, den Test abzubrechen.

Eine Kassiererin hatte die Gesamtsumme des Einkaufs (knapp 20 Euro) ermittelt und anschließend noch, warum auch immer, einen kleinen Betrag (über 1 Euro) als Pfand (Aufschlag, also kein abgezogenes Leergut) verbucht. Sie hat diese Buchung auch gleich wieder selbständig storniert - dachte sie zumindest, hat sie aber nicht.
Die Kundin gab ihr einen 20-Euro-Schein, die Kassiererin tippte 20 Euro als gegebenes Zahlungsmittel ein und wunderte sich, daß die Kassenschublade nicht aufging. Dafür stand auf dem Display eine Zahl, mit der sie nichts anfangen konnte. Es handelte sich dabei um den noch zu zahlenden Betrag, denn durch die falsche Pfandbuchung ist die Gesamtsumme ja auf über 20 Euro angestiegen.

Diese Situation hätte durch einen überlegten Blick auf den bis dahin gedruckten Kassenbon von der Mitarbeiterin alleine geklärt werden können müssen. Vor einer wartenden Schlange zu sitzen und nicht zu wissen, was man tun soll, definiere ich als "nicht bestanden". Klingt jetzt vielleicht hart, aber was hat es für einen Zweck, wenn man die Kunden durch vermeidbare Verzögerungen verärgert..?

Weihnachtsfeier steht fest

Wir haben nun doch noch ein sehr gutes Restaurant gefunden. Unsere Weihnachtsfeier werden wir beim bekannten Inder "Bombay" hier in Bremen veranstalten.
Letztes Jahr beim Thailänder hatten wir das Problem, daß die ersten schon mit essen fertig waren und sich verabschiedeten, während andere noch mit knurrendem Magen warteten. Das Problem werden wir diesmal nicht haben, da die Gerichte auf großen Platten direkt an die Tische gebracht werden. Der Chef des Hauses hat uns eben telefonisch aufgezählt, was es dort alles geben wird - und uns ist hier glatt das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammengelaufen... :licking:

Übersetzungsaufgabe für die Injobberin

Der türkischen Injobberin habe ich eben erstmal eine Aufgabe gegeben, mit der sie wahrscheinlich längere Zeit beschäftigt sein dürfte: Mein Deutsch-Türkisch-Wörterbuch soll ihr helfen, das gesamte Inhaltsverzeichnis unseres Bestellbuches auf Türkisch zu übersetzen - immerhin rund 200 Einträge.

Danach darf sie zu jedem Bereich bei einer Anzahl Artikel aus dem Laden Produktname und Hersteller notieren und sich bemühen, die Verwendungszwecke zu erläutern. Dürfte natürlich mühsam werden, bei den rudimentären Deutschkenntnissen - aber irgendwie müssen wir sie mal dazu bekommen, sich ernsthaft mit den Inhalten hier zu beschäftigen.

Zu spät und nicht angemeldet

Kleiner Tip an neue Mitarbeiter:

Wenn man schon eine Stunde zu spät kommt, sollte man sich vielleicht mal eben beim Chef entschuldigen und sich nicht einfach reinschleichen und still und leise seine Arbeit aufnehmen.

Gut, daß kann man jetzt zur Kenntnis nehmen. Man muß nicht... :-|

Bescheinigung der BSAG

Bescheinigung
Hiermit bestätigen wir, dass das unten angegebene Fahrzeug an der genannten Haltestelle verkehrsbedingt eine Verspätung von 20 Minuten hatte.
Fahrzeugnummer ___________

Linie __________

Datum ___________

Haltestelle __________

Richtung __________
Bremer Straßenbahn AG

Wußte gar nicht, daß man sich das so unproblematisch bescheinigen lassen kann... Aber immerhin hat der Mitarbeiter plausibel begründet, warum er zu spät war. ;-)

Nachtrag:
Durch eine Verlinkung aufmerksam geworden, habe ich mal eben einen Tippfehler korrigiert. Natürlich meinte ich "unproblematisch bescheinigen lassen".

Ausgleich

Anruf eines Mitarbeiters: "Chef, ich hab mir irgendwie den Wecker eine Stunde zu spät gestellt. Bin dann gegen acht Uhr da."

Mal abwarten, was dieser Tag noch so bringen wird...

Zu früh

Als ich eben gegen 6:20 Uhr hier beim Laden ankam, hockte ein Mitarbeiter vor der Tür und langeweilte sich: "Ich bin eine Stunde zu früh hergekommen, warte schon seit kurz nach halb sechs."

Eine Stunde zu früh - könnte mir ja nicht passieren... :biggrin:

Besondere Lohnsteuerbescheinigung

Die Schwester einer ehemaligen Mitarbeiterin hat mir für diese heute eine "Besondere Lohnsteuerbescheinigung für das Jahr 2001" vorbeigebracht. Daß da überhaupt noch eine Reaktion kam, nachdem ich Ende September alle betroffenen Ehemaligen angeschrieben und seitdem von fast allen nichts gehört habe, finde ich erstaunlich.

Hoffentlich funktioniert es und der Schaden verringert sich etwas.

Azubi-Training

Artikel im Warenwirtschaftssystem anzulegen gehört ebenfalls zu den Aufgaben, die hier beherrscht werden müssen. Zu kompliziert, um es gleich beim ersten selbständigen Versuch flüssig und fehlerfrei zu schaffen - aber für's erste Mal lief es eigentlich schon ganz gut.

Apropos Berührungsängste: Ich glaube, das größte Problem im Umgang mit einem Computer sind oft die Ängste davor, irgendetwas zu beschädigen - aber zum Glück ist unser System hier relativ narrensicher. Natürlich kann man Daten löschen, aber das muß man schon mutwillig herbeirufen... Ingo hat sich eben erfreulicherweise schon sehr souverän durch die Menüs geblättert... :-)

Absage - Zusage

Anruf einer Mitarbeiterin: Sie kann heute nicht zur Arbeit kommen, weil im Kindergarten ihrer Tochter die Heizung ausgefallen ist.

20 Minuten später erfolgt die Zusage, daß sie heute doch zum Kassieren kommen kann. In Anbetracht dessen, daß wir hier heute ziemlich viel Ware bekommen haben, ist das sehr angenehm.

Geschnitten

Ich weiß ja nicht, wer von meinen Mitarbeitern das gewesen ist - aber es regt mich einfach nur auf, wenn Leute Kartons mit einem Messer aufschlitzen und nicht daran denken, daß sich in dem gerade gelieferten Karton möglicherweise noch Ware befindet. :-|

Wie zum Beispiel dieses Brot, daß wir nun aufgeschlitzt und ausgetrocknet im Regal gefunden haben...