Ein Kunde hat eben Leergut abgegeben: In einer Klappbox befanden sich verschiedene Flaschen, u.a. auch von anderen Märkten. Dazu ein zerbrochenes Weinglas und ein paar schmutzige Pappteller.
folgende Fakten sind mir inzwischen bei verschiedenen Einwegflaschen mit dem P-Pfand-Symbol aufgefallen:
a) Die Etiketten und Banderolen sind nur mangelhaft festgeklebt und lösen sich teilweise schon, wenn man die Flasche öffnet (Volumenverlust) oder sie etwas grob anfaßt.
b) Das "P"-Symbol ist entgegen der Empfehlung weit weg vom Strichcode aufgedruckt. Oftmals sogar sehr klein, so daß man es mitunter sehr intensiv suchen muß.
Ich unterstelle hiermit, daß die betroffenen Flaschen mutwillig so produziert werden, um die Zahl der P-Pfand-Gutschriften zu reduzieren, was für Dich einen höheren Profit bedeutet.
Mir persönlich ist es zwar relativ egal, wie Du zu einem vernünftigen Betriebsergebnis gelangst, da ich aber deswegen schon viele Diskussionen mit Kunden hatte, bin ich leider dennoch sehr enttäuscht.
Ich freue mich schon darauf, mich am 30. April 2006 abends ins Bett zu legen, denn am 1. Mai 2006 tritt § 8 Abs. 1 Satz 7 der Verpackungsverordnung in Kraft und die Insellösungen von Handelsketten und Abfüllern beendet.
Dann wird es keine eigenen Pfandsysteme mehr von Lidl, Aldi, Penny, Plus, Metro ("Rainbow") und TIP geben. Und wir werden nicht mehr dastehen und den Kunden erklären müssen, daß man dieses und jenes Leergut nicht annehmen könne, weil man es nicht gutgeschrieben bekommt.
Andererseits: Das ist noch ein dreiviertel Jahr hin. Wer weiß, wie sich bis dahin die Gesamtsituation in Bezug auf das Einwegpfand verändert hat...
Irgendeiner von meinen Mitarbeitern hat eine Flasche Leergut angenommen, die wir nicht haben und die ich weder kannte noch je zuvor gesehen habe: Es handelt sich dabei um Altöttiger Kracherl.
Jeder, der mit "Altöttinger Kracherl" nichts anfangen kann, wird wahrscheinlich genauso verwirrt gucken, wie ich es getan habe. Die schlanke, unbedruckte Flasche wirkt, u.a. durch den verblaßten Aufdruck auf dem Bügelverschluß, schon etwas älter und erinnert eher an Omas selbstgemachten Apfelsaft als an einen aktuellen Softdrink.
Die Überraschung folgte auf den Fuß: Eine Suche bei Google führte mich direkt auf die Kracherl-Website. "Kracherl" ist übrigens ein Produkt der Altöttinger Brauerei, deren Hauptgeschäft Bier in allen Variationen ist.
Ich finde die Website sehr hübsch gemacht und außerdem die Sorten persönlich sehr interessant. Mal sehen, ob ich irgendeine Chance habe, sie hier mal anzubieten. Ich werde jedenfalls morgen mal die Brauerei kontaktieren und anfragen, ob sie mir was liefern.
Heute gab es viele Artikel nicht, deren Abwesenheit mir gegenüber Kunden noch einigen Erklärungsnotstand bereiten wird: Beck's im 6er-Träger wurde nicht geliefert, Sixpacks Haake Beck gab es ebenfalls nicht. Haake Beck Edelhell in großen Flaschen waren auch nicht lieferbar und seit letzter Woche schon gibt es kein Vitamalz.
Als Grund dafür wurde mir folgendes genannt: Es soll wohl nicht genügend Leergut vorhanden sein, so daß die Brauerei schlicht und einfach nicht abfüllen kann und bei einigen Artikel die Produktion inzwischen vorerst sogar ganz eingestellt hat.
Meine Kunden sehen leider oft nur, daß sie vergeblich hergekommen sind und der böse, böse Händler die Ware nicht da hat.